Gehalt Absolvent

  • Guten Tag,

    da ich in naher Zukunft mein Studium beenden werde, bin ich schon einmal "oberflaechlich" auf Jobsuche. Vorab würde ich euch gerne nun einmal meine Situation erklaeren:
    Ich komme aus Deutschland -habe demnach auch dort studiert- und plane zum Berufseinstieg nach Oesterreich ziehen genauer in das Bundesland Tirol. Die Gruende hierfuer sind vielfaeltig, falls diese jemanden interessieren gehe ich gerne genauer darauf ein. Da mit dem Berufseinstieg auch das leidige Thema Gehalt im Raum steht, habe ich mich dazu entschlossen diesen Thread zu starten. Ich moechte in diesem Zug noch betonen, dass ich kein Mensch bin, der sein Gehalt an erste Stelle stellt und es auf "biegen und brechen" versucht zu optimieren, ganz im Gegenteil. Dennoch haette ich gerne einen angemessenen Lohn, mit dem ich selbst zufrieden sein kann und auch nicht das Gefuehl haben mich unter meinem Wert zu verkaufen. Des Weiteren ist fuer mich auch selbstverstaendlich, dass Oesterreich und Deutschland zwei verschiedene Laender sind und somit klarerweise auch einiges unterschiedlich ist - und das ist ja auch gut so;) Betrifft das bspw. das Lohnniveau dann werde ich auch damit leben koennen:D

    Die Kernfrage, dich ich mir nach einer laengeren Suche auf der Seite https://www.karriere.at/jobs/tirol?jobFields%5B%5D=2172 stelle, ist nun: Kann es sein, dass die IT-Gehaelter tatsaechlich so niedrig sind? Ohne jetzt genauer auf eine spezifische Ausschreibung einzugehen wuerde ich schaetzen, dass die meisten Angebote in der Spanne zwischen guten 30.000 Euro bis knappen 40.000 Euro liegen (Brutto, und schon das 13. + 14. Gehalt eingerechnet). [Wie gesagt, das ist lediglich eine Schaetzung von mir und nicht tatsaechlich ausgerechnet.] In den meisten Faellen ist zwar zu lesen, dass die Bereitschaft zu einer (deutlichen) Ueberbezahlung je nach Qualifikation und Erfahrung besteht, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass diese "grosse" Unterschiede ausmacht. Um einmal konkret zu werden, folgende Ausschreibung https://www.karriere.at/jobs/5289449: Eine Spanne von 2500 Euro bis 3000 Euro monatlich. Als Absolvent ohne Erfahrung wuerde ich schaetzen, dass demnach nicht sehr viel mehr als 2500 Euro drin waeren, als ein Jahresgehalt von guten 35.000 Euro.

    Nun bin ich mir im Klaren, dass das Gehalt nur vernuenftig mit den Lebenshaltungskosten eingeschaetzt werden kann. Da ich dem Internet entnommen habe, dass diese in etwa denen in Deutschland entsprechen habe ich einfach mal die Gehälter von befreundeten Absolventen in Deutschland verglichen. Das Ergebnis war, dass die Spanne zwischen knapp unter 50.000 Euro bis zu ca. 60.000 Euro Jahresgehalt lag. (Das waren allerdings alles grosse Firmen wie Siemens, Bosch, VW, BMW, IBM, etc. der tatsaechliche Durchschnitt dürfte demnach geringer sein.) Dennoch stelle ich mir die Frage, ob ich mit solchen Gehaltsdifferenzen rechnen muss, oder ob in den Stellenausschreibungen grundsätzlich nur zu niedrige Gehaltsangeben gemacht werden?


    Ich bedanke mich fuers Lesen und freue mich auf Antworten;)
    Einen schoenen Tag euch allen.

  • Im folgenden meine persönliche subjektive Sicht der Dinge. Die kann von dem, wie andere die Situation sehen, natürlich abweichen. :)

    Die Kernfrage, dich ich mir nach einer laengeren Suche auf der Seite https://www.karriere.at/jobs/tirol?jobFields%5B%5D=2172 stelle, ist nun: Kann es sein, dass die IT-Gehaelter tatsaechlich so niedrig sind? Ohne jetzt genauer auf eine spezifische Ausschreibung einzugehen wuerde ich schaetzen, dass die meisten Angebote in der Spanne zwischen guten 30.000 Euro bis knappen 40.000 Euro liegen (Brutto, und schon das 13. + 14. Gehalt eingerechnet). [Wie gesagt, das ist lediglich eine Schaetzung von mir und nicht tatsaechlich ausgerechnet.] In den meisten Faellen ist zwar zu lesen, dass die Bereitschaft zu einer (deutlichen) Ueberbezahlung je nach Qualifikation und Erfahrung besteht, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass diese "grosse" Unterschiede ausmacht. Um einmal konkret zu werden, folgende Ausschreibung https://www.karriere.at/jobs/5289449: Eine Spanne von 2500 Euro bis 3000 Euro monatlich. Als Absolvent ohne Erfahrung wuerde ich schaetzen, dass demnach nicht sehr viel mehr als 2500 Euro drin waeren, als ein Jahresgehalt von guten 35.000 Euro.

    Mein derzeitiger Eindruck ist, dass man in der IT zwar ganz gut verdienen kann. Reich wird man davon aber auch wieder nicht.

    Im verlinkten Stellenangebot ist auch die Rede davon, dass man sich als HTL-Absolvent bewerben kann. Eine österreichische HTL ist keine Universität, sondern eine höhere Schule mit technischem Schwerpunkt: https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6he…che_Lehranstalt

    Ein HTL-Absolvent ist dann wohl der, der bei 2500 Euro anfängt, als Absolvent eines Universitätsstudiums wirst du schon etwas höher einsteigen. Ohne Erfahrung wirst du aber eher nicht auf 3000 Euro brutto kommen.

    Nun bin ich mir im Klaren, dass das Gehalt nur vernuenftig mit den Lebenshaltungskosten eingeschaetzt werden kann. Da ich dem Internet entnommen habe, dass diese in etwa denen in Deutschland entsprechen habe ich einfach mal die Gehälter von befreundeten Absolventen in Deutschland verglichen. Das Ergebnis war, dass die Spanne zwischen knapp unter 50.000 Euro bis zu ca. 60.000 Euro Jahresgehalt lag. (Das waren allerdings alles grosse Firmen wie Siemens, Bosch, VW, BMW, IBM, etc. der tatsaechliche Durchschnitt dürfte demnach geringer sein.) Dennoch stelle ich mir die Frage, ob ich mit solchen Gehaltsdifferenzen rechnen muss, oder ob in den Stellenausschreibungen grundsätzlich nur zu niedrige Gehaltsangeben gemacht werden?

    Das, was in Stellenangeboten steht, ist das absolute Minimum. Weniger darfst du gar nicht bekommen. Dem durchschnittlichen Unternehmen ist allerdings auch klar, dass es um das Geld keine (guten) Leute bekommt, deswegen sind deutliche Überzahlungen drinnen.

    Was meiner Erfahrung nach deutlich höher eingeschätzt wird als ein Studium ist Erfahrung. Mit mehrjähriger Erfahrung kann man auf einmal deutlich mehr fordern als es als Uniabsolvent ohne Erfahrung möglich war. Da kommt man dann schon in den Bereich der 50-60k. Allerdings verstehen viele Unternehmen nicht, dass sie Leute nur behalten können, wenn sie ihnen Gehaltssteigerungen bieten. Ein Jobwechsel ist oft notwendig, um deutliche Gehaltssprünge zu erreichen.

    Einmal editiert, zuletzt von Paulchen (16. Juli 2018 um 21:47)

  • Mit mehrjähriger Erfahrung kann man auf einmal deutlich mehr fordern als es als Uniabsolvent ohne Studium möglich war.

    :shiner::confused:;)

  • Das Thema Gehalt wurde hier schon einige Male diskutiert. Das Durchschnittsgehalt für qualifizierte Kräfte mit Uni-Abschluss ist in Österreich ist sicher niedriger als das in Deutschland (also Bayern bzw. München), was wohl die verschiedensten Gründe hat (Konkurrenz durch HTLer, kleinteiligere Wirtschaft, etc.). Als Masterabsolvent ohne Berufserfahrung würde ich auch auf jeden Fall 3.000 € (also 42k im Jahr) fordern, bei Erfahrung (nebenbei gearbeitet, etc.) 3.500 € (also ca. 50k) oder mehr (Disclaimer: Ich weiß nicht, wie sehr sich der Tiroler Arbeitsmarkt vom Wiener unterscheidet.). Ich denke, es zahlt sich aus, ein bisschen zu suchen. Dadurch, dass es eben wenig Konzerne in Österreich gibt, sind halt klassische Konzernkarrieren mit hohen Gehältern nicht so leicht möglich.

  • Also ich denke auch, dass die erwähnten 3.5k bei Absolvent mit nebenbei gearbeitet schon recht hoch sind.
    Aber kommt auch sehr auf den Bereich an - bei einer kleinen "Kreativmedienfirma" oder einem österreichischen Startup sieht das typischerweise anders aus als bei einem Energiekonzern.

    Im Vergleich zu Deutschland muss man allerdings sagen, dass gerade durch die günstige Besteuerung der 13.-14. Monatsgehälter oft netto gar nicht mal soviel weniger - oder sogar mehr - rauskommt.
    Bei 2500 brutto kommt inklusive deren dann ca. 2076€/monatlich raus.

    Und dass die Bruttogehälter in Österreich ja gar nicht so richtig Brutto sind, angesichts der saftigen Dienstgeberzuschläge - ca. 780€ im Monat zusätzlich bei 2500€ brutto (habe aber keine Ahnung ob das in D ähnlich ist).

    Von den 100 Euro die man verdient kommen vielleicht etwas über die Hälfte bei dir an, dann kaufst du dir was beim nächsten Krämerladen - der davon dann wieder 20% USt abführt und vom Rest wieder um die 50% ESt + SVA abführt - und zack, sind es schon nur noch 20€ und der Rest beim Staat ;).

    Einmal editiert, zuletzt von mtoman (17. Juli 2018 um 12:18)

  • mit Tirol hast du dir halt ein ganz spezielles Bundesland ausgesucht: du verdienst wenig, es gibt wenige technische Firmen, außerdem sind die Lebenserhaltungskosten sehr hoch. Noch dazu bist du dort der ewige "Piefke". Tirol macht meiner Meinung nur dann Sinn, wenn man in der Freizeit sehr gerne in den Bergen ist.

    Schau vor allem in und um Innsbruck, dort gibt es ein paar Firmen welche Informatiker einstellen. Außerdem gibts noch eine Handvoll Konzerne wie Swarovski oder Jenbacher (GE), die zahlen ganz ok was ich so gehört habe.
    3000EUR/Monat sollten in etwa drinnen sein (grobe Schätzung).

  • Von den 100 Euro die man verdient kommen vielleicht etwas über die Hälfte bei dir an, dann kaufst du dir was beim nächsten Krämerladen - der davon dann wieder 20% USt abführt und vom Rest wieder um die 50% ESt + SVA abführt - und zack, sind es schon nur noch 20€ und der Rest beim Staat ;).

    Die Abgabenquote liegt in Österreich bei über 40%, während sie in Deutschland bei 35% liegt (Schweiz <30%). Allerdings kommt mir persönlich vor, dass in Österreich der Staat schon auch sehr viel bietet. Notstandshilfe ist besser als Hartz IV (noch), der geförderte Wohnbau in Wien (Österreich) viel ausgeprägter als in Deutschland und der öffentliche Verkehr in Wien auch konkurrenzlos günstig und die Pensionen sind auch höher. Da wir hier eh schon im Off-Topic sind, wollt ich das nur kurz anmerken. ;)

    Noch ein kleiner Datenpunkt zur Ergänzung der Diskussion: Ein Freund von mir (HTL-Abschluss, aber kein Studium) arbeitet in München und verdient dort 4.500 € pro Monat als 0815-C#-Entwickler und hat glaube ich ca. 13 Gehälter, also ist das Einkommen wahrscheinlich mit ca. 4.000 € monatlich in Österreich halbwegs vergleichbar.

  • Guten Abend,

    wow, da ist ja echt eine Menge zusammen gekommen. Vielen Dank an euch alle, das freut mich:)
    Ich glaube, um meine Antwort vernünftig zu strukturieren, sollte ich noch einmal etwas ausholen:D Also:

    Der Grund warum ich als Ziel das Bundesland Tirol sehe, ist tatsächlich - wie stackoverflow angedeutet hat - ich bin sehr gerne in den Bergen unterwegs: Ich wander gerne in den Alpen, möchte schon lange das Mountain Biking beginnen, eventuell auch Klettern fahre leidenschaftlich gerne Ski/Snowboard. Aus diesem Grund steht bei mir Innsbruck ziemlich hoch im Kurs, ja sogar Segelfliegen ist dort möglich. Ich denke, durch diese ganzen Möglichkeiten kann ich einiges an Lebensqualität dazu gewinnen.
    Natürlich ist das von mir eine idealisierte Vorstellung und die Realität sieht vielleicht ganz anders aus. Und natürlich mache ich mir auch Gedanken, ob das der "richtige" Schritt ist, wenn ihr bspw. der Meinung seid, ich denke zu utopisch, dann bitte ich euch auch von Herzen dies offen zu kommunizieren. Je eher ich auf den Boden der Tatsachen geholt werde, desto besser:X Auch macht mir die Bemerkung "Noch dazu bist du dort der ewige "Piefke"." etwas Angst. Na klar, ich bin und werde auch immer Ausländer in Österreich sein und sicherlich kann ichs nicht jedem recht machen, aber ich hoffe doch stark, dass ich irgendwann "akzeptiert" werde. Ich bin nun auch nicht aus Watte und denke mir: Zu verlieren habe ich nichts, versuch es einfach:)

    So nun noch einmal zu den Gehältern in Deutschland: Nehme ich einfach mal ein Einstiegsgehalt von 60.000 (brutto) in einem großen Konzern (Dax-Konzern). Vor einiger Zeit hätte ich selbst gedacht, dass dies völlig überzogene Vorstellungen sind. Wurde aber mittlerweile eines Besseren belehrt, also tatsächlich realistisch. Von diesen 60.000 bleiben laut https://www.brutto-netto-rechner.info/ 34.214 (netto). Nun weiß ich leider nicht sicher, ob in den Zahlen schon das Weihnachtsgeld verrechnet wurde (ich glaube eher nein), definitiv kommt jedoch noch ein Bonus dazu, der durchaus einige Tausend betragen kann, d.h. das tatsächliche Gehalt fällt höher aus. Das sind nun allerdings "Idealbedingungen": Nicht jeder kann in einem Dax-Konzern arbeiten und ein Informatiker in einer 0815-Bude in Ostdeutschland wird weit von diesen Zahlen weit entfernt sein.

    Gehe ich hingegen einmal in Österreich von 3000/Monat Einstiegsgehalt aus, d.h. 42.000 (brutto). Dann bleiben mir laut https://bruttonetto.arbeiterkammer.at/ 28.888 (netto). Ich habe zwar als HiWi nebenbei gearbeitet und schreibe meine Abschlussarbeit in einem großen Dax-Konzern, dennoch fällt mir das "Praktische Arbeiten" relativ schwer: Ich bewunder Leute die ganz "intuitiv" mit dem PC umgehen können, sich scheinbar ohne Probleme und Schwierigkeiten in neue Programmiersprachen/Frameworks einarbeiten können, das geht mir alles nicht so leicht von der Hand, mir liegt einfach die Theorie mehr. Das bringt dem Arbeitnehmer aber nichts, von daher denke ich, dass ich sogar mit einem Einstiegsgehlt von 3000 mehr als zufrieden sein muss.

    Paulchen, du schreibst "Mit mehrjähriger Erfahrung kann man auf einmal deutlich mehr fordern als es als Uniabsolvent ohne Erfahrung möglich war." Nun, ich denke bzw. hoffe doch sehr das das so ist:D Dennoch gilt das für alle, d.h. auch einer mit hohem Einstiegsgehalt wird sich steigern und somit dem geringer Verdienenden "davon laufen". Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass die Schere mit den Jahren immer weiter auseinander driftet. Bringt jemand in einem kleinen Unternehmen top Leistung und steigert sich auf 60.000 wird der Arbeiter im Dax-Konzern sicherlich die 100.000 knacken (natürlich ebenfalls top Leistung vorausgesetzt). Fairerweise muss ich aber dazu sagen, dass ich hier schon ein bisschen Äpfel mit Birnen vergleiche, wie gesagt: Nicht jeder kommt in Deutschland in einem Dax-Konzern unter.

    Insgesamt kann ich für mich mitnehmen, dass es wie so oft im Leben ist: Die Vorteile auf der einen Hand erkauft man sich mit Nachteilen auf der anderen Hand. Ich hätte also in Innsbruck m.M.n. eine enorm hohe Lebensqualität, werde dafür aber auf Dauer weit unter dem Gehalt bleiben, was ich in Deutschland bekommen würde, wenn es mit einer Dax-Anstellung klappen würde. Oder anders gesagt: No-free-Lunch...
    Wie schon im Eingangspost erwähnt, ist für mich das Gehalt nicht unbedingt das wichtigste im Leben, dennoch mache ich mir halt Sorgen für die Zukunft. Kann ich bspw. mit diesem Gehalt ausreichend fürs Alter vorsorgen, ohne jeden Pfennig in der Gegenwart zweimal umdrehen zu müssen? Das ist für mich eine sehr wichtige Frage, die mich schon lange beschäftigt...

    Ich bedanke mich fürs Lesen und wünsche noch einen schönen Abend:wave:

  • Ich denke, du siehst das ganze eh recht realistisch. Die Pensionen in Österreich sind höher als in Deutschland [1], womit man theoretisch zumindest weniger selbst vorsorgen muss (außerdem wird die Pension 14x ausgezahlt):

    Zitat

    langjährigversicherte Männer erhalten in Deutschland im Schnitt € 1.050 Altersrente (12 x pro Jahr), in Österreich hingegen € 1.560 (14 x pro Jahr)
    [...]
    Berufsanfänger können laut OECD-Berechnung bei durchgehender Erwerbskarriere (Annahmen: Berufseintritt mit 20 /Verdienstentwicklung entsprechend der Entwicklung der Durchschnittseinkommen/Pensionsantritt mit 65) aus dem öffentlichen System in Deutschland mit 37,5%, in Österreich hingegenmit 78,1% Brutto-Ersatzrate rechnen. Die sich daraus ergebenen Netto-Ersatzraten betragen 50% in Deutschland und knapp über 90% in Österreich.

    Allerdings ist Innsbruck wohnungsmäßig ein teures Pflaster, sowohl was kaufen als auch mieten betrifft.

    [1] https://media.arbeiterkammer.at/wien/PDF/Vergl…ionssysteme.pdf


  • Der Grund warum ich als Ziel das Bundesland Tirol sehe, ist tatsächlich - wie stackoverflow angedeutet hat - ich bin sehr gerne in den Bergen unterwegs: Ich wander gerne in den Alpen, möchte schon lange das Mountain Biking beginnen, eventuell auch Klettern fahre leidenschaftlich gerne Ski/Snowboard. Aus diesem Grund steht bei mir Innsbruck ziemlich hoch im Kurs, ja sogar Segelfliegen ist dort möglich. Ich denke, durch diese ganzen Möglichkeiten kann ich einiges an Lebensqualität dazu gewinnen.
    Natürlich ist das von mir eine idealisierte Vorstellung und die Realität sieht vielleicht ganz anders aus. Und natürlich mache ich mir auch Gedanken, ob das der "richtige" Schritt ist, wenn ihr bspw. der Meinung seid, ich denke zu utopisch, dann bitte ich euch auch von Herzen dies offen zu kommunizieren. Je eher ich auf den Boden der Tatsachen geholt werde, desto besser:X Auch macht mir die Bemerkung "Noch dazu bist du dort der ewige "Piefke"." etwas Angst. Na klar, ich bin und werde auch immer Ausländer in Österreich sein und sicherlich kann ichs nicht jedem recht machen, aber ich hoffe doch stark, dass ich irgendwann "akzeptiert" werde. Ich bin nun auch nicht aus Watte und denke mir: Zu verlieren habe ich nichts, versuch es einfach:)

    ok, bei deiner sportlichen Begeisterung wirst du in Tirol definitiv deine Freude haben :thumb:.
    Das mit "Piefke" darfst jetzt nicht überbewerten - ich wollte es eben nur gesagt haben - es gibt verschiedene Leute, eben auch welche, die ablehnend auf Zugezogene reagieren.
    Alles gute für deinen Berufseinstieg!

  • Guten Morgen,

    ich danke euch beiden fürs Antworten:)
    Nun, dass Innsbruck recht teuer ist, habe ich schon auf https://www.immowelt.at/liste/innsbruc…eten?sort=price bemerkt, vielleicht wäre der Gedanke einer WG gar nicht mal soo schlecht:rolleyes:
    Der Hinweis auf die höheren Renten in Österreich ist hingegen erst einmal wirklich erfreulich:D Ich muss allerdings zugeben, dass ich in dieser Richtung sehr pessimistisch bin. M.M.n. galten in Deutschland die Renten über lange Zeit auch sehr sicher, das hat sich jetzt -zumindest, wenn ich den Medien Glauben schenke- nicht unbedingt bewahrheitet, bzw. sieht es nicht mehr danach aus. Auf was ich eigentlich hinaus möchte: Eine "Garantie", dass das Rentenniveau in Österreich "stabil" bleibt kann mir vermutlich leider keiner geben (mir persönlich fehlen auch einfach die nötigen Fachkenntnisse um das "vernünftig" beurteilen/einschätzen zu können). Um allerdings dieser Ungewissheit aus dem Weg zu gehen, wäre es mein Ziel -unabhängig ob ich nun in Deutschland oder Österreich lebe- soweit vorzusorgen, dass ich möglichst ohne Rentenzahlung im Alter auskommen kann. D.h. das ich eine "persönliche Versicherung" gegen den worst-case "Wegfall der Renten bzw. minimale Rentenzahlung" hätte.
    Bedenken muss ich nämlich auch immer folgendes: Ich habe in Österreich keine Familie, die mir im Notfall unter die Arme greifen kann und mich im Alter unterstützen könnte. Wünschenswert ist es natürlich, dass ich auch in Österreich eine Familie gründen kann. Sollte das aber - warum auch immer- nicht klappen, bin ich definitiv alleine. Ich denke der Staat würde mich dann sicher auch nicht verhungern lassen, aber inwieweit kann ich meinen restlichen Lebensabschnitt noch in Würde verbringen? Nehme ich bspw. die Situation in der deutschen Pflege, bin ich vom Grundsatz "die Würde des Menschen ist unantastbar" sehr weit entfernt:( Selbstverständlich, Österreich ist nicht Deutschland, aber dennoch wird mir aktuell vor Augen geführt, wie ein eher unrealistisches Szenario zum Alltag geworden ist.
    Vielleicht sind jetzt auch meine Beweggründe, warum ich so "penetrant" auf dem Gehalt rum reite etwas nachvollziehbarer. Es geht mir tatsächlich nicht darum, dass ich unbedingt irgendwann Porsche fahren möchte, sondern "lediglich" um einen "vernünftigen" Lebensstandard. Wobei ich "vernünftig" für mich persönlich definiere als ein Leben, bei dem ich nicht darüber nachdenken muss, ob ich mir im Lokal noch ein drittes Weizen leisten kann, oder mich die Sorge vor der finanziellen Belastung der nächsten Autoreparatur plagt, aber gleichzeitig auch ein ordentliches Vorsorgen fürs Alter möglich ist.
    Sicherlich, der ein oder andere wird sich jetzt vielleicht denken: "Ganz schön viele Ansprüche", aber dann stellt sich für mich schon -fast zwangsläufig- die Frage: "Warum habe ich denn überhaupt studiert?" Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, als drifte ich jetzt in die "elitäre Richtung" ab - a la ich habe studiert, ich bin was Besseres. Nein ganz und gar nicht, das Studium macht mich sicherlich nicht zu einem bessern bzw. "höheren" Menschen- dennoch sehe und habe ich das Studium auch immer als "wirtschaftliche Investition" gesehen, nur aus Spaß und Interesse habe ich das nicht gemacht (auch wenn das natürlich meine primäre Motivation war), wenn sich jetzt zum Ende allerdings herausstellt, dass die "Investition" nicht wirklich sinnvoll bzw. lohnenswert war, dann ist das schon sehr bitter für mich und fühlt sich auch nicht wirklich schön an:/

    Nun, ich habe jetzt doch einiges am eigentlichen Thema vorbeigeschrieben, bedanke mich aber dennoch fürs Lesen.
    Einen schönen Tag noch:wave:

  • Es ist ja nichts Schlechtes, gut verdienen zu wollen. Der verbreitete Idealismus ist eher schlecht für uns alle und gut für Wirtschaftler die Informatiker ausnutzen möchten.
    Wenn mich ein 10 Minuten Anruf beim Notar einen Hunderter kostet oder das. Aufsetzen eines Testaments 5000 Euro, da kommt keiner und sagt zu dem: "setzt du in deiner Freizeit Testamenttemplates auf Github auf, frei für die community? Das wäre uns schon wichtig, dass du idealistisch, motiviert und hungrig bist. 9 to 5 ists bei uns eher nicht. Dann bist du kein good fit. Wenn doch, dann machst du das ja so gerne, dass dir das halbe Gehalt auch reichen würde, oder? Dafür gibt's Tischfußball, gratis Kaffee und jeden Freitag Abend spaßige Events mit den Kollegen bei denen ihr euch über eure idealistische Arbeit austauschen könnt."

    Das ist toxisch für uns. Wir sollten professionelle, gutbezahlte Dienstleistungen anbieten. Anstatt das Bild vom pickeligen Nerd verbreiten, der froh ist wenn er für bissl Pizza und Cola tagelang Hackathons durchzieht und die Ergebnisse bereitwillig an den nächsten großen Konzern abtritt.
    Idealismus schon und gut - aber dann für sich selbst, nicht für den Manager der 50k Boni einstreicht, dafür dass die personellen Ressourcen umstrukturiert und optimiert wurden.

    Insofern: Schau ruhig aufs Geld :). Schlauere Branchen richten Schutzkreise um Krankenhäuser für knapp 6-stellige Summen ein und hier im forum werden Informatiker für 1.8k brutto oder 20€/h gesucht.

  • Es ist ja nichts Schlechtes, gut verdienen zu wollen. Der verbreitete Idealismus ist eher schlecht für uns alle und gut für Wirtschaftler die Informatiker ausnutzen möchten.
    Wenn mich ein 10 Minuten Anruf beim Notar einen Hunderter kostet oder das. Aufsetzen eines Testaments 5000 Euro, da kommt keiner und sagt zu dem: "setzt du in deiner Freizeit Testamenttemplates auf Github auf, frei für die community? Das wäre uns schon wichtig, dass du idealistisch, motiviert und hungrig bist. 9 to 5 ists bei uns eher nicht. Dann bist du kein good fit. Wenn doch, dann machst du das ja so gerne, dass dir das halbe Gehalt auch reichen würde, oder? Dafür gibt's Tischfußball, gratis Kaffee und jeden Freitag Abend spaßige Events mit den Kollegen bei denen ihr euch über eure idealistische Arbeit austauschen könnt."

    Das ist toxisch für uns. Wir sollten professionelle, gutbezahlte Dienstleistungen anbieten. Anstatt das Bild vom pickeligen Nerd verbreiten, der froh ist wenn er für bissl Pizza und Cola tagelang Hackathons durchzieht und die Ergebnisse bereitwillig an den nächsten großen Konzern abtritt.
    Idealismus schon und gut - aber dann für sich selbst, nicht für den Manager der 50k Boni einstreicht, dafür dass die personellen Ressourcen umstrukturiert und optimiert wurden.

    Insofern: Schau ruhig aufs Geld :). Schlauere Branchen richten Schutzkreise um Krankenhäuser für knapp 6-stellige Summen ein und hier im forum werden Informatiker für 1.8k brutto oder 20€/h gesucht.

    Kann dir für den Post gar nicht genug danken. Die genannten "Benefits" sollten keine Ausreden für ein sch..lechtes Gehalt sein. Sondern wirklich zusätzlich zu einem normalen, guten Gehalt. Von dem was ich so miterlebt habe, vertritt man vor allem in Startups und jüngeren Unternehmen gerne die Ansicht, dass "die Bezahlung dem Mitarbeiter ja eher egal sein sollte solang er irgendwie davon leben kann" (ja, das wurde mir mal exakt so wo gesagt), solang man total hippe Getränke gratis bekommt und wöchentlich einmal gemeinsam Yoga im Coworking-Space hat.
    Ein angenehmes Arbeitsklima ist für mich keine Begründung einen Hungerlohn bezahlen zu dürfen. Irgendwann möchte man sich aber doch mal Eigentum oder Urlaub leisten können.

  • Was genau möchtest du uns mitteilen?


    Ich war gerade unter Zeitdruck, weswegen ich nur den einen Satz hervorgehoben habe, ohne ihn zu kommentieren. Ich finde es interessant, dass die Zustände in den Pflegeheimen in Deutschland offenbar skandalös sind; über Österreich habe ich ähnliches gehört. Mir gefällt, dass try auf das deutsche Grundgesetz hinweist. Damit zeigt er, wie sehr die Realität von dem klafft, was im Gesetz geschrieben steht.

  • Naja, nicht wirklich. Es ist schon üblich, dass da deutlich überzahlt wird.


    Also meine Erfahrung nach kürzlicher Jobsuche und Gesprächen mit Kollegen - leider nein.
    Systemadmin zwischen 3k und 4k - besondere "Lieblinge" bekommen sogar ST2 (und Überzahlung) Rest ST1 mit Überzahlung (die nicht an ST2 herankommt).

    Bin offen für Unternehmen die fair bezahlen, wenn jemand einen Automatisations/Powershell begeisteten Systemadmin im MS Umfeld mit Erfahrung (10+) sucht und mindestens ST2 (Erfahrungsstufe) zahlt - am Besten nähe Linz - gern mir mitteilen, ich finde scheinbar nur die Knauserer ;)

    Ahja muss sagen, ich hab kein Studium vorzuweisen - aber das ist ja mitlerweile zumindest lt. KollektivV. egal...

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