Beiträge von Pannonian

    Hier ein kleiner Geschichtsexkurs, den jeder der noch ein Geschichtebuch aus der Oberstufe hat gerne nachprüfen kann:

    Als die Bibel zum ersten mal ins Deutsche übersetzt wurde, waren die Kirchenoberen entsetzt über diese Frevelei. Nicht nur dass man die heilige Schrift nicht in eine profane gewöhnliche Sprache übersetzte, es wurde auch argumentiert dass durch die Übersetzung die Bedeutung verloren ginge.

    Wie wir heute nachlesen können handelte es sich dabei durchaus um eine machtpolitische Überlegung: Das Wort Gottes zu interpretieren und dem Volk etwas einzureden wird dadurch erschwert wenn jeder irgendwo nachlesen kann was wirklich geschrieben steht.

    Wozu diese Geschichte? Manchmal wenn ich ein Fachbuch lese, oder gerade bei Papers wundert es mich wieviele Fremdworte und völlig überzogene Formulierungen benutzt werden. Teilweise kommt es mir so vor als würden die Autoren mit Fachwörterbüchern beim Schreiben sitzen um es möglichst kompliziert zu machen. Das stört mich schon länger, und immer wenn ich jemanden darauf anspreche heißt es nur: Ohne diese Worte würde es die Bedeutung verlieren.

    Aber irgendwie fällt es mir schwer dies zu glauben. Deswegen:

    Ich sponsore demjenigen einen Kasten Bier, der ein Paper/Artikel/medizinischen Befund/Steuererklärung in möglichst leicht verständliche Form übersetzt. Bei mehreren Versuchen nur für das Beste (ich besitzer leider keine Brauerei)

    Falls jemand wirklich genug Zeit hat um so etwas zu machen, werde ich die Übersetzungen nachher zur Abstimmung setzen.

    Wenn das hier ignoriert wird, hab ich glück und spar mir einen kasten bier.

    Ich mag mich nicht wirklich reingeben hier, aber eins zu wolfi:

    Wenn du oder ven dabei seid müssen wir immer in Nichtraucher :( -> ergo: sozialer Druck funktioniert in beide Richtungen, und Raucher sind nicht alle böse Menschen die andere zwingen.

    Na ich hab an sich nix dagegen, und für meine zigarette kann ich mich auch draußen hinstellen. Und ich hab auch an sich nichts gegen Nichtraucherlokale.

    Aber auf der anderen seite: Bin ich mal in Neustadt, geh ich mit 2 rauchenden Freunden in ein lokal wo nur der besitzer, selbst raucher, hinter der bar steht -> wem tut das weh?

    Wie ich schon mal erklärt habe, bin ich nicht objektiv, und ich glaube keiner kann das bei so einem Thema sein, da es einfach die Gemüter zu sehr erregt.

    Aber immerhin versuchen wir uns an Sachthemen und Fakten zu orientieren. Da ist ein Post in dem du uns einfach pauschal angreifst... also eigentlich ist das genau das was du selbst kritisierst? :confused:

    Stimmt... vor allem mit nem Medizinstudium findet man bei dem derzeitigen Ärztemangel sicher keinen Job...

    Du magst schon recht haben dass sowas vielleicht bei Kommunikationswissenschaften zutrifft, aber hüte dich davor alle über einen Kamm zu scheren


    Zugangsbeschränkungen: Vermutlich wird man welche einführen müssen allein wegen physikalischen Grundlagen. Allerdings will ich nicht dass sowas dafür benutzt wird um zu sagen: wir wollen nur 100 (insert your course here) Plätze haben und die besten.

    @ Lion78

    Selbst denken statt von Cato lenken.

    Und Bobsch hat schon recht: Selbst 2 kostenlose Studien können umsonst sein.

    Es sind 8% deutsche Studenten an den österreichischen Unis; das kann mir niemand einreden dass die das Problem darstellen.

    Beatrix Karl (vermutlich neue Wissenschaftsministerin) gestern: Ja mit den 34 Millionen könnten wir 10.000 Sozialhilfemepfänger 3 monate unterstützen....

    Wog hat vollkommen recht. Es ist nicht als ausspielen gegeneinander

    Kann ich mdk eher nachvollziehen. Irgendwie definieren sich Studienbeschränkungen für mich nach:

    Wir haben eine bestimmte Anzahl Plätze X die wir über Formel Z verteilen. Die besten von Z besetzen X.

    Im Gegensatz dazu war das alte System:

    Alle Österreicher und Ausländer mit studienplatz in der heimt können X Studienplätze belegen.

    Der Unterschied ist einfach dass im ersten Fall X von Haus aus begrenzt wird.

    Ich glaub die meisten Rollstuhlfahrer die ich kenne sind sich durchaus bewusst dass so etwas Zeit braucht, und man nicht von heute auf morgen in einem historischen gebäude alles umbauen kann. Aber zu sagen: na lassens wirs, is krise - halte ich persönlich für ziemlich zynistisch.

    Da geb ich dir zwar recht, aber du musst mich entschuldigen: Wenns um solche Dinge geht wird meine Welt nunmal schwarz/weiß. Für mich gibts da nur akzeptabel und nicht akzeptabel.

    Aber du hast schon recht, das mit dem teurer war falsch impliziert. Trotzdem glaube ich dass es riesieger Mehraufwand wäre, und kaum praktiabel, mal von der moralischen Komponente abgesehen.

    Gegenfrage: Warum glaubst du gibt es sie nicht mehr? Nur weil böse Leute nichts besseres zu tun haben als alles kaputt zu machen?

    Oder vielleicht weil, das System nicht mehr zeitgerecht war weil zu hohe Einwanderung, zu hohe Kosten, zuviel Dauerstudenten(sry aber Dauerstudenten waren ein Problem...), etc.

    Ich weiß Nostalgie ist ein Hund früher war e alles besser.


    Das is mein Lieblings-Krone.at-Argument. Erklärst du mir noch schnell was so ein Langzeitstudent mehr kostet bitte?

    Edit: Danke an mdk; er hat das rätsel gelöst: 0,55 € fürs studienblatt schicken + 0,12 € fürs ausdrucken desselben.

    Ach endlich fiel mir ein passender Vergleich ein, den muss ich noch loswerden. Mit der gleichen Argumentation kann ich sagen:

    Richtige Gerichte dauern lang und sind gerade in der Krise zu teuer, nehmen wir doch Standgerichte, die sind viel billiger und für eine Krise besser geeignet.

    Mag ja sein dass es billiger ist - trotzdem ein Unrechtszustand.

    Zu deinem Einwand dass es ja eh klappt (mal allen moralischen grundsätzen zum trotz): Hast du mal daran gedacht dass man als Student vielleicht auch mal in ein Büro muss? Ein Studienkollege hat erst kürzlich dargelegt dass es mit einem elektrorollstuhl unmöglich ist in den Aufzug zu kommen UND den Knopf zu drücken. Das müsse jemand außen übernehmen.

    Studieren ist nicht nur sitzen in hörsäälen.

    Und eigene Vorlesungen für behinderte spart sicher unmegen raum und ressourcen, wenn ich jede vo doppelt abhalten kann.

    Mittlerweile kritisiere ich an deiner Idee nicht nur die absolute Unmoral, sondern auch die wahnsinnige summe die er kosten würde.

    Die mähr des deutschen NCs mal wieder:

    1. Ist der nicht einheitlich: Nicht jedes Land in Deutschland/jede Uni hat ihn.

    2. Eine Zugangsbeschränkung ist nicht gegens EU Recht, weil da jeder die gleiche Chance hat. Sicher kann man jetzt beim NC streiten, persönlich find ich zulassungstest besser, weil gleichere Chancen.

    Aber du vergleichst jetzt einen NC mit der Tatsache behindert zu sein? Wenn ich weiß dass ich einen NC brauche um nachher zu studieren kann ich 2 jahre vorher z.b richtig lernen.

    Und der Behinderte wird mit 16 Jahren anfangen gehen zu lernen, damit er an einer Uni voller Hindernisse studieren kann.

    Verstehst du? wir sind schon wieder bei Äpfel und Birnen.

    3. Zu deinem tollen Vorschlag: Den hab ich nicht mitgequotet weil mir dabei schon beim Lesen schlecht wurde. Achtung wieder Sarkasmus: Wir könnten die Rollstuhlfahrer einfach in eigene Gruppen stecken, wo sie speziell behandelt werden. Ich wär auch dafür dass sie alle ein Zeichen an der Kleidung tragen, damit man sie gleich erkennt und sich um sie kümmern kann. Das ist gelebte soziale Integration von Behinderten!

    Außerdem, zu Forderungen wie Barrierefreiheit: Wie viele behinderte Studenten gibt es zurzeit? Ohne jetzt hart klingen zu wollen, aber ist es in der Zeit der Wirtschaftskrise vertretbar X Millionen auszugeben, um barrierefreie Hörsäle und barierefreie Materialien in jedem Fach zu haben, wenn das ganze nur wenige Menschen betrifft?


    /sarcasm Wir könnten auch einfach die Grundrechtecharta außer Kraft setzen während der Krise, kostet nur Geld. Oder die Flüchtlingskonvention! Oder... habt ihr euch schonmal überlegt was die Menschenrechte so kosten? Find ich in dieser Zeit echt nicht vertretbar

    Oder wir könnten auch einfach der Polizei den Einsatz von Waffengewalt erlauben um das arbeitsfaule studentenpack zu recht und Ordnung zu rufen, und dann muss jeder Student auf seinem PC ein Programm installieren mit dem die Schottermizzi jeden Schritt überwachen kann damit sowas nicht nochmal passiert?

    Gefällt dir nicht? Dann säge bitte nicht an unseren Grundrechten, danke.

    Absolut passend in meinen Augen: Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.

    Gesetzliche Legitimation: Wenn nur staatlich anerkannte Organisationen demonstrieren dürfen, läuft aber irgendwas falsch?

    Auf der TU ist soweit ich weiß bisher eine Vorlesung ausgefallen die im HS1 stattfinden sollte, für alle anderen wurde eine Ersatzlösung gefunden.

    Also blockiert wird hier nicht wirklich.

    Blockieren statt Studieren klingt irgendwie nach Cato, und hat mit den derzeitigen Protesten kaum zu tun.

    Zwar teile ich deine pessimistische Einstellung bezüglich der Ergebnisse, aber das ist kein Grund aufzugeben. Veränderungen gingen immer von der Masse aus, und jedes mal sagte jemand: Bringt eh nix. Mit dieser Einstellung wird allerdings nie etwas besser werden.

    Meinst du etwas Soldiarnoc glaubte am Anfang wirklich dass sie das Regime stürzen können? Die Demonstranten in Ost-Berlin? Die Bürger vor Versailles?

    Ich könnte hier noch hunderte weitere Beispiele aufzählen. Natürlich haben nicht alle geklappt und manche teilweise schlimmeres zu Tage gefördert (siehe französische). Aber das alles ist kein Grund sich mit einer miesen Situation abzufinden.

    @ÖH: Persönlich glaube ich dass der Protest so erfolgreich ist, weil die ÖH nicht dahintersteckt. Die ÖH hat sich in den letzten Jahren oft genug als Sprungbrett für junge Parteipolitiker entpuppt, was vermutlich auch der Grund für ein unterschwelliges Misstrauen gegenüber der ÖH gefördert hat. Zumindest mir gehts so.

    Vielleicht seh ich die ganze Aktion ein bischen anders.

    Für mich sind die Besetzer keine Geiselnehmer eines Flugzeuges die 1 Mio. Lösegeld und einen Phaeton als Fluchtwagen verlangen.

    Für mich ist das eher so:

    "Wir sind jetzt hier, wir gehen nicht weg. Die letzten Jahre wurde unsere Uni kaputt gespart. Wir hätten es gerne X und Y (hier forderungen einsetzen). Wir bleiben hier sitzen bis endlich eine Grundsatzdiskussion über den Wert der Bildung in Österreich beginnt"

    Vielleicht steh ich mit dieser Sicht auch alleine da, aber genau deswegen würd ich den Forderungenkatalog nicht zu eng sehen, da er eine diskussiongrundlage ist: Das ist was wir gern hätten, reden wir drüber.

    Die 34 Mio. als gegenangebot sind aber fürwahr lächerlich.

    1. Gibt es Interfaces für Blinde, die den Bildschirmoutput in Blindenschrift ausgeben.

    2. Die Ideen eines Blinden sind in UI-Design sicher interessant; Dinge auf die wir sehende nicht achten würden -> UIs für andere Blinde?

    3. Im Rollstuhl kann man keinen Sport machen? Schon mal was von den paralympischen Spielen gehört?

    Deine Ansicht über Behinderte kotzt mich an. Wir könnten sie auch alle in Happy Camps zusammenpferchen und Handtaschen nähen lassen, da überfordern wir sie auch nicht. Wenn du es nicht so gemeint hast: informier dich bevor du urteilst. Denn du regst dich über das hohe Ross auf, und selbst kommen deine Ansichten aus der Aussichtsplattform eines Wolkenkratzers.

    So. @Forderungskatalog:

    Man sollte ihn vielleicht als ganzes sehen: eine Ideale Uni; und es scheitert bei fast allen Punkten am Geld. Ich find sie also nicht schlecht.

    Grundsätzlich wäre das natürlich eine tolle Sache, man muss sich aber auch im Klaren darüber sein, dass dann kaum einer mehr in die Vorlesung kommen wird. Ob das die Professoren so motiviert?

    Mich sieht man zumindest nicht mehr in einer Vorlesung, wenn ich diese auch online verfolgen kann ;)

    Ah Nummer 801, sie können leider nicht studieren, da es die Psyche der Profs zu sehr belastet, probiern sies doch in einem Jahr nochmal, oder werden sie Hutmacher, ist auch lustig.

    Jetzt mal was anderes: Man könnte auch Vorlesungen splitten. Ich mein wenn 900 Stundenten sind und in den Saal dürfen nur 600, gibts nen zweiten termin für die restlichen 300. Ist ein Aufwand, sollte uns aber nicht zuviel aufwand sein wenn wir doch zu wenige Stundenten und Akademiker haben.

    Ich werde gemobbt :( Ich bin so arm!


    Na mal ernsthaft. Ich finde einige Forderungen auch... merkwürdig. Trotzdem kann ich mich mit dem Großteil der Forerungen identifizieren und finde sie gut.

    Hervorheben möchte ich noch, was Beatrik Karl heute zu den Protesten sagte, die ja angeblich eine gute Chance hat das Amt von Hahn zu übernehmen:

    Die OECD empfehle für österreichische Unis Studienbeiträge und Zulassungsvoraussetzungen: "Beides sind Steuerungsinstrumente, die es an zahlreichen Top-Unis gibt und die die Qualität der Universitäten erhöhen", so Karl.

    Erinnert mich schon sehr an die Ankündigung der ersten Studiengebühren um endlich elitär zu werden. Was hat sie da nochmal verbessert?