Ich selber hab das Problem ja nicht gehabt, mit der Selbstsicherheit - ich hab immer schon zu allem meinen Mund aufgerissen. Ich versuch nur zu verstehen, warums so sein kann. Und ich erleb nach wie vor so Sager mir gegenüber, von wegen, "ja du bist eine Frau..", auch von Leuten mit +/= Bildungsgrad, oftmals auch nur als Scherz - ich nehms halt nicht ernst..
Kann aber auch sein, dass man dir gegenüber solche Scherze nur deswegen macht, weil der Person eben bekannt ist, dass du ein Selbstvertrauen wie der Großglockner hast.
Zumindest bei mir isses so, ich verarsche niemanden, der es nicht verträgt.
Ein Studium ist hald ein bisschen immer ein Sprung ins kalte Wasser. Dazu kommt, dass die Frauen die (in den technischen Studien) einiges an Vorbildung vorzuweisen haben, die sind, die aus der HTL kommen - und daher die Männerüberzahl bereits gewöhnt sind und gut damit umgehen können.
Naja, die werden dann meistens als "Mannsweiber" bezeichnet, weil sie auch die männliche Verhaltensweise annehmen (no na).
ZitatKleine Beobachtung aus den ersten Wochen, so am Rande. Mir ists vorgekommen, dass Frauen (die sich anfreunden) dazu tendieren ihre Unsicherheiten auszutauschen ("hast du da schonmal was gehört davon?") , im Gegenzug dazu entstehen Männerfreundschaften mit Geschichten die man kann/gemacht hat/leicht findet ("das hab ich ja schonmal gemacht").
Das is ja nur oberflächlich, und die anderen Männer wissen das auch.
Ich versteh nicht, woher die Annahme kommt, daß Oberchecker sich absichtlich in solche Anfängergruppen setzen würden. Und wenn sie es doch wollen würden, muß man sie halt beinhart aussieben, weil sie nicht die Zielgruppe sind.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass sich viele Männer gar nicht trauen würden, in so einen Kurs zu gehen, weil sie damit ja offen eingestehen würden, dass sie keine Ahnung haben.
ZitatNenn mich naiv, aber ich denk mir, je integrierter solche Kurse sind, umso besser können Männer mit eigenen Augen sehen, daß Frauen das gleiche zu leisten imstande sind. Wenn sich die Frauen immer segregieren, wird nie ein Mann einschätzen können, was sie wirklich auf dem Kasten haben.
full ack
Ich glaube ja, dass irgendwann, wenn unsere Elterngeneration nicht mehr lebt, das Ganze sowieso ein bisschen anders aussieht. Natürlich gibt es in unserer Generation (ich sag das jetzt so pauschal, obwohl ich weiß, dass die meisten hier zw. 18 und 30 sind) auch Leute, die der Meinung sind, dass Frauen in der Technik nix zu suchen haben.
Ja, das ist der eigentliche Kern des Problems. Ich weiß von keinem einzigen Mädchen, das von klein auf irgendwie Kontakt mit Computern gehabt hätte (welcher ja eine Vorraussetzung für das grundlegende Verständnis von Informatik ist). Im Gegenteil, ich weiß von ein paar, denen das verboten wurde von den Eltern, sie sollen lieber mit Barbiepuppen spielen.
Einige davon haben trotzdem im Post-Maturaalter eine Informatikrichtung eingeschlagen, aber gewisse Dinge kann man einfach nicht (bzw nur sehr schwer) aufholen. Da nutzt auch kein admina-Kurs mehr etwas, ein Lösungsplan muss einfach viel früher ansetzen.
Auf lange Sicht wird sich das Problem eh von alleine lösen, aber vermutlich etwas sehr langsam (2-3 Generationen schätz ich). In der Zwischenzeit muss man angehende Eltern (was Studenten ja häufig sind) dazu erziehen, dass Männer und Frauen die gleichen Dinge schaffen können, und wenn man Frauen in speziellen Förderunterricht steckt, ist das total Kontraproduktiv.
Nimmt man als Mann jedoch die ersten Hürden, so sieht man auf seinem weiteren Weg auf einmal
*) eine männerdominierte Domäne
*) in der es in hohen Maße auf Fähigkeiten ankommt, die traditionellerweise Männern zugesprochen werden (Logisches Denkvermögen, etc., ob diese Zuteilung tatsächlich Sinn macht muss hier nicht diskutiert werden)
*) Fähigkeiten, über die man offensichtlich verfügt (denn sonst hätte man nicht Mathe 1 u. EProg geschafft)Eine Frau sieht in derselben Situation natürlich das gleiche, aber kann dem sicherlich weniger positive abgewinnen.
Also ich wäre stolzer auf Leistungen, die mir keiner zugetraut hat, als solche, die eigentlich eh selbstverständlich sein sollten.