Beiträge von Bobsch

    sehe ich ein, protest verbreitern. so etwas nimmt aber schnell eigenartige zuege an. im FHHS1 stream hat einer vor zirka 20 leuten gesagt sie muessen sich internationalisieren. und da kann ich schon verstehen dass es von manchen als "unserioes" (auch wenn ich ein anderes wort waehlen wuerde) bezeichnet wird. fuer die weltrevolution ist der impact halt doch ein wenig zu klein...

    ich bin fuer den protest was die situation der bildung in oesterreich betrifft, und um die informatik im speziellen mache ich mir momentan sogar noch mehr sorgen, aber mir persoenlich ist der protest schon so breit angelegt, dass er mir zu schwammig wird.


    Da hast du leider recht. Manche Kolleg_Innen meinen ja, schon bei 20 Leuten auch darüber debattieren (ich musste das Wort zwei Mal neu schreiben - hab immer mit deppat begonnen) zu müssen, ob man den Gio oder den Rektor jetzt in den HS 1 einladen sollen oder nicht.

    Die Forderungen ändern sich, die Forderungen werden diskutiert, leider nicht im Plenum, aber von den Leuten und in den AGs.

    Zu breit angelegt würde ich nicht sagen - ich bin ja nicht nur Student, ich bin auch Teil dieser Gesellschaft, und meine Anliegen können auch gesellschaftliche Anliegen sein, bei denen ich die Umsetzung an den Unis z.B. im Argen sehe. Wenn man es sich anschaut, waren als halt schon oft die Unis, wo interessante und wichtige gesellschaftliche Impulse hergekommen sind. Dass ich und andere über den Tellerrand unserer TU hinausblicken wollen, finde ich also alles andere als verwerflich.

    Bobsch
    Welche der Probleme an den Universitäten bzw. Forderungen (mehr Geld aus dem Staatshaushalt für die Universitäten, keine Studiengebühren, keine Zugangsbeschränkungen, ...) könnte man denn mit mehr Basisdemokratie lösen?


    Es ging in meiner Erläuterung ganz konkret darum, wie ich mir die Debatte dazu vorstelle. Welche Probleme (schlechtes internationales Ranking, teilw. schlechtes Lehrenden-Studenten-Verhältnis; prekäre Arbeitsverhältnisse für junge Forschende; intransparente Strukturen, die Geld vernichten; etc. pp.) könnten Studiensteuer und/oder Zugangsbeschränkungen effektiv lösen, ohne einen Ressourcenverlust hinnehmen zu müssen? (Zugangsbeschränkung können verwendet werden, um das Lehrenden-Studierenden-Verhältnis zu verbessern. Wer garantiert mir aber, dass das wirklich passiert? Wer sagt, dass nicht nach Einführung einfach die Profs. weggespart werden, und man wieder in der selben Suppe sitzt?)

    Das hat aber nichts mit Basisdemokratie zu tun, sondern damit, dass eine Gruppe in Zusammenarbeit mehr weiterbringt als ein Einzelner ;)


    Jein. Du musst aber bitte unterscheiden: Zwischen (Vorbereitungs-)Arbeit und Entscheidungen!

    Die Arbeit in der Gruppe erfolgt natürlich viel effektiver als im Plenum.

    Entscheidungen gemeinsam zu tragen hat natürlich einen anderen Charakter, als Entscheidungen in kleine Gruppen zu treffen. So kann man nicht einfach über die Anderen hinweg entscheiden, sondern muss Überzeugungsarbeit leisten. Das ist mühsam und zeitaufwendig. Ich glaube aber, dass der Mehrwert, der durch die Debatte entsteht die Mühe und die Zeit aufwiegt.

    Kampi

    Nun ja, wir debattieren und diskutieren erst seid 9 Tagen. Das ist, vor allem bei der Fülle an unterschiedlichen Ideen und Problemen, keine lange Zeit. Die zentralen Fragen über Ziele, Inhalt und Vorgehen sind noch zu klären - aber gerade darin liegt die Stärke des Protests, und die Chance. Diese elementaren und zentralen Punkte SOLLTEN nicht von einer kleinen Gruppe vorgegeben werden, z.B. der ÖH oder der HTU, sondern sollten von allen diskutiert und getragen werden.

    Der Fokus nur auf unsere Problem kann nicht funktionieren, da die sozialen Probleme und ökonomischen Probleme einerseits einen großen Einfluss auf unsere Probleme haben, andererseits auch teilweise in unseren Reihen abgebildet sind. (Z.B. Einkommensverteilung, Gleichberechtigung Mann-Frau, "Ausländer"-Thematik, etc.).

    Das Milchbauern-Freie-Software-Beispiel ist natürlich interessant. Bevor ich meinen Senf abgebe, würde es mich interessieren, was ihr dazu denkt.

    Eine weitere Frage, die mich interessiert, wäre:
    Worauf sollten sich die Proteste eurer Meinung nach fokussieren?

    Es ist mir neu, dass der ÖGB, die AK und die Metallergewerkschaft (ich nehme an, du meinst jene) Geld verdienen. Sie leben doch eher von den Beiträgen ihrer Mitglieder ;)


    Okay, ich habe mich undeutlich ausgedrückt. Was ich gemeint habe war: Dies sind Organisationen, die Leute vertreten, die im Moment arbeiten und Geld verdienen ...

    Es ist leider ein Irrglaube, dass eine Ausrichtung nach demokratischeren Prinzipien zu besseren Zuständen führt. Oftmals ist das Gegenteil der Fall! Einzig und allein eine von allen Seiten akzeptierte Universitätsreform würde zu solchen führen, wobei hier natürlich alle (!) Seiten zu Kompromissen bereit sein müssen.


    Auf welcher Basis triffst du diese Vermutung? Verweis auf etwas, was ein paar Adelige vor ein paar hundert Jahren gesagt haben: "Bauern die Freiheit und Geld geben? Pah, die wissen ja gar nichts damit anzufangen, und das Geld würden sie nur versaufen!" Schau, wo wir jetzt sind. Wir haben in 9 Tagen Protest eine beeindruckende Organisation geschaffen, die Dinge zusammenkriegt, die weit über die Möglichkeiten des Individuums hinausgehen. Trotz oder gerade wegen der Basisdemokratie. Was brächte uns eine von oben diktierte Reform, die schnell Husch-Pfusch zusammengestellt wird, nur um vielleicht ein paar positive Effekte bis zur Wahl zu bekommen?

    Eine wirkliche Änderung wäre, dass man jetzt einen Diskurs zu diesem Thema anstartet, der die nächsten fünf Jahre oder länger andauert, und dann sich anschaut, was zu machen ist und gemeinsam beschließt. (Huch, was machen wir denn gerade ...)

    Das war sie ursprünglich nicht, dazu wird sie aber immer mehr! Ich würde das aber eher als Anpassung an die Realität sehen. Wie viele der Informatik-Abgänger bleiben denn in der Forschung und wie viele gehen in die Wirtschaft? Solange man z.B. Computergrafik nicht derart unterrichtet, dass man im Programm X eine Animation erstellen muss, habe ich kein Problem damit ;)


    Da fällt mir ein Witz aus dem HS 1 ein: "Was macht ein TU-Informatik-Bachelor in der Wirtschaft?" "Arbeitslos sein!"

    Und diese Entwicklung wird ganz bewusst von einigen wenigen forciert - wie man jetzt sieht, gibt es auch andere Stimmen, die das so nicht sehen. Darüber muss man reden. Tat in Österreich keiner. Jetzt schaffen wir Raum und Möglichkeit dazu.

    Was - zum Teufel - ist bitte seriös? Sollen wir demonstrieren gehen? Sollen wir Paper schreiben? Sollen wir den Dialog mit dem Ministerium oder der Bundesregierung suchen? Wer soll dass machen, wenn es die Besetzer nicht gibt? Die ÖH? Sorry, nicht meine Vertretung.

    Sinn der Geschichte kann doch nur sein, und muss sein, dass endlich wieder in Österreich und teilweise in Europa über Bildung geredet wird. Es muss endlich in die Hirne der Menschen rein, dass ein Student kein fauler Hund ist, der keinen Stress hat und nur zu faul zum Arbeiten ist. Es muss einen gesellschaftlichen Diskurs darüber geben, was Bildung wert ist, wie viel sie uns wert ist.

    Der ÖGB und die AK und die Metaller sind deswegen willkommen und wichtig für uns, weil das Leute sind, die jetzt im Moment Kohle verdienen. Eine Solidarisierung mit diesen Leuten kann uns den nötigen Hebel geben, die Politik auch wirklich zu erreichen.

    Und ich stimme dir absolut zu: Gebt uns das Geld, dass ihr uns versprochen habt, und nicht weniger, und dann lasst uns gleichzeitig die Unis ändern und nach demokratischen Prinzipien ausrichten. Änder das UG dementsprechend ab, dass uns das möglich ist. Ich möchte z.B. wissen, was die Uni mit dem Geld meiner Eltern und Verwandten macht, die alle dafür zahlen (über die Steuern), dass ich eine gute Bildung erhalte.

    Wichtig ist einfach zu sehen, dass es nicht darum geht, dass wir mehr Geld fordern als uns zusteht. Wir wollen Geld, dass uns Versprochen wurde, und das wir teilweise nicht erhalten haben und teilweise im undurchsichtigen Universitätsapparat versickert.

    @Bologna-System

    Die gesamten Totengräber der ÖVP sagen, der Bacc. sei eine Berufsausbildung. Andererseits sagen sie, der Bacc. sei ein Akademischer Titel. Das passt irgendwie nicht. Die Uni ist keine AUSbildungsstätte.

    Nicht falsch verstehen, das Bologna-System bietet viele Vorteile gegenüber zum Diplom-Doktorat-System, wenn es denn vernünftig umgesetzt ist. Hier muss man leider auch die Unis ins Gericht nehmen, da es halt nicht zum Bologna-Prozess passt, spezialisierte Bachelor-Studien anzubieten. Ob das gut oder schlecht ist, die Spezialisierung noch einmal aufzuschieben, sei einmal dahingestellt. Ich traue es mir nicht zu, das objektiv beurteilen zu können.

    Leute, das Doppelposten ist wirklich eine Unsitte ... bitte editiert eure Posts, wenn euch nachher noch etwas einfällt.

    Zweitens: Der Bacc. soll eine Berufsausbildung sein, laut Konzeption. Dann hat er aber, meiner Meinung nach, nichts an der Uni verloren. Was ich von Privatisierung von Bildung halte, lässt sich in einem sehr graphischen, aber auch anschaulichen Satz zusammenfassen: Für'n Arsch.

    Wie schon genug Leute vor mir angeführt hatten - Bildung ist kein Gut, Bildung funktioniert nicht nach marktwirtschaftlichen Kriterien.

    So blöd ich mir auch dabei vorkomme, sowas zu schreiben: Wenn man im derzeitigen Österreich im Unibereich *wirklich* was verändern will, sollte man sich eher der JVP anschließen und versuchen, dort was zu bewegen. Was man denen nicht reindrücken kann, wird man auch einem schwarzen Minister nicht reindrücken können. Und die würden wenigstens einen Gesprächstermin beim Minister bekommen, statt großkotzig ewig debattieren zu müssen, ob sie sich dazu herablassen, ihn einzuladen. Als ob den Minister eine Einladung interessieren würde...

    Ich hab die Erfahrung gemacht mit ÖVPlern und JVPlern, dass die älteren Kollegen bei der ÖVP weitaus vernünftiger und gesprächsbereiter sind, bzw. auch wirklich zuhören, wenn man etwas sagt. Sie ziehen halt ihre eigenen Schlüsse daraus. Soll nicht heißen, dass es bei der JVP nur Trotteln gibt - der Anteil an eigenständig denken, für Argumente zugänglichen Personen ist halt relativ klein ... (Wie bei eigentlich jeder Parteivorfeldorganisation.)

    Und ist es realistisch anzunehmen, daß der Nationalrat in seiner derzeitigen Zusammensetzung Gesetze beschließt, um das Geld entsprechend umzuverteilen? Wenn nein, dann kann dieser Umstand eigentlich recht treffend mit "die Forderungen sind unrealistisch" umschrieben werden.

    "Im Moment schaut's schlecht aus - besser, wir probieren nicht mal, den status quo zu ändern." :hewa:

    Amerikanische Zustände heißen: Nach dem Studium jahrelang, teilweise über ein Jahrzehnt Kredite zurückzahlen. Wenn du das willst, geh bitte nach Amerika. Jeden Blödsinn müssen wir nicht nachmachen. Und das Stipendiensystem in Amerika ist fast so behindert wie bei uns.

    Das wurde eigentlich hier schon hunderte Mal gesagt....

    Kurzversion:

    • MSDNAA: Man muss auf der TU hauptgemeldet sein und Informatik studieren. Version läuft beliebig lange. Keine Reaktivierung. Kostenlos.
    • LMZ Version: Kostet. Gilt für alle TU Studenten. Man muss spätestens alle 180 Tage reaktivieren. Rennt nur so lange, wie man Student ist (bzw. + die paar Tage bis zur nächsten Reaktivierung)

    Was heißt "hauptgemeldet"?

    140 wird für zwei auf Dauer schon eng. Ich und meine Freundin schlafen auf 160 - das ist schon okay. Grade beim Bett würde ich ein bisschen großzügiger agieren, wenn das irgendwie möglich ist.

    Was ich so weiß, ist die 120er Größe so ziemlich am Aussterben. Da gibt es nur sehr, sehr, sehr, sehr wenig - eher 140 nehmen. (Habe letztes Jahr Bett, etc. gesucht, und wollte ein altes 120er Bett von meinem Onkel weiter verwenden - keine Chance, eine brauchbare Matratze zu finden ...)

    Bevor ich Ihnen eine Bewerbung schicke, wären einige Details interessant:

    • Dauer
    • Einige konkretere Angaben (Art des Projektes, etc.)
    • Entlohnung (zumindest "Lohn nach Vereinbarung")


    Ich glaube, so machen Sie sich auch das Leben leichter (z.B. durch weniger unpassende Bewerbungen)