Also für mich ist die Sache ganz einfach. Firmen tun so, als seien Daten wie physikalische Gegenstände, die man einzeln herstellt und überm Ladentisch verkauft.
Bevor es Computer gab, war das Problem wohl noch nicht so sichtbar, weil man Daten und Datenträger nicht so leicht trennen konnte. Jetzt ist das aber möglich, und die Firmen erwarten, daß alle Welt mitspielt und einfach bewußt "vergißt", daß man Daten kopieren kann.
Allerdings ist niemand so blöd. Und deshalb wird jetzt versucht, Daten wieder krampfhaft durch Kopierschutz an einzelne Datenträger zu binden, oder die Leute durch die Rechtskeule einzuschüchtern.
Die Firmen müssen es schaffen, ihr Einkommensmodell, das momentan auf der selbstgewählten Illusion der Daten-als-Gegenstand basiert, auf ein neues Modell umzustellen, das in Einklang mit der Realität steht.
Am Zug sind die Firmen! Wie ich immer gerne wiederhole, ist IMHO das einzige Argument für das Existieren von Firmen das, daß die Firma für die Gesellschaft einen Nutzen bringt. Die Gewinnsteigerung für Firmen kann gesellschaftspolitisch niemals ein Argument sein.
Für Musiker heißt das, daß sie ihr Geld mit Liveauftritten verdienen müssen und vielleicht nicht mehr reich werden. Wen das davon abhält, Musik zu machen, der soll es lassen. Das Funktionieren der Gesellschaft ist nicht davon abhängig, ob es ein paar reiche Musiker gibt oder nicht.
Für Softwarefirmen bdeutet es, daß sie ihr Geld z. B. mit Support verdienen müssen. Der Support für Heimanwender ist eh meistens katastrophal. Wäre also für den User auch eine positive Wendung.
Spielehersteller wie Blizzard haben das vermutlich schon verstanden und verdienen Geld, indem sie die Infrastruktur für World of Warcraft zur Verfügung stellen.