Ja im allgemeinen suchst du dir einfach eine Konferenz mit passendem Themagebiet und schickst dort dein Paper ein. Dauert dann meist so ein bis zwei Monate, bis du eine Antwort bekommst, und wenn es abgelehnt wurde (was am Anfang doch recht wahrscheinlich ist) verbessert man das Paper entsprechend der Reviewer Comments und versucht es halt anderswo. Für den Anfang kannst du statt einer Konferenz auch einen Workshop aussuchen, das sind so eine Art kleine Konferenzen, bei denen die Chancen besser stehen, etwas unterzubringen. Bei manchen Konferenzen gibt es auch eigene Student-Tracks, wo Studenten ihre Themen vorstellen können.
Auf jeden Fall solltest du darauf achten, dass die Konferenz bzw. der Workshop einigermaßen seriös sind, gibt da schon einige Fake-Veranstaltungen, die im Prinzip alles ohne Review publizieren und daher keinen wissenschaftlichen Wert haben. Da muss man halt ein bisschen recherchieren bzw. am besten Kollegen fragen, die da schon mehr Erfahrungen haben. Journals sind wie schon erwähnt ebenfalls Alternativen, kann aber schon mal ein Jahr dauern, bis da etwas publiziert wird.
Auf deinen Titel schaut im Normalfall keiner, oft wird bei Reviews inzwischen sogar verlangt, dass man die Autorennamen weglässt (double-blind Review) und erst bei der fertigen Publikation angibt. Trotzdem ist es eher unüblich, dass Papers alleine geschrieben werden. Als Autoren stehen dann meist so 2-6 Leute drauf, wobei das nicht unbedingt heißt, dass die auch alle am Paper mitschreiben. Oft reicht da auch schon eine Idee (z.B. Betreuer) oder etwas ausgiebigere Kommentare von Kollegen, das hängt aber meist von der Arbeitsgruppe ab, wie das geregelt wird.
Wenn du willst, dass das Paper angenommen wird, musst du (oder einer deiner Mitautoren) das Paper in der Regel auch vortragen. Zumindest muss man die Konferenzgebühr zahlen, die schon so im Bereich von 300-500 € liegen kann, da ist dann aber meist schon eine teilweise Verpflegung dabei (Mittagessen + 1-2 Abendveranstaltungen). Wenn man das nicht zahlt, wird das Paper nicht veröffentlicht. Flug und Hotel kosten dann natürlich noch extra. Zahlen und nicht kommen geht natürlich theorethisch, aber wenn man dann keine passende Entschuldigung hat (z.B. Krankheit) wird das nicht gerne gesehen. Manchmal wird die Liste der Leute, die nicht auftauchen, dann auch irgendwo veröffentlicht, was für den akademischen Ruf nicht so toll ist, wenn es öfter vorkommt.