Werkvertragsbasis als Kleinunternehmen - was verlangen?

  • Hallo liebe Leute

    Ich habe eine Frage und bräuchte Hilfe von Personen welche sich mit solch einer Situation auskennen.

    Folgendes:
    Ich habe mich vor 1 1/2 Jahren selbstständig gemacht und habe momentan ein Einzelunternehmen/Kleinunternehmen im Bereich Internetdienstleistungen. Ich habe gestern ein Angebot für eine Arbeit erhalten. Dabei geht es um eine 20-wochenstündige Arbeitsleistung. Die Firma hat mich gefragt ob ich ein Angestelltenverhältnis bevorzuge oder auf Werkvertragsbasis (beides erstmals 6 Monate befristet) arbeiten möchte UND was für ein Gehalt ich mir vorstelle. Ich sollte mir das in Ruhe durchrechnen und bis Anfang nächster Woche bescheid geben.

    Jetzt meine Frage:
    Ich bevorzuge eine Zusammenarbeit auf Werkvertragsbasis weil sich das meiner Meinung nach für mich mehr lohnt oder? Das führt auch zu meinem nächsten Problem. Ich habe leider keine Vorstellung davon, was ich als Gehalt verlangen soll. Habe bisher immer mit Pauschalpreisen die meisten Projekte absolviert. Im Angestelltenverhältnis würde ich für 20 Wochenstunden wahrscheinlich als Teilzeitkraft eingesetzt werden. Das wären ca. 1000 Euro Brutto! Aber was kann/soll ich in diesem Falle verlangen? Wenn eine externe Firma eine Arbeit übernimmt, dannist doch davon auszugehen, dass diese "teurer" ist als wenn ich jemanden Anstelle oder? Angenommen ich verlange 1500 Euro pro Monat, was würde mir davon im Endeffekt übrig bleiben? Mir ist schon klar, dass mir keiner eine genaue Auskunft geben kann aber vielleicht bzw. hoffentlich hat ja jemand Erfahrung mit Projekten auf Werkvertragsbasis.

    Ich würde mich freuen.
    Wenn ihr mehr Angaben braucht, dann bitte fragt mich einfach.

    Danke bereits im vorraus.

    Liebe Grüße

  • ich bin seit 6 jahren selbstständig und verlange aktuell zwischen 35 und 180€/h - im schnitt vermutlich so 70-80€
    das ganze hängt ab von der art der tätigkeit, dem kunden, den gebuchten stunden, der auftragslage,...

    was dir überbleibt ist schwer zu sagen und hängt vermutlich auch damit ab, wie ehrlich du mit dir selbst bist. rein von brutto auf netto zu rechnen ist nicht sehr kostenecht, da du auch dinge wie krank sein/urlaub/buchhaltung/auftragslukrierung/bauchpinseln der kunden/... irgendwo unterbringen musst.

    für projekte wo man tage/wochenweise eingecheckt wird, würde ich nicht weniger als die schon erwähnten 40-50€ netto ansetzen.

  • Vielen Dank für die Antworten.
    Kommt mir persönlich sehr viel vor aber wie gesagt, ich kann sowas nicht abschätzen.

    Das bedeutet, ich kann wenn ich 40 Euro pro Stunde rechne 3200 Brutto pro Monat verlangen? Kommt mir persönlich extrem viel vor wenn ich bedenke, dass die Firma für einen Angestellten wesentlich weniger bezahlt. Das bedeutet aber auch, dass ich auf Werkvertragsbasis wesentlich mehr verdiene als wenn ich mich 20 Stunden pro Woche anstellen lasse richtig? Mir ist schon klar, dass ich Brutto nicht gleich Netto rechnen kann. Aber dennoch bleibt einem da wesentlich mehr übrig.

    Lg

  • Was ich mir aus diversen Winf-LVAs gemerkt habe: Die Kosten fuer einen Angestellten sind fuer ein Unternehmen ca doppelt so hoch wie das, was dieser brutto verdient. Bei einem Werkvertrag werden all diese Nebenkosten auf den Auftragnehmer abgewaelzt. Zusaetzlich traegt dieser auch das Risiko, wenn er den Vertrag aus irgendeinem Grund nicht erfuellen kann oder mehr Zeit investieren muss als geplant.
    Ich wuerd die 3200 aus dem Werksvertrag also eher mit 1500 in einem Angestelltenverhaeltnis vergleichen. Hab allerdings auch keine echte Erfahrung :o

    Ex-PP-Tutor und genereller [strike]Besser[/strike]Schlechterwisser

    Einmal editiert, zuletzt von Bradon (23. Januar 2014 um 16:47)

  • aufn ersten Blick kommt ein Stundenlohn von 50€ schon viel vor, aber ma muss da um einiges mehr reinkalkulieren als die eigentliche Arbeit. Als Angestellter bekommst du ja ein Urlaubs- und Weihnachtsgeld, die Fortbildung wird von der Firma bezahlt (Schulungen, Fachliteratur, Coach, etc.) , im Krankenstandsfall wirst weiterhin bezahlt, Arbeitsgeräte/materialien (von Laptop/PC/Lizenzen bis hin zu Briefmarken und Kugelschreiber) bekommst zur Verfügung gestellt, Kaffeemaschinen/Kaffee/Obst/etc. zahlt meistens auch die Firma, und und und

    als Freelancer musst normalerweise für deis selber aufkommen, schaun dass du zu Aufträge kommst und gesund bleibst. ma sollte auch Rücklagn bildn, um für einen längeren Arbeitsausfall vorsorgen zu können (für den Fall gibs aber auch a eigene Krankenversicherung) die SVA verlangt a net grad wenig...

    ich selber hab bis jetz nur Werkverträge ghabt. Aufwand gschätzt + 10% für administrative Tätigkeiten, das ganze 60€/Stunde. im Endeffekt hat bei mir aber immer bisl weniger rausgschaut, weil an Kundn im Laufe der Arbeit meistens Änderungen oder andere Wünsche einfallen, die ich als Kulanz miteinbaue. auch deis würd ich miteinbeziehen ^^


    i würd als Freelancer nie dasselbe Gehalt wie ein Angestellter akzeptieren, weil dann hast die dümmsten Nachteile beider Vertragsarten, ohne Vorteile...

    eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu...

  • it kollektivvertrag st1, regelstufe mind. 2.696, sollten dann in der praxis eher 3.500€ sein.

    3.500 * 2 * 12 = 84000 tsd pro jahr / 52 / 38,5 = 40€ pro stunde
    natürlich jetzt sehr vereinfacht, aber das zeigt schon, das du über 40€ ansetzen musst

  • Im Angestelltenverhältnis würde ich für 20 Wochenstunden wahrscheinlich als Teilzeitkraft eingesetzt werden. Das wären ca. 1000 Euro Brutto!

    Bitte was? Das sind für Vollzeit (38,5 Stunden) ja nicht mal 2000 Euro brutto; das ist nicht nur extrem wenig, sondern auch deutlich unter dem IT-KV.

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