• Mal schaun, wie sich das ganze mit clearspace entwickelt...

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  • Naja, aber viele Leute sind halt der Ansicht, dass sie nicht als Computerbastler (aka Sysadmin) enden wollen. Wovon sollen solche leben?

    huch, da hat sich wohl ein leicht ungerschwelliger, abfaelliger ton eingeschlichen ;). ich fuer mich sehe jetzt nicht umbedingt den punkt warum ein programmierer von proprietaerer software jetzt um so viel elitaerer sein soll als ein sysadmin. plantschkuh hats eigentlich schon recht gut beantwortetet, fuer mich ist das ein job der mir vor allem spasz macht, der nicht gerade schlecht bezahlt ist und bei dem ich meine vorstellungen von moral leben kann. ich finde es immer wieder erstaunlich wenn leute sudern "aber wovon soll ich leben? wovon soll firma xyz dann leben?". es ist mir _wurscht_ wovon die leben. ich lebe nicht so schlecht von dem was ich mache, aber warum soll ich antworten fuer andere finden? und wenn sie den weg gehen wollen proprietaer zu entwickeln, dann sollen sie das von mir aus tun. ob ich mein leben lang admin spielen werde ist wieder eine andere frage, aber es gibt nun mal jobs und nischen wo man von freier software leben kann. ich kenne zb einen mitarbeiter bei alcatel/thales der meines wissens nach fuers kernel hacken bezahlt wird. vielleicht entspricht das ja eher deinem bild eines echten informatikers, keine ahnung. was du uebers "global denken" sagst kann ich ueberhaupt nicht nachvollziehen, warum soll/muss ich global denken? wenn ich nach meinen vorstellungen leben kann dann reicht mir das auch schon. dass open source nicht die antwort auf alle fragen des lebens ist ist mir natuerlich bewuszt. du hast in diesem zusammenhang ja "spiele" erwaehnt. so adhoc wueszte ich auch nicht wie man da von open source leben sollte, aber jetzt kommts: es ist mir sowas von egal wie/ob man spiele entwickeln soll, ich spiele nicht, somit sind sie fuer mich uninteressant. ich glaube als technischer informatiker hat man es ein wenig leichter sich die welt so zurecht zu biegen wie man sie will als ein klassicher SEler.

    Willfähriges Mitglied des Fefe-Zeitbinder-Botnets und der Open Source Tea Party.

  • "aber wovon soll ich leben? wovon soll firma xyz dann leben?". es ist mir _wurscht_ wovon die leben.

    Nur redest du da jetzt nicht von den Entwicklern von proprietärer Software, sondern von den OSSlern. Denn wovon die proprietären Hersteller leben, ist klar, vom verchecken der Software. Wovon die OSSler leben, ist dir egal (oder spendest du denen viel?).
    Klar gibts viele Leute, die mit OSS-Entwicklung Geld verdienen, da hängen aber entweder Firmen drin, die vom Support leben, oder Hardwarehersteller, die irgendwelche Treiber dazu brauchen. Seit so viele Leute Breitband haben, kauft doch kein Schwein mehr ein Linux in einer Schachtel.

    Deine Einstellung ist insofern ok. Wenn du auf etwas verzichtest, das du nicht brauchst, ist das deine freie Entscheidung. Ich hab keinen Kamm, und wenn Kammhersteller deswegen pleite gehn, hält sich mein schlechtes Gewissen auch in Grenzen.

    Was halt immer bei Leuten wie dir mitschwingt, ist das Weltverbesserergehabe, à la "Ich gehör nicht zu den armen Irren, die sich dem Kapitalistenmoloch versklaven". Wenn meine Schuhe von Kindern hergestellt wurden, kratzt mich das mehr, als wenn die Software, die ich verwende, ein paar proprietäre Einschränkungen hat.

    Das einzige brauchbare Open Source Spiel, das mir so einfällt, ist OpenTTD, und das ist auch nur groß geworden, weils die Grafiken vom Transport Tycoon verwendet (inzwischen kann mans aber eh replacen).

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.


  • Das sind aber ja eh alles properitaere Produkte. Der Sourcecode wird hier ja nicht freigelegt, er wechselt hoechstens mal den Besitzer.


    Der Code wird nicht unter dem Titel "schaut mal, eine Software, für die die Öffentlichkeit keinerlei Verwendung hat" ins Netz gestellt, das stimmt. Ich glaub auch nicht, daß viele Leute verlangen, jede Zeile Code, die irgendwer in seinem stillen Kämmerlein schreibt, müsse unbedingt gleich an alle Nachbarn verteilt werden.

    Für viele Leute, die es ablehnen, Binaries ohne Source zu verkaufen, sind die obigen zwei Punkte wohl kein moralisches Problem, da die tatsächlichen Benutzer Zugang zum Source haben. Ob auch Nichtbenutzer den Zugang haben müssen... muß jeder für sich selber entscheiden.

    Zitat

    Ja, glaub ich auch. Verhaeltnismaessig ist es wohl eher ein kleiner Teil des Kuchens. Was aber natuerlich nicht heisst, dass dieses Stueck fuer sich allein betrachtet nicht gewaltig gross ist.


    Eh, ich wollte nur was auf die "OMG, wir werden alle Sysadmins werden müssen"-Einstellung erwidern. Keine Angst, nur die Hälfte wird das müssen :) (Und "müssen" auch nur, wenn es uns endlich gelingt, eine totalitäre Diktatur zu errichten, in der niemand mehr proprietäre Software entwickeln darf!!eins! Spieleentwickler kommen gleich ins Gulag, wir verstehen keinen Spaß.)

    *plantsch*

  • Nur redest du da jetzt nicht von den Entwicklern von proprietärer Software, sondern von den OSSlern. Denn wovon die proprietären Hersteller leben, ist klar, vom verchecken der Software. Wovon die OSSler leben, ist dir egal (oder spendest du denen viel?).

    um ehrlich zu sein ist es mir in beiden faellen egal. mein finanzielles engagement besteht aus einer mitgliedschaft bei der FSF.


    Klar gibts viele Leute, die mit OSS-Entwicklung Geld verdienen, da hängen aber entweder Firmen drin, die vom Support leben, oder Hardwarehersteller, die irgendwelche Treiber dazu brauchen.

    das ist ja nichts schlechtes, vor allem im letztgenannten bereich wuerde es mir spasz machen zu arbeiten.

    Seit so viele Leute Breitband haben, kauft doch kein Schwein mehr ein Linux in einer Schachtel.

    novell und redhat leben aber auch nicht davon. fuer firmen ist nun mal support wichtig und den liefern die zwei genannten. der privatuser der sich jetzt sein ubuntu runter laedt macht fuer redhat/novell das kraut nicht fett.



    Was halt immer bei Leuten wie dir mitschwingt, ist das Weltverbesserergehabe, à la "Ich gehör nicht zu den armen Irren, die sich dem Kapitalistenmoloch versklaven". Wenn meine Schuhe von Kindern hergestellt wurden, kratzt mich das mehr, als wenn die Software, die ich verwende, ein paar proprietäre Einschränkungen hat.

    ist es schlecht die welt verbessern zu wollen? und ja, ich glaube freie software ist ein beitrag die welt besser zu machen. und ich bin mir im klaren dass es auf der welt wichtigere probleme gibt, ich sehe durchaus ueber den typischen informatiker-tellerrand.

    Willfähriges Mitglied des Fefe-Zeitbinder-Botnets und der Open Source Tea Party.

  • ist es schlecht die welt verbessern zu wollen? und ja, ich glaube freie software ist ein beitrag die welt besser zu machen.

    Naja, aber dann sollte man wenigstens einen Plan haben, wie es umsetzbar sein soll :)
    Der von dir in der sig gequotete RMS hat da ja auch ein riesen Loch in seiner Argumentation. Ich schätz aber mal, dass der nie über nethack oder M-x doctor hinausgekommen ist bei Spielen :)

    Zitat

    und ich bin mir im klaren dass es auf der welt wichtigere probleme gibt, ich sehe durchaus ueber den typischen informatiker-tellerrand.

    Das muss sich ja nicht ausschließen, siehe OLPC.

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  • Naja, aber dann sollte man wenigstens einen Plan haben, wie es umsetzbar sein soll :)

    leider weisz ich jetzt nicht worauf du dich konkret beziehst. ich finde es laeuft ganz gut mit der freien software. die vorhanden produkte decken meinen bedarf wunderbar ab und ich glaube du koenntest mir kein produkt nennen das ich gerne haette und das es nicht auch frei verfuegbar gaebe. spiele interessieren mich nicht sonderlich und sonst faellt mir tatsaechlich nichts ein. flash mag ich ansich nicht besonders gerne aber youtube ist halt doch ganz nett, aber selbst da komme ich mit 'gnash' gut ueber die runden. und ich sage es noch einmal: das gilt unter meinem persoenlichen gesichtspunkt. fuer _mich_ deckt die freie software alle beduerfnisse ab und in vielen faellen schlaegt sie die mir bekannten komerziellen produkte. wer solche aber braucht steht nun mal vor der entscheidung sich darauf einzulassen oder darauf zu verzichten. im besten fall setzt er sich aber hin und programmiert eine freie alternative. und so habe ich es ja beispielsweise bei flash gemacht: so lange gnash nicht brauchbar war (gut, ist es jetzt auch noch nicht), habe ich schlicht und einfach auf youtube verzichtet.


    Der von dir in der sig gequotete RMS hat da ja auch ein riesen Loch in seiner Argumentation. Ich schätz aber mal, dass der nie über nethack oder M-x doctor hinausgekommen ist bei Spielen :)

    auch da wuerde es mich interessieren worauf du konkret anspielst. imho ist seine meinung da recht einfach: was es nicht frei gibt, verwendet man nicht. fuer ihn ist das besser als sich und seine vorstellungen zu verkaufen. mag extrem sein, sehe ich ansich genau so, ist aber fuer mich kein loch in der argumentation.



    Das muss sich ja nicht ausschließen, siehe OLPC.

    ich hoffe das war keine absichtliche falschinterpretation, denn so habe ich es natuerlich nicht gemeint. es gibt durchaus projekte wo sich die bereiche schoen ueberschneiden, OLPC ist ja gwasi ein paradebeispiel. ich wollte damit nur sagen, dass ich nicht nur ein verborter FSFler bin und die die welt um mich herum nicht wahr nehme. es gibt ja genug probleme die absolut nichts mit informatik zu tun haben, die wollte ich damit ansprechen. keine ahnung, menschenhandel, free tibet, suchs dir aus, leider gibt es eine ganze menge.

    Willfähriges Mitglied des Fefe-Zeitbinder-Botnets und der Open Source Tea Party.

  • freie alternative. und so habe ich es ja beispielsweise bei flash gemacht: so lange gnash nicht brauchbar war (gut, ist es jetzt auch noch nicht), habe ich schlicht und einfach auf youtube verzichtet.

    Wieso machst du das/hast du das gemacht? Flash ist doch frei im sinne von nichts dafür zahlen wenn man youtube videos schaut. Rebellierst du prinzipiell gegen komerzielle Software oder hattest nur was gegen flash.

  • der alte hut:

    Zitat von fsf

    "free software" is a matter of liberty, not price. To understand the concept, you should think of "free" as in "free speech" not as in "free beer".

    weitere informationen findest du hier.
    in meinem speziellen fall haette mir auch das unfreie flash nicht geholfen, da ich gnu/linux auf ppc verwende und die unfreie variante dafuer nicht angeboten wird.

    Willfähriges Mitglied des Fefe-Zeitbinder-Botnets und der Open Source Tea Party.

  • Wieso machst du das/hast du das gemacht? Flash ist doch frei im sinne von nichts dafür zahlen wenn man youtube videos schaut. Rebellierst du prinzipiell gegen komerzielle Software oder hattest nur was gegen flash.

    Also als User scheue ich mich nicht davor, Flash zu verwenden. Aber als Software Entwickler muss man bei sowas schon Verantwortung zeigen und kritisch sein. D.h. sich gut ueberlegen, fuer und wie oft man es einsetzt: Flash ist in erster Linie eine Software Platform. Das letzte, was gut fuer uns ist, ist die voellige Abhaengigkeit von einem Platform Provider. Das hat uns noch nie gut getan.

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