Also ich glaube, dass das eigentliche Problem schon lange vor der Uni liegt. Ich glaube es ist einfach der falsche Weg, dass man einen Großteil der Menschen erst mit ca. 19 Jahren das erste mal vor eine wirkliche Entscheidung stellt, was sie denn machen wollen. Zu dem Zeitpunkt haben die meisten bereits 12-15 Jahre Schule hinter sich, in der ihnen alles in schönen Stücken vorgekaut wurde. Ich glaube, dass in dieser Zeit, insbesondere Unter- und Oberstufe, viel zu wenig darauf geschaut wird, dass die Leute lernen, wie man Entscheidungen trifft, wie sie ihren Weg am besten weitergestalten um den eigenen Interessen wirklich zu entsprechen und v.a. auch welche Möglichkeiten es überhaupt gibt.
Mich würde da auch interessieren, wie es im Schnitt Leuten aus alternativen Schulsystemen wie Montessori geht, wo man ja afaik viel mehr dazu angeregt wird, eigene Entscheidungen zu treffen.
Ich glaube eben auch, dass die genannten Ausfallszahlen aus einer schlechten Studienwahl resultieren. Aber ich glaube nicht, dass da die Lösung eine Aufnahme-irgendwas ist, obwohl sowas sicher auch behilflich sein kann. Es werden sich wohl in etwa wieder die selben Leute für die selben Studien anmelden, wie jetzt auch schon, nur mit dem Unterschied, dass sie möglicherweise schon wesentlich früher rausgeschmissen werden als sie abbrechen würden, oder rausgeschmissen werden obwohl sie nicht abbrechen würden. Zu mehr Akademikern bzw. einer Umferteilung der Studierendenanzahl auf die Studienrichtungen (was ja wenn ich das richtig verstanden habe das eigentliche Problem an der ganzen Sache ist) führt das allerdings wohl eher kaum.
Was ich gut finde ist, dass sie nicht von einer dicken Aufnahmeprüfung sprechen sondern von einer Kombination aus aussagekräftigeren Sachen wie Motivationsgespräch und einer Reihe von (hoffentlich vernünftigen) Tests.
Und zur Matura wollte ich noch etwas los werden. IMO kann man die ruhigen Gewissens abschaffen. Wenn jemand den Status "hat Matura" erreicht, heißt das ja eigentlich nicht, dass er diese wahnsinnstolle mega Endprüfung geschafft hat, die in den meisten Schulen sowieso ein Witz ist, sondern dass er die Jahre davor gut überstanden hat. Überhaupt sehe ich den Punkt in einer derartigen Endprüfung nicht wirklich. Wenn jemand die Oberstufe durchkommt, muss er die schaffen, sonst ist sowieso vorher schon was schief gelaufen. Und wenn man die Prüfung so schwer macht, dass ordentlich Leute fliegen, dann muss man der Schule vorwerfen, dass sie unfähig ist, den Stoff so zu bringen in den Jahren, dass man da am Ende auch durchkommt. Und überhaupt halte ich so einzelne Prüfungen für nicht wirklich aussagekräftig.
Eher vorstellen könnte ich mir, dass man so eine Zentralmatura als Qualitätssicherung für die einzelnen Schulen verwendet. Und überhaupt hab ich mal gehört, dass irgendwelche Pedagogen gesagt haben man solle überhaupt aus Prüfer und Lehrer 2 Personen machen. Also wo der Lehrer dann wirklich nur auf der Seite des Schülers steht und versucht, ihn auf die Prüfung des anderen vorzubereiten.