Ich möchte über folgende Tatsache diskutieren:
Wenn Firmen Stellen für "Informatiker" ausschreiben, sind sie meist auf der Suche nach fähigen Programmierern.
Wer Informatik an der TU Wien studiert hat, kann ein fähiger Programmierer sein, muss es aber nicht sein. Denn es gibt verschiedene Studiengänge. In manchen muss man mehr Programmierpraktika absolvieren, in anderen weniger. Man kann im Prinzip auch den Titel Diplom-Ingenieur erwerben, fast ohne jemals in seinem Leben programmiert zu haben. Aber auch im Studiengang "Software Engineering" kann man theoretisch einen Abschluss erwerben, ohne ein allzu erfahrener Programmierer zu sein.
Meiner Erfahrung nach gibt es Firmen, die eine gute Meinung von der TU Wien haben und bei der Anstellung TU-Absolventen bevorzugen. Es gibt aber leider auch Firmen, die offenbar mit einzelnen TU-Absolventen schlechte Erfahrungen gemacht haben und deswegen HTL- oder FH-Absolventen bevorzugen.
Sollte man nicht als TU-Absolvent im Sinne der Solidarität mit anderen TU-Absolventen sowie im Sinne der Solidarität mit der Universität, an der man studiert hat, darauf achten, dass die "Marke TU" möglichst wenig beschädigt wird?
Das bedeutet: Auch wenn man im Studium wenig programmiert hat, sollte man sich moralisch verpflichtet fühlen, sich ausreichende Programmierkenntnisse zu verschaffen, bevor man ins Berufsleben einsteigt; und wenn man sich mit dem Programmieren wirklich schwer tut, dann soll man sich eben nach einem anderen Job umsehen, bevor man riskiert, den Ruf der Universität zu schädigen.
Die Alternative dazu wäre natürlich, dass die TU Wien mehr verpflichtende Programmierpraktika in allen Studiengängen der Informatik vorschreiben müsste.