schneller und kostenlosen Komprimierungsalgorithmus

  • Dann könnte ich doch als zweite Lizenz BSD nehmen und ab dem Zeitpunkt machen was ich will? Also einfach altes Projekt für tot erklären, neues Projekt auf Basis vom alten BSD-lizensierten Code.


    Mich verwirrt das Ganze ...
    Eigentlich brauchst du den Weg über die BSD-Lizenz gar nicht. Du nimmst eine GPLv3 Software, änderst eine Zeile und lizensierst das Ergebnis dual unter der GPL und unter der Apache Lizenz. Dann beziehst du dich rein auf die Apache Lizenz beim weiterverwenden und stellst das Ergebnis unter $EVIL_EULA.

    Damit wäre der Virus aufgehalten.

    P.S.: Ich beziehe mich auf
    "Die eigene Software, die unter der Apache-Lizenz stehende Software verwendet, muss nicht unter der Apache-Lizenz stehen."
    aus der Wikipedia, konnte das allerdings so direkt nicht im Text der Apache Lizenz finden (never trust the wikipedia).

  • dass der begriff von MS gepraegt wurde ist mir neu, kann aber durchaus sein.

    Erfunden haben sie den Begriff wohl nicht (zumindest nach Wikipedia), aber sie haben ihn sehr stark gepraegt und fuer ihre "Linux ist ein Krebsgeschwuehr"-Kampange verwendet. Hier hab ich noch ein,zwei Dokumente aus der Zeit gefunden: http://www.microsoft.com/presspass/exec…aredsource.mspx und http://www.heise.de/newsticker/meldung/18236 .

    ich finde den begriff ansich nicht so problematisch wie du. sozusagen die gpl als etwas das sich auf die neue (software)generation fortsetzt/pflanzt.

    Auf die Gefahr hin ein wenig so zu klingen wie der schwulste Esotherik-Weinachstmann der Welt: Ich finde Terminologie schon sehr wichtig, weil sie sehr stark bestimmt wie andere auf Konzepte wie "Freie Software" reagieren. Ich habe festgestellt das sehr viele Menschen, selbst Softwareentwickler, ganz obskure Vorstellungen davon haben, was man mit GPL-Software machen darf bzw. muss. Und wenn dann solche Debatten und Marketingkampanen wie die von Microsoft abklingen, dann sind Begriffe wie 'viral' das, was den Leuten im Ohr haengen bleibt.

    Eine 'virale' Softwarelizenz die sich "fortpflanzt"; Fuer den Chef eines Unternehmens muss das nach einem Albtraum klingen, der ihm besser nicht ins Haus kommt. Ich meine da hat man haufenweise Zeit und Geld investiert um die Firmeneigene Software zu produzieren, und dann verwendet irgend so ein Ferialpraktikant eine GPL Bibliothek und ploetzlich ist das ganze Firmenkapital Open Source ;). Klingt laecherlich, aber ich glaube mich erinnern zu koennen das IBM, als sie ihre Linux Kampange gestartet haben, einige ihrer Kunden davon ueberzeugen mussten das es eben _nicht_ so funktioniert.


    Das Wort viral impliziert doch mindestens diese drei Eigenschaften:

    1. Die Softwarelizenz infiziert andere Software. Also wenn ich z.B. ein Programm schreibe, das eine GPL Bibliothek verwendet, dann wird mein Programm damit automatisch auch unter der GPL lizensiert. Das ist Bloedsinn, denn eine Lizenz darf nur vom Urheber bzw. vom Besitzer der Software vergeben werden, also von einem Menschen. Das Software von anderer Software heimlich mit-lizensiert wird, wiederspricht voellig der Intention hinter dem Konzept der Lizensierung.

    Wenn ich eine Software unter die "Ben Ferrari proprietary license" stelle und dann eine GPL Bibliothek verwende, dann wird meine Softwarelizenz nicht magisch 'ueberschrieben'. Ich hatte vielleicht keine Erlaubnis diese Bibliothek zu verwenden, und wie ich bestraft werde muss ein Richter entscheiden. Aber die Lizenz meiner eigenen Software darf ich immer noch selbst bestimmen.

    2. Viral impliziert ausserdem, das die Softwarelizenz von alleine nicht lebensfaehig ist, also nicht ohne einen Wirtskoerper auskommen kann. Virale Software koennte nur existieren, indem sie andere, nicht virale Software infiziert und zerstoert. Nochmal: Ein Unternehmer hoert so was nicht gern.

    3. Ein virale Softwarelizenz unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von einer ueblichen Softwarelizenz.

    Ich sehe keinen grossen Unterschied zwischen z.B. der GPL oder einer beliebigen anderen handelsueblichen Softwarelizenz, die das Nutzungsrecht auf einen bestimmten Personenkreis oder Verwendungszweck beschraenkt. Der Sourcecode der innerhalb eines Unternehmens produziert wird, darf in der Regel nur von Mitarbeitern dieses Unternehmens verwendet werden, um Software fuer dieses Unternehmen zu schreiben. Also jeder Mitarbeiter von Google kann den bestehenden Google-code nehmen und damit Software schreiben, die dann wiederum Google gehoert. Aber ein Mitarbeiter von Yahoo muss die Finger davon lassen.

    GPL entspricht doch in etwa dem gleichen Modell: Die Software darf nur von anderen Mitgliedern der FS-Bewegung weiterverarbeitet werden, die selbst Software fuer die FS-Bewegung produzieren wollen.

    Wenn also die GPL aufgrund dieser Eigenschaft viral ist, dann trifft das auch auf so ziemlich jede kommerzielle Lizenz zu. Was den Begriff wieder null und nichtig macht.


    ich finde es ist haarspalterei, aber ich werde deinem wunsch gerne nachkommen und "viral" im zusammenhang mit der gpl nicht mehr verwenden :P


    Vielen herzlichen Dank!


  • 1. Die Softwarelizenz infiziert andere Software. Also wenn ich z.B. ein Programm schreibe, das eine GPL Bibliothek verwendet, dann wird mein Programm damit automatisch auch unter der GPL lizensiert. Das ist Bloedsinn, denn eine Lizenz darf nur vom Urheber bzw. vom Besitzer der Software vergeben werden, also von einem Menschen. Das Software von anderer Software heimlich mit-lizensiert wird, wiederspricht voellig der Intention hinter dem Konzept der Lizensierung.


    Eine Softwarelizenz gewährt dir Nutzungsrechte an einer Software. Wenn dein Programm eine GPL-Bibliothek verwendet, dann ist es automatisch nicht mehr nur dein Programm. Und wenn die Copyright-InhaberIn der Bibliothek dir Nutzungsrechte in Form der GPL zusichert, dann darfst du euer Gesamtpaket dank ihrer Erlaubnis sogar weiterverbreiten/verkaufen.
    Genau das entspricht dem Konzept der Lizenzierung: Eine UrherberIn legt fest, was mit ihrem Werk getan werden darf und was nicht.

  • Wenn dein Programm eine GPL-Bibliothek verwendet, dann ist es automatisch nicht mehr nur dein Programm.

    Sorry aber ich denke genau das ist eben _nicht_ der Fall und genau dieses Missverstaendnis fuehrt dazu das sich viele Unternehmen vor der GPL viel mehr fuerchten als sie eigentlich muessten.

    Wenn ich ein Programm schreibe, das die GPL verwendet, dann aendert das NICHT die Lizenz meines Programms. Es ist nach wie vor mein Programm und jede Lizenz die ich ihm gegeben habe ist nach wie vor gueltig. Wenn ich die GPL in einer properitaeren Software verwende mache ich mich halt strafbar, denn ich hatte keine Erlaubnis die Software zu verwenden (die habe ich nur wenn ich selbst FS schreibe). Aber meine eigene Lizenz aendert sich nicht.

    Der Unterschied klingt vielleicht etwas subtil, hat aber meiner Meinung nach sehr grosse Auswirkungen darauf wie die GPL verstanden wird:

    Sagen wir ein Ferialpraktikant bei Adobe verwendet eine GPL-Bibliothek, um den Adobe Photoshop code zu erweitern:

    Nach meiner Definition kann Adobe nun verklagt werden und wird eventuell dafuer bestraft: Z.B. muessen sie Geldstrafen zahlen, und ziemlich sicher muessten sie die GPL Bibliothek wieder aus dem Code entfernen.

    Nach Deiner Definition ist der gesamte Code vom Adobe Photoshop nun ploetzlich unter der GPL. Adobe muss den Sourcecode freigeben, jeder darf ihn verwenden etc. Es ist wie Du behauptest hast "automatisch nicht mehr deren Programm".

    Ich hoffe jetzt ist klar warum mir das so wichtig ist: Die zweite Variante ist voellig absurd und wenn sie auch nur irgendwie rechtgueltig waehre, musste jedes kommerzielle Unternehmen aus eigenem Interesse die GPL bekaempfen wie es nur geht. Und genau das soll der Begriff viral meiner Meinung nach implizieren.

  • Die Lizenzänderung würde aber nur bei einer Weiterverbreitung schlagend werden, ist also nicht ganz so absurd. Innerhalb der Firma können sie tun und lassen was sie wollen, nur die Version die weitergegeben wird darf keine GPL-Libraries verwenden. Wenn Adobe den Code eines Ferialpraktikanten vor der Weiterverbreitung nicht überprüfen würde, hätten sie wohl noch ganz andere Probleme ;)

    Why bother spending time reading up on things? Everybody's an authority, in a free land.

  • Auf die Gefahr hin ein wenig so zu klingen wie der schwulste Esotherik-Weinachstmann der Welt:

    IS DAS GEIL!

    Meine Vorschläge statt viral: fruchtbar, hormongeladen, karnickelig, wuschig, gamsig, gebärfreudig, willig, empfängnisfördernd.

    Der ganze Lizenzkrempel ist vermutlich ein Grund, warum so wenig kommerzielle Software portiert wird. Keiner will da so viel selbst neu machen, oder alternativ in die Lizenzfalle tappen.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

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