Stundensatz für Software-Entwicklung?

  • hallo,

    mich würde interessieren was man für eine stunde programmieren verlangen sollte/kann auf werkvertragsbasis.
    es geht hauptsächlich um android/java und web-entwicklung (mit erfahrung auf dem gebiet).

    es gibt immer wieder leute die um 15€/h programmieren, aber das finde ich viel zu wenig (besonders nach Studienabschluss).
    andererseits sollen 70-100€/stunde auch gezahlt werden, was mir dann doch etwas viel vorkommt.

    welche erfahrungen habt ihr gemacht? was wäre ein fairer stundensatz?

    oder anders gefragt: was kann man für eine einfache android-app (bis 5-10 screens/activities) verlangen?

  • " Frage: Die meisten hätten natürlich trotzdem gerne eine Idee, in welchem Rahmen sich die Entwicklung einer App bewegt. Könnten Sie vielleicht Beispiele nennen?
    Johannes Widmann: Nun ja, wenn wir eine „klassische" App nehmen, die zum Beispiel Lokale in der Nähe anzeigt, Standard-Informationen dazu bietet und bei der keine besonderen Rahmenbedingungen zu beachten sind, liegen die Kosten grob geschätzt zwischen 15.000 und 20.000 Euro pro Plattform."

    http://imb.donau-uni.ac.at/mobile-apps/wa…lung-einer-app/


    http://imb.donau-uni.ac.at/mobile-apps/wa…lung-einer-app/http://derstandard.at/1363706989057/Was-kostet-eine-App

    Sehr intressant dazu:
    http://imb.donau-uni.ac.at/mobile-apps/wa…lung-einer-app/

    Na aber ganz ehrlich unter 80 euronen die stund wär der preis für den markt scho drückend und net gut für uns androiddevs ...

    Vorallem kommt (falls ma das über den Freibetrag im Jahr macht) ja steuerabzug und so a dazu

    3 Mal editiert, zuletzt von androiddev (4. Juli 2013 um 23:12)

  • mich würde interessieren was man für eine stunde programmieren verlangen sollte/kann auf werkvertragsbasis.
    es geht hauptsächlich um android/java und web-entwicklung (mit erfahrung auf dem gebiet).

    es gibt immer wieder leute die um 15€/h programmieren, aber das finde ich viel zu wenig (besonders nach Studienabschluss).
    andererseits sollen 70-100€/stunde auch gezahlt werden, was mir dann doch etwas viel vorkommt.

    Rechne dir aus, was du als Angestellter den Arbeitgeber kosten würdest (grob das doppelte vom Nettolohn) und basiere darauf deinen Stundensatz.

    Grob: 3000 brutto, 2000 netto. Arbeitgeberkosten sind aber (mit Urlaubsgeld, etc.) ca. das doppelte, also 4000 Euro, bei im Durchschnitt 165 Stunden Arbeitszeit pro Monat bei Vollzeitanstellung kommst du auf ~ 25 Euro, die du verlangen solltest, um nach allen Abgaben gleich auszusteigen, wie bei einer Anstellung (netto bleibt dir etwas mehr als die Hälfte, vielleicht 15 Euro). Das passt du halt an, indem du vergleichst, was jemand mit deinem Wissen auf dem Angestellten-Markt bekommen würde.

    Werkvertrag ist aber problematisch. Der Werkbesteller (Auftraggeber) hat lauter Vorteile, u. a. einen Pauschalpreis und muss dich nicht zahlen, wenn du lieferst. Das geht schnell ins Auge - am Anfang sind alle ganz nett, aber wenn am Schluss die Software nicht aussieht, wie erhofft, korrigiert man entweder zig Stunden nach, oder muss im schlimmsten Fall eine Strafe zahlen. Unterschätze das Risko davon nicht. Dazu kommt, dass du eigentlich wegen genau dieser Risiken auch mehr verrechnen solltest, als bei einer Anstellung - dort hat man ja z. B. die Sicherheit, regelmäßig ausgezahlt zu werden. In unserer Rechnung wären also 30+ Euro die Stunde nicht verkehrt.

    In der Praxis geht die Rechnung aber nicht so oft auf, und man bekommt eher weniger, als man angestellt bekäme - dafür hat man aber eben noch Risiken. Solche Verträge werden eigentlich nur aufgesetzt, um möglichst billig auszusteigen und unter Marktpreisen zu bezahlen. Nichts gegen deine Fähigkeiten, aber sonst wäre dein Kunde schon längst du einer professionellen Agentur gegangen, die ihm vom Front- bis zum Backend die Applikation in einem Team professioneller aufzieht, als du es je könntest.

    Werkverträge sind ganz üble Maschen unseriöser Arbeitgeber, ich rate davon ab.

  • Rechne dir aus, was du als Angestellter den Arbeitgeber kosten würdest (grob das doppelte vom Nettolohn) und basiere darauf deinen Stundensatz.

    Grob: 3000 brutto, 2000 netto. Arbeitgeberkosten sind aber (mit Urlaubsgeld, etc.) ca. das doppelte, also 4000 Euro, bei im Durchschnitt 165 Stunden Arbeitszeit pro Monat bei Vollzeitanstellung kommst du auf ~ 25 Euro, die du verlangen solltest, um nach allen Abgaben gleich auszusteigen, wie bei einer Anstellung (netto bleibt dir etwas mehr als die Hälfte, vielleicht 15 Euro). Das passt du halt an, indem du vergleichst, was jemand mit deinem Wissen auf dem Angestellten-Markt bekommen würde.

    Werkvertrag ist aber problematisch. Der Werkbesteller (Auftraggeber) hat lauter Vorteile, u. a. einen Pauschalpreis und muss dich nicht zahlen, wenn du lieferst. Das geht schnell ins Auge - am Anfang sind alle ganz nett, aber wenn am Schluss die Software nicht aussieht, wie erhofft, korrigiert man entweder zig Stunden nach, oder muss im schlimmsten Fall eine Strafe zahlen. Unterschätze das Risko davon nicht. Dazu kommt, dass du eigentlich wegen genau dieser Risiken auch mehr verrechnen solltest, als bei einer Anstellung - dort hat man ja z. B. die Sicherheit, regelmäßig ausgezahlt zu werden. In unserer Rechnung wären also 30+ Euro die Stunde nicht verkehrt.

    Naja das mit dem angestellt sein ist so die frage ob man das wirklich heranziehen kann. die ~30/h hab ich auch schon mal bezahlt bekommen für einen werkvertrag. ich finde aber dass man davon eigentlich auch nicht leben kann, weil man normalerweise nicht dauern aufträge hat und alle arbeitsstunden zu 100% verrechnen kann (meetings zb.)



    In der Praxis geht die Rechnung aber nicht so oft auf, und man bekommt eher weniger, als man angestellt bekäme - dafür hat man aber eben noch Risiken. Solche Verträge werden eigentlich nur aufgesetzt, um möglichst billig auszusteigen und unter Marktpreisen zu bezahlen. Nichts gegen deine Fähigkeiten, aber sonst wäre dein Kunde schon längst du einer professionellen Agentur gegangen, die ihm vom Front- bis zum Backend die Applikation in einem Team professioneller aufzieht, als du es je könntest.


    das sehe ich nicht so. es stimmt zwar das man mit einem werkvertrag übers ohr gehaut werden kann, aber da muss man hald aufpassen. wenn jemand um 10€/h auf werkvertragsbasis arbeitet, ist er hald selbst schuld. es kann sich auch nicht jede "seriöse" agentur einen android entwickler auf vorrat halten sozusagen. oft werden fachkräfte eben zugekauft, ich finde das ganz und gar nicht unprofessionell oder unseriös.


    Werkverträge sind ganz üble Maschen unseriöser Arbeitgeber, ich rate davon ab.


    ja, das ist blödsinn... bei werkverträgen tritt man hald gegenüber dem auftraggeber als firma auf. mit allen vor und nachteilen die daraus enstehen.


    mir ist es eigentlich eher darum gegangen was ein fairer preis für eine entwicklerstunde ist und weniger was jetzt besser ist, ein dienstvertrag oder ein werkvertrag. ich persönlich finde auch dass ein normaler dienstvertrag seine nachteile hat: an den arbeitgeber gebunden sein, nur 5 wochen urlaub im jahr, weniger entscheidungsfreiheit, etc... sind auch nicht das gelbe vom ei. sicherer ist es allemal, das kann schon sein.

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