Österreich hat in vielen Belangen an Lebensqualität eingebüsst.
Nicht der Umstand allein, kein oder wenig Geld zu kriegen, sondern vielmehr nicht respektabel behandelt zu werden ist hier das Thema.
Und dieses lieblose, gestresste und gleichzeitig so langweilige Leben in Verbindung mit herablassenden Reaktionen auch von den Ämtern trägt nur zur Entmutigung bei.
Gut, das mit der Lebensqualität werden wir jetzt nicht in dieser Diskussion klären können.
Zu dem einen Fall: Was respektabel behandeln betrifft: mir gegenüber sind fast alle Menschen in Ämtern, Spitälern,... sehr respektabel gegenüber. Auch wenn man über Beamte schimpft, ich komm' wirklich fast immer sehr gut zurecht mit ihnen.
Für mich hat diese Seite keine besondere Glaubwürdigkeit. Warum? Beispiele:
Der Herr kommt aus Deutschland und schimpft darüber, wie rechts Österreich ist, bezieht sich dabei auf die Nationalratswahlen. Wie war der Wahlausgang in Deutschland? In welchem der beiden Länder können Rechte auf die Straße gehen und aufmaschieren?
Er schimpft darüber, dass in Österreich alle neidig sind. Es ist zwar eines der reichsten Länder aber niemand vergönnt jemand was. Dann schimpft er über jemand anderen, der Beihilfen kriegt und somit 100 oder 200€ mehr als er selbst hat. Für mich ein Widerspruch.
Ich weiß auch nicht wirklich, warum dieser Link so verbreitet wird. Das hat keinen Sinn. Anscheinend hat er ja Bekannte, die ihm helfen wollen, sonst würde sich das nicht verbreiten lassen. Gut, mal ganz konstruktiv, helfen wir ihm.
Er hat offensichtlich psychische Probleme. Warum wird er nicht zu einem Arzt gebracht? Dafür bedarf es professioneller Hilfe. Da hilft kein Rumgejammere im Internet, wir alle können ihm da nicht helfen. Dabei kann ihm nur jemand mit direktem Kontakt helfen, der ihn dazu motiviert, Hilfe zu suchen.
Das Problem mit der Wohnung: Wenn sie schiach, kalt,... ist und kein Mietvertrag besteht, kann er jederzeit ausziehen. Einfach Tageszeitungen sammeln und nach Inseraten umsehen.
Arbeit: knapp 800 netto reichen zum Überleben. Ist ja nur Halbzeit, da kann man sich einen Zweitjob suchen. Das mit der Glaswand der Studenten ist äußerst niveaulos, viele hier studieren und arbeiten nebenbei Halbzeit. Und 800€ ist für viele hier ebenfalls genug. Unglücklich mit dem Job? Naja, viele gehen nicht gern arbeiten. Er kann ja nebenbei weitersuchen.
die Bürokratie: tja, ist so. Ich empfehle mal die Seite help.gv.at, da findet man Informationen zu den Beihilfen etc. Ich schlag' mich selbst jedes Jahr ziemlich lange mit dem Mist rum aber deswegen stell' ich noch keinen Heulblog ins Internet.
Und jetzt einmal ganz ehrlich: Was genau ist so schlimm an seiner Situation außer eine psychische Krankheit? Tut mir leid, aber ich hab' oben geschrieben, warum er für mich keine besondere Glaubwürdigkeit hat. Also menschenunwürdige Erfahrungen seiner Seite lasse ich nicht durchgehen. Ich bin kein Arzt und werde jetzt keine Depression diagnostizieren, aber man muss nicht unbedingt unmenschlich sein, um auf Grund des Schreibstils die Objektivität der Berichte anzuzweifeln. Was nicht heißen soll, dass ich alles als perfekt erachte, ich kenne das Spital nicht, ich kenne das Amt dort nicht, aber bevor ich nicht etwas handfestere Sachen höre oder mehrere Quellen kenne, sehe ich keinen Bedarf, mich jetzt wahnsinnig zu machen.