Beiträge von Highlight

    Zitat von mnemetz


    Um eine Analogie zur Folter herzustellen: Schon allein das Zeigen von Folterinstrumenten ist Folter. Schon alleine die Androhung.

    Und die Androhung der Verwendung der Waffe ebenfalls. Und die Drohung ist oftmals stärjer als die Ausführung.



    Deshalb mein kurzer Ausflug zum Thema "Folter".

    "Leute, die eigentlich nix gemacht haben": Doch, die haben etwas gemacht: Nämlich eine illegale Überschreitung einer Staatsgrenze ohne gültige Erlaubnis (no na, sonst würden die den nächsten Grenzübergang nehmen). Auch wenn man das Gesetz vielleicht lächerlich oder blöd findet - diese Leute haben eine Straftat begangen und fertig. Wenn man dagegen ist, sollte man das Gesetz ändern und nicht die Art der Durchsetzung.

    Ich setze nicht meine eigenen Interessen durch (mir wäre das persönlich eher egal, ob die jetzt weiterkommen oder nicht), sondern der Staat setzt durch mich seine Interessen durch - Auferhaltung des Rechtsstaats z.B.

    Und dass man anderen Menschen mit Waffengewalt drohen muss, ist zwar traurig aber unvermeidbar. Ich wage es zu bezweifeln, dass man Straftaten ohne Druckmittel unterbinden bzw. verhindern kann...

    Gut, ich versuche mal meinen Standpunkt aufzuzeigen:

    -) Der IG setzt eine ungesetzliche Handlung indem er ungenehmigt über die Staatsgrenze marschiert.

    -) Der Präsenzdiener ist ein Organ der Staatsmacht, seine Aufgabe ist es in diesem Fall illegale Handlungen mit angemessenen Mitteln zu unterbinden.

    -) Die Waffe ist beim Grenzdienst kein Folterinstrument, sondern ein Mittel zum Selbst- und Kameradenschutz sowie ein Druckmittel um dem Präsenzdiener die nötige Macht zur Durchsetzung seiner Aufgaben zu gewährleisten.

    Ausserdem: Wer eine illegale Tat begeht, soll mit angemessenen Mitteln daran gehindert werden. Und die Drohung der Waffe ist in diesem Fall keine Folter sondern ein Instrument zur Aufrechterhaltung der Gesetze.

    Wenn ein Polizist einen Bankräuber mit der Waffe in Schach hält ist das doch auch keine Folter, oder?

    Edit: Kommt darauf an, was man unter "gezwungen" versteht. Wenns jemand partout darauf anlegt nicht an die Grenze zu kommen, dann kommt er da nicht hin. Für mich wars dort zwar nicht lustig, aber wenigstens ein bisschen sinnvoll.

    mnemetz: Ich kenne die Gedanken, die unter dem Link stehen, allerdings sind die auf unsere Diskussion nicht so recht anzuwenden, weil wir zum Glück keinen Krieg haben. Ich habe damit nur einige extreme Meinungen zusammengefasst, die in der Diskussion aufgetaucht sind - zumindest ist es stellenweise so rübergekommen.

    Und ich stimme den meisten Posts von Jensi zu, er hat halt manchmal eine leicht unglückliche Art sich auszudrücken :)

    Vielleicht hat dein Bekannter einen Ausnahmefall erlebt, ich habe es zumindest so mitbekommen: Die IGs sind ein Häufchen Elend, sprich: hungrig, durstig, oft durchfroren,... - die meisten könnten nicht mal vor dir weglaufen. Ihren ganzen Besitz haben Sie in ein paar Sackerln, bestenfalls Koffern dabei.
    An der Grenze hast du deine Waffe sowieso immer am Rücken (bequemer), sollte da jemand wirklich eine ungute Bewegung (Angriff, Fluchtversuch) machen, reicht es die Waffe sichtbar am Gurt vor den Bauch zu drehen (wohlgemerkt: der Lauf zeigt dabei noch immer auf den Boden).
    Sollte ein IG wegrennen, dann wird das durchgefunkt und die Einsatzstelle verständigt - es wird weder geschossen, noch von den Aufgreifern verfolgt.
    Auch wenn man dem BH vieles negativ anrechnen kann (Stumpfsinn, Schleiferei,...) war die Arbeit an der Grenze mMn 1A organisiert und durchgeführt - O-Ton unseres Oberleutnants: "Vergessts am besten gleich, dass ihr eine Waffe überhaupt dabei habts.".

    Ich finde es daher ziemlich unfair, wenn dann so ein falsches Bild vom GE gezeichnet wird...

    Mich freut die Rückzahlung für die ehemaligen Zivis, weil sichs Vater Staat ein bisschen zu einfach mit den Zivis/BHlern macht und die sowieso unter aller Sau bezahlt werden.

    Allerdings haben einige Leute, die großartig das Bundesheer ausrichten und Parolen wie "Soldaten sind Mörder" klopfen, keinerlei Ahnung von der Materie und sollten sich entweder ein besseres Bild vom armseligen Dasein eines Rekruten machen oder sich anderen Themen zuwenden.

    Ich möchte mit meinen 9 Wochen Erfahrung an der Ungarischen Grenze nur anmerken, dass das Bild von den Präsenzdienern, die den Flüchtlingen "die Waffe ins Gesicht halten" ein hochgradiger Blödsinn ist.