Zivildiener als Verteidigungsminister

  • Was mich stutziger macht, als die Tatsache, dass er Zivi war, ist die Tatsache wann er zivi war. Damals war es noch schwer, Zivildiener zu werden, man musste vor einer Ethikkommission beweisen, dass man es moralisch ablehnt mit Waffen zu hantieren. Heute bedeutet das ja nix mehr, da unterschreibt man einen Wisch und die Sache hat sich.

    Gather round all you clowns let me hear you say
    HEY! You've got to hide your love away!

  • es dürfte anscheinend schon jedem dermaßen egal sein ob die Minister irgendeine Ahnung von der Materie haben die sie in ihrem Resort betreuen müssen.

    Ich moechte vorausschicken das ich an sich auch nicht viel davon halte das ein zivildiener den verteidigungsminister uebernimmt, aber nur weil er den zivildienst geleistet hat, hat er nicht automatisch keine ahnung von wehrpolitik. Als Minister ist er fuer den politischen part zustaendig und nicht fuer die planung von einsaetzen.

    Ich gehe jetzt ein Byte trinken. Das sind acht Bit.

  • Calida
    Da stimme ich dir zu, nur wollte ich konkret nicht auf den Verteidigungsminister anspielen, sondern eher generell. Da sogut wie alle kaum Kompetenzen haben, für Bildung wäre z.B. Broukal ein guter Kandidat gewesen, der hat sich in den letzten Monaten einigen Background angeeignet, aber sonst sieht man eher nur Gesichter die kaum was mit ihrer Abteil an Wissen verbindet.
    Bei der ÖVP ist es ja auch nicht viel anders, wenn man sich einmal Wissenschaftsminister Gio Hahn ansieht, über den sich keiner was sagen traut, weil er noch nie Stellung bezogen hat zum Thema Uni-Politik dann sagt das doch schon einiges aus. Zumindest wurde das so im Standard vor ein paar Tagen geschrieben.

    Neulich war ich bei einer Gesellschaft. Ich sah, dass sie verändert werden müsse, veränderte sie und ging früh nach Haus.
    (W. Hildesheimer)

  • Zitat von Calida

    Als Minister ist er fuer den politischen part zustaendig und nicht fuer die planung von einsaetzen.

    Letztendlich geht's darum, dass er als Verteidigungsminister letztendlich all jenes gestaltet gegen das er sich als Zivildiener moralisch entschieden hat.

    Zitat von laborg

    Um meine Position zu beleuchten: Er ist Verteidigungsminister und kein Angriffskriegsminister.

    Früher hieß es Kriegsminister, heute Verteidigungsminister, was aber nur eine Beschönigung der Politik von Menschen dient die die Invasion eines Landes "preemptive strike" nennen um den Anschein einer Verteidigung zu geben.

    Für mich ist es eindeutig ein Widerspruch sich im kleinen (Wehrdienst) moralisch gegen Waffen und Gewalt auszusprechen, diese Grundsätze aber fallen zu lassen wenn nun im großen der Aufgabe der eigenen Ethik Geld und Macht entgegen stehen. Aber ist ja durchaus menschlich. Nachdem nicht jeder Zivildiener und Wehrdienstverweigerer die Gelegenheit bekommt Verteidigungsminister zu werden lassen sich moralische Grundsätze leicht "aus dem Elfenbeinturm" heraus diskutieren.

  • Aber ist ja durchaus menschlich. Nachdem nicht jeder Zivildiener und Wehrdienstverweigerer die Gelegenheit bekommt Verteidigungsminister zu werden lassen sich moralische Grundsätze leicht "aus dem Elfenbeinturm" heraus diskutieren.

    guter punkt! allerdings lässt sich das auch auf viele weitere bereiche der politik (aber auch anderes) umlegen: wir die wir jetzt nicht unbedingt entscheidungen treffen die politisch direkte auswirkungen haben, können immer leicht reden, kritisieren, an den pranger stellen oder moralische dogmen aufstellen. wir müssen ja nicht zeigen dass wirs besser (oder anderes) machen könnten.

    [SIZE=-2]aber eigentlich ist das ja sowieso alles trivial ... :D [/SIZE]

  • Davon, daß man etwas selber genauso schlecht machen würde, wird es nicht besser.

    So gut wie kein Minister hat je Fachkompetenz auf seinem Gebiet. Angeblich braucht er das auch nicht, weil er ja nur ein Manager ist, und für das Fachwissen hat er Berater. Ich kann den Schwachsinn schon nicht mehr hören. Man sieht ja eh, was dabei rauskommt.

    Wenn ich Firmeninhaber wäre und auf der Suche nach einem Manager, würde ich sicher mit Sicherheit keinen nehmen, der sich auf dem Gebiet überhaupt nicht auskennt und nur dazu da ist, zu entscheiden: "Kaufen wir - kaufen wir nicht". Dafür tuts auch ein Würfel.

  • wir die wir jetzt nicht unbedingt entscheidungen treffen die politisch direkte auswirkungen haben, können immer leicht reden, kritisieren, an den pranger stellen oder moralische dogmen aufstellen. wir müssen ja nicht zeigen dass wirs besser (oder anderes) machen könnten.

    das es oftmals leichter ist aussagen zu taetigen als entsprechende handlungen zu setzten ist zwar durchaus richtig, aendert aber nichts an der tatsache das es dennoch das recht eines jeden ist handlungsweisen anderer zu kritisieren. (nicht das du mir das abgesprochen haettest ;))
    ausserdem wuerde ich nicht genrell davon ausgehen das leute die hier ihre meinung zu einem thema kund tun nicht auch im wirklich leben hinter ihren ansichten stehen nur weil sie es nicht in grossem masstab tun muessen ;)

    So gut wie kein Minister hat je Fachkompetenz auf seinem Gebiet. Angeblich braucht er das auch nicht, weil er ja nur ein Manager ist, und für das Fachwissen hat er Berater.

    Ganz so schlimm ist imo nicht ;) das es immer wieder eine schlechte wahl gegeben hat sei unbestritten, allerdings sollte man hier auch bedenken das nicht jeder minister mit dem man unzufrieden war weil er vielleicht nicht das durchgesetzt hat was man sich selber erhofft/erwuenscht hat (auch wenn das von einer groesseren mehrheit auch gewuenscht wurde) ein trottel war der keine ahnung von seinem geschaeft hat.

    Letztendlich geht's darum, dass er als Verteidigungsminister letztendlich all jenes gestaltet gegen das er sich als Zivildiener moralisch entschieden hat.


    :thumb:

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