Hi,
ich bin gerade am überlegen, ob ich gegen eine Firma, durch die ich zu einem Schaden gekommen bin, eine Anklage erstatten soll. Kann mich aber nicht entscheiden, ob es die Mühe und das finanzielle Risiko wert ist. Vor allem da ich die nicht kenne .. frag mich was die Leute hier so denken, vor allem die, die schon mal wen verklagt haben.
Das ganze geht um eine Reise nach Russland, die ich letztes Jahr für die Uni gemacht habe, mit einer Gruppe von 9 Leuten, 3 Wochen lang. Da wir keine Lust gehabt haben, mit den Russischen Behörden herumzutun, haben wir ein wiener Reisebüro angeheuert, dass sich als der Experte für Russland verkauft. Wir haben ihren Visums-Service verwendet, der wie folgt angeworben wird:
Zitat
[...] bietet Ihnen für die Besorgung russischer Visa ein eigenes Visum Service. Das bedeutet für Sie keine langwierigen Beantragungen von Einladungsschreiben aus Russland, keine ewig langen Wartezeiten auf der Botschaft und keine Unsicherheit ob der Visumantrag entgegengenommen wird. Wir übernehmen gerne die Beantragung Ihres russischen Visums!
Zwei Wochen sollte das ganze dauern. Wir haben ihnen die Reisepässe 4 Wochen vor der Abfahrt gegeben .. und 2 Tage vor der Abfahrt bekommen. Der Verzug kam wohl von der russischen Botschaft. Wir haben die Pässe mit Visen bekommen, haben uns bedankt, und sind gegangen.
Am Zug dann, in der Ukraine, bin ich draufgekommen, dass beim Visum statt meiner Passnummer die Einladungsnummer eingetragen war, und das mein Geburtsdatum falsch war. Und wie es nicht anders sein sollte, kam dann um 4 Uhr früh an der Ukrainisch-Russischen Grenze dann die Verhaftung, das Verhör, und die Abschiebung.
Nach einer Woche hab ich dann, nach langen Stunden an der Russischen Botschaft, ein gültiges Visum bekommen, und hab weiterreisen können nach Russland. Gekostet hat mir der Spaß aber 500 Euro, und eine Woche Zeit.
Das Reisebüro hat sich nicht für verantwortlich gesehen, da es ja nicht ihr Fehler war. Was auch stimmt .. jedoch gibt es Gesetzlich eine Kontrollpflicht bei der Abholung von Visen bei der Botschaft. Wir haben dem Reisebüro Geld dafür gegeben, sie haben das nicht gemacht.
Nachdem das Reisebüro hier jede Verantwortung abgewiesen hat, habe ich mich an den Konsumentenschutz gewendet, der dem Reisebüro einen bösen Brief geschrieben hat. Dieses hat dann eine Stellungsnahme zu der Sache verfasst, die den Sachverhalt grob verdreht hat - etwa wird behauptet, dass ich sie nicht von dieser Situation informiert habe. Was ich durch meine Telefonrechnung, auf der mein Anruf um 5 Uhr in der früh bei ihnen im Büro verzeichnet hat, als Unsinn beweisen kann. Ähnlich schaut es mit anderen Behauptungen auf, die in dem Schreiben gemacht worden.
Ich habe eine gründlichere Stellungsnahme zu der Sache gemacht, und dem Konsumentenschutz geschickt. Dieser war der Meinung, dass die Rechtslage hier eindeutig in meinem Gunsten ist, auch wenn ich selber das Visum auch hätte kontrollieren sollen. Das Reisebüro ignoriert den Konsumentenschutz jetzt aber komplett, und stellt auf stur.
Der Konsumentenschutz empfiehlt mit jetzt, da es nur um 500 Euro geht, die Sache sein zu lassen, da bei einem Gerichtsverfahren das Kostenrisiko unangemessen groß ist.
Was denkt ihr? Ich wollte von dem Reisebüro nur, dass sie mir die Kosten ersetzen, die dadurch extra aufgekommen sind. Von Schmerzensgeld und Kostenersatz für die Woche, die ich statt bei meinem Ziel in einer russischen Botschaft verbracht habe, habe ich nichts gesagt, das würde in einer Gerichtsverhandlung aber wohl aufkommen. Würdet ihr klagen .. und wenn ja, wie, und um wieviel?