Zugangsbeschränkungen Architektur

  • Wir sind zwar Informatiker, doch ich finde, sowas geht uns ALLE was an:

    Hier ein kleiner Lösungsansatz, den sich die Fachschaft Architektur zu den ab nächstem Semester geplanten Zugangsbeschränkungen überlegt haben:

    "die studienrichtung architektur auf der tuwien ist bedroht durch zugangsbeschränkungen. wir fordern alle freundinnen und freunde welche noch nicht inskripiert sind für architektur auf, dieses bis zum 31.3.2010 nachzuholen!
    nachdem die anzahl der studienanfängerinnen und studienanfäger auf den durchschnitt der letzten 3 jahre beschränkt werden soll, ergeben du & 2 freundInnen einen weiteren studienplatz. falls du nicht ausschliessen kannst, dass du dich zu einem späteren zeitpunkt für architektur interessieren wirst, solltest du diese einmalige gelegenheit wahrnehmen!"

    Quelle: http://www.facebook.com/group.php?v=in…108051025889798

    Ich würde es sehr kollegial und solidarisch finden, wenn sich einige dazu aufraffen das zu tun.

    Wer FU sagt, muss auch T sagen

  • Die Frage ist, ob so etwas nicht genau in die falsche Richtung dann läuft. Die Zuständigen könnten dann sagen wie viele Studenten sie nicht hätten, sooooo große Zuwächse die letzten Jahre hatten, vor allem das Semester (z.B. durch so eine Aktion), total überfordert sind, wie das alles gehen soll,... und dann eben erst recht Zugangsbeschränkungen "brauchen" und bekommen .... und durch Aktionen gegen diese Maßnahmen es nur noch gefördert wird, da für die Zuständigen eben die Argumentation leicht gemacht wird :(

  • also ich kenne jemanden der architektur studiert, und so wie es jetzt ist kann es net weitergehen. es gibt nämlich quasi eine zugangsbeschränkung, nämlich die knock-out übung hochbau.

    wer diese übung nicht hat, kann keine "studios" machen, das sind andere übungen für spätere semester. damit man sein bakk abschließen kann braucht man aber afaik 4-5 solche studios, dh jedes semester eines.

    dh wenn du bei hochbau ausgesiebt wirt, verlierst du 1 ganzes jahr weil die übung nur 1x im jahr angeboten wird.

    es wird dort auch aktiv selektiert, dh es werden nur so viele studies durchgelassen wie "platz" in den studios ist. da es ein gestalterisches fach ist, hat man praktisch keine chache in der einsicht irgendetwas zu argumentieren. etweder der entwurf gefällt dem lva-leiter oder nicht. das entscheidet momentan wer studieren darf (bzw wer in die höhersemestrigen studios kommt)

    einerseits verstehe ich diese maßnahme, da die studios individuell betreute kleingruppen zu 20-30 leute sind und von einem assi oder prof betreut werden. da kann man die 700 studienanfänger die es in arch gibt nicht reinbringen.

    ich weis daher nicht ob es nicht besser wäre zugangsbeschränkungen einzuführen, wo man eine faire chanche hat (mit einsichtnahme). so wie es jetzt ist ist es jedenfalls ziemlich schlecht.

    andererseits bin ich für den freihen hochschulzugang. aber mir fällt auch keine bessere lösung dafür ein (ohne die studios qualitativ zu verschlechtern und nicht mehr von profs betreuen zu lassen)

  • Selektiert wird definitiv in den ersten 4 Semestern, aber von Seiten der Betreuer (nicht alle - aber die meisten)... wenn nicht sogar im gesamten Bakk… zeigt sich in einer unbeschreiblichen Arroganz, fast schon "Hass" wenn man es so nennen mag... war ziemlich mies, was mir da teilweise zu Gesicht gekommen ist... dass Studenten wegen Nichtigkeiten so richtig zur Schnecke gemacht werden und fast schon den Tränen nahe sind... dass bewusst Steine in den Weg gelegt werden, nach dem Motto "Entwurf+Modell komplett neu", in Wirklichkeit aber als Resultat schlechter Betreuung, etc...

    Die Schwierigkeiten in den Entwurfsübungen liegen somit in erster Linie darin, mit all dem fertig zu werden. Denn so gesehen sind sie nicht schwer - im Gegenteil...

    So sind auch die Hochbauübungen überhaupt kein Problem... sofern man das was zu tun ist auch tatsächlich macht, kann aber auch Garnichts schiefgehen... denn ob der Entwurf dem Betreuer nun gefällt oder nicht... sofern er (halbwegs) richtig und sauber ausgeführt ist, kann der positiven Benotung nichts im Wege stehen.

    die meisten schaffen's nur nicht so weit, weil sie nicht zum x-ten Mal hören wollen, wie schlecht das alles doch sei, dass man wieder mal von vorn anfangen muss, etcetc... es sind Quälereien, nicht mehr...


    Das Problem liegt aber m.M. am Studium selbst:

    Architektur wie es momentan auf der TU Wien gelehrt wird ist für ein Technikstudium zu einfach. Es gibt kein Fach das eine wirkliche Hürde darstellt... das Studium besteht unterm Strich fast nur aus Entwurfsfächern die mehr künstlerisch veranlagt sind (mit bisserl Detailzeichnen), dazu viele Prüfungen die Auswendiglernen erfordern anstelle tatsächliches Verständnis, und eben noch ein paar wenige Technikfächer... null Mathe, bisserl Statik (eben das, was ohne Mathe noch hinhaut), ganz wenig Bauphysik, bisschen Materialkunde... die gesamte Techniksäule übernimmt das Studium Bauingenieurwesen...

    Architektur geht auf der TU mehr in Richtung Kunst, zwar nicht so schlimm wie auf der Angewandten, aber immerhin...

    Und so geschieht es, dass man selbst imaginäre Hürden aufbauen muss, in Form der erwähnten Betreuung und ähnlichem... m.M. der falsche Weg... aber Aufnahmenverfahren sind dabei der falsche Weg...

    anstelle sollte man das Niveau etwas steigern… denn sorry, zumindest ein wenig Mathe sollte man doch als Architekt draufhaben... ich würd mir mein Haus jedenfalls nicht von einem Architekturabsolventen der TU-Wien planen lassen...

  • Wenn 2011 Studienbeschränkungen kommen und man inskribiert bereits 2010, fängt aber erst 2011 ernsthaft mit dem Studium an, dann hat man die Toleranzsemester verbraten, oder?

  • Selektiert wird definitiv in den ersten 4 Semestern, aber von Seiten der Betreuer (nicht alle - aber die meisten)... wenn nicht sogar im gesamten Bakk… zeigt sich in einer unbeschreiblichen Arroganz, fast schon "Hass" wenn man es so nennen mag... war ziemlich mies, was mir da teilweise zu Gesicht gekommen ist... dass Studenten wegen Nichtigkeiten so richtig zur Schnecke gemacht werden und fast schon den Tränen nahe sind... dass bewusst Steine in den Weg gelegt werden, nach dem Motto "Entwurf+Modell komplett neu", in Wirklichkeit aber als Resultat schlechter Betreuung, etc...

    das kann sein, ich weis aber das es auch fälle gibt in denen der betreuer immer "alles ok" gesagt hat in den übungsstunden, und dann der 5er gekommen ist. das liegt daran das in hochbau alle von einer juri aus allen betreuern beurteilt wird. dh was der eigene sagt hat zwar gewicht, aber es ist wurscht wenn alle anderen dagegen sind.

    afaik darf die fachscahft mittlerweile in dieser bewertungsrunde dabei sitzen, das war bisher nicht so.


    Die Schwierigkeiten in den Entwurfsübungen liegen somit in erster Linie darin, mit all dem fertig zu werden. Denn so gesehen sind sie nicht schwer - im Gegenteil...

    So sind auch die Hochbauübungen überhaupt kein Problem... sofern man das was zu tun ist auch tatsächlich macht, kann aber auch Garnichts schiefgehen... denn ob der Entwurf dem Betreuer nun gefällt oder nicht... sofern er (halbwegs) richtig und sauber ausgeführt ist, kann der positiven Benotung nichts im Wege stehen.

    siehe oben, das stimmt definitiv nicht. die juri lässt definitiv nur das kontingent der besten x durch die auch in studios betreut werden können.


    Das Problem liegt aber m.M. am Studium selbst:
    Architektur wie es momentan auf der TU Wien gelehrt wird ist für ein Technikstudium zu einfach.

    hast du architektur studiert? ich weis nicht so recht, es stimmt zwar das es sehr kunst und wenig techniklastig ist, aber der gefühlte lernaufwand (besonders bastelaufwand) der archi-studies die ich kenne ist doch recht hoch.


    Architektur geht auf der TU mehr in Richtung Kunst, zwar nicht so schlimm wie auf der Angewandten, aber immerhin...

    schlimm, dass du die kunstrichtugn als schlechter siehst. man sollte sich einfach entscheiden ob man eher kunst oder techniklastig ist. oder auch nicht, denn architektur ist nunmal beides, finde ich.

  • Zitat

    das kann sein, ich weis aber das es auch fälle gibt in denen der betreuer immer "alles ok" gesagt hat in den übungsstunden, und dann der 5er gekommen ist. das liegt daran das in hochbau alle von einer juri aus allen betreuern beurteilt wird. dh was der eigene sagt hat zwar gewicht, aber es ist wurscht wenn alle anderen dagegen sind.

    afaik darf die fachscahft mittlerweile in dieser bewertungsrunde dabei sitzen, das war bisher nicht so.



    dass es schon so heftig zugeht, hätte ich nicht gedacht... das wäre aber dann wohl der Supergau, wenn man stets positives Feedback erhält, bis ans Ende glaubt man wäre durch und dann schließlich doch durchrasselt dank inkompetenter Betreuung...

    Zitat


    siehe oben, das stimmt definitiv nicht. die juri lässt definitiv nur das kontingent der besten x durch die auch in studios betreut werden können.



    hm naja das müssen nicht zwingend "die Besten" sein... nehmen wir den von dir beschriebenen Fall als Beispiel - warum sollte ein Student „schlecht“ sein bzw. ein „schlechter“ Architekt werden, wenn er auf das Feedback des Betreuers hört und dann eben das Nichtgenügend kassiert (das ja in wirklich dem Betreuer zustehen sollte).

    Zitat


    hast du architektur studiert? ich weis nicht so recht, es stimmt zwar das es sehr kunst und wenig techniklastig ist, aber der gefühlte lernaufwand (besonders bastelaufwand) der archi-studies die ich kenne ist doch recht hoch.



    Hm also natürlich gibt es aufwendige Fächer wo man mehr zu lernen hat... aber es gibt viel mehr Fächer der Sorte Zusammenfassung besorgen -> 2-3 Tage lernen -> durch... es beschränkt sich auch so gut wie immer auf's auswendiglernen, richtig kompliziert oder schwer nachzuvollziehen wird's eigentlich nie...

    Aber mal zum Thema basteln: diese unnötigen Bastelarbeiten wie sie auf der TU Wien verlangt werden sind imo nichts als Zeitverschwendung für ein Technikstudium

    es ist ein Witz… wenn's ab und an erforderlich wäre bzw. einmalig pro Entwurfsübung dann wär's ja noch zu verkraften… aber in so gut wie allen Studios, allen Entwerfen bzw. allen noch so kleinen Entwurfsübung beginnend mit dem Grundkurs muss man basteln bis zum umfallen… das ist nichts als zeitraubend… wenn man dann noch das Glück hat einen lustigen Betreuer zu erwischen, darf man zu jeder einzelnen Korrektur ein neues Modell bringen… man verschwendet Ewigkeiten an dieser sinnlosen Tätigkeit… basteln erfordert rein garnichts außer Zeit und Geduld… entsprechende Übung verringert von mir aus den Zeitaufwand… vor allem aber: es ist mit der Zeit sündhaft teuer sich stets neue Materialen besorgen zu müssen

    Ich verlange ja nicht, dass Modellbauen abgeschafft werden soll... aber auf jeden Fall stark reduziert. Oder beschränkt auf eigene Übungen wo's dann von mir aus eben nur um's Modellbauen geht, sodass man in den übrigen Übungen die so gewonnene Zeit für wichtigere (und spannendere) Dinge nutzen kann... um z.B. den Entwurf zu verfeinern… oder besser: um genauer in die Technik des Entwurfs einzugehen… oder in die bauphysikalischen Aspekte… Dinge, die in der späteren Berufswelt des Architekten von weitaus größerer Bedeutung sind…

    nicht falsch verstehen, Modelle als Darstellungsmedium sind für einen Architekten natürlich wichtig... aber der Architekt ist doch nicht der, der die Modelle bastelt… ein fertiger Architekt wird sich jedenfalls nicht nur vorm Basteltisch finden, sondern es eher als zweckmäßige Tätigkeit betrachten für die es am Ende ohnehin eigene Mitarbeiter/Abteilungen/Firmen etc. gibt…

    Zitat


    schlimm, dass du die kunstrichtugn als schlechter siehst. man sollte sich einfach entscheiden ob man eher kunst oder techniklastig ist. oder auch nicht, denn architektur ist nunmal beides, finde ich.



    ok gut das mit dem „schlimm“ ist mir mehr oder weniger rausgerutscht, ich wollte hier nicht negativ gegen Kunststudien im Allgemeinen gehen (auch wenn’s auf der Angewandten von Erzählungen her doch sehr „witzig“ und „eigen“ zugehen soll :) aber jedem das Seine)

    klar begrüße ich es auch sehr, dass Architektur sowohl auf der Angewandten als auch der TU Wien gelehrt wird und somit für jeden die Möglichkeit besteht für sich selbst entscheiden zu können, ob man nun mehr ins technische oder künstlerische gehen will…

    Aber genau das ist ja das Problem – die TU Wien soll nun mal ein Technikstudium lehren, und das scheint mir bei Architektur im Moment einfach nicht der Fall zu sein… sonst bräuchte es m.M. garnicht erst die Unterscheidung TU/Angewandte.

    3 Mal editiert, zuletzt von Scratch (28. März 2010 um 20:14)

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