• Da gebe ich dir recht, wenn man die weiterführende vegane Ethik auf die Spitze treibt. Das heißt aber nicht, dass man den Ansatz der Denkweise von vorn herein vergessen oder verwerfen muss. Sagen wir du beschränkst dich nur auf die Ernährung, dann kannst du ein ganz normales Leben in unserer Gesellschaft führen.

    Naja, ist das nicht ein bisschen scheinheilig, erinnert mich irgendwie an den Ausspruch "ein bisschen schwanger".
    Wie gesagt, die vegane Philosophie funktioniert nicht, weil es eben viele Probleme und Wechselwirkungen mit der Tierwelt einfach ausklammert. Aber das sollte absolut keinen daran hindern, sich fleischlos zu ernähren und auch sonst auf Tierprodukte zu verzichten. Derjenige sollte sich aber bewusst sein, dass er trotz seines Verzichtes noch immer auf die Tierwelt einwirkt.

    Noch meine persönliche Meinung zum Thema Ethisches Problem von Schlachtungen:
    Ich habe absolut kein Problem damit, dass Tiere geschlachtet werden. Als Hobbyfischer bin ich auch regelmäßig mit der persönlichen Tötung von Fischen konfrontiert, und bis jetzt kann ich noch ruhig schlafen.
    Wie ich schon vorher des öfteren versucht habe zu erklären, ist dem Tier der abstrakte Begriff "Tod" nicht von Bedeutung, und es kann auch keine Angst vor dem Tod haben, im Gegensatz zum Menschen, der sich seiner Endlichkeit sehr wohl bewusst ist, und auch oft Angst davor empfindet.
    Wenn ein Tier sorgsam behandelt wird, (was leider in den Massentierhaltungen nicht der Fall ist) hab ich damit auch kein moralisches Problem. Wirklich artgerechte Haltung ist nicht möglich, weil dann müssten die Tiere sich selbst überlassen werden, aber es ist eine tiergerechte Haltung möglich.
    Was meiner Meinung absolut inakzeptabel ist, ist die Tötung von Tieren einfach so. Eine Tötung von Tieren um ihren Schmerz zu beenden (also einschläfern) finde ich nicht problematisch, das sehen Veganer aber auch anders. Weiters ist bewußte Tierquälerei absolut inakzeptabel, aber da sind wir uns glaub ich alle einer Meinung.


    Ich bin auch positiv überrascht, dass die Diskussion zu diesem heißen Thema hier schon über 16 Seiten zwar kontroversiell aber auch recht friedlich, und ohne persönliche Beleidigungen, Flamewars und Diffamierungen (Leichenfresser, Chlorophylmarxist) stattfindet. :thumb:

  • Wie ich schon vorher des öfteren versucht habe zu erklären, ist dem Tier der abstrakte Begriff "Tod" nicht von Bedeutung, und es kann auch keine Angst vor dem Tod haben, im Gegensatz zum Menschen, der sich seiner Endlichkeit sehr wohl bewusst ist, und auch oft Angst davor empfindet.


    Ich glaube auch, daß das so ist, allerdings - woher wollen wir das wissen?


  • Wie ich schon vorher des öfteren versucht habe zu erklären, ist dem Tier der abstrakte Begriff "Tod" nicht von Bedeutung, und es kann auch keine Angst vor dem Tod haben, im Gegensatz zum Menschen, der sich seiner Endlichkeit sehr wohl bewusst ist, und auch oft Angst davor empfindet.


    Das kannst du gar nicht wissen. Tiere haben einen Überlebenstrieb, um sich vor dem Tod zu schützen. Inwieweit sie sich dessen bewusst sind, kann man nicht sagen, allerdings zeigen Kühe oft panische Reaktionen vor der Schlachtung, sie könnten also Angst empfinden.
    Sollten wir nicht allein wegen diesem "könnten" auf die Schlachtung von Tieren verzichten? (wiedereinmal der Moralaspekt)

    Die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Tierwelt sind natürlich unumgänglich, allerdings könnte man unsere Einflussname auf ein höheres Niveau bringen, und zumindest auf die Tötung und die Ausnutzung ihrer Fortpflanzungsmechanismen (Muttermilch, Eier) zur Nahrungsbeschaffung verzichten. Bleibt immer noch z.B. Schafwolle, Almbewirtschaftung zur Erhaltung der Kulturlandschaft, Reithöfe, Haustiere, Rettungshunde etc etc.


  • Wie ich schon vorher des öfteren versucht habe zu erklären, ist dem Tier der abstrakte Begriff "Tod" nicht von Bedeutung, und es kann auch keine Angst vor dem Tod haben, im Gegensatz zum Menschen, der sich seiner Endlichkeit sehr wohl bewusst ist, und auch oft Angst davor empfindet.


    wie kommst du auf sowas?
    ich hab genug tiere gesehen, die sich im wahrsten sinne des wortes angesch* haben, wenn sie davon ausgingen, dass ihnen schlimmes widerfahren wird.

    ich denke, auch als fleischesser dürfen wir tieren gefühle (angst, schmerz, ...) nicht absprechen.

    Otto: Apes don't read philosophy. - Wanda: Yes they do, Otto, they just don't understand
    Beleidigungen sind Argumente jener, die über keine Argumente verfügen.
    «Signanz braucht keine Worte.» | «Signanz gibts nur im Traum.» 

    Das neue MTB-Projekt (PO, Wiki, Mitschriften, Ausarbeitungen, Folien, ...) ist online
    http://mtb-projekt.at

  • ... ber Veganer wollen immer ihre komplette Lebensphilosophie ihrer Umgebung aufdrücken. Moslems machen das nicht, Linux-User machen das nicht, Öffi-Fahrer machen das nicht, Solarzellen-Betreiber machen das nicht, nur Veganer.


    da muss ich dir widersprechen: zeugen jehovas machen das nämlich auch. hatte erst gestern wieder das vergnügen. diesmal musste ich mich allerdings nicht beschimpfen lassen, da ich die tür rechtzeitig wieder geschlossen habe.

    [SIZE=-2]aber eigentlich ist das ja sowieso alles trivial ... :D [/SIZE]

  • Na Ragy, du bist normaler Vegetarier, das is ok, fast jeder kennt ein paar Vegetarier, und die sind auch wirklich nett. Aber Veganer wollen immer ihre komplette Lebensphilosophie ihrer Umgebung aufdrücken. Moslems machen das nicht, Linux-User machen das nicht, Öffi-Fahrer machen das nicht, Solarzellen-Betreiber machen das nicht, nur Veganer. Ein guter Grund, den Leuten aus dem Weg zu gehn.

    • Linux User: Such einmal hier im Forum nach den diversen Linux vs. Windows Threads.
    • Solarzellen Betreiber: Erzähl einmal deinem netten Nachbar mit der Solarzelle, dass du Atomenergie für sinnvoller hältst und deshalb auf einen billigeren Stromanbieter wechseln wirst.
    • Moslems: Mach einmal in Saudi-Arabien einen Porno-Versandhandel auf. Viel Spass.
    • Öffi Fahrer: Ähnlich den Linux Diskussionen wirst du vermutlich genausoviel U-Bahn vs. Auto Diskussionen finden. Wenn auch nicht unbedingt hier im Board.

    Vielleicht war dein Posting ja auch ironisch gemeint - ich habs jedenfalls nicht so verstanden.

  • Nen Forumsflame gibts zu jedem dieser Themen. Aber dass man sich im Real-Life von Leuten nerven lassen muss, ist da nicht normal.
    Den Solarzellennachbar muss ich schon mit Pro-Nukular-Ideologie zumüllen, damit er mich zurücknervt.
    Moslems irgendwo sind sicher ärger, als die hier.
    Die meisten Linux-User halten sich im Real-Life zurück. Denn wenn man jemanden überzeugt, wird man in Zukunft eh nur mit Fragen zu Linux genervt.
    Die Öffi-Diskussionen beschränken sich auch eher aufs Forum.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • So, ich war heute bei dem Vortrag vom Dr. Walsh. Im Prinzip gabs nicht viel Neues, was ich nicht auch schon so im Internet herausgefunden hatte.

    Seine zentrale Botschaft war: Vegane Ernährung ist sehr gesund, wobei auf die Zufuhr von Vitamin B12 geachtet werden muss.

    Endlich wurde auch klar, warum in den USA Veganismus bedenkenlos empfohlen wird und in Europa noch Zweifel herrschen: Bei den Amis wird B12 vielen Lebensmitteln zugesetzt, was bei uns eher unüblich ist. Dazu hatte er auch einige interessante Metastudien (Studien über Studien) dabei, die zeigten, dass VeganerInnen in den USA im Schnitt 2 Jahre älter werden als die FleischesserInnen. In Deutschland hingegen ist es genau umgekehrt: da sterben die VeganerInnen im Schnitt 2 Jahre früher. Dabei gab es einen signifikanten Zusammenhang mit Vitamin B12.

    Weiters interessant: Es gibt einen signifikanten statistischen Zusammenhang zwischen der Ernährung mit tierischen Eiweißen und dem damit einhergehenden höheren Brust- und Darmkrebsrisiko. Insgesamt war der Vortrag sehr sachlich und auf die Ernährung und ihre Auswirkungen beschränkt, die weiterführende vegane Philosophie und die gesellschaftlichen Motive wurden nicht behandelt.

    Was ich außerdem noch sagen wollte: Die Aussage "ich esse eh nur Fleisch von der Bio-BäurIn" klingt auf den ersten Blick toll, nur werden halt dabei Wurst- und Leberkäsesemmeln, Pizzen, Fertiggerichte, Fleischsugos, Kebaps usw. vergessen, wo das Fleisch erst recht wieder aus der Massentierhaltung stammt (gilt auch genauso für Legebatterien und verarbeitete Eier).

  • klausi: Es kommt wirklich drauf an wie man sich ernährt. Sportler könnten z.B. ohne Fleisch nicht.

  • wieso? was wuerd der ohne fleisch leicht net bekommen? ist jetzt net a "boes-gemeinte" frage, mich interessierts nur wo bei dem ein mangel aufkommen koennte

    Hab früher Leistungssport betrieben: Football und Kraftkammer. Unter meine 1,3g Eiweis/kg und Tag wären nicht gut gewesen für mich. 3-4 Kraftkammer & 2-3 Footballtraining/Woche brauchen doch viel Energie.

  • Wiedereinmal Vorurteile. Du kriegst dein Einweiß ohne Probleme, Beispiele gibts ja genug: http://www.vegan.at/vgoe/aktuelles/alex-d.html
    Wichtig ist nur sich bewusst zu ernähren, das gilt für VeganerInnen genauso wie für FleischesserInnen.

    Ich möchte nicht wissen wieviele Nahrungsergänzunsmittel er nimmt. Bei den schweren Jungs macht er auch nicht mit.

  • Hab früher Leistungssport betrieben: Football und Kraftkammer. Unter meine 1,3g Eiweis/kg und Tag wären nicht gut gewesen für mich. 3-4 Kraftkammer & 2-3 Footballtraining/Woche brauchen doch viel Energie.

    hm verstehe, also am eiweiss wirds wohl net scheitern oder?

    soja-fleisch hat ja eh doppelt soviel eiweiss wie fleisch, dazu noch 1 eiweiss-drink mit 97% eiweiss und du hast schon deine 150g eiweiss pro tag.

  • Lass mich bitte mit den Eiweisklubat aus der Dose in Ruhe.
    Schmeckt grauslich und künstlcihes Zeug ist imho nie so gut wie das echte ;)

  • wenn man fleisch widerlich findet, wieso bastelt man sich dann aus soja wieder fleisch, welches noch widerlicher schmeckt? ;)

    Das frag ich mich schon seit einer Weile. Als Vegetarier will ich ganz bestimmt nicht, dass mein Essen so tut, als ob es Fleisch wäre ...

    Zum Rest der Diskussion sag ich lieber nichts mehr. Das ist ja purer Thread-Totenbeschwörung hier. Und ich glaub es wurden schon genug Klischees abgedeckt .. :D

  • wenn man fleisch widerlich findet, wieso bastelt man sich dann aus soja wieder fleisch, welches noch widerlicher schmeckt? ;)


    Wenn du den Thread gelesen hättest: aus ethischen Gründen.
    Geschmack ist subjektiv, widerlich für dich, lecker für mich.

  • Ich oute mich mal, dass mir Tofu schmeckt. Ich hab schon mehrere gute Speisen damit gemacht (zB chilli con carne mit Tofu statt Faschiertem). Einmal hab ich so Tofu-Bratwürschtln gekostet, die waren soooo grauslich... nie wieder.

    [font=verdana,sans-serif]"An über-programmer is likely to be someone who stares quietly into space and then says 'Hmm. I think I've seen something like this before.'" -- John D. Cock[/font]

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