Hallo!
Wie versprochen habe ich die Ergebnisse zusammengefasst, komme dabei allerdings auf ca. 4 ½ Seiten. Da ich den Thread damit nicht überladen möchte, hier eine kurze Zusammenfassung. Falls Interesse an der ausführlicheren Fassung mit Zahlenbeispielen und Forschungsthesen besteht, schickt mir einfach ein Email: a0202825 (at) unet.univie.ac.at
Etwas verkürzt lautete die Forschungsfrage dieser Arbeit, inwieweit sogenannte unkonventionelle (etwa Boykott, Demonstration) und konventionelle Partizipationsformen (z.B. Parteimitgliedschaft, Leserbrief verfassen, Wählen) unter den Studierenden verbreitet sind. Die Ausgangsthesen waren u.a., dass
1) unkonventionelle Partizipationsformen aufgrund fehlender zeitlicher und finanzieller Ressourcen nicht allzu sehr verbreitet sind,
2) Wählen jedoch nach wie vor die verbreitetste Beteiligungsform unter den Studierenden darstellt, und
3) NichtwählerInnen auch nicht anderweitig politisch aktiv sind.
Zusammenfassung:
Unkonventionelle und konventionelle Partizipationsformen halten sich die Waage. Auf der einen Seite sind zwei klassische konventionelle Beteiligungsformen, die politische Zeitungslektüre sowie das Gespräch mit FreundInnen über Politik, unter den Befragten überaus weit verbreitet. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass unkonventionelle Partizipationsformen, wie der Boykott einer Firma/eines Herstellers oder der Besuch von Demonstrationen, ebenfalls häufig anzufinden sind, wenn auch nicht in allzu hohem Maße. Lediglich Petitionen stellen eine Ausnahme dar. Diese stellen unter 2/3 der Befragten eine gängige Partizipationsform dar. Was jedoch das ehrenamtliche Engagement in Parteien oder NGOs angeht, so erweisen sich die diesbezüglichen Zahlen als merklich gering. Die klassische Partizipationsmöglichkeit, die Parteimitgliedschaft, findet also auch den befragten Studierenden keinen Anklang mehr. Sieht man einmal von der Zeitungslektüre und den Gesprächen mit FreundInnen ab, stellt der Wahlakt unter den RespondentInnen die verbreitetste und vermutlich bedeutendste Partizipationsform dar. Aufgrund einiger auswahlbedingter Fehlerquellen ist diese Stichprobe jedoch keinesfalls repräsentativ. Wie es also um das Wahl- und Partizipationsverhalten der gesamten österreichischen Studierenden bestellt ist, kann an dieser Stelle nicht geklärt werden. Dazu bedarf es einer umfassenderen und repräsentativen Untersuchung. Die Vermutung liegt jedoch nahe, dass die niedrige Wahlbeteiligung im Rahmen der ÖH-Wahlen ein Spezifikum darstellt, da der Stellenwert dieser Wahlen im Vergleich zu anderen von den Studierenden als gering eingeschätzt wird.
Nochmal vielen lieben Dank an alle fürs Mitmachen!
Lg Caro