Eure Meinung zu Apollo/Flash/Flex, Microsoft Silverlight und JavaFX?

  • Nachdem Sun gestern auf der Java One JavaFX
    vorgestellt hat, gibt es nunmehr drei grosse Anbieter von Rich
    Internet Application (RIA) Plattformen:

    Ich selbst bin der Meinung, dass RIAs mit Javascript und
    AJAX zu basteln ganz furchtbar ist. Selbst mit Frameworks wie
    prototype.js bleibt das immer noch ein haesslicher Hack, der ja
    auch niemals fuer richtige GUI Programmierung gedacht war.

    Zumindest die Idee hinter einer richtigen GUI Platform finde ich
    deshalb sehr interressant. Alle 3 Loesungen definieren GUIs
    deklarativ und koennen sowohl innerhalb eines Browsers als auch
    direkt auf dem Desktop laufen.

    Silverlight ist fuer mich eigentlich schon raus, weil properitaer
    und auf Grund der Firmenpoliktik stark eingeschraenkt (z.B. auf das
    Betriebsystem). Silverlight hat aber auch interressante Ansaetze.

    In Flex habe ich mich etwas reingelesen. Flex ist mittlerweile
    Open Source, Flash selbst aber nicht :(. Ein anderes Problem ist,
    das es natuerlich nicht die Fuelle an Bibliotheken gibt wie bei
    .NET oder vor allem bei Java. Solange die Applikationen nur thin
    clients sind ist das wurscht, aber wenn man dann auch am Desktop
    damit arbeitet und lokal Funkionalitaet implementieren will, ist
    es ein Problem.

    Ich habe Flex jetzt mal als reine GUI software betrachtet, die
    immer, auch wenn sie lokal laeuft (z.B. als Apollo Applikation),
    ueber Webservices mit einem Backend kommuniziert. Ich glaube das
    kann gut funktionieren (Ein netter Nebeneffekt ist, das man
    so dem Programmierer zwingt GUI und Logik zu trennen :) ).

    JavaFX ist als einziges Framework vollstaendig UNSER Eigentum,
    was ja gerade bei dieser Art von Software Plattform fast schon
    Pflicht sein sollte (Wer will schon o ein Debakel wie mit
    Microsoft in den 80/90ern). JavaFX verfuegt auch ueber die
    groesste bestehende Softwarebasis, darum momentan fuer mich
    vorne.

    Update: OpenLaszlo sollte man noch dazu nennen: http://www.openlaszlo.org/ .

    Mich interressiert eure Meinung dazu. Hat jemand schon eines von
    den Frameworks genauer unter die Lupe genommen? Oder seid ihr mit
    dem Status Quo zufrieden?

    Weitere Artikel zu dem Thema:

    http://diveintomark.org/archives/2007/05/02/silly-season

    http://jeremy.zawodny.com/blog/archives/009000.html

    http://www.paulgraham.com/microsoft.html

    http://www.artima.com/weblogs/viewpost.jsp?thread=193593

    http://www.adobe.com/devnet/flex/articles/flexjava.html

  • Also so schrecklich solls mit Silverlight garnicht sein vonwegen Einschränkungen usw...

    Ich bin zwar auch nicht der M$-Fan schlechthin, aber Silverlight ist endlich einmal ein Ansatz der mir gefällt: Wird für alle (gängigen) Browser auf allen (gängigen) Betriebssystemen zur Verfügung stehen und ein Teil davon wird sogar unter einer Open Source Lizenz rausgebracht...
    (siehe http://tech.monstersandcritics.com/news/article_1…ght_open_source)
    und auf /. wars auch vor kurzem einmal afaik...

    Ich bin mal gespannt was sich durchsetzt... nachdem Silverlight ja aufm .NET Framework aufbaut wird es sicher ziemlich komfortabel zu programmieren sein (hab da jedoch noch keine erfahrung damit, mit .NET allerdings schon).

    Dagegen spricht halt, dass man damit wieder mal eine Monopolkultur unterstützen würde... :sudern:

    Whatev...

    In theory there is no difference between theory and practice. In practice there is.

  • Ultrakurzstatement (to be extended)

    Teile Deine Meinung zu AJAX.
    Sackgasse.

    Kenne von den 3 Technologien nur Flex.
    Und das erst seit ein paar Wochen.
    Gefällt mir bisher extrem(!!!) gut.


    Trading for a living [equities,futures,forex]

  • Wird für alle (gängigen) Browser auf
    allen (gängigen) Betriebssystemen zur Verfügung stehen

    Das ist nicht korrekt. Silverlight ist z.B. nicht unter Linux
    verfuegbar.

    Das Microsoft teile von Silverlight unter eine open source lizenz
    stellt wuste ich. Es ist meiner Meinung nach aber nur ein Versuch
    die Software besser zu vermarkten und hat kaum positive
    Auswirkungen fuer uns. Also in etwa so wie ".NET ist genauso
    platformunabhaengig wie Java" (das haben sie 2000 behauptet).

    Der Grund warum die Lizenz so wichtig ist ja das wir unsere
    Software nicht auf die Interessen von jemand anderen
    einschraenken lassen wollen.

    Microsoft kann uns Silverlight gar nicht ueberlassen, denn
    die Kontrolle ueber die Applikationsplatform ist wesentlicher
    Bestandteil ihres Businessmodells. Bei Adobe bin ich mir nicht
    so sicher, die koennten sich unter Umstaenden gezwungen sehen
    auch Flash frei zu geben. Und JavaFX ist halt von vornherein
    Open Source.

    Ich schaetze das Silverlight seine Verwendung findet, aber halt
    vor allem in den klassischen MS-Shops, nicht als allgemein
    akzeptierter Softwarestandard.

    nachdem Silverlight ja aufm .NET
    Framework aufbaut wird es sicher ziemlich komfortabel zu
    programmieren sein (hab da jedoch noch keine erfahrung damit, mit
    .NET allerdings schon).

    Ja, Du kannst z.B. mit jeder Programmiersprache arbeiten, die es
    fuer das .NET Framework gibt. Also z.B. kannst du deine Webguis
    mit IronPython oder Ruby basteln. Das sollte mit JavaFX aber auch
    ohne weiteres gehen. Zumindest wueste ich jetzt nicht was dagegen
    spricht. Das ist natürlich schon cool. Andererseits: Wenn ich
    damit vor allem GUIs baue, ist das dann noch wirklich wichtig?

  • Der Entwickler von JavaFX Script (frueher 'F3') fuert ein Weblog mit Beispielen.
    Nichts grossartig beeindruckendes dabei, aber erwaehnenswert.
    Ausserdem gibt es eine Developer Site fuer das Projekt auf https://openjfx.dev.java.net/.

    die Demos scheinen alle ueber Java Webstart zu laufen und JavaFX
    ist eigentlich nur eine deklarative Sprache um GUIs zu bauen, die
    von der Syntax an ECMA script erinnert. Die Demos wirken alle
    etwas holprig. Von dem bischen, das ich bis jetzt gesehen habe,
    finde ich mxml und Flash die elegantere Loesung gegenueber JavaFX
    und Webstart. Naja, ich denke ich spiel erstmal ein wenig mit dem
    Zeug bevor ich es verurteile.


    Flash verfügt halt nicht über grosse Komponentenbibliotheken. Es
    gibt ein Projekt zum Einbinden von Java in Flash, aber
    ich weiss nicht, wie weit bzw. wie aktiv die sind.

    Was ich fast eleganter fände als eine Anbindung an eine
    bestehdene Plattform: Das man Desktop Applikationen genauso wie jetzt
    Webapplikationen ausliefert, also mit einer Backendkomponente
    und dann einem .swf das nur GUI macht und über SOAP/REST oder
    sogar einfache command line Befehle mit dem Background Process
    kommuniziert:
    [Blockierte Grafik: http://firestarter.dermichi.com/~ferrari/media/images/modernDesktopApp.png]

    Dann kann man nicht nur jede beliebige Plattform im Backend
    verwenden. Man kann auch bei Bedarf das Backend wieder auf einen
    anderen Rechner auslagern, die GUI ist immer hübsch von der Logik
    getrennt, und das beste: Jede so erstellte Desktop Applikation
    verfügt dann über eine maschinenlesbare Schnittstelle, die von
    anderen Applikationen im System verwendet werden kann.

    Also im Prinzip einfach SOA, aber auch für rein lokale
    Anwndungen auf dem Desktop.

  • So, etwas genauer meine Erfahrungen mit Flex.

    Habe es vor ca einem Monat "entdeckt".
    Mich eingelesen und es für "sieht extrem gut & vielversprechend aus" befunden.
    Eigentlich genau das Framework/Tool nachdem ich jahrelang vergeblich gesucht hab'.

    Genauso wie ein Bild oft mehr als 10^3 Wörter aussagt, so ist's bei Frameworks
    -> Eine komplexe Realworldapplikation damit bauen
    (bzw hier das (Web)Frontend tauschen/entwickeln) sagt mehr aus als 10^3 Bücher/theoretische Überlegungen. (IMHO)

    Ein Praxistest mußte also her.
    Bin über den "Bruce Eckel Artikel" auf Flex gestoßen.
    Der Artikel besagt im wesentlichen:
    Java suckt im Frontendbereich ohne Ende, aber im Backend+Businesslogik bereich macht's durchaus Sinn. AJAX kann eigentlich nur die vereinte Manpower von Google bändigen, und selbst dann sind die Ergebnise nicht immer zufriedenstellend/den Aufwand wert; ist also zu vergessen.
    Insgesamt sei also Flex-Frontend und Java-Backend eine gute Kombination.

    Erstens hat er IMHO zu >=100% recht, zweitens hab ich's daher genauso versucht.

    Gegeben ein komplexes J2EE Projekt (Backend EJB3, Frontend JSF, >1MJ Entwicklungszeit ...)
    Anforderungen an das Frontend sehr "desktopig".
    Die Ergebnisse daher nie zufriedenstellend.

    Ein optimaler Kandidat also :)

    Hätte es nicht für möglich gehalten, aber es ging
    extrem schnell und extrem gut.

    Innerhalb weniger Wochen war es fertig,
    das Endergebnis eine fetziges Frontend.
    (Sowohl gutausehend als auch endlich vernünfig bedienbar)

    JSF Webfrontend: Einige Monate Enwicklungszeit, kein zufriendstellendes Ergebnis.
    Flex-Frontend: Einige Wochen Enwicklungszeit, super Ergebnis.

    BTW: Dieses Flex-Experiment war das erste mal in meinem Leben, daß GUI Programmierung spaß gemacht hat :)
    Kann mir nicht vorstellen, GUIS zukünfig mit etwas anderem zu programmieren.

    BTW^2: Die Flex-IDE von Adobe ist zwar recht teuer, 500$, aber imho sehr gut, jeden Cent wert.

    Langer Rede kurzer Sinn: Das Ding ist einfach nur geil :)
    Apollo sieht auch sehr vielversprechend aus.


    Update: ad openlaszlo:
    Sieht am ersten Blick sehr ähnlich und auch sehr gut aus, ist aber aus meiner Sicht nicht praxistauglich.

    Das Databinding ist völlig unbrauchbar/verworren/unnötig komplex (maybe bin auch nur zu blöd dafür ...)
    , ohne dem ist es für mich wertlos.
    Doku/Literatur defakto Nichtexistent.
    Javascript -> Bähhh


    mfg, lb


    Trading for a living [equities,futures,forex]

  • Danke, genau auf solche Erfahrungsberichte hatte ich gehofft. Ich
    habe bis jetzt nur Spezifikation gelesen und ein paar kurze Beispiele
    geschrieben (einfache GUI kommuniziert ueber SOAP mit einem Ruby on
    Rails Backend u.a.). Da ist eine real world Erfahrung mit einer
    grossen codebasis schon sehr wertvoll.

    Hier ein paar Fragen:

    Konntest Du die GUI groesstenteils mit mxml machen oder musstest Du
    oefters direkt auf ActionScript zurueckgreifen. Was ich bis jetzt gesehen
    habe, ist ActionScript in Flash eigentlich nur notwendig, wenn man
    eigene GUI Komponenten erstellen moechte. Ist das korrekt?
    Beschraenkt sich der FlexAnteil deiner Software wirklich nur auf das
    darstellen der GUI und die Datenanbindung, oder ist dann am Ende doch
    noch irgendwo "richtige" Programmlogik eingeflossen? Hast Du am Backend
    umdenken muessen, als Du das Frontend gewechselt hast?

    Wie laeuft die Kommunikation zum Backend bei dir ueberhaupt ab? Ich
    rede immer von SOAP, aber da gibt es ja noch andere Moeglichkeiten.

    Zitat

    Anforderungen an das Frontend sehr "desktopig".


    Was war denn da zum Beispiel?

    Zitat

    Die Flex-IDE von Adobe ist zwar recht teuer, 500$, aber imho
    sehr gut, jeden Cent wert.

    Den Preis fuer die IDE finde ich sogar fast beruhigend. Wenn Adobe
    versucht mit den Lizenen fuer die Tools Geld zu verdienen, stehen die
    Chancen ja ganz gut das sie die Plattform selber (also vor allem
    Flash) standardisieren. Mit PDF hat das ja so auch schon gut
    funktioniert.

    Ausserdem hab ich den Eindruck man kommt auch ohne den Flex Builder
    sehr gut zurecht. Ich hab fuer meine Beispiele Emacs verwendet und
    den mxml source gegen ein Schema validiert. Da hat man dann code
    completion und syntax validation. Und das was Adobe gemacht hat, also
    eine IDE auf basis von Eclipse schreiben, dass kann man ihnen ja auch
    nachmachen.

  • kurz zusammengefasst kann man bis jetzt sagen, es existiert eine reihung von open->close: javaFX, flex, silverlight.

    aber mal abgesehen von solchen (politischen) eigenschaften, wie siehts mit den produkten/technologien an sich aus? was gibts neues? wo gibts erhebliche einschraenkungen?


    video von einem crashkurs in flex: http://www.adobe.com/products/flex/media/flexapp/

    autovervollstaendigung funktioniert da nicht ueberall -umstaendlich wenn man grad mal ein neues framework lernt. aber ansonsten find ichs huebsch, dass es fuer flex anwendungen bauen ein eigenes eclipse plugin gibt.
    dieses flex dataservices2 scheint auch ordentlich maechtig zu sein...

    apollo ist dann quasi die weiterentwicklung von flex?

    also auf mich hat macromedia schon immer einen sehr profesionellen eindruck gemacht. mit flash8 ist das produkt leider etwas unstable geworden (mehr features, mehr bugs), aber zusammen mit dem flash communication server hatte man immense moeglichkeiten (multiuser anwendungen in wenigen minuten geschrieben). mal vom coldfusion server abgesehen (der jedoch mE nicht ganz so geeignet fuer wirklich grosse anwendungen ist, aber -natuerlich- nett mit flash harmoniert).
    von daher denk ich mal dass flex&co weiterentwicklungen dieser technologien sind... kann also nur spannend werden.

    javafx und silverlight kenn ich jedoch zu wenig um irgendwas darueber sagen zu koennen.

    edit: ach ja, es sei noch http://screenweaver.com/ erwaehnt; ein opensource projekt um flash dateien nativ am betriebssystem laufen zu lassen -nein, not yet another swf2exe -> siehe q&a

  • Na da hab ich noch extra geschrieben:

    Zitat von a9bejo


    Suns JavaFX bitte nicht verwechseln mit Applets, Webstart oder serverseitigem Java!)

    Aber so wie es aussieht ist JavaFX tatsaechlich nicht viel mehr
    als Swing, das ueber Java Webstart oder in Applets gestartet
    wird. Es gibt halt eine neue Sprache (eben JavaFX Script), mit
    der man die GUIs deklarativ basteln kann. Aber so viel neues
    habe ich bis jetzt nicht gesehen.

    Wen es interressiert, und wer sich gewappnet fuehlt, dass
    ganze Marketinggebrabbel ueber sich ergehen zu lassen: Die
    Keynotes zur Java One, wo auch JavaFX vorgestellt wurde, finden
    sich hier.
    Bruce Eckel haelt dort morgen auch einen Vortrag. Ueber Flex :).

    Zitat von phudy

    aber mal abgesehen von solchen (politischen) eigenschaften, wie
    siehts mit den produkten/technologien an sich aus? was gibts
    neues? wo gibts erhebliche einschraenkungen?

    Bei JavaFX hast du hast du halt das gesamte JDK mit seinen X tausend
    Klassen und Komponenten zur Verfuegung. Adobes Framework kann da
    nicht mithalten. Aber das muss ja nicht unbedingt was schlechtes
    sein. Wenn ich ueber Webservices mit einem Backend Daten
    austausche, dann muss mein GUI Framework eigentlich nur eines
    richtig gut koennen: Naemlich GUIs bauen. ;)

    Zitat von phudy

    Apollo ist dann quasi die weiterentwicklung von
    flex?

    Ich glaube Apollo ist in etwa das was Du ueber screenwaver
    schreibst. Also eine Moeglichkeit, Flash Applikationen
    am Desktop laufen zu lassen.

    Ich hab jetzt mal ein wenig in OpenLaszlo reingeschaut und
    die sind eigentlich schon laengst da angekommen, wo Adobe jetzt mit
    Flex hinmarschiert ist: Die GUI Entwicklung schaut sehr aehnlich wie
    Flex aus (siehe hier die demos), und ein OpenLaszlo Projekt laesst sich
    wahlweise als Flash oder als DHTML/AJAX deployen.

  • Ich denke Java ist als Framework am leistungsfähigsten - was fehlt sind gute Bibliotheken und Tools welche bei der Entwicklung helfen und endlich eine verbesserte Installationsroutine.
    Ich kann jeden verstehen der java deinstalliert, weil das auto-update jedes mal eine komplette neuinstallation vornimmt und die alte nicht löscht.

    To avoid horrible confusion, please pronounce the G in the word GNU when it is the name of this project.

  • Huch? Ich kenne keine Software Umgebung, fuer die es mehr gute
    Bibliotheken und Tools gibt als Java.

    Teilweise. Was fängt jemand der eine Flash-Style Anwendung machen will mit Netbeans/Mantisse an?
    Man sollte nicht unterschätzen wie viele Entwickler besser Designer geworden wären. sun.java2d.loops lässt grüßen ;)

    lg Clemens

    To avoid horrible confusion, please pronounce the G in the word GNU when it is the name of this project.

  • Ach ja, ich arbeite im Moment gerade an einer Bibliothek bei welcher man das GUI mittels API am Server programmieren kann (wie wenn das "JFrame" lokal am server angezeigt werden würde), das Interface aber an den Client weitergeleitet wird. An Gui-Builder Unterstützung wird gearbeitet ;)

    Das ganze ist hauptsächlich für LAN-Anwendungen gedacht, und nimmt dem Programmierer die Bürde sich um die Kommunikation/Datensynchronisation kümmern zu müssen.

    Funktioniert soweit ganz gut, wenns mal mehr kann schnür ich ein Demo und stells auf Sourceforge.

    lg Clemens

    To avoid horrible confusion, please pronounce the G in the word GNU when it is the name of this project.

  • Teilweise. Was fängt jemand der eine Flash-Style Anwendung machen will mit Netbeans/Mantisse an?
    Man sollte nicht unterschätzen wie viele Entwickler besser Designer geworden wären. sun.java2d.loops lässt grüßen ;)

    Ah, alles klar. Du hast von Tools im Bereich User Interface
    geredet. Also eigentlich eh ganz auf das Thema bezogen. Ich
    hatte das so verstanden das es Dir allgemein zu wenig gute
    Libraries fuer Java gibt. Und das waehre schon etwas wunderlich
    gewesen ;).

  • Hi.
    Cooler Thread, endlich mal eine halbwegs zivilisierte und fachliche Diskussion... :)

    Also ich verwende beruflich Flex bereits seit Version 1.5, damals hat das Ding aber ca. 15.000$ gekostet und man benötigte einen Flex-Server, der aus MXML-Dateien on-the-fly SWF erzeugte.
    Seit Flex 2 ist ja das nicht mehr so, da wird das SWF direkt auf dem FlexBuilder (Eclipse) kompiliert und fertig. (Ausgenommen sind dabei aber die DataServices, die einen Server benötigen).

    Ich habe jetzt bereits 2 größere Anwendungen für Kunden mit Flex entwickelt. Ich bin schwerstens begeistert von den Möglichkeiten, die Flex bietet. Eine Anwendung dabei war (und da haben wir versucht, Apollo vorzugreifen), ein occasionally connected client. Sprich eine Applikation, die manchmal auch offline gestartet wird. Der Benutzer kann sich, wenn er online ist, Daten besorgen, die dann lokal gespeichert werden (SharedObjects, mit Apollo wär's leichter gegangen, wir haben da viel tricksen müssen ...). Die kann er dann unterwegs bearbeiten und drucken. Dabei erzeugen wir ein wunderschönes Dokument mit Listen, Tabellen, Barcodes, etc. die dann im Back-Office eingescannt werden können.
    An der Applikation habe ich ca. 2 1/2 Mannmonate gearbeitet, ich kann mir aber kaum vorstellen, dass das mit irgendeiner anderen Programmiersprache ebenso effizient gehen würde (die Applikation ist ziemlich komplex).

    Und das geniale ist, der Kunde, der das dann seinen Mitarbeitern installiert, braucht lediglich eine SWF-Datei mit ca. 400KB auf die Rechner spielen, das war das ganze Deployment, keine Bibliotheken, keine DB, ...

    Also ich denke, dass Adobe (Macromedia) mit Flex wirklich etwas Großartiges gelungen ist, dessen Ausmaße man jetzt noch gar nicht abschätzen kann. Und Apollo geht genau in die richtige Richtung, sodass man solche Applikationen auch am Desktop laufen lassen kann. Und das Betriebssystem unabhängig.

    So long,
    ich liebe Flex :)

    Bye,
    Fritz

  • Naja der Artikel hat meiner Meinung nach einen ziemlichen Bias.

    Ich bin ein Befürworter von HTML dort wo es meiner Meinung nach Sinn macht - für Webseiten. Dort kann HTML seine guten Eigenschaften ausspielen. Ich bin z.B. ein Feind von Webseiten welche Flash nur wegen den optischen Spielereien einsetzen.

    Auf der anderen Seite vergisst dieser Artikel Web-Applikationen - und da steht HTML+Javascript für alles was ein bisschen mehr Interaktivität erfordert ziemlich schlecht da. Der Grund dass z.B. GMail so gut funktioniert ist, dass Google unvorstellbar viel Manpower ins Interface steckt - ein interface dass (von Funktionaler sicht) so mickrig ist dass man es mit Swing-Widgets an einem tag nachbauen könnt. Selbriges gilt für Google-Docs&Spreadsheets.
    Hier wird HTML+Javascript für Sachen verwendet für die es eigentlich nicht gedacht war - drum ist auch (das sehr mickrige) Google-Spreadsheets auch auf meinem Core2Duo noch extrem langsam.

    Meiner Meinung nach sollte eine Technik dort eingesetzt werden wo sie ihre Stärke hat. Und da Java eigentlich überall stark ist (dank JavaFX nun auch bei RAD) und seit einer Woche auch opensource ... würd ich mich freuen wenn vieleicht java sich ein bisschen weiter verbreitet im Web und am Desktop. Das Problem des langsamen Strarts wird sich hoffentlich noch bessern - der Ram-Verbrauch ist ja schon verschmerzbar ;)

    lg Clemens

    To avoid horrible confusion, please pronounce the G in the word GNU when it is the name of this project.

  • Ich bin ganz Clemens Meinung, was den unverhältnissmässigen
    Aufwand bei komplexen Webapplikationen betrifft. Ich sehe aber 3
    grosse Probleme:

    • Die Software, die sich rein auf HTML/Javascript stützt, ist
      leichter verarbeitbar. Anders als jede traditionelle Applikation
      lässt sich Gmail z.B. mit Greasemonkey scripts
      erweitern und verändern. Das ist schon ein gewaltiger Vorteil
      für den Anwender, denn er kann auf Funktionen zugreifen, die
      vom Entwickler nie angedacht waren oder die er uns gar nicht
      gönnt (z.B. das Einbinden von Konkurrenzsoftware).
    • Aufgrunde der einfachen Struktur von Webseiten ist auch in
      einer Webapplikation alles verlinkbar. Wenn ich irgendwo ein
      Bild sehe, kann ich es direkt verlinken oder herunterladen.
      Sobald sich einer der oben stehenden Frameworks durchgesetzt
      hat, werden die Applikationen viel restriktiver mit ihren Daten
      sein.
    • Die Grenze zwischen Webapplikation und Webseite ist sehr
      verschwommen. Google Web Search ist z.B. ohne Frage eine
      Applikation, aber brauchen wir dafür Flash oder Java? Das
      gleiche gilt z.B. für diese Forensoftware hier. Auch das wort
      rich hilft da nicht besonders viel: Sobald sich das
      Schreiben von Webapplikationen mit Java od. Flash wirklich
      durchgesetzt hat, ist fuer Entwickler und Auftraggeber
      vermutlich jede GUI eine rich GUI.

    Ich bin daher nach wie vor sehr unsicher, was ich ueber all das
    denken soll. Es gibt natürlich für HTML/Javascript GUIs
    mittlerweile sehr nett gemachte Toolkits. Ruby On Rails bietet
    sehr viel in dieser Richtung an, und GWT wurde ja weiter oben
    schon erwähnt. Ich finde das ist ein sehr spannender Kompromiss,
    denn man kann die GUIs auf traditionelle Weile basteln und ein
    Compiler erstellt dann daraus haesslichen Code (Javascript wird
    somit zum Assembler für Webapplikationen).

    Aber auch solche Toolkits haben ihre Grenzen: Erstens lässt sich
    nunmal nicht alles mit Javascript machen (Google Spreadsheet war
    ein gutes Beispiel), und zweitens hab ich dann nach wie vor ein
    eigenes Toolkit für jede Platform, auf der ich entwicklen möchte:
    Javascript Generierung schaut in Rails/Ruby z.B. völlig anders
    aus als in GWT/Java. Anstatt einer unabhängigen
    http://DSL für GUIs hab ich mich wieder mit eienr
    Serverte]DSL[/URL] für GUIs hab ich mich wieder mit eienr
    Servertechnologie verheiratet.


    Und da Java eigentlich überall stark
    ist (dank JavaFX nun auch bei RAD) und seit einer Woche auch
    opensource ... würd ich mich freuen wenn vieleicht java sich ein
    bisschen weiter verbreitet im Web und am Desktop.

    Naja Java ist meiner Meinung nach vor allem in grossen Middleware
    Applikationen und bei mobilen Geräten wirklich sinnvoll
    eingesetzt. Bei den meisten Webapplikationen (klein, mittelgross)
    ist Java zwar auch stark vertreten, es gibt da aber mittlerweile
    wesentlich bessere Ansätze, die ja auch jedes Jahr kräftig
    Marktanteile einsammeln. Und ob JavaFX etwas taugt bleibt
    abzuwarten. Es gibt Gerüchte übr eine 5 MB JDK 6 runtime, aber
    bis jetzt ist JavaFX nichts weiter als eine neue Scriptsprache für
    Java. Und von denen gibt es ja eh schon eine ganze Menge.


    Was die Verbreitung der Runtime angeht, ist Java bereits sehr stark.

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