Beiträge von mtoman

    Habe das zwar inzwischen schon ein paarmal hier geschrieben ;) - aber ja, kann dem hier zustimmen.

    Ich frage mich auch, was ich mal mache wenn mein Startup nicht mehr ist bzw. inwiefern man sich derzeit wirklich auf Themen wie Deep Learning derart deep einlassen sollte oder lieber the next great web framework API lernen.

    Wie oben erwähnt - in dem Bereich gibt es zwar wenige Leute, aber in Österreich noch weniger Jobs. Wenn man örtlich flexibel ist, geht's vermutlich. Aus Deutschland bekomme ich eigentlich relativ viele interessantere Anfragen, UK fast noch mehr. Aus allen Bereichen - kleine Startups, traditionelle Unternehmen bis hin zu Amazon Alexa. In Österreich habe ich auch für ein paar Startups freelanced, aber das fiel mehr unter soziale Aktion als wirklich unter "guter Verdienst" (sagen wir mal, ich bräuchte 8 derartiger Projekte um einen einzigen Monatslohn beim US-Startup damit abzudecken). Ein Mangel an Bewerbern fiel mir bei derartigen Startups dennoch nicht auf, letztendlich haben sie eigentlich immer einen billigen, angestellten "ML Engineer" oder "Data Scientist" irgendwo dahergeschleppt (wohl genau aufgrund der thematisierten negativen Korrelation von interessant vs. Kohle ;)).

    Derzeit scheint es auch eine Flut an "Data Scientist"-Ausschreibungen von etablierten Firmen zu geben. Zumindestens bekomme ich die in allen ads um mich vorgeschlagen. Allerdings haben die alle mit Machine Learning eher wenig zu tun, meistens mehr "big data", SAP, Excel, Hadoop/Spark und klassische statistische Analysen.

    Natürlich wäre ein eigenes Produkt auch schön, aber bisher ist mir da noch nicht wirklich etwas Aussichtsreiches untergekommen ;).

    Insofern versuche ich weiterhin die Balance zwischen klassischem Developer und Machine Learning Guy aufrechtzuerhalten, aber es wird zunehmend schwerer bei beidem am Ball zu bleiben. Web Dev habe ich dabei schon komplett aus dem Repertoire geworfen. Natürlich empfände auch ich es schade, mein ganzes Wissen aus Master, Doktorat und den 3 Jahren danach wegzuwerfen und jetzt J2EE Applikationen zu schreiben.

    Es ist ja nichts Schlechtes, gut verdienen zu wollen. Der verbreitete Idealismus ist eher schlecht für uns alle und gut für Wirtschaftler die Informatiker ausnutzen möchten.
    Wenn mich ein 10 Minuten Anruf beim Notar einen Hunderter kostet oder das. Aufsetzen eines Testaments 5000 Euro, da kommt keiner und sagt zu dem: "setzt du in deiner Freizeit Testamenttemplates auf Github auf, frei für die community? Das wäre uns schon wichtig, dass du idealistisch, motiviert und hungrig bist. 9 to 5 ists bei uns eher nicht. Dann bist du kein good fit. Wenn doch, dann machst du das ja so gerne, dass dir das halbe Gehalt auch reichen würde, oder? Dafür gibt's Tischfußball, gratis Kaffee und jeden Freitag Abend spaßige Events mit den Kollegen bei denen ihr euch über eure idealistische Arbeit austauschen könnt."

    Das ist toxisch für uns. Wir sollten professionelle, gutbezahlte Dienstleistungen anbieten. Anstatt das Bild vom pickeligen Nerd verbreiten, der froh ist wenn er für bissl Pizza und Cola tagelang Hackathons durchzieht und die Ergebnisse bereitwillig an den nächsten großen Konzern abtritt.
    Idealismus schon und gut - aber dann für sich selbst, nicht für den Manager der 50k Boni einstreicht, dafür dass die personellen Ressourcen umstrukturiert und optimiert wurden.

    Insofern: Schau ruhig aufs Geld :). Schlauere Branchen richten Schutzkreise um Krankenhäuser für knapp 6-stellige Summen ein und hier im forum werden Informatiker für 1.8k brutto oder 20€/h gesucht.

    Also ich denke auch, dass die erwähnten 3.5k bei Absolvent mit nebenbei gearbeitet schon recht hoch sind.
    Aber kommt auch sehr auf den Bereich an - bei einer kleinen "Kreativmedienfirma" oder einem österreichischen Startup sieht das typischerweise anders aus als bei einem Energiekonzern.

    Im Vergleich zu Deutschland muss man allerdings sagen, dass gerade durch die günstige Besteuerung der 13.-14. Monatsgehälter oft netto gar nicht mal soviel weniger - oder sogar mehr - rauskommt.
    Bei 2500 brutto kommt inklusive deren dann ca. 2076€/monatlich raus.

    Und dass die Bruttogehälter in Österreich ja gar nicht so richtig Brutto sind, angesichts der saftigen Dienstgeberzuschläge - ca. 780€ im Monat zusätzlich bei 2500€ brutto (habe aber keine Ahnung ob das in D ähnlich ist).

    Von den 100 Euro die man verdient kommen vielleicht etwas über die Hälfte bei dir an, dann kaufst du dir was beim nächsten Krämerladen - der davon dann wieder 20% USt abführt und vom Rest wieder um die 50% ESt + SVA abführt - und zack, sind es schon nur noch 20€ und der Rest beim Staat ;).

    Um den thread am Leben zu erhalten: Kann Luk@s mit den erwähnten Themen zustimmen - leider sind vieles davon gerade die LVAs, die in den anderen Zweigen (als SWE) fehlen. Insofern hätte ich mir z. B. auch gewunschen, damals gleich zu funktionaler Programmierung gezwungen zu werden - jetzt lerne ich haskell in meiner Freizeit ohne ECTS zu bekommen ;). Konnte mir aber damals nix drunter vorstellen.

    Grundsätzlich habe ich auch extrem viel mitgenommen von dem ich von Seiten der HTL keine Ahnung hatte, dass es existiert.
    Ich habe im ersten Semester mit Freunden Einführung in die Bildverarbeitung besucht und hatte auch null Vorstellung - und fand es dann auch ziemlich cool. Allgemein die ganzen mathematischeren Themen wie Machine Learning, Signalverarbeitung, statistische/probabilistische Modelle waren für mich ganz was Neues.

    Aber das sind dann eben auch Themen, mit denen Recruiter, Firmen etc. genauso wenig anfangen können... konnten bis zum data science hype zumindestens.
    Und hat nicht viel mit Programmierskills zu tun.

    Wenn man denkt, man lernt Dinge fürs spätere Berufsleben, ist man sowieso auf der Uni falsch, da wäre eine FH wahrscheinlich ein besserer Weg... aber das ist Ansichtssache.

    So schlimm ist es hoffentlich auch nicht ;).
    Stimmt zwar, dass das grundsätzliche Handwerk und die Übung bei mir hauptsächlich aus der HTL kam, aber um komplexere Probleme lösen zu können hat mir die Uni doch sehr geholfen.
    Oft habe ich allerdings den Eindruck, dass für mich persönlich beispielsweise EDV HTL + Studium Mathematik/Physik/Statistik/Elektrotechnik eine bessere Kombination gewesen wäre.


    Wobei ich die Grundaussage halt auch echt verstehe. In einer perfekten Welt würden diejenigen Leute das nachbessern oder dann halt einfach darauf hinweisen, dass sie im Studium einen anderen Schwerpunkt hatten und vielleicht für den Job nicht so geeignet sind. Dann würde man nämlich als Arbeitgeber nicht denken, dass alle von der TU sich beim Programmieren schwer tun weil die TU an sich schlecht ist.

    Die Frage ist, ob das viel hilft. Wie WoG schon mit der masterrace-Sache erwähnte: jeder hat eine andere Vorstellung, was ein "richtiger Informatiker" können sollte und alles andere ist sowieso nix wert. Umso diverser das Feld wird, umso schwieriger wird das natürlich.
    Allerdings denke ich auch, dass ein gewisses Level an Programmier- und Mathematikkenntnissen anfangs sichergestellt werden sollte.
    Aber selbst da geht es dann schon wieder los: "Red-Black Trees invertieren sollte jeder können" (Interview-Klassiker), "C programmieren ist essentiell", "jeder sollte mal sein eigenes OS von Grund auf geschrieben haben" (auch schon gehört), "Design patterns muss man im Schlaf können" (dabei ist natürlich OOP gemeint, nicht die oft besseren Konstrukte der funktionalen Programmierung).
    Ein Vortragender war wiederum mal komplett entsetzt, weil die Leute ned gscheit IP subnet masks rechnen konnten.

    Naja, hilft nix...

    Von der emotionalen Seite sehe ich es ja genauso und denke mir, als Informatik-Absolvent sollte man schon halbwegs vernünftig programmieren können.
    Praktisch arbeitet in meinem Umfeld allerdings nur ein kleiner Teil meiner Bekanntschaften in einem Job, in dem sie tatsächlich programmieren müssen. Und die habe oft Skills die scheinbar in den meisten Personen mit Programmierskills negativ korreliert sind ;).
    Die Projektmanager und Consultants gehören da ja oft dazu - sind ganzen Tag nur noch mit Powerpoint, Excel, Meetings et al beschäftigt.

    So gesehen ist es aber natürlich auch absurd: Einerseits erwartet man gute Programmierskills von Akademikern, gleichzeitig ist die Programmiertätigkeit hierzulande ja eigentlich eher als eine niedere Tätigkeit angesehen, der man dann irgendwann ins Management entkommt.
    Spezialistentracks mit entsprechenden Gehältern sind ja eher selten (ala https://www.paysa.com/salaries/netflix)
    Seit dem Doktorat habe ich schon ein paarmal gehört, dass man mich nicht "nur für programmieren" anstellen würde.

    Sehe es wie stackoverflow, auch das mit dem österreichischen Markt.
    Allerdings denke ich, dass man es sowieso nicht allen Unternehmen rechtmachen kann. Dazu gibt es wohl zuviele "der/die kann kein C#/SharePoint/VBA" Firmen.

    Das ist halt wirklich auch was an HTLs und FHs unterrichtet wird, aber imho nicht wirklich (viel) Platz an der Uni haben sollte.

    Ob der US Trend mit den whiteboard algorithmen Interviews besser ist, möchte ich zwar nicht beurteilen...

    Ich habe die Hierarchien an der MUW nur aus "dritter Hand" im Mediz. Inf. Studium öfter mal erlebt, aber das war schon... erstaunlich genug.

    Und sehe es wie emptyvi - einiges wirkt wirklich massiv antiquiert. Speziell das Schulmeisterliche/Belehrende, Ignorieren von Befunden anderer Ärzte, "ich brauch nichts nachschlagen" etc. Als Nicht-Humanmediziner hat man sowieso auch nichts zu melden. Eigentlich beginnt es ja schon zwischen den Fachrichtungen. Selbst bei Informatik-Problemen wird dann oft lieber mal der Arzt "der sich auch etwas mit den neuen Medien auskennt" engagiert (und natürlich dann letztendlich nichts zustande bekommt, ausser den dreifachen Stundensatz ;)). Meine Frau darf sich ja regelmäßig mit diversen "Koryphäen" rumschlagen und da gibt's schon ganz schöne Divas ;).
    Aber die gibt es wohl überall, man braucht sich nur viele Anzugträger ansehen ("das klären wir direkt auf dem C-Level" ;))

    Wenn man in Wien mal etwas dringend braucht ist es tatsächlich furchtbar, ein paar Gschichtln:

    - Der telefonische Ärztedienst ist sowieso komplett fürn Hugo - bisher jedesmal "können wir nicht sagen, müssen Sie entscheiden ob Sie ins Spital fahren sollten" (zwar verständlich, aber letztendlich ist der Dienst damit praktisch unnötig).

    - Meine Frau ist in sehr miesem Zustand auch einmal mindestens 3 Stunden im SMZO festgehangen über einer Schüssel ausrinnend.

    - Mit unserem Baby habe ich einmal 3h ca. 2 dutzend Kinderärzte durchtelefoniert und niemand konnte uns einschieben. Letztendlich waren wir bei einer Ärztin in Klosterneuburg, die aber meinte normal nimmt sie keine Wiener... ansonsten hat sie keine Ruhe mehr.

    - Weiteres mal Kinderambulanz im SMZO weil Überweisung durch Kinderarzt: über 3h Wartezeit, nach der ersten Stunde war es praktisch nur noch eine Schreierei. Danach waren wir alle 3 krank.

    - Ich selbst hatte mal einen Campylobacter - Hausarzt war in Urlaub, Vertretung angerufen, die war total pissed dass ich sie an der Notrufnummer anrufe und hat mich zur Sau gemacht. Soviel ich mich erinnern kann, ich hatte massives Fieber und war komplett benebelt. Letztendlich sind wir im KH Floridsdorf gelandet. Die haben dort auch wieder meine Frau zur Sau gemacht, dass wir ins Spital kommen und nicht zum Hausarzt (dieses Geschimpfe jedesmal finde ich fast am schlimmsten). Bis ich dann dort wieder komplett weggetreten bin und mein Fieber hochgefahren ist, dann gings ganz schnell und wurde sofort aufgenommen. Erste Nacht war ein Bett am Gang, das war aber eigentlich noch die beste Nacht. Zweite Nacht mit ca. 10 anderen im Zimmer, es hat extrem gestunken (habe mir die halbe Nacht Parfüm unter die Nase gesprüht), ein Alarm bei einem Bett ging fälschlicherweise alle 20 Minuten los, einer hat gebetet und um Hilfe geschrien. Ich war die gesamte Nacht wach...


    Eine gute Erfahrung allerdings auch gemacht:
    - Unser Baby hatte in der Nacht einen Pseudokrupp-Anfall, wir sind ins SMZO und wurden wirklich sofort reingeholt.


    Aber in Summe hat man in den Spitälern tatsächlich das Gefühl man befindet sich mitten im Zombie-Outbreak.
    bei meiner vorigen Hausärztin musste man sich 20 Minuten vor Ordinationszeit in die Warteschleife hängen, die Schlange vor Ort ging bis zur Tür hinaus zum Aufzug. Oft kam man dann gar nicht dran, super wenn man eine Krankschreibung für den Arbeitgeber braucht. Und für die "Gesundschreibung" dann nochmal 3h rumsitzen. Seit ich selbstständig bin, gehe ich eigentlich gar nicht mehr zu Allgemeinmedizinern und ansonsten praktisch nur noch privat, die ewigen Wartezeiten kosten mehr als die Behandlung...

    Die Idee, ein https://bookgoodlook.at/ für Ärzte zu machen hatte ich auch schon. Aber in Wahrheit kann ich mir nicht vorstellen, dass das auf viel Interesse stoßen würde (bei den Ärzteschaft, bei den Patienten schon) - meiner Erfahrung nach hat sowieso keiner eine Lücke den gesamten Tag über. Eine vernünftige Terminverteilung wäre für viele Ärzte zwar gut, aber mir scheint, denen ists Blunzn ob 5 oder 30 Leute warten müssen.
    Bei Privat-/Wahlärzten sieht die Welt natürlich ganz anders aus.

    Dass die Leute wegen "jedem Blödsinn" zum Arzt gehen ist natürlich so eine Sache. Da sich jeder absichern möchte, wird einem halt auch überall gesagt: "Lassen Sie das lieber ansehen", "Lieber sofort zum Arzt", "Sicherheitshalber sofort ins KH".
    Da kann man sich dann schlecht aufregen, wenn die Leute das wirklich tun.

    Mein Eindruck ist schon auch eher, dass man da in erster Linie nur die Optionen "mehr Personal" oder "weniger Patienten" hat. Eventuell eine bessere Erstversorgung (wie http://www.phc-donaustadt.at/).
    Technologisch: Nanobots :)


    ich meinte die Zeit danach, also wenn man so um die 40J. ist. Meines Wissens werden die Leute nach dem PhD ja nur begrenzt verlängert, wegen irgendeiner Kettenvertragsregel (vielleicht weiß dazu jemand mehr). Und das stell ich mir halt blöd vor, wenn man mit 40 in die Privatwirtschaft gehen muss, ich kann nicht beurteilen wie einfach/schwer das in dem Alter ist. Hängt halt auch vom Forschungsthema ab. Jemand der sagen wir mal irgendwas Richtung Programmiersprachen gemacht hat wird leichter was finden als jemand der sich mit theoretischer Informatik beschäftigt hat. Natürlich könnte man auch in die Forschungseinrichtgen wie AIT gehen, aber der Bedarf dort ist sicher auch begrenzt.

    Das AIT schluckt schon ziemlich viel Leute, sicher mehr als ein dutzend meiner Ex-Kollegen sind nun dort (da wurden damals gut 100 Leute freigesetzt http://www.ftw.at/).
    Allgemein finde ich schon, dass du recht hast - nach schlechten Phasen mussten die meisten meiner 40+ Bekannten schon ziemliche Abstriche in Kauf nehmen, um in der Wissenschaft zu bleiben. Nix mit 6-Jahresverträgen sondern eher "6 Monate auf 20h, bis dahin musst sehen dass du eine Förderung reinbringst" und wenn das gutgeht, dann mit Glück den FWF-Satz für 3 Jahre, oft eher aber anders finanzierte Projekte die nur für 1-2 Jahre gehen. Und danach hängt man wieder in der Luft. Institutionen wie das ÖFAI sind auch große Sparmeister ;). Das AIT wird alle paar Jahre restrukturiert, an der Uni sind sowieso alle paar Jahre alle ausgetauscht, bis auf ein paar Ausnahmen.

    Die Finanzierung im Doktorat selbst war auch für viele meiner Kollegen ein Problem. Meine ersten Angebote waren auch eher so "20h für 1,5 Jahre", die habe ich dann aber abgelehnt und glücklicherweise 3 Jahre Vollfinanzierung (38.5h) ergattern können. Dann noch ein wenig mit einem Folgeprojekt dahin und dann noch 3 Monate in der Arbeitslosigkeit alles abgeschlossen.

    Natürlich muss das in der Privatwirtschaft ab einem gewissen Alter nicht besser sein. Und auch da kenne ich etliche Leute, die ausschließlich Firmen im Lebenslauf haben, die es nicht mehr gibt. Ist bei mir eigentlich auch nicht so unrealistisch :).
    Daher bin ich inzwischen selbstständig, meine eigene Marke als Experte aufzubauen erscheint mir stabiler als von einem Konkurs zur nächsten Umstrukturierung zu hampeln...

    Nunja, ein Hawking ist auch sehr bekannt... allerdings denke ich in erster Linie, dass die Wissenschaft einfach immer spezialisierter wird (wie alles andere auch), Ergebnisse viel seltener auf einzelne Personen anrechenbar sind und vor allem viel schwieriger Fachfremden zu erklären.

    Die Spezialisierung geht so weit, dass man heutzutage als Informatiker einen Artikel aus der Physik von 1800 eher noch verstehen kann als einen heutigen aus einem anderen Bereich der Informatik ;) (Hausnummer Helmholtz war für mich leichter verständlich als Odersky oder Hinton).

    Ansonsten denke ich, dass publish or perish und der allgemeine Leistungsdruck abträglich sind. Die dienstälteren Wissenschaftler kommen vor lauter Proposals für Grants, Papers und Konferenzen ja praktisch nicht mehr zum Nachdenken.
    Von vielen Bekanntheiten hört man ja, dass sie im heutigen System vermutlich nichts mehr zustande bekommen hätten.

    Warum die Situation in Österreich so ist wie sie ist, ist wiederum ein anderes Thema. Natürlich sind wir ein kleines Land etc. aber gerade in der Medizin gab es schon sehr große Zeiten für uns (und in vielen anderen Bereichen).

    Wissenschaftsfeindlichkeit ist ja kein Privileg der Österreicher sondern derzeit in vielen Ländern ein Thema. "Warum soll man an Wissenschaft mehr 'glauben' als am andere Religionen", anti vaccine, flat earthers, anti Evolution etc sind ja besonders in den USA verbreitet und trotzdem gibt es viel wissenschaftlichen output.

    Bei uns herrscht da denke ich gar nicht soviel Skepsis sondern mehr das "wozu brauchma des" vor.

    Dann das Thema brain-drain aber jetzt reichts mir mal mit tippen am handy ;)

    Danke für die Info, ich habe schon ein paar Jahre mehr am Buckel :) - aber habe Kapazitäten frei, bin remote arbeiten gewohnt, habe ein eigenes Büro und Gewerbeschein. Schreibe ein formaleres Mail sobald wieder am Rechner. LG Markus