Ist mehrwertige Logik notwendig?

  • Im Interview http://www.youtube.com/watch?v=yJosll5vngs&feature=related erklärt Lara Spendier: "Wir brauchen nichtklassische Logiken." Damit meint sie mehrwertige Logiken, die nicht nur "wahr" und "falsch", sondern auch Werte dazwischen zulassen. Nun frage ich mich aber, ob man solche Logiken wirklich brauche. Denn denkt doch nur an das duale Zahlensystem, das dem Computer zu Grunde liegt. Jede Zahl ist als Kette von Nullen und Einsen darstellbar (zumindest jede Zahl, die im Computer darstellbar ist). Daher ist auch jeder Wahrheitswert zwischen "wahr" und "falsch" als Kette von Nullen und Einsen darstellbar. Somit kann doch jede mehrwertige Logik in eine zweiwertige Logik konvertiert werden, oder?

  • Im Interview http://www.youtube.com/watch?v=yJosll5vngs&feature=related erklärt Lara Spendier: "Wir brauchen nichtklassische Logiken." Damit meint sie mehrwertige Logiken, die nicht nur "wahr" und "falsch", sondern auch Werte dazwischen zulassen.


    Du projizierst in ihre Aussage etwas hinein, was sie nicht sagt. Es gibt viel mehr nichtklassische Logiken als (endlichwertige) mehrwertige. Zum Beispiel sowas: http://en.wikipedia.org/wiki/Substructural_logic

    (Die Antwort auf die daran anschließende Frage ist wohl die der Effizienz, ja. Nicht nur, was automatische Verarbeitung betrifft, sondern auch den mentalen Aufwand von Menschen, die damit arbeiten.)

    *plantsch*

  • Prof. Tompits erklärt das immer ziemlich anschaulich:
    Verschiedene Logiken sind nichts anderes als verschiedene Werkzeuge, manche davon sind zur Lösung gewisser Probleme besser geeignet als andere.

    Ausserdem steht im Hintergrund ja immer die philosophische Frage, welche Logik die betrachtete Wirklichkeit am besten beschreibt.

    Zur Frage ob alle mehrwertigen (klassischen) Logiken gleich ausdrucksstark sind weiß ich leider nichts, aber andere nichtklassische Logiken (z.B. Modallogik) sind definitiv ausdrucksstärker als PL1, da eine Erweiterung.

  • Du projizierst in ihre Aussage etwas hinein, was sie nicht sagt. Es gibt viel mehr nichtklassische Logiken als (endlichwertige) mehrwertige. Zum Beispiel sowas: http://en.wikipedia.org/wiki/Substructural_logic

    (Die Antwort auf die daran anschließende Frage ist wohl die der Effizienz, ja. Nicht nur, was automatische Verarbeitung betrifft, sondern auch den mentalen Aufwand von Menschen, die damit arbeiten.)


    Hast du dir das Interview nicht angehört? Sie bezieht sich ganz klar auf die mehrwertigen Logiken. Dass es auch nichtklassische Logiken gibt, die nur zweiwertig sind, weiß ich.

  • Hast du dir das Interview nicht angehört?


    Doch.

    Zitat

    Sie bezieht sich ganz klar auf die mehrwertigen Logiken.


    Man kann es so verstehen. Aber man kann es auch anders verstehen.

    (PS: Ich hab mir angeschaut, was ihr Dissertationsthema ist. Hint: Es sind nicht mehrwertige Logiken.)

    *plantsch*

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