Suche: Literaturverwaltungsprogramm für Bibtex

  • Da ich doch manchmal sehr viele Papers lese und beschlossen hab, das etwas strukturierter anzugehen, suche ich ein Programm zur Literaturverwaltung. Hat er Erfahrung mit sowas und kann seinen Senf abgeben?

    Ich weiß nicht so ganz genau, was ich suche, aber folgende Eckpunkte schweben mir vor:

    • läuft unter Linux und ist gratis
    • kann Bibtex-Files importieren und exportieren
    • kann Abstracts speichern
    • erlaubt mir beliebige Kommentare
    • erlaubt mir, Tags/Keywords zu definieren und danach zu suchen/zu gruppieren
    • kann speichern, wo das PDF auf meinem Filesystem liegt, und es mit einem Klick öffnen
    • erlaubt mir auf einfache Weise, eine Menge von Einträgen auszuwählen und in ein Bibtex-File zu exportieren, bzw. ein bestehendes Bibtex-File damit zu ergänzen
    • kann idealerweise irgendwelche sinnvollen Bibtex-Kürzel für Einträge erfinden
    • Datenbank ist plain text, damit ich sie sinnvoll versionieren kann
    • kein Web-Interface


    Falls irgendwas davon Unsinn ist oder wichtige Punkte fehlen, mag ich das natürlich auch wissen.

    Mein Eindruck aus den endlosen Vergleichstabellen der Wikipedia ist, daß Jabref wohl das meiste davon abdeckt. Hat wer konkrete Erfahrungen damit? Kennt wer erwas, das besser ist?

    *plantsch*

    • kann speichern, wo das PDF auf meinem Filesystem liegt, und es mit einem Klick öffnen


    jabref verwend ich sehr gerne.

    das eine listitem weiß ich allerdings nicht, da ich es selbst nie brauche..
    der einzige "nachteil", wenn du es so nennen willst: JabRef runs on all platforms and requires Java 1.5 or newer.

    die datenbank an sich is dann das .bib file, dh plain text mit bibtex notation.

    importieren von bibfiles ist natürlich möglich und du kannst auch eigene bibs definieren (was soll zb eine master thesis für indexwerte haben ...).
    questions? ask :)

    :cheer: manamana :dance: düdüdüdüdü :trampolin: :cheer:

  • Ich verwende auch JabRef und habe noch keine bessere Alternative gefunden.

    Ich weiß jetzt nicht, ob man selektierte Einträge in ein eigenes bib-File exportieren kann. Ich vermute aber, dass es zumindest durch copy&paste möglich ist.

    Was leider auch nicht funktioniert ist, die pdf-Files per drag&drop mit der Datenbank zu verknüpfen. (Ergänzung: Aber es ist natürlich möglich, indem man den Pfad angibt/auswählt. Die so hinterlegte Datei lässt sich dann mit einem Klick auf das PDF-Symbol neben dem Bibtex-Key öffnen.)

    Es gibt in JabRef im Moment auch noch keine Unterstützung für BibLatex, aber soweit ich das erkennen konnte wird im Moment daran gearbeitet. Da man sich aber eigene Tags definieren kann, sollte das kein großes Problem sein.

    Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit JabRef. Eine hilfreiche Übersicht über Alternativen gibt es auf Wikipedia.

    Einmal editiert, zuletzt von grftjx (31. März 2010 um 11:49)

  • Ich bin mit JabRef grundsätzlich zufrieden, habe es aber nur mit kleinen Bibtex-Dateien (unter 100 Einträge) verwendet. Es wurde auch in meinem Diplomandenseminar empfohlen.

    Wahrscheinlich nicht direkt mit JabRef vergleichbar ist Mendeley. Ich habe es mir aber noch nicht angeschaut. Falls jemand damit Erfahrung hat wäre ich über Kommentare froh.

  • Ich war mit http://www.zotero.org/ ganz zufrieden.


    Hmm, nettes Konzept. Hab bissi damit gespielt, ist ganz verwendbar. Aber wie ich Bibtex-Einträge importiere, hab ich nicht gefunden; dafür geht DOI, was (wenn vorhanden) noch einiges neater ist. Und das GUI ist auf ein viiiel breiteres Browserfenster als meins ausgelegt.

    der einzige "nachteil", wenn du es so nennen willst: JabRef runs on all platforms and requires Java 1.5 or newer.


    Ja, potthässlich ist es definitiv :) Ich hab irgendwo in den Optionen die Andeutung gefunden, man könnte eine alternative GUI-Klasse verwenden. Hat das mal wer probiert?

    Ich weiß jetzt nicht, ob man selektierte Einträge in ein eigenes bib-File exportieren kann. Ich vermute aber, dass es zumindest durch copy&paste möglich ist.


    Hab das mittlerweile probiert: Einträge markieren, copy, woanders paste; dann kommts als Bibtex raus. Einträge markieren und dann "export" wählen erlaubt einem ein Dutzend Formate, aber kein Bibtex. Da greif ich mir schon ans Hirn...

    Zitat

    Was leider auch nicht funktioniert ist, die pdf-Files per drag&drop mit der Datenbank zu verknüpfen. (Ergänzung: Aber es ist natürlich möglich, indem man den Pfad angibt/auswählt. Die so hinterlegte Datei lässt sich dann mit einem Klick auf das PDF-Symbol neben dem Bibtex-Key öffnen.)


    Jou. Man kann sogar das PDF automatisch runterladen lassen, wenn man eine URL hat; es wird dann auch entsprechend dem Bibtex-Key benannt, was schon sehr nett ist. (Es kommt zwar nicht in das Directory, das man explizit für PDF-Files angegeben hat, aber das hat garantiert einen tieferen Sinn, den ich derzeit noch nicht verstehe.)

    Das mit dem Key führt mich natürlich gleich zum nächsten Manko: Soweit ich meine Einstellungen verstehe, sollte der Key sofort beim Importieren eines Eintrags in mein Format gebracht werden. Ich muß dafür aber immer noch extra den Zauberstab drücken. Weiß da jemand, wie man das auf vollautomatisch umstellt?

    Zitat

    Eine hilfreiche Übersicht über Alternativen gibt es auf Wikipedia.


    Das ist das, was ich oben mit "endlosen Vergleichstabellen" gemeint hab :) Habs nicht so hilfreich gefunden; JabRef hat wohl mit die meisten Features, aber subjektive Benutzbarkeit steht halt nicht in den Tabellen.

    Wahrscheinlich nicht direkt mit JabRef vergleichbar ist Mendeley. Ich habe es mir aber noch nicht angeschaut. Falls jemand damit Erfahrung hat wäre ich über Kommentare froh.


    Kommentare und etwas mehr sagende Screenshots würden mich da auch interessieren. Mich da extra registrieren, damit ich meine Literaturdatenbank in ein social network stellen kann, wollt ich dann doch nicht...


    Naja, ich schwank jetzt erstmal zwischen JabRef und Zotero weiter. Vermutlich wirds JabRef, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, damit jemals "sehr gerne" zu arbeiten :)

    *plantsch*


  • Naja, ich schwank jetzt erstmal zwischen JabRef und Zotero weiter. Vermutlich wirds JabRef, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, damit jemals "sehr gerne" zu arbeiten :)

    selbst ist die kuh! schreib was, ich koennte soetwas auch brauchen ;)

    Willfähriges Mitglied des Fefe-Zeitbinder-Botnets und der Open Source Tea Party.

  • Hallo Plantschkuh, Hallo informatik-forum,

    der Fairness und Transparenz halber erstmal ein Disclaimer vorab: Ich arbeite für Mendeley und hoffe, dass mein Posting nicht in irgendeiner Form gegen eure Board-Regeln verstößt.

    Plantschkuh, ich würde dir Mendeley ans Herz legen. Warum? tobias hat es ja schon erwähnt und ich bin mal so frei, ein paar Kommentare zu ergänzen. Ich gehe einfach mal deine Liste durch und ergänze, ok? :)

    • läuft unter Linux und ist gratisCheck ;) Und unter Windows und Mac
    • kann Bibtex-Files importieren und exportierenCheck. Und Endnote, Zotero, CiteUlike,2collab, RIS, diverse Online-Datenbanken und vor allem PDFs mit automatischer Metadaten-Extraktion.
    • kann Abstracts speichernCheck. Und sogar automatisch aus PDFs extrahieren.
    • erlaubt mir beliebige Kommentare ‒ Check. Entweder direkt im PDF im integrierten PDF-Viewer oder als Metadatum.
    • erlaubt mir, Tags/Keywords zu definieren und danach zu suchen/zu gruppieren ‒ Check. 
    • kann speichern, wo das PDF auf meinem Filesystem liegt, und es mit einem Klick öffnen ‒ Check. Kann auch den schmuddelingen Ordner mit all den chaotisch benannten PDF-Dateien aufräumen und sinnvoll benennen.
    • erlaubt mir auf einfache Weise, eine Menge von Einträgen auszuwählen und in ein Bibtex-File zu exportieren, bzw. ein bestehendes Bibtex-File damit zu ergänzen ‒ Check. Kontext-Menü und Keyboard-Shortcut ok? Ansonsten hätten wir noch automatisch aktualisierbare .bib-Dateien zu bieten...
    • kann idealerweise irgendwelche sinnvollen Bibtex-Kürzel für Einträge erfinden ‒ Check.
    • Datenbank ist plain text, damit ich sie sinnvoll versionieren kann ‒ Naja, plain text nicht ganz, aber SQLite und fünf automatische Backup-Slots.
    • kein Web-Interface ‒ Doch, das haben wir. Aber als optionale (aber sinnvolle) Ergänzung zur kostenlosen Desktopsoftware kannst du dir einen kostenlosen Account auf http://www.mendeley.com anlegen und deine Datenbank und PDFs dort synchronisieren. 500 MB kostenloser Speicherplatz, zugriff auf deine Literaturdatenbank von überall, Synchronisation zw. verschiedenen Rechnern plus eine wissenschaftliche Online-Community und und und...


    Plantschkuh bat um Screenshots:

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da er nicht mehr verfügbar ist.

    Das Tolle an Mendeley ist u.a. dass man sich ruck-zuck eine komplette Literaturdatenbank aufbauen kann, einfach indem man seine PDF-Sammlung importiert. Und natürlich die Integration in OpenOffice und Microsoft Word, die einem automatisch Literaturverzeichnisse im gewünschten Zitierstil erzeugt (1.500 Stück zur Auswahl). Und die Anbindung an und das Synching mit der Online-Community und die automatische Meta-Datenextraktion. Und...

    Ich bin auch eine Zeitlang so wie Plantschkuh zwischen zwei Programmen hin und hergependelt, aber irgendwann wurde mir das zu blöd und dann kam Mendeley...

    Sorry, wenn das alles sehr anpreisend klingt, aber bevor ich zu Mendeley kam, habe ich es als ganz normaler Benutzer für diverse Hausarbeiten und ähnliches verwendet und war einfach nur begeistert und sie hat mir so viel Zeit und Nerven gespart... Es hat sich fast ein bisschen so angefühlt wie "cheaten" bei Counter-Strike ;)

    Die Firma wurde von drei deutschen Doktoranden gegründet, die genau wie Plantschkuh gemerkt haben, dass es das Tool, das sie brauchten, einfach noch nicht gibt. Jetzt schon ‒ und es wird immer besser! Und wir haben noch soooo viele Ideen für Features ;) Und wir sind sehr interessiert an eurem Feedback und offen für eure Ideen und würden uns freuen, wenn ihr Mendeley ausprobiert und es nützlich für euch ist.

    Wie gesagt: Ich hoffe, ich verstoße hier nicht gegen die Forumsregeln, aber ich schreibe gerade als "Leidensgenosse".

    Viele Grüße aus London,

    Philipp

    Einmal editiert, zuletzt von Philipp-K (7. April 2010 um 23:24)

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