Du bist ein gutes Beispiel, dass die Bildung in Österreich zwar nicht immer gratis ist, aber meistens völlig umsonst ...
@Kuh!
Ich recherchiere Mal ein wenig, ob ich wo vernünftige Zahlen finde. Kannst du ja auch machen! Konkret brauchen wir: Zahlen zu den Studienanfängern nach a) sozialer Schicht (Einkommen und Bildung der Eltern) b) Herkunft c) Alter. Weiters brauchen wir Statistiken zu Einkünften gemittelt nach akademischen Grad, und Statistiken zu den von dir angesprochenen "Problemen" (also Studien mit hoher Arbeitslosigkeit trotz Abschluss). Wenn ich was vergessen habe, setz es bitte auf die Liste.
Zweitens: Dass die Deutschen bei uns mehr Geld verbrauchen als sie dalassen, darüber braucht man nicht streiten. Dies ist aber kein Hochschulproblem (nicht in der EU! ;)), sondern ein klassisches Problem von Schlecht Verhandelt Durch ÖVP und Unfaire Verteilung. Das hat halt, IMHO, nichts mit den Hochschulen per se zu tun. Man kann dieses Problem dadurch Regeln, dass man allgemein Studiensteuern erhebt. Dann musst du aber gleichzeitig ein entsprechendes Stipendien- und Studienkreditssystem schaffen. Ich denke, dass die Kosten sich hier einfach nicht rechnen würden, wenn die Studiensteuer in leistbarer Höhe wäre, wohingegen angemessene Studiensteuern zu einer hohen Verschuldung der Akademiker führen würde, was zu einer langfristigen Bindung von Konsumkraft führen würde (siehe USA). Das, möchte ich behaupten, will von uns niemand.
Von daher sehe ich die Lösung über Studiensteuer und Kredite bzw. Stipendien als Möglichkeit, die allerdings sehr kurzfristig gedacht ist (wie scheinbar heute én vouge bei den Wirtschaftern) und langfristig mehr Probleme aufwerfen wird, als sie lösen wird. Interessanter wären z.B. bilaterale Abkommen über eine Aufwandsentschädigung, die pro besetztem Studienplatz von Deutschland nach Österreich fliest und umgekehrt.
Dies ist aber meiner Meinung nach ein Problem, dass nur genommen wird, um vom eigentlich Missstand abzulenken. Unser Bachelor-Studium ist bei teilweise sehr viel schlechterer Betreuungsleistung doppelt so teuer wie der EU-25-Schnitt! Wie geht das?
Und warum gehen wir eigentlich nur auf die typischen großen Uni-Studien los? Fragen wir uns: Brauchen wir wirklich die 2000 BWLer, die an der WU & Uni im Wintersemester anfangen, wenn wir schon dabei sind ...
Grundsätzlich widerstrebt mir halt die Ausrichtung eines Gutes, dass keinerlei Bezug zur Wirtschaft hat, nach wirtschaftlichen Kriterien. Das wär ja so, als würden wir Tests für den Kindergarten machen und dann zu 25% der Kinder sagen: "Du kriegst hier keinen Platz, das zahlt sich einfach nicht aus. Wir investieren kein Geld in dich."
Bitte! Haltet doch endlich einmal die Deutschen raus! Die sind ein Roter Hering, mehr nicht!