Jedoch wird durch das ganze Setup des workshops (nur Frauen) irgendwie vermittelt, dass die Geschlechter unterschiedlich und voneinander zu trennen sind.
mehr noch: es wird den Mädchen signalisiert, dass sie aufgrund ihres Geschlechts schon ein angeborenes Recht auf einen derartigen Kurs einfordern können, der bis in’s letzte Detail auf ihre (vermeintlichen) Bedürfnisse abgestimmt ist. Doch das ist genau der Sexismus, der ja eigentlich bekämpft werden sollte.
Bitte das nicht falsch verstehen! Es ist schon klar, dass es in Sachen Gleichberechtigung viel Aufholbedarf gibt, und dass man aus diesem Grund auch im Zweifelsfalle zu Gunsten der Frau entscheiden kann. Aber, ... sorry, ... der eigentliche Sinn dieses Kurses ist es, Mädchen an die Technik (bzw. speziell die Informatik) heranzuführen (-->#1) und nicht das Brechen des Rollenbildes (-->#1). Hierfür könnte man z.b. einen parallelen Kurs abhalten, der - den gesetzlichen Regeln entsprechend - dann natürlich von einer Frau abgehalten wird. In einem solchen Kurs könnte man die Mädchen dann z.b. zur Reflexion über den anderen Kurs anregen ("du hast ... nicht verstanden? Ja warum hast Du den Kursleiter denn nicht gefragt?").
Doch völlig unabhängig davon: Wenn es sowieso zwei Leiter pro Kurs gibt, dann ist es doch das naheliegenste der Welt ein Manderl und ein Weiberl einzustellen. Man möchte den Mädchen helfen in der Technik Fuß zu fassen. Nun, in der Technik gibt es nun einmal ein paar Männer. Ob's einem schmeckt oder nicht.
Dass eine der beiden Stellen fix an eine Frau vergeben wird, das ist noch eine Gleichberechtigungsmaßnahme. Beide Stellen an Frauen zu vergeben ist bereits "positiver Sexismus".
EDIT:
Zitat von [fl]Quel`Tos;576371
Also warum nicht ein etwas intensiveres Gegensteuern eben beispielsweise mit speziellen Förderkursen für ein Geschlecht?
Ja, man sollte gegensteuern, aber dabei immer darauf achten, dass man die Grenze zum "positiven Sexismus" nicht überschreitet. Dies geschieht, IMHO, hier jedoch, wenn die Stellen ausschließlich an Frauen vergeben werden.