Klingt "vor Männern mußt du Angst haben, dich mit Fragen zu blamieren, aber vor Frauen nicht" denn nicht nach der Bestärkung von entsprechenden Vorurteilen?
Aktuelles Rollenbild:
Männer gut in Technik, Frauen nicht. - Darauf können wir uns vielleicht einigen?
Das stärkt das technische Selbstbewusstsein der Männer und schwächt das der Frauen. Das was du da beschreibst ist weniger Vorurteil im Rollenverständnis ("Männer sind böse und lachen immer die Frauen aus") als ein aus der Ungleichheit der Sicherheit in dem Gebiet resultierender Unterschied im Verhalten.
Wenn mir mein Umfeld bisher vermittelt hat, dass ich das auch kann, werde ich mir leichter tun eine Frage zu stellen. Wenn ich davon ausgehe, dass ich keine Ahnung habe und die anderen sich automatisch besser auskennen, werde ich mich weniger trauen zu fragen.
Man könnte die Sache auch Umdrehen. In einem Kurs für typische Frauentätigkeiten wird sich ein Mann wahrscheinlich auch nicht so sicher fühlen in seinen Fähigkeiten. Allerdings ist hier der Unterschied, dass typisch weibliche Tätigkeiten im allgemeinen als niederwertiger angesehen werden als typisch männliche, weswegen der Vergleich nicht vollkommen funktioniert.
Nochmal allgemein zu der Sache:
Wir haben ein gemischtes Schulsystem. Fast alle Fächer werden von gemischten Geschlechtern sowohl gelehrt als auch gelernt und das schon eine schöne Weile. Und trotzdem ändert sich die Geschlechterverteilung nur ganz zäh. Also warum nicht ein etwas intensiveres Gegensteuern eben beispielsweise mit speziellen Förderkursen für ein Geschlecht?
Und es spricht ja auch nichts gegen spezielle Jungenförderkurse (gibt es afaik auch, nur halt bisher noch weniger) in Bereichen wo es grob gesehen offenbar defizite gibt. Muss halt nur irgendwer anzetteln und durchführen, aber da kann sich ja jeder engagieren.
Wie überall kann man sich natürlich auch hier schöne Einzelfälle raussuchen um sie als Gegenbeispiel zu verwenden. Es gibt auch Immigranten, die besser deutsch können als Geburts-österreicher, aber daraus zu schließen, dass ein Deutschkurs für Immigranten nur Vorurteile bestärkt und unfair gegenüber Inlandsgeborenen ist, halte ich für falsch.
Nachdem ich was anderes tun sollte, hoffe ich, dass das mein letztes Wort hier war.
Was mich allerdings schon interessieren würde, wäre eine echte Stellungnahme von der anderen Seite zur aktuellen Situation und wie sie dieser begegnen würde.
Also seht ihr einen Unterschied in den Geschlechtern und der Job, Macht, Geldverteilung? Seht ihr einen Unterschied zwischen den Geschlechtern gerade im technischen Bereich? Ist eine Seite unterrepräsentiert oder hat es eine u.U. aus bestimmten Gründen schwerer?
Falls es irgendwo Unterschiede gibt, ist das ein Problem? Falls ja, wie sollte man dem begegnen, wie sehen konkrete Maßnahmen aus?
Ich bin halt ein alter Lurker, sorry