Access die richtige Wahl?

  • Hallo,

    ich habe folgendes Problem: ich möchte eine Datenbank erstellen, die einige klinische und laborchemische Parameter von ca. 300-400 Patienten enthält.

    Nun suche ich nach der optimalen Lösung (falls es die gibt), damit meine Datenbank dann alle meine Wünsche erfüllt [Blockierte Grafik: http://statistikforum.foren-city.de/images/smiles/icon_smile.gif]

    Die da wären:

    - Daten sollen leicht in SPSS transferierbar sein
    - Daten sollen leicht in Excel transferierbar sein
    - Daten sollten zumindest ohne Riesenaufwand auch aus Excel in die DB transferierbar sein

    Optional, aber ideal:
    - Daten sollten auch von anderen Benutzern online in die DB eingetragen werden können

    Was sagen die Experten? Ist Access die richtige Wahl oder gibt es da etwas besseres?

    Vielen Dank im Voraus!
    MfG, Julia

  • Ich hab keine Ahnung von dem ganzen Access-Zeug, ich hab's noch nie verwendet und würd's auch nicht verwenden wollen. ;)

    Spontan fällt mir die Lösung ein, irgendwo auf einem Server Apache, PHP, MySQL und phpMyAdmin zu installieren. Erfüllt alle deine Anforderungen:

    • Transfer nach SPSS: Daten in phpMyAdmin als CSV-Datei exportieren, eine Google-Recherche sagt mir, dass SPSS CSV importieren kann.
    • Transfer nach Excel: Excel kann selbige CSV-Dateien öffnen.
    • Transfer von Excel: Excel kann in CSV-Dateien exportieren, die mit phpMyAdmin importiert werden können.
    • Daten online eintragen: Du kannst beliebig viele MySQL-Benutzer definieren, die auf die Tabellen entsprechende Zugriffsrechte zum Eintragen, Verändern, Löschen, ... von Daten haben. Wer die Zugangsdaten dieser Benutzer kennt, kann dann Daten eintragen, verändern, löschen, ...
  • Access ist dann die richtige Wahl, wenn man als nicht-Profi eine lokale Single-User Datenbank mit mehreren Eingabeformularen und einfachen Reporting-Funktionen braucht, und dafür nicht viel Zeit investieren kann.

    Access ist eher nicht die richtige Wahl, wenn man Multi-User online was machen will. Man kann zwar mit Access auch auf DB-Server zugreifen (ODBC), aber man braucht dann die Applikation trotzdem lokal, sprich: man muss dem, der was eintragen will, das mdb File zukommen lassen, und kann ihm nicht einfach nen Link schicken.

    Dafür muss man halt bei der php-Lösung eine Website zusammenhacken, was doch wesentlich mehr Aufwand ist, als ein paar fertige Controls auf ein Formular zu klatschen.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Wie bereits geschrieben ist Excel eher was für lokale Single User Datenbanken für User mit limitiertem Wissen im Bereich DB. Die Datenhaltung ist noch dazu relativ unsauber(wird schnell riesig), backup gibts höchstens auf Fileebene, Security ist nicht vorhanden(weiß net aber Patientenakten sind doch etwas sensibler oder?)

    Standardanwendung von Access ist halt: Kochrezept Datenbank, CD Verzeichnis etc... Allerdings hab ich auch schon Firmen erlebt die es zur Auftragsverwaltung etc nehmen(und das nie problemlos^^)

    Theoretisch könntest du Access nehmen. Import/Export in Excel geht da zumindest sehr einfach. Und von Excel importierst es dann in SPSS, ebenfalls einfach.

    - Daten sollten auch von anderen Benutzern online in die DB eingetragen werden können

    Da wirds etwas happig.

    Du kannst das File online wo ablegen wenn du davon ausgehen kannst das die Leute etwas helle sind. Du müsstest dir allerdings irgendwie überlegen wie du die Concurrency hinkriegst. Sowas besitzt dass Standard Access Tool glaube ich nur auf Dateiebene(aka die Datei kann nicht geöffnet werden weil sie schon in Verwendung ist)

  • Würde hier auch zu einer Lösung mit einem vernünftigen DB-Server raten. postgres oder MySQL + Apache, und darauf entweder PHP oder Ruby draufgebastelt.

    Und ja, Patientendaten sind haglich. Sollen die online nur eingetragen werden können, oder auch durch authentifizierte Benutzer angezeigt werden können?

    Für mich denkt mdk!

  • Man sollte allerdings dazusagen, dass man bei einer php Website wesentlich mehr falsch und unsicher machen kann, als bei einem Access File mit lokaler Datenbank direkt im File. Wenn letzteres sicher aufbewahrt wird, reicht das normalerweise.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Natürlich. Das würde dementsprechend Geld oder Zeit kosten, das online sicher zu machen. Deswegen sollte man sich grundsätzlich entscheiden, ob man das überhaupt online zugreifbar machen will.

    Für mich denkt mdk!

  • Die Datenhaltung ist noch dazu relativ unsauber(wird schnell riesig)


    Was heißt das? Wächst die Datenbank stark nichtlinear in der Anzahl der Datensätze?

    Das würde dementsprechend Geld oder Zeit kosten, das online sicher zu machen.


    Gibts keine fertigen Lösungen für sowas? Im Prinzip bräuchte z.B. OpenOffice zu seiner Datenbankapplikation "nur" eine kleine Komponente hinzufügen, die halt 08/15-Formulare über HTTP serviert. Wenn schon die ganzen tollen PHP-, Ruby- und Python-Web-Frameworks sowas nicht können, was ich mir eigentlich gar nicht vorstellen kann.

    Naja. Wenn ich eine Online-Datenbank will, nehm ich DabbleDB. Aber vermutlich wäre es mit dem österreichischen Datenschutzgesetz nicht vereinbar, Patientendaten bei einem Dritten in Kanada lagern zu lassen...

    *plantsch*

  • Man kann auch mal eine Access-Datenbank machen und mit PHP dann über ODBC auf diese zugreifen.
    Zum online-Eintragen brauchst du halt einen Webserver, der irgendwo steht. Gratis gibts meist eh nur PHP+MySql, auch auf der TU. Wenn du selbst wo einen Server hast, wär Oracle APEX eine Idee. Man könnte das als "wie Access, nur als Webanwendung" beschreiben. Kommt gratis mit dem ebenfalls kostenlosen Oracle XE-Datenbankserver.
    Da der Nutzerkreis wahrscheinlich ohnehin beschränkt ist, könntest du APEX oder was auch immer für eine andere Konfiguration auch auf einem eigenen Server installieren und die anderen über ein VPN, z.b. mit Hamachi darauf zugreifen lassen.

  • Sicher gibt's fertige Lösung. Mir fällt keine Open Source Lösung ein, und für proprietäre Lösungen zahlst du halt. Und ja, natürlich gibt's Python-Frameworks und Ruby-Frameworks und PHP-Frameworks die eine gewisse Sicherheit bieten (Mir fällt jetzt spontan nur http://www.bouncycastle.org/ für C# und Java ein, und PyCrypto für Python, die beide Cryptographie-Bibliotheken bieten, die den AES-Standard implementieren). Da aber die Kollegin sicher nicht das notwendige Know-How hat, um eine sichere Anwendung zu schreiben, wenn sie über eine Acess-Datenbank im Mehrbenutzer-Betrieb nachdenkt, muss sie sich dieses Know-How entweder aneignen (zeitaufwändig, kostet Geld) oder einkaufen (Geld Aufwand). DabbleDB schaut ja so ähnlich aus, wie mir Oracle APEX vom fabs geschildert wurde ...

    Was mir halt bei jeder Lösung Sorgen machen würde, ist die Tatsache, dass die Daten online verfügbar wären. Mir würde das nicht schmecken, und ich würde die Finger davon lassen.

    Die Idee mit VPN + Server-Zugriff extern, plus entsprechende Benutzer auf dem Server, die der Fabian vorschlägt, hört sich um den Tick sicherer an.

    Die Beschreibung ist einfach zu vage, als dass man hier eine seriöse Empfehlung a la "so machst es und dann passt des" abgeben könnte ...

    Für mich denkt mdk!

    2 Mal editiert, zuletzt von Bobsch (25. Februar 2010 um 00:04)

  • Sicher gibt's fertige Lösung. Mir fällt keine Open Source Lösung ein, und für proprietäre Lösungen zahlst du halt. [...] Da aber die Kollegin sicher nicht das notwendige Know-How hat, um eine sichere Anwendung zu schreiben, [...]


    Mit "fertige Lösung" mein ich eben, daß man kein Know-How brauchen sollte :) Wozu hab ich ein Framework, wenn jeder einzelne Nutzer des Frameworks sich selber eine 08/15-Komponente zur Benutzerauthentifizierung überlegen, entwickeln und debuggen muß, und dann noch selber 08/15-Masken für Dateneingabe und -Abfrage entwickeln muß?

    Schaut so aus, als bräuchte OpenOffice meine Hilfe, wenn man zwar Fenster-Eingabemasken zusammenklicken kann, aber keine HTML-Eingabemasken... :)

    Soll heißen wenn du 100 Datensätze in Access und SQL Server importierst ist es bei mir noch immer so gewesen, dass das Access File stärker gewachsen ist als die SQL Server Datenbank


    Das beantwortet meine Frage nach der Nichtlinearität nicht, aber es erlaubt mir, deine Kompetenz auf diesem Gebiet zu beurteilen. Danke!

    *plantsch*

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