Weil
[tex='X \subseteq Y '][/tex]
:
Lege Punkt X und Punkt Y zusammen und mache alles, um die Widrigkeiten zu beseitigen.
Hehe, ich finde ja das ein ein Exploit der unpraezisen Fragestellung. Ich kann zwar nur raten, ob wescht das wirklich so gemeint hat, aber ich denke hinter der Entscheidung, steht (auch wenn es schlimm ist, wenn Studenten nicht als Menschen, sondern als Kostenstellen und Resourcen betrachtet werden) eine Kosten/Nutzen-Abwaegung.
Wenn man mit den 34 Millionen entweder blinden Studenten ein beliebiges Studium an der TU Wien ermoeglichen koennte, oder die Fertigstellung der Sanierung des Hauptgebaeudes (was ja ebenfalls den Punkt Barrierefreiheit zugute kaeme) ermoeglichen wuerde (der Ehrlichkeit halber muss ich zugeben, dass ich _keine_ Ahnung hab' in welchem Rahmen sich die Kosten fuer die beiden Punkte bewegen ;-)), was sollte man dann eher machen? Irgendwie laeuft es doch auf die Frage hinaus, wie man mehr Menschen den Zugang zu einem Studium an der TU erleichtern kann.
Ich muss auch sagen, mich interessiert weniger, was ein einzelner Student antworten wuerde (K: "Ein Mensch ist intelligent, aber ein Haufen Menschen sind dumme hysterische gefährliche Tiere, das wissen Sie.", bitte nicht zu ernst nehmen, ich musste nur gerade an das Zitat aus MiB denken ;-)), sondern was in einem Plenum eines besezten Hoersaales herauskommen wuerde. Oder was herauskommen wuerde, wenn man wirklich die Meinung jedes Studenten erheben koennte. Das ist jetzt vielleicht ziemlich zynisch, aber es wuerde mich interessieren, wieviele sich denken "Zahlt mir doch die EUR 200, die auf jeden Studenten fallen, aus", statt "Man koennte $forderung damit finanzieren".
Was die Forderungen angeht, gebe ich zwar jedem recht, der sagt "Es ist wichtig zu sagen, wie es sein sollte", aber ich finde, dass ist kein Grund, dass die Forderungen utopisch und nicht vernuenftig realisierbar sind. Man sollte das vielleicht entkoppeln und einerseits beschreiben
- wie eine ideale Universitaet aussehen sollte,
- was die jetzigen Missstaende sind, und andererseits
- was man konkret fordert um diese Missstaende zu lindern
Also zum Beispiel (tut mir leid, dass ich immer nur mit der Barrierefreiheit komme, aber da fallen mir am schnellsten Beispiele ein ;-)):
- Auf einer idealen Universitaet ist barrierefreies Studieren moeglich
- X % Prozent der Hoersaele der TU Wien sind nicht mit einem Rollstulhl erreichbar
- Mit $betrag koennte man X zumindest auf ertraeglichere 5 % verringern
Mich stoert, das auch eigentlich bei jeder OeH-Wahl, dass ich immer wieder das Gefuehl habe, dass nicht etwas utopisches gefordert wird, weil man darauf hinweisen will, wie es eigentlich sein sollte, oder weil man genau weisz, dass man Kompromisse eingehen muss, und ziemlich frech anfangen muss, weil man sonst auf so gut wie nichts zurueckgehandelt wird. Ich hab' doch manchmal das Gefuehl, die Leute denken "Man _kann_ einfach nicht richtig studieren, bevor das nicht _alles_ erfuellt ist". Wer sagt, "Wir muessen kaempfen, bis das alles restlos umgesetzt ist", ist in meinen Augen schon ein Realitaetsverweigerer. Es waere theoretisch schon moeglich, das Hauptgedaeude 100 % barrierefrei zu kriegen indem man es abreiszt und neu aufbaut. Aber _vernuenftig realisierbar_ ist diese Forderung meiner Meinung nach eben nicht, und sollte deswegen auch nicht in dieser Form _gefordert_ werden.
Ich hab' gerade gesehen, dass die Forderungen (zumindest fuer die Informatik) eh schon konkretisiert wurden, aber es findet sich immer noch der Punkt "Barrierefreie Hoersaele und Materiallien" auf der Liste. Sogar dem Direktor war nicht ganz klar, was genau mit barrierefreien Materiallien gemeint ist. Wenn stattdessen gefordert werden wuerde, dass "Hoersaele und Lernmateriallien auch fuer Geh-/Seh-/Hoer-/... Behinderte erreichbar und verwendbar sein muessen", denke ich mir, dass man leichter Unterstuetzung aus nichtakademiker Kreisen (auch Akademikern muss man zum Teil erst erklaeren, was "barriefrei" eigentlich genau heiszt) erhalten koennte.
P.S.: Nachdem ich meinen Post nochmal durchgelesen habe, habe ich das Beduerfnis, mich noch einmal fuer die einseitige Wahl meiner Beispiele zu entschuldigen ;-).
P.P.S: Dazu, dass aus (sinngemaesz) "Ich bezweifle, dass ein blinder vernuenftig Informatik studieren kann" sofort ein "Ich bin der Meinung Blinde und sonstwie behinderte sollen in Behindertenwerkstaetten Huete und Handtaschen naehen" geworden ist, wollte ich mich eigentlich auch aeuszern ... Aber irgendwie krieg ich das nicht so recht hin, ohne auf ein Niveau mit unterstrichenen Kraftausdruecken zu fallen.