Critical Mass Wien 18.05.

  • Kontrolliet eh keiner. Genauso wie Fußgänger, die permanent die Radwege bevölkern.
    Fazit: Großstadt sux, egal, womit man unterwegs ist.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Jo, eingepfercht zwischen schwitzenden Wamperten mit Mundgeruch.
    Bei einer U-Bahn-Fahrt über eine Station schwitz ich mehr, als in der halben Stunde im Regionalzug davor.
    Aber ich akzeptier schon, dass manche Leute die Stadt toll finden, auch wenn ichs nicht nachvollziehen kann.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Ich halte Graubereiche jeglicher Art für schlecht, egal, ob im Straßenverkehr oder anderswo. Das führt dazu, dass jeder mehr oder weniger macht, was er will, und das dann auch noch damit begründet, dass es dafür ja keine eindeutige Regelung gibt.

    Würde jeder seinen gesunden Hausverstand einsetzen und auf andere ausreichend Rücksicht nehmen, würde so etwas vielleicht funktionieren, aber wie viele Leute setzen ihren gesunden Hausverstand schon ein und nehmen auf andere entsprechend Rücksicht?

  • frage: was sagt ihr, wäre ein graubereich im strassenverkehr nicht fördernder als diese millimetergenaue gesetzreiterei? ich weiß, österreicher haben so eine erbliche gottgegebene furcht vor sachen die nicht doppelt und dreichfach gesetzlich geregelt sind, aber ich schau mir im urlaub andere länder an wo der verkehr sogar zum großteil im gesetzlichem graubereich stattfindet. und trotzdem scheint es dort eher "wie geschmiert" zu laufen, als hier.

    Prinzipiell halte ich den Shared Space Ansatz so wie er z.B. in Drachten in den Niederlanden umgesetzt wurde durchaus für sinnvoll.

    Das ganze kann halt (meiner Meinung nach) nur funktionieren wenn die einzelnen Teilnehmer:

    a) auf der Strasse gleichberechtigt sind
    b) aufeinander Rücksicht nehmen

    Solange Verkehrsteilnehmer die mit 70km/h unterwegs sind an anderen Verkehrsteilnehmern die mit 20km/h unterwegs sind ohne Sicherheitsabstand vorbeirasen, hat so ein Ansatz in Österreich aber glaubich wenig Chancen.

    Im Innenstadtbereich kann ich mir Shared Space - in Kombination mit 30km/h Beschränkungen so wie in Drachten - aber durchaus vorstellen.

  • Das Problem bei sowas ist halt, dass wenn etwas passiert, schwer zu erheben ist, wer schuld war. Und das wollen die Versicherungen dann wissen.

    Dass weniger passiert, kann ich mir durchaus vorstellen.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Das Problem bei sowas ist halt, dass wenn etwas passiert, schwer zu erheben ist, wer schuld war. Und das wollen die Versicherungen dann wissen.

    Unter der Annahme, dass die Unfälle ca. gleichmässig auf die Versicherungen verteilt sind, sollte das ja eher egal sein. Wer jetzt bei einem einzelnen Unfall schuld war macht ja keinen grossen Unterschied, solange ein Kunde der Versicherung zu durchschnittlich 50% die Schuld an einem Unfall trägt.

    Problematisch wärs halt für diejenigen Verkehrsteilnehmer die keine Versicherung haben. Aber ohne Versicherung zu fahren wär mir auch schon in Österreich zu riskant. (Besonders da es bei Argus für (studentische) Radfahrer Haftpflicht & Rechtsschutzversicherung ab insgesamt 15€ im Jahr gibt).

  • ... 15 meter hinter mir, fuhr so a radfahrer höchstens schritttempo, aber hauptsach er regt sich auf. ich versteh das nicht. er wurde net behindert, ich kam weiter, auf der anderen seite kamen andere radfahrer auch halbwegs ungesetzlich aber doch weiter... alle (bis auf die autofahrer) warn glücklich.
    ich kann dieses unbeteiligt sein aber sich furchtbar aufregen nicht verstehen. und ich packs nicht, dass leute ganze litanaien ausm gesetzbuch schreien, obwohl ein wenig graubereich sehr hilfreich is.

    Das kann ich dir schon erklären: Ein Österreicher reagiert auf Ereignisse und Handlungen, die jemandem anderen einen Vorteil bringen, ihm selbst jedoch nicht, absolut ablehnend. Auch, wenn ihm selbst dabei nicht geschadet wurde. Dieses Gefühl der "Übervorteilung" muss irgendwie aus einem bundesweit vorhandenen Minderwertigkeitskomplex resultieren...

    Überall sonst auf der Erde wird praktisch ohne Ausnahme wesentlich gelassener auf so etwas reagiert.

    Ich bin übrigens Österreicher und will mich selbst von dem Statement gar nicht explizit ausnehmen :rolleyes:

  • ich meinte selbstverständlich: gesetze bleiben alle voll intakt, damit man die schuldfrage bei einem etwaigen unfall klären kann. graubereich soll laut meiner definition heißen: auch wenn ein verkehrsteilnehmer jetzt ein gesetz übertritt (moped auf radweg, weil eben stau und radweg frei), sollte man als polizist oder anderer überwacher im sinne des verkehrsflusses entscheiden und den verkehr erstmal fliessen lassen und sich regeln lassen.


    Strafen sind sowieso Ermessenssache des Polizisten, nur WENN sie strafen müssten sie sich an den Bußgeldkatalog halten
    wobei Moped auf Radweg wahrscheinlich doch jeder strafen würd ...

    @Shared Space: das sind aber immer ganze Städte oder gar Gemeinden, und die größten liegen sicher unter ner Viertelmillion Einwohner ... also mit Wien nicht vergleichbar, stell dir mal vor was an der Grenze Innere Stadt nach außen an Schildern stehen müsste ... abgesehen davon, dass das Zusammenleben von Radfahrern und Autofahrern dort noch am Besten klappt, die Radfahrer in der Fußgängerzone hingegen ...

    @Graubereich: dann weißt du ja nie woran du gerade bist ... du legts den Graubereich für dich aus, das Gegenüber für sich, und schon krachts

    Greets X :coolsmile

  • ich meinte selbstverständlich: gesetze bleiben alle voll intakt, damit man die schuldfrage bei einem etwaigen unfall klären kann. graubereich soll laut meiner definition heißen: auch wenn ein verkehrsteilnehmer jetzt ein gesetz übertritt (moped auf radweg, weil eben stau und radweg frei), sollte man als polizist oder anderer überwacher im sinne des verkehrsflusses entscheiden und den verkehr erstmal fliessen lassen und sich regeln lassen.

    Cui bono?

    Die "starken" Verkehrsteilnehmer die im schlimmsten Fall mit einem Blechschaden davonkommen wenn ein anderer Verkehrsteilnehmer das Gesetz übertritt? Oder die "schwachen" Verkehrsteilnehmer für die die Gesetzesübertretung eines Autofahres tödlich enden kann?

    Shared Spaces halte ich für sinnvoll, da dort rücksichtsvolles Fahren von allen Verkehrsteilnehmern gefordert wird. Graubereiche halte ich nicht für sinnvoll, da sich die schwachen Verkehrsteilnehmer sowieso fast keine Graubereiche leisten können. Die einzigen die profitieren sind diejenigen für die die Strassen und Gesetze schon derzeit ausgelegt sind.

  • @SharedSpace: Find ich einen sehr interessanten ansatz, in wien halt wohl nicht durchsetzbar, weil zu gross. Vorteil ist halt, dass endlich viele ueberfluessige regeln wegkommen, und ich mich z.b. einfach dort hinparken kann, wo ich glaube es ist genug platz, und nicht wo halt grad parken erlaubt ist.

    Ich frag mich nur wie die das konzept von "einbahnen" loesen ohne schilder? also wenn da leute von 2 versch. richtungen in eine enge strasse fahren, kommts wohl bald zu einem dead-lock.

    @CriticalMass: Find ich dumm. Nicht, dass man nicht solche aktionen machen kann, um "seinen" platz zurueckzuerobern. Aber finds einfach dumm, dass leute das zur hauptverkehrszeit machen. Sollens es am sonntag mittag oder freitag 22 uhr wie friday night skating machen, aber absichtlich zur rushhour ist einfach nur dumm.

    Ausserdem find ichs laecherlich da eh immer mehr und mehr radwege gebaut werden, und man regt sich als radfahrer noch immer auf. Und nein, jetzt sag mir nicht, dass die meisten Radwege ueberlaufen sind, dass es sich dort regelmaessig staut. Klar koennten manche radwege vl. eher von punkt a nach b gehen, ohne "umwege", aber dann muss ich als autofahrer auch einen protest machen, dass ich dem einbahnsystem folgen muss, das nicht grad die kuerzeste linie von A nach B ist.

  • @CriticalMass: Find ich dumm. Nicht, dass man nicht solche aktionen machen kann, um "seinen" platz zurueckzuerobern. Aber finds einfach dumm, dass leute das zur hauptverkehrszeit machen. Sollens es am sonntag mittag oder freitag 22 uhr wie friday night skating machen, aber absichtlich zur rushhour ist einfach nur dumm.

    Absichtlich in der Rushhour fährt niemand. CriticalMass findet an Freitagen (einmal im Monat) ab 16.30 statt. Wirklich losgehen tuts dann eh erst eine Stunde später. Um die Zeit sitzen (am Freitag) schon die meisten Leute zuhause herum.

    Stell dir einmal vor wieviel Platz die CriticalMass brauchen würde, wenn die Leute dort nicht mit Fahrrädern sondern mit Autos unterwegs wären...

    Ausserdem find ichs laecherlich da eh immer mehr und mehr radwege gebaut werden, und man regt sich als radfahrer noch immer auf. Und nein, jetzt sag mir nicht, dass die meisten Radwege ueberlaufen sind, dass es sich dort regelmaessig staut. Klar koennten manche radwege vl. eher von punkt a nach b gehen, ohne "umwege", aber dann muss ich als autofahrer auch einen protest machen, dass ich dem einbahnsystem folgen muss, das nicht grad die kuerzeste linie von A nach B ist.

    Radwege stellen eine eher schlechte Lösung für das Problem dar - besonders in Kombination mit der Radwegbenutzungspflicht. Bei vielen Strassen in Wien würde ich die Strasse dem Radweg vorziehen, da die Radwege einfach zu riskant sind.

    Die meisten Radwege sind für "Sonntagsradler" ausgelegt die bei gutem Wetter am Wochenende im Schritttempo herumradeln. Ich bin in der Stadt normalerweise nicht viel langsamer als ein Autofahrer unterwegs - das funktioniert am Radweg nicht ohne hohes Risiko. Einerseits weil bei den Hausausfahrten die meisten Leute mit dem Auto rein/rausfahren ohne zu schauen ob jemand am Radweg daherkommt. Andererseits weil sich schnelle Radfahrer und Fussgänger auf engem Platz nicht wirklich vertragen. Aufgrund der Radwegbenutzungspflicht bin ich trotzdem gezwungen auf solchen Radwegen zu fahren.

    Das ist nicht nur mein persönlicher Eindruck sondern wird auch von mehreren Studien belegt (siehe auch den Link auf eine Studie in einem meiner vorhergehenden Postings).

  • @SharedSpace: [...] Vorteil ist halt, dass endlich viele ueberfluessige regeln wegkommen, und ich mich z.b. einfach dort hinparken kann, wo ich glaube es ist genug platz, und nicht wo halt grad parken erlaubt ist.


    Jaaa, endlich legales Zweite-Spur-Parken! Ich bin ja eh gleich wieder weg, und die ganzen blockierten Autos sollen sich nicht so aufregen, wenns doch länger dauert, so eilig können die es auch nicht haben...

    *plantsch*

  • Außerdem kommts schon ab und zu vor, dass die Stadt nen Ampel- oder Laternenmasten mitten in den Radweg pflanzt. Dann gibts wieder hochintelligente Radwege, wo beide Richtungen an einer Straßenseite verlaufen, was beim Rechtsabbiegen leicht Missverständnisse mit andern Verkehrsteilnehmern erzeugt, wenn man in die "falsche" Richtung fährt.

    Die dümmste Idee sind allerdings die winzigen Fahrradstreifen direkt neben Autos. Die führen nur dazu, dass Radfahrer krampfhaft in dem Streifen bleiben, und zuwenig Abstand halten. So erwischt man halt leicht eine Tür, oder wird von einem ausparkenden Auto erwischt.

    Ich bin schon für Radwege, und es gibt auch brauchbare. Aber in irgendwelchen Gasserln kann man echt mit dem normalen Verkehr mitfahrn.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Jaaa, endlich legales Zweite-Spur-Parken! Ich bin ja eh gleich wieder weg, und die ganzen blockierten Autos sollen sich nicht so aufregen, wenns doch länger dauert, so eilig können die es auch nicht haben...

    Das hab ich mir auch schon gedacht, grad in einer grossstadt wie wien wo parkplaetze echt knapp sind, und leute verzweifelt einen parkplatz zu finden, wuerd das wohl ohne regeln nicht gescheit klappen.


  • Die dümmste Idee sind allerdings die winzigen Fahrradstreifen direkt neben Autos. Die führen nur dazu, dass Radfahrer krampfhaft in dem Streifen bleiben, und zuwenig Abstand halten. So erwischt man halt leicht eine Tür, oder wird von einem ausparkenden Auto erwischt.


    Aus fahrradtechnischer sicht sind die sicherlich dumm, die sind eher dafuer da, den autofahrern die "nervenden Radfahrer" auf die seite zu raeumen. Aber ist halt schwer radwege zu machen, ohne unnoetig Parkplaetze zu vernichten.

    Zitat


    Ich bin schon für Radwege, und es gibt auch brauchbare. Aber in irgendwelchen Gasserln kann man echt mit dem normalen Verkehr mitfahrn.

    Absolut deiner meinung, in einer 30er zone braucht kein mensch radwege.

  • Aus fahrradtechnischer sicht sind die sicherlich dumm, die sind eher dafuer da, den autofahrern die "nervenden Radfahrer" auf die seite zu raeumen. Aber ist halt schwer radwege zu machen, ohne unnoetig Parkplaetze zu vernichten.

    Najo, dort wo die gemacht werden, wird die restliche Fahrbahn einfach schmäler, macht also eh keinen unterschied. Könnte höchstens Bewusstseinsbildung für Autofahrer sein, die sonst bei jedem Radfahrer denken "was hat der da zu suchen?".

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • @CriticalMass: Find ich dumm. Nicht, dass man nicht solche aktionen machen kann, um "seinen" platz zurueckzuerobern. Aber finds einfach dumm, dass leute das zur hauptverkehrszeit machen. Sollens es am sonntag mittag oder freitag 22 uhr wie friday night skating machen, aber absichtlich zur rushhour ist einfach nur dumm.


    Das Argument kommt mir vor wie: "Machen wir die Demonstrationen doch nicht zum Regierungsantritt am Ballhausplatz, sondern lieber zwei Monate später in Grammatneusiedl, am Ende stören wir sonst noch die Feierlichkeiten."

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