Die GPL kommt, so scheint mir das immer wieder, viel zu sehr aus der Ecke der Fanatiker und Schwarz-Weiß-Maler, und in der v3 werden solche Sichtweisen weiter getrieben, als es in der heutigen Zeit vernünftig wäre.
OMG Breaking News, die Free Software Foundation handelt gesellschaftspolitisch motiviert. Wie perfid, dass sie das sonst immer so geschickt kaschiert hat!!1 >:o
Spaetestens mit dem TiVo-"Skandal" (ich will diesen Vorfall hier gern ein wenig reiszerisch einen solchen nennen) hat sich gezeigt, dass es mehr als die GPL in Version 2 braucht, um die Freiheiten, die diese Lizenz eigentlich gewaehrlisten soll, auch tatsaechlich zu bewahren.
Dass - unabhaengig davon - der Linux-Kernel nicht unter v3 relizenziert wird, ist aufgrund der urheberrechtlich problematischen Zersplitterung der Codebasis logisch und meiner Meinung nach auch ein wenig tragisch. Manche werden vielleicht muede laecheln, aber ich hoffe einfach auf HURD.
Dass ein Packen zumindest in dieser Beziehung offenbar massiv ungebildeter Kernelentwickler sich anmaszt, die GPLv3 als Ganzes schlecht zu heiszen und in kindischer Artikulation zu verdammen, finde ich auf eine groteske Weise laecherlich. Shame on you, Mr. Torvalds. Aber dass der Typ nicht so wirklich den Durchblick hat, gibt er ja selbst zu - "Think of me as the engineer..." - ok. Dann aber bitte bei politischen, juristischen und letztendlich ethischen Fragen einfach still sitzen bleiben, danke.
Gerade "in der heutigen Zeit", wo quasi jeder Arm der Elektronik- und IT-Industrie den Konsumenten in einseitige Abhaengigkeitsverhaeltnisse fuehren und binden will, sind drastische Masznahmen noetig. Ueberschwaenglich kompromissfreudiger Pragmatismus, wie ihn mein Lieblingsidiot ESR zuletzt prokalmiert hat, ist auf keinen Fall der richtige Weg.
My 2 Cent.