Beiträge von mdk

    Hier gilt nicht das Gleichbehandlungsgesetz, sondern das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz, das keine solche Strafvorschrift vorsieht.


    Die einzige Möglichkeit, dagegen vorzugehen, wäre eine Zivilklage nach § 17 Bundes-Gleichbehandlungsgesetz.


    Wer mit der Einstellung "ihr seid es eigentlich gar nicht wert, davon zu erfahren, und außerdem versteht ihr ohnehin nichts, aber ich bin einmal so gnädig und werfe euch ein paar Brotkrumen hin" an die Diskussion herangeht, darf sich nicht wundern, wenn ihm eher ungern zugehört wird.


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    Um das Problemfeld "Quote" zu diskutieren, muss man imho zumindest das grobe Umfeld Feminismus/Genderstudies verstanden haben.


    Nein, muss man nicht. Man sollte es verstehen, wenn man sich dafür interessiert, wie es dazu gekommen ist und warum es entstanden ist, wenn es aber um die Anwendung und Auswirkungen geht, ist das nicht nötig. Man muss ja auch nicht wissen, wie die Ideologie eines Diktators, der gerade die gesamte Opposition ausschaltet, genau aussieht, um ihn und seine Maßnahmen abzulehnen.


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    Vor allem muss man dafür zur Kenntnis genommen haben, dass der gesetzlichen Gleichstellung der Frau, keine (bzw. eine unzureichende) praktische folgte. Also der selbe Grund, der auch zur Affermative Action bei Schwarz/Weiß geführt hat.


    Diese beiden Maßnahmen sind unvergleichbar. Die Affirmative Action ist dadurch entstanden, dass in den USA noch stärker als bei uns Bildung und Wohlstand von Bildung und Wohlstand der Eltern abhängen, also "sozial vererbt" wird, und gleichzeitig Hautfarbe genetisch vererbt wird. Anstatt nun dieses Problem anzupacken, hat man sich lieber mit der Krücke der Affirmative Action beholfen, die zwar einigen den Aufstieg erleichtert hat, aber der breiten Masse nichts genutzt hat.


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    Soviel sei aber gesagt:
    Kaum wer will die Quote leichtfertig, sondern sie wird als notwendiges Übel, ein Tool zu dem es auch bereits Erfahrungswerte gibt, gesehen, mit dem eine reale Gleichstellung beschleunigt bzw. überhaupt erreicht werden soll.


    Was bedeutet für dich "reale Gleichstellung" eigentlich und wie unterscheidet sie sich von dem, was wir (an der Universität) jetzt haben?


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    Keiner, auch keine Quotenbefürworter, wollen unqualifizerte Menschen an Positionen, wo sie nicht hin gehören


    Sie nehmen es aber zumindest in Kauf.


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    Nebenbei, es gibt übrigens auch den umgekehrten Fall, wo Männer in Frauenberufen wie z.B. der Kinderbetreuung bevorzugt werden, wenn auch (noch) nicht so systematisch wie jetzt für männerdominierte Positionen angedacht wird.


    Von solchen Maßnahmen habe ich noch nie etwas gehört - sie sind aber natürlich genauso abzulehnen wie der umgekehrte Fall.



    Einer Quote stünde ich weniger skeptisch gegenüber wenn sie freier definiert wäre, also keine "Frauenquote" sondern beispielsweise eine "Alleinerzieher"-Quote (um nur ein Unterbeispiel zu nennen). Ich kenne nämlich durchaus ein paar (wenige) Väter die alleinerziehend sind, den Haushalt schmeißen und ihre Kinder versorgen. Wenn so jemand, gerade in kleinen Betrieben, durch eine Quote seinen Hut nehmen müsste, fände ich das ganz und gar nicht gerecht.


    Auch solche Quoten sind meiner Meinung nach abzulehnen. Wie kommt der besser qualifizierte (etwa weil freiwillig oder unfreiwillig kinderlose, oder Elternteil, aber nicht alleinerziehend) Mitarbeiter dazu, seinen Posten für einen weniger qualifizierten (Alleinerziehenden) räumen zu müssen? Sinnvoller wäre es stattdessen, bei Alleinerziehenden (egal ob Männer oder Frauen) durch finanzielle Hilfen und vor allem durch flächendeckende, kostenlose und wartelistenfreie Kinderbetreuung die zusätzliche Belastung abzufedern, damit sie gleiche Chancen im Berufsleben haben.


    Gab doch glaub ich erst vom http://www.cvast.tuwien.ac.at/ eine Ausschreibung, da hieß es - Geschlechter anteilsmäßig nach den Zahlen der entsprechenden Studiengänge.


    Es handelt sich dabei um eines der Laura-Bassi-Zentren, welche gemäß Ausschreibung nur von Frauen geleitet werden können. Bei den Mitarbeitern sind (ohne Leiterin) übrigens 5 Frauen und 3 Männer, und meines Wissens liegt die Frauenquote im Informatikstudium unter 62,5%.


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    vielleicht bin ich ja naiv oder habe nur ein eingeschränktes Sichtfeld, aber so massiv habe ich nicht den Eindruck, dass die Männer in unserer Generation jetzt unbedingt andere Männer bevorzugen würden..
    habe eher den Eindruck, dass das mehr die alteingesessenen Herren sind, die sich untereinander die Posten zuschanzen. Die bekommt man dann als "normaler" Mann genausowenig..


    So ist es. Mit Frauenquoten und ähnlichen Maßńahmen löst man diese Strukturen allerdings nicht auf, sondern ändert bestenfalls das Geschlecht der Freunderlwirtschafter.

    nein, ich gehe davon aus, dass die meisten schon verstehen wollen, warum sie so was mitfinanzieren oder dauernd massenmails darüber bekommen aber nicht dort sein dürfen. ich zb verstehe es trotz 'wollen' nicht, und es hat sich noch nie jemand die mühe gemacht, mir das nachvollziehbar zu erklären.


    Ich habe es auch schon aufgegeben, von Befürwortern solcher Maßnahmen sachliche Antworten erhalten zu wollen.


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    ich kann grundsätzlich eine argumentation wie "es gibt 40 % frauen, aber nur 5 % weibliche abteilungsleiter in unternehmen X" schon nachvollziehen (so was liegt bestimmt nicht nur an mangelnder qualifikation, also bitte...) und ich glaube, dass das die argumentationsgrundlage für alle gleichstellungsmaßnahmen ist.


    Das kann, muss aber nicht auf eine Ungleichbehandlung hindeuten. Zum Beispiel könnte das Unternehmen eine große Abteilung mit hohem Frauenanteil und mehrere kleine Abteilungen mit geringem Frauenanteil haben. Oder in diesem Unternehmen werden Abteilungsleiterposten nur an ältere Mitarbeiter vergeben, und der Frauenanteil ist im Laufe der Jahre kontinuierlich angestiegen (siehe auch Frauenanteil bei Professoren vs. Frauenanteil bei Studenten).


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    ich stehe diesen maßnahmen zwar kritisch gegenüber, aber ich möchte sie nicht durch zu wenig wissen pauschal ablehnen, schließlich werden die von einer breiten anzahl an verantwortlichen personen mitgetragen.


    Soweit ich es mitbekommen habe, stehen nur wenige Personen tatsächlich hinter solchen Maßnahmen, die meisten anderen halten sich einfach zurück (aus Angst, als Frauenfeind bzw. Sexist gesehen zu werden - außerdem kann einem die Vergabe von aktuellen Stellen ohnehin egal sein, wenn man selber pragmatisiert ist.)

    ich habe gerade im job-forum folgendes gelesen:


    ausschreibung einer diplomarbeit nur für frauen (versch. themen)


    Das ist eigentlich nur eine Neuausschreibung einiger Stellen von hier. Außerdem gab es seit Anfang des Jahres Ausschreibungen für zwei Doktoratskollegs ("Die einzurichtenden Doktoratskollegs bestehen aus [...] 7 bis 10 Studierenden (Kollegiaten), wobei maximal 5 der Kollegiaten männlich sein dürfen.") und zwei Postdoc-Assistentenstellen mit freier Themenwahl innerhalb der Informatik für 6 Jahre mit Reisemittel sowie für den Hannspeter-Winter-Preis nur für Frauen. Dazu kommen noch das Firnberg- und das Richter-Programm vom FWF.


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    das projekt ist sicher eine feine sache, und wäre ich weiblich und bräuchte ich auch eine diplomarbeit würde ich mich dort sofort melden.


    Mich wundert, wie man ein Projekt, das nach einem Kriterium wie Geschlecht, Hautfarbe oder sexueller Orientierung diskriminiert, als "feine Sache" bezeichnen kann.


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    da ich mir aber mein geschlecht nicht aussuchen kann, frage mich bei solchen ausschreibungen immer, mit welcher begründung man die gleichstellung einer gesellschaftsgruppe der gleichbehandlung des individuums überordnet.


    Ich frage mich eher, was derartige Maßnahmen mit Gleichstellung zu tun haben, oder warum das, was du offenbar unter "Gleichstellung" verstehst (nämlich Ergebnis- statt Chancengleichheit) in irgendeiner Art und Weise ein anzustrebendes Ziel wäre.


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    ich verstehe natürlich, dass man damit schneller das ziel der gleichstellung quer durch die gesellschaft erreicht, aber ich habe bisher wenig darüber gelesen, wie ein derartiges abwägen von grundrechten gerechtfertigt wird.


    Hier findest du einen Artikel zu ähnlichen Stellen an der Uni Linz. Kurz zusammengefasst: es wurde einfach noch nicht ausjudiziert.


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    von einem projekt der frauenförderung erwarte ich mir schon aufgrund der finanzierung dieser projekte, die ja auch nicht geschlechtsspezifisch funktioniert, dass in irgendeiner form in der öffentlichen kommunikation auch die andere hälfte der gesellschaft angesprochen wird, zb indem man erklärt,

    • warum männer bei den aktivitäten nicht willkommen sind (und warum das nicht ein akt der unfreundlichkeit, sondern sinnvoll für alle ist),
    • warum gleichbehandlung nicht ausreicht und man zum quasi-gegenteil greifen muss, um die gleichstellung zu erreichen,
    • warum ein bestimmter frauenanteil überhaupt so wichtig ist.


    ich glaube dass kommunikation (auch mit den naturgemäß sehr bösen männern) ein wichtiger schritt ist, um der natürlichen polarisierung durch solche maßnahmen entgegenzuwirken.


    Willst du damit sagen, dass die Kritiker derartiger Maßnahmen einfach nur nicht verstehen wollen, warum Stellenausschreibungen nur für ein Geschlecht so toll sind?


    Ich bin jedenfalls nicht der Meinung, dass bei Stellenbesetzungen ein bestimmter Frauen-, Männer-, Weißen-, Schwarzen-, Inländer-, Ausländer-, Linkshänder- oder Rechtshänderanteil wichtig ist, sondern einfach, dass die geeignetsten Kandidaten die Stellen besetzen. Das ist sowohl für die Universität als auch für die Gesellschaft das Beste.


    Ich versteh ned, warum man bei diesen Stellen überhaupt eine Differenzierung braucht...beim "drüberlesen" klingen die Themen ja ned gerade trivial, kann mir da keinen Über-Andrang vorstellen, sodass man Quoten machen müsste. Interessant wirds dann auch, was passiert, wenn sich keine Frauen für manche Themen finden? Werden die "eingestampft", oder können sich dann auch Männer melden?


    Ich vermute Ersteres.


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    Und überhaupt sollte man einfach nur nach Qualifikation einstellen...was hilft eine Quotenregelung, wenn man daduch vlt. niemanden findet, der auch qualifiziert ist. Im öffentlichen Führungsbereich oder dgl., kann ichs vlt. noch halbwegs verstehen, dass man so vlt. alte Strukturen/Freunderlwirtschaft/whatever "aufbrechen" kann,


    Auch in diesem Bereich bringen Quoten nichts. Der einzige Unterschied wäre, dass man dann bei der Freunderlwirtschaft aufpassen muss, welches Geschlecht gerade dran ist. Eine Verbesserung würden lediglich transparente und nachvollziehbare Bewerbungs- und Auswahlverfahren bringen.


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    aber ich kann mir kaum vorstellen, dass in einem technischen Forschungsbereich kein DA-Thema oder so kriegt, wenn man qualifiziert dafür ist...


    Wenn es um bezahlte Diplomarbeiten bzw. Dissertationsstellen geht, ist es nicht mehr so einfach.


    Ich weiß zwar nicht ob das auf Stellenausschreibungen für Diplomarbeiten die bei einerm Unternehmen absolviert werden können auch gilt, aber ich werfe es einfach mal in die Diskussion.


    Ich weiß auch nicht, ob hier das Gleichbehandlungsgesetz (Privatwirtschaft) oder das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz (öffentlicher Dienst) gilt, aber da beide bei geschlechtsspezifischen Stellenausschreibungen ähnliche Vorschriften beinhalten, sollte das in diesem Fall keine Rolle spielen.

    Hmm...



    hab gerade einen super Blogeintrag gefunden:



    [noparse]http://unipult.at/2010/11/die-top-3-dessouswerbungen/[/noparse]


    [noparse]http://unipult.at/2010/11/die-top-3-dessouswerbungen/:[/noparse]


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    Posted on November 3, 2010 by marcus


    In diesem Post hab ich einige Gedanke dazu verfasst:
    [noparse]http://unipult.at/2010/12/das-4-stunden-die-woche-studium/[/noparse]


    [noparse]http://unipult.at/2010/12/das-4-stunden-die-woche-studium/:[/noparse]


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    Posted on December 14, 2010 by marcus

    Ich weiß nicht, ob es bei allen IKEAs gleich ist, aber beim IKEA Leipzig/Halle sieht es so aus, dass du dir manche Dinge (nicht zu schwer, nicht zu sperrig - für einen durchschnittlichen Erwachsenen auf den Einkaufswagen platzierbar) aus dem Lager holst und zum Transportschalter bringst, und für den Rest nur einen Zettel bekommst und das direkt geliefert wird.

    Interessant, dass Heineken nur von Nullpostern oder Fastnullpostern erwähnt wurde - in allen Fällen inklusive Werbeaktion.


    (Tu ich dem Futschek Unrecht, wenn ich, auf mein sehr unvollkommenes Gedächtnis gestützt, behaupte, er hätte beide Diplomarbeiten betreut?)


    Zumindest einer dieser Diplomarbeiten wurde am INSO geschrieben und offiziell von Grechenig (de facto wohl von irgendeinem seiner Projektmitarbeiter) betreut (oder besser gesagt: ich weiß von einer Diplomarbeit mit diesem Thema, die am INSO geschrieben wurde. Kann daher auch eine weitere sein.)

    Einfach zu erklären: In manchen Arbeitsbereichen wurden die meisten Inhaber von AssistentInnenstellen nach ihrem Doktorat und ihrer Habilitation unbefristet angestellt. Diese Universitätsstellen stehen daher für lange Zeit nicht zur Disposition. Die Gesamtzahl der Universitätsstellen (befristet+unbefristet) in jedem Arbeitsbereich ist weitgehend dieselbe.


    Das stimmt nicht: so hat etwa das logic derzeit vier solcher Stellen (derzeit alle durch Unbefristete besetzt), das RTS 11 (eine durch Unbefristete besetzt), das KBS vier (zwei durch Unbefristete besetzt) und das ADS und das DBAI (ohne Katrin Seyr) ebenfalls je sechs (keine durch Unbefristete besetzt). Das mag seine guten Gründe haben, aber von einer "Gleichverteilung" kann man hier nicht sprechen.


    Abgesehen davon bedeutet das vollständige Wegfallen von immer wieder besetzbaren Assistentenstellen, dass junge Wissenschaftler in diesem Bereich oft schnell abwandern oder nicht mehr zurückkehren.


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    All das geschah vor langer, langer Zeit, lang vor UG2002, lang vor Dekan Steinhardt.


    Abhängig vom Budget und von in der Fakultät akzeptierten Richtlinien.


    (EDIT: Hier stand eine Behauptung, die ich noch nachprüfen muss.)


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    Diese Fülle an Profs (siehe oben) kann aber Projekte einwerben (FWF, WWTF, EU, ...) und aus diesen Mitteln Pre- und Postdocs anstellen. Für einen Doktoranden/eine Doktorandin kann eine Projektstelle besser sein als eine Univ.stelle, da keine bzw nur eine geringe Verpflichtung zur Mitarbeit in Verwaltung und Lehre besteht und mehr Zeit auf die Forschung verwendet werden kann.


    Das stimmt; allerdings muss ein solches Projekt auch erst einmal durch einen Habilitierten eingeworben werden, außerdem kann das Wegfallen der Lehre auch einen Nachteil darstellen (beständig Lehrerfahrung sammeln empfahl übrigens auch Georg Gottlob in seiner LVA "Research and Career Planning").


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    Bei der PhD school gibt es nichts Kleingedrucktes, insofern hält sie, was sie verspricht: man erhält ein Stipendium, muss dafür aber mehr Kurse (von Spitzenleuten) und zwei Prüfungen absolvieren. Das wurde bereits bei der Ausschreibung so angegeben.


    Nein, bei der Ausschreibung war es eine Prüfung, zu absolvieren nach Ende des ersten Jahres. Das wurde dann zu Beginn des Programmes zu zwei Prüfungen in der Mitte und am Ende des ersten Jahres (was mir sehr ungelegen kam).


    Weiters waren die "fachspezifischen" Lehrveranstaltungen im ersten Semester nicht fachspezifisch, da zu wenig weit gestreut, sondern hatten oft nur im weitesten Sinne etwas mit dem Thema der Dissertation zu tun (so musste etwa einer der Kollegen, der im Bereich Security forschte, eine LVA "Advanced Business Architectures" für Wirtschaftsinformatiker absolvieren).

    mdk geht nach Deutschland?? :0


    mdk ist schon in Deutschland. Siehe meine Location.

    Da der ganze Artikel im Wesentlichen auf zwei Nebensätzen im Interview basiert, ein paar Präzisierungen/Erklärungen, bevor hier Fragen a la "Warum hast du Depp nicht X gemacht?" kommen:


    Ich war im SS 2009 als Studienassistent am logic tätig (davor Tutor). Mit Abschluss des Masterstudiums musste ich diesen Posten aufgeben (Kollektivvertrag).


    Am logic gibt es keine Assistentenstellen (warum? Keine Ahnung, Steinhardt fragen, er teilt die Assistentenstellen zu). Wer als Assistent am logic angestellt ist, ist eigentlich Projektassistent oder sitzt auf einer Frauenstelle. Das heißt, diese Möglichkeit fiel schon einmal weg.


    Mit WS 2009 kam ich in die Vienna PhD School of Informatics, die nicht hielt, was sie versprach, und mich bei der Forschung eher behinderte (Details, wie bereits in einem anderen Thread angeboten, auf Anfrage per PM). Dadurch kam zwar endlich einmal ein mehr als geringfügiges Einkommen herein (ein Stipendium von 1.000 Euro netto im Monat, wobei allerdings bei Stipendien "netto" nicht "nach allen Steuern und Abgaben" bedeutet, sondern "ohne Steuern", SV-Selbstversicherung usw. müssen davon bezahlt werden); Reise- und Konferenzkosten wurden jedoch nur bis zu 1.000 Euro im Jahr bezahlt - viel zu wenig, wenn ein Gastaufenthalt in Spanien und ein paar Konferenzen in Kanada geplant sind (im besten Fall wäre es sich mit zusätzlichen Stipendien ausgegangen).


    Zur laufenden Lebensführung wäre das ausreichend gewesen, aber ich wollte ja in absehbarer Zukunft eine eigene Wohnung haben, d.h. Kaution, Ablöse, Genossenschaftsbeitrag, Einrichtung etc. hätte ich auch irgendwoher beschaffen müssen. Außerdem hätte das Stipendium jeden Monat widerrufen werden können. Ich war unzufrieden und begann, mich nach einer Alternative umzusehen, wurde auf eine Stelle in Halle aufmerksam gemacht und schickte eine Bewerbung.


    Den Februar verbrachte ich bei einer Konferenz und einem Gastaufenthalt an der Universität Sevilla bei dem Initiator meines Forschungsgebiets.


    Um Lehrerfahrung zu sammeln und auch etwas zusätzliches Geld hineinzubringen, nahm ich einen Lehrauftrag an der TU Wien an. Dieser Lehrauftrag sollte für sechs Monate (März bis August) gehen und mir eine höhere dreistellige Summe monatlich zusätzlich einbringen. Entgegen vorher gegebener Zusagen widerrief Werthner mir jedoch kurz vor Beginn des Semesters das Stipendium von der PhD School aufgrund des Lehrauftrags. Zum Glück kam in der Woche darauf die Zusage aus Halle; der Lehrauftrag war von den Präsenzterminen her im März geblockt und in Halle fängt das Semester und damit die Einstellung Anfang April an.


    Natürlich hätte es andere Alternativen gegeben (etwa in die Industrie oder zum IGW gehen, zum Beispiel), aber da mache ich dann doch lieber etwas, was mich interessiert, und gehe ins Ausland.