Sozialisation in der Schule

  • Das Thema beschäftigt mich die letzten Tage wieder vermehrt..

    In der Schule sind dagegen oft Mobbing und Gewalt an der Tagesordnung, und ich glaube auch gar nicht, dass die Schüler mit zunehmendem Alter reifer werden; es ist eher so, dass die wirklich bösartigen Schüler meist im Laufe der Zeit "aussortiert" werden (denn oft sind auch ihre schulischen Leistungen nicht besonders gut).


    Ich habe das ganze selbst viermal innerhalb von sechs Jahren erleben müssen (2 Schulen, 2 Arbeitsstellen). War mitunter der Grund weshalb ich die Matura erstmal abgeschrieben hatte und mir arbeitslos werden und den ganzen Tag zocken als neues "Lebensziel" gesetzt hatte. Als ich im WS12 hier anfing konnte ich es kaum glauben, aber genau einer der Mobber von damals, saß auf einmal neben mir in einem Hörsaal und was soll ich sagen, die ganze Aktion von damals tat ihm da schon leid, dass ich deswegen die Schule geschmissen hatte und heute erst recht. Also zumindest manche zeigen doch Einsicht ;) Es würde mich zwar schon interessieren, wie mein Leben ohne diese Aktionen verlaufen wäre, aber ich möchte die Erfahrungen die ich gemacht habe auch nicht mehr missen. Wenn man sich erstmal von ganz unten wieder rauf arbeiten muss hat man vielleicht doch eine andere (bessere?) Sichtweise :)



    Ich hatte seinerzeit das Glück, jeden Tag mit dem Auto zur Schule gebracht zu werden;


    Als Glück würde ich das nicht unbedingt bezeichnen. Ich hatte den Luxus ebenfalls eine Zeit lang und man macht sich damit nicht gerade beliebt, wenn man selbst beispielsweise von und zur Schule gebracht wird, aber an Schulkollegen die ein paar Straßen weiter wohnen einfach vorbeifährt. Ich hatte unter anderem das “Glück“ eigentlich nicht tun zu müssen was ich wollte, sondern mehr oder weniger tanzte immer alles nach meiner Pfeife.. Ich wollte nicht mitturnen, zu irgendeiner nervigen Schulveranstaltung oder einfach so nicht zum Unterricht -> wurde immer Krank geschrieben und das ein bis zweimal in der Woche. Du hast ja schon Hochbegabung angesprochen, welche mir auch angedichtet wurde.. Ich fühlte mich auch ständig gelangweilt und unterfordert, aber anstatt mich irgendwie zu fördern, behalf ich mir mit „Urlaub“ und war dann eigentlich jede Woche die besagten ein bis zwei Tage weg und manchmal auch mehr. Dennoch war ich mit Abstand der Beste, was einen wiederum zum perfekten Ziel macht. Sonderprivilegien, ausgezeichnete Noten und dafür nichts tun zu müssen, wo sich andere so anstrengen müssen -> Neid.


    Ich bin auch der Meinung, dass das Lernen angemessenen Sozialverhaltens eher in der Freizeit stattfindet. Aber irgendwo muss man die Freunde ja kennenlernen; und das ist eben oft in der Schule der Fall.


    Bin ebenfalls der Meinung, nur dass das grundlegende Sozialverhalten mehr in der Schule/Arbeit erlernt wird. Bei mir war dies wohl mehr in der Arbeit der Fall, da man hier den Problemen doch nicht so einfach aus dem Weg gehen kann wie es in der Schule noch der Fall war ;)



    Insofern würde ich dir empfehlen einmal ein bisschen umzudenken, immer nur die Schuld bei anderen zu suchen ist zwar einfacher, wird dir aber auf lange Sicht nichts bringen. Mich ärgert es nur immer wieder wenn ich von Leuten höre "Das Leben ist so schlimm, ich habe gar keine Chance nur weil ich XYZ bin, daher bin ich automatisch ein Außenseiter". Wenn man seinen Arsch hoch kriegt und an sich arbeiten, dann kann man alles schaffen, wichtig ist nur, das man erst einmal damit anfängt und es konsequent durchzieht.


    Eigentlich hast du Recht, was ich damals an den Kopf geworfen bekommen habe, war in dem Sinn eigentlich nichts schlimmes, sondern mehr ein unglücklich formuliertes Feedback. Zumindest bei mir war XYZ etwas, wo ich zwar per se nichts dafür kann, aber sehr wohl was hätte ändern können. Ich selbst hab auch bei anderen noch nie wirklich Mobbing wegen einer Krankheit oder Behinderung erlebt, sondern nur wegen etwas was sich mehr oder weniger einfach beheben ließe. Also vielleicht doch lieber die Kraft in Veränderung als Wut investieren^^


    Und nochmal zum Thema "Wenn 3 auf dich körperlich losgehen, was du da machst". Ganz einfach, sie vor allen Leuten in der Klasse bloßstellen, sodass es ihnen peinlich ist bzw. der Rest der Klasse über sie lacht. Schaffst du es das sie sich dabei selbst schlecht fühlen, werden sie es nicht mehr machen. Ich finde so Verhalten kann man total gut zwischen Machtkämpfen innerhalb von Tiergruppen vergleichen. z.B.: Bei Gorillas werden auch die Alpha-Tiere ab und zu herausgefordert von anderen aus der Gruppe, können sie sich aber beweisen, ist ihre Stellung gesichert. Und genau das gleiche ist doch auch beim Mobbing der Fall. Ein Kind wird gemobbt, je nach Reaktion erkennen dann die Mitschüler ob sie das weiterhin machen oder nicht.

    Aber natürlich ist das ganze als Kind noch sehr schwer, da man noch relativ jung ist und solche Erfahrungen erst Sammeln muss und gerade für so etwas finde ich Schulen sehr gut. Da lernen Kinder sich in einer Gruppe zu integrieren (oder auch nicht...) bzw. wie man sich zu Verhalten hat und was man macht, wenn man von jemanden (mental) angegriffen wird.


    Vielleicht die logische Konsequenz für viele – Auge um Auge, Zahn um Zahn :X
    Aber die Krönung der Schöpfung sollte sich doch nicht auf so ein niederes Niveau der Machtkämpfe wie im Tierreich hinab begeben. Immerhin ist der Mensch doch total und so viel besser/mehr wert als jedes Tier und andere Lebewesen auf diesem Planeten oder vielleicht doch nicht? :P
    Ich kann jedenfalls Stolz behaupten mich noch nie auf Gewalt eingelassen zu haben (wenn man mal die Geschwisterstreitigkeiten im VS-Alter zuhause außen vor lässt) und werde es (hoffentlich) auch nie. Nonviolence :inlove:

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