Nein. Ich bin Binnen-I gegner, weil es komplett kontraproduktiv ist.
Es geht nämlich genau gegen den Trend der Geschlechtsneutralisation, den es in allen Germanischen Sprachen gibt.
dann bist du aber nicht nur gegner des binnen-i, sondern auch der "offiziellen" deutschen rechtschreibung mit ihren beiden korrekten schreibweisen /-innen und (innen), oder?
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Siehe Englisch - wo das grammatikalische geschlecht nur mehr im pronomen besteht.
im englischen besteht IMO in einem sehr viel geringerem maße als in der deutschen sprache die wahrscheinlichkeit, bei einem wort wie 'teacher' automatisch an einen mann zu denken.
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[...]Und in Deutsch gibts/gabs diesen Trend even auch. Siehe Norddeutsch - wo "der" und "die" beide zu "de" zusammengefallen sind.
ich bin nicht sicher, ob das vergleichbar ist.
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Es wird komplett gegen den Strom geschwommen, in dem die "sexistische Natur" der Deutschen Sprache fett unterstrichen würde, wenn sie - auf sich selbst gelassen - bald sterben würde, wie sie das im Englishen tat. Jemals das wort "teachress" gehört?
ich bin kein sprachwissenschafter, daher kann ich zu deiner these schwer etwas sagen. mir scheint aber, du machst das binnen-i, das ja nur eine zusätzliche, elegantere lösung ist, als bereits in der quasi offiziellen sprachnorm akzeptierte schreibweisen, verantwortlich für die überlegungen, die zu diesen schreibweisen geführt haben.
außerdem hast du hier das grundproblem der debatte um feministische linguistik angeschnitten (wenn ich das so vereinfachen darf): hat die sprache mehr auswirkung auf die gesellschaft oder ist es eher umgekehrt?
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[...]Der Finnische Sprachfeminismus ist mir aus vielen gründen geheurer. Vorallem ist er auch nicht zum scheitern verurteilt, wie es solche Maßnahmen wie das Binnen-I sind, weil er mit dem natürlichen Sprachfluss
geht - nämlich den zur größtmöglichen Faulheit.
wenn du die finnische sprache mit der deutschen vergleichst, musst du auch die gesellschaft hier und dort vergleichen.
wobei wir mit der "faulheit" wieder bei formaler und umgangssprache wären: in formaler sprache kannst du doch nicht ernsthaft vom sprachfluss zur größtmöglichen faulheit sprechen?
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Sprachen streben dazu, effizient zu sein, und sowenig unnötige Morpheme wie möglich zu haben. Das Binnen-I hat nie eine Chance gehabt.
wenn es nie eine chance hatte, wieso breitet es sich dann immer mehr aus?
jetzt habe ich wieder viel geschrieben. langer rede kurzer sinn: ich finde, man sollte die grundfrage (möchte ich versuchen, explizit auch frauen zu erwähnen, weil ich glaube, dass sich das auf die gesellschaft auswirkt) von der technischen detailfrage (wie soll ich denn beide geschlechter am besten hinschreiben) trennen. bei der detailfrage bin ich ziemlich sicher, dass das binnen-i die beste lösung ist, ob das ganze generell sinnvoll ist, darüber sind sich ja ASFAIK nicht einmal sprachwissenschaft betreibende einig.
lg,
michi