"Maschinenbau gratis studieren" - aber nur für weibliche Studierende

  • die praktischen auswirkungen werden eher gering sein (auch, weil nur die ersten 20, die sich bewerben, die studiengebühren zurückbekommen); es geht hier eher darum, ob solche maßnahmen überhaupt sinnvoll/unterstützenswert sind.

  • Naja, das macht ein Verein, soll er doch. Ich finde Quoten völlig falsch und Ungerechtigkeit kann man nicht mit Ungerechtigkeit wettmachen. Wenn aber jemand Frauen unterstützen will, warum nicht... Wäre das von der TU oder dem Staat, wäre ich strikt dagegen.
    Allgemein sind einfach Männer und Frauen unterschiedlich. Zum Glück. So ist's halt in Studienrichtungen unterschiedlich. Völlig egal.

  • ich finde solche aktionen auch nicht wirklich sinnvoll. Was mir aber noch viel mehr am Geist geht ist es dass es für junge Wissenschaftlerinnen so viel mehr FWF Fördergelder gibt als für den männlichen Nachwuchs. Und diese Gelder sind auch für Forschungsrichtungen wo es generell eine sehr hohe Frauenquote gibt. Also von Gleichberechtigung kann Mann schon lange nicht mehr sprechen...

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    “If you hear hoof beats, you should look for horses, not zebras.”
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    "You, Sir, are an Idiot!" - George Hamilton

  • Ich stehe dem auch kritisch gegenüber. Geld ist nicht der richtige Weg, besser wäre vielleicht den nächsten 10 Absolventinnen einen fixen Forschungsplatz mit Option auf eine Professur anzubieten. Das wäre dann zwar wieder Quoten-Diskriminierung, aber damit würden die Frauen vielleicht endlich mal den Fuß in die Tür bekommen.

    Und diese Gelder sind auch für Forschungsrichtungen wo es generell eine sehr hohe Frauenquote gibt.


    In welcher Forschungsrichtung gibt es eine hohe Frauenquote? (am besten gleich mit Quellen antworten)

  • ... den nächsten 10 Absolventinnen einen fixen Forschungsplatz mit Option auf eine Professur anzubieten. Das wäre dann zwar wieder Quoten-Diskriminierung, aber damit würden die Frauen vielleicht endlich mal den Fuß in die Tür bekommen.


    Bitte was? was is wenn die nächsten 10 absolventinnen totale versager sind? Eine Professur darf es nur mit viel Engagement und entsprechenden wiss. Leistungen geben.


    In welcher Forschungsrichtung gibt es eine hohe Frauenquote? (am besten gleich mit Quellen antworten)

    Biologie/Genetik/Molekulare Biologie/Medizin - entsprechende Statistiken kannst du dir selber suchen.

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  • Ich glaube nicht, dass (zugegebenermaßen immer noch verbreitete) Missstände bezüglich Frauenquoten z.B. in höheren akademischen Positionen durch eine "Übersteuerung", d.h. temporäres Diskriminieren in die Gegenrichtung behoben werden kann - das scheint mir eine Art Vergeltungsschlag-Prinzip zu sein, das bekanntermaßen selten zum Gleichgewicht führt. Für unsere Generation ist es selbstverständlich, dass Männer und Frauen in jeder Hinsicht gleichwertig sind (auch wenn das praktisch noch nicht überall verwirklich ist, so weit ich weiß gibt es immer noch Gehaltsunterschiede). Wenn ich aber z.B. bei Stellenausschreibungen lese, dass bei gleicher Qualifikation Frauen bevorzugt werden, dann scheint mir das ein Rückschritt zu sein und eher so etwas wie einen "Kampf" zwischen den Geschlechtern zu schüren denn ihn hinter sich zu lassen.

    Also es scheint mir ein Schildbürgerstreich zu sein, wenn Frauen im Zuge solcher Aktionen vorübergehend als "gleicher" erklärt werden, damit sie am ende "gleich" sein können.

    Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken. Karl Kraus

  • Bei wirklich exakt gleichen Voraussetzungen muss man immer einen bevorzugen.

    Das mit der Professur ist aber echt der Oberschwachsinn. Da leiden auch die Frauen drunter, die es durch durch Fleiß und Intelligenz weit gebracht haben, weil sie als "Quotenfrau" abgestempelt werden.

    Dass es ein paar Jahre dauert, bis Frauen in höhere Positionen vordringen, ist kein Wunder. Die sind von älteren/erfahrenen Leuten besetzt, und als die studiert haben, warn die Frauenquoten ja noch ganz andere. Man kann nicht heute der kleinen Tochter Lego Technic zum Spielen geben, und sich nach 2 Wochen aufregen, dass der Rektor der TU noch immer ein Mann ist.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • [...] besser wäre vielleicht den nächsten 10 Absolventinnen einen fixen Forschungsplatz mit Option auf eine Professur anzubieten.

    Ich wollte hier eigentlich schreiben, dass das wegen dem (Bundes-)Gleichbehandlungsgesetz illegal wäre, doch leider ist es das nicht:

    Zitat von Bundes-Gleichbehandlungsgesetz


    § 11d. Frauen sind zur Teilnahme an Aus- und
    Weiterbildungsmaßnahmen, die zur Übernahme höherwertiger
    Verwendungen (Funktionen) qualifizieren, entsprechend den Vorgaben
    des Frauenförderungsplanes vorrangig zuzulassen.

    Wenn man also die Vergabe der Forschungsplätze als Weiterbildungsmaßnahme, die zur Übernahme höherwertiger Funktionen qualifiziert, bezeichnet, und die von dir vorgeschlagene Maßnahme in den Frauenförderungsplan aufnimmt, ist es tatsächlich legal. Schöne neue Welt.

    Außerdem: An einer Uni, an der Bewerber nach Geschlecht statt nach Qualifikation ausgewählt werden, will ich weder studieren noch lehren noch forschen. Ich sehe nicht ein, warum ich bei jemandem eine Vorlesung hören muss, der weniger qualifiziert ist als jemand anderer, der die Vorlesung halten könnte und wollte, der aber das "falsche" Geschlecht hat. Ich sehe einfach nicht ein, warum ich so qualifiziert sein kann, wie ich will, und trotzdem meine Forschungsstelle vielleicht nicht bekomme, weil ich das "falsche" Geschlecht habe, und zusehen kann, wie die Forschungsstellen mit viel weniger qualifizierten Leuten besetzt werden.

    Zitat

    Das wäre dann zwar wieder Quoten-Diskriminierung, aber damit würden die Frauen vielleicht endlich mal den Fuß in die Tür bekommen.

    Du denkst also, dass bei Auswahlverfahren Frauen noch immer benachteiligt werden? Quelle bitte.

    (Nicht über die korrekte Groß- und Kleinschreibung wundern; mir wurde bereits mehrmals mitgeteilt, dass Nur-Kleinschreibung der Lesbarkeit schadet und habe daher beschlossen, testweise die korrekte Schreibweise zu verwenden.)

  • Bei wirklich exakt gleichen Voraussetzungen muss man immer einen bevorzugen.


    Bei exakt gleichen Voraussetzungen stellt ein marktwirtschaftlich denkendes Unternehmen natürlich den Mann ein, der wird nicht schwanger und geht auch selten in Karenz.


    Das mit der Professur ist aber echt der Oberschwachsinn. Da leiden auch die Frauen drunter, die es durch durch Fleiß und Intelligenz weit gebracht haben, weil sie als "Quotenfrau" abgestempelt werden.


    Die Professur war ja optional gemeint (siehe oben), wenn sich die Frau bewährt.
    Ich sage es mal polemisch: Besser eine Quotenfrau als gar keine. Es ist ja nicht so, als ob keine Frauen für den Job da wären, ihre Bewerbungen werden nur solange "verglichen", bis sich eindeutig herausstellt, dass der männliche Mitbewerber einfach besser geeignet ist. :(
    Andere Argumente, warum Frauen nicht geeignet sind: http://www.femtech.at/fileadmin/femt…gumentarium.pdf

  • Bei exakt gleichen Voraussetzungen stellt ein marktwirtschaftlich denkendes Unternehmen natürlich den Mann ein, der wird nicht schwanger und geht auch selten in Karenz.

    Da ist es Aufgabe der Politik, für Gleichheit zu sorgen (Stichwort: skandinavisches Modell).

  • Seh ich wie mdk. Dieses Femtech-Dokument hat mich nicht wirklich überzeugt. Klar, es gibt Ausreden, Frauen nicht einzustellen, die lächerlich sind. Aber wenn ich sowas lese

    Zitat von femtech

    Personalverantwortliche
    schätzen die Fähigkeiten und Kompetenzen von Männern und Frauen unterschiedlich ein. Empirisch zeigt sich, dass von Führungsfrauen keine geringere Durchschnittsproduktivität, sondern oftmals sogar eine höhere Produktivität zu erwarten ist.

    Keine Quelle. Jo kloa, empirisch halt. Die Tina und die Birgit sind viel fleißiger als der Kurtl.

    Die nachhinkenden Frauenanteile bei höheren Positionen werden sich mit der Zeit auch annähern. Rektoren sind nicht die jüngsten, da bringts nicht viel, wenn jetzt 54% der Absolventen weiblich sind.

    Und ganz ehrlich Klausi: Lieber keine Frau als eine Quotenfrau.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.


  • Außerdem: An einer Uni, an der Bewerber nach Geschlecht statt nach Qualifikation ausgewählt werden, will ich weder studieren noch lehren noch forschen. Ich sehe nicht ein, warum ich bei jemandem eine Vorlesung hören muss, der weniger qualifiziert ist als jemand anderer, der die Vorlesung halten könnte und wollte, der aber das "falsche" Geschlecht hat. Ich sehe einfach nicht ein, warum ich so qualifiziert sein kann, wie ich will, und trotzdem meine Forschungsstelle vielleicht nicht bekomme, weil ich das "falsche" Geschlecht habe, und zusehen kann, wie die Forschungsstellen mit viel weniger qualifizierten Leuten besetzt werden.


    Hehe, du meinst es zwar anders, aber du sprichst exakt aus dem Blickwinkel einer Frau. ;)


    Du denkst also, dass bei Auswahlverfahren Frauen noch immer benachteiligt werden? Quelle bitte.


    Klar, dazu gibt es offiziell nicht viel zu finden, hier trotzdem ein paar Sachen:
    http://www.falter.at/web/heureka/blog/?p=41
    http://derstandard.at/?url=/?id=2981517
    http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1378015

  • Man kann nicht heute der kleinen Tochter Lego Technic zum Spielen geben, und sich nach 2 Wochen aufregen, dass der Rektor der TU noch immer ein Mann ist.

    Das bringts so ziemlich auf den Punkt.

    Davon abgesehen ist es ein Unterschied, ob z.B. die Quote der Professorinnen eines Faches wesentlich geringer als die Quote der weiblichen Studentinnen desselben ist (und das, wie gerade gesagt, über einen längeren Zeitraum hinweg), was eben auf Diskriminierung schließen ließe, oder ob das Fach eh schon eine sehr geringe Frauenquote hat, wie eben Maschinenbau. Das ist eine ganz andere Sache, denn bei aller Gleichbehandlung wage ich zu bezweifeln, dass sich das Geschlechterverhältnis in bestimmten Fächern in absehbarer Zeit maßgeblich ändern wird. Warum das so ist wär wohl ne andere Diskussion, aber ob es der richtige Weg ist, das mit finanziellen Ködern ändern zu wollen, ist fraglich. Wenn man überall eine 50/50 Quote will, sollte man nach dieser Logik wohl mal anfangen, männlichen Pädagogik-Studenten die Gebühren zurückzuerstatten :P

    Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken. Karl Kraus

  • Hehe, du meinst es zwar anders, aber du sprichst exakt aus dem Blickwinkel einer Frau. ;)

    Siehe unten.

    Zitat

    Gibt es auch Quellen, die eine _systematische_ Benachteiligung im _universitären_ Bereich zeigen? (Der Falter-Artikel behandelt einen Einzelfall, der derstandard.at-Artikel beweist...eigentlich nichts, da viele Ursachen [wie Schulbildung] in Frage kommen und nicht alle eine Diskriminierung im universitären Bereich zeigen, und der Artikel der Stuttgarter Zeitung ist auf den Arbeitsmarkt im Allgemeinen bezogen.)

    Und selbst wenn dies der Fall wäre, wäre eine "blinde" Aufnahme von Absolventen nicht zu befürworten.

  • Der Link ist der beste. Meinst du das ernst?

    Zitat von Standard


    Das sei ihm aber schon nach den diesjährigen EMS-Ergebnissen auf Grund der starken Unterschiede in der Erfolgsquote - im Unterschied zu den Österreichern erreichten bei den Deutschen Männer und Frauen ein ausgeglichenes Ergebnis - klar gewesen. "Weder die Deutschen, noch die Schweizer, noch wir hätten nie ein solches Verfahren gewählt, wenn ein Verdacht in diese Richtung bestanden hätte", sagte Mallinger zur APA.

    Achja, die deutschen Frauen schaffens also genausogut wie ihre männlichen Kollegen? Muss ja unheimlich diskriminierend sein dieser Test. Problematisch finde ich die Aussage vom Vizerektor Mallinger. Übersetzt heißt das: "Wenn uns eine Methode eingefallen wär, wie wir ein paar Männer rausprüfen können, hätten wirs getan."

    Immer wenn Frauen irgendwo besser abschneiden (54% Absolventinnen), liegt das daran, dass nach Jahrtausenden endlich ans Licht getreten ist, dass Frauen von Grund auf die höheren Lebewesen sind. Ein Anstieg auf 60, 70 und 80% ist natürlich zu begrüßen. Aber wenn in einem Test Frauen ein bisschen schlechter abschneiden, ists eine diskriminierende Katastrophe.

    Falls du mit diesem Test die Umstände im Schulsystem (das ja aufs Studium vorbereitet) anprangern willst, geb ich dir bis zu einem gewissen Punkt recht. Allerdings kann wohl jeder, der in der Schule war, bestätigen, dass bei Mädchen die Einstellung vorherrscht, mit guter Mitarbeit ihre Noten zu verbessern, während die Jungs lieber für die nächste Schularbeit büffeln. Klar, die Mädels lernen auch fleißig - aber grad bei Lehrerinnen zieht die Mitarbeitsnummer sehr gut - nur bringt das beim EMS-Test natürlich wenig.

    Bei persönlichen Aufnahmegesprächen würdens wohl besser abschneiden, die wärn halt nicht mehr objektiv - aber wer prüft das schon? Wenn Frauen besser abschneiden, ist das doch der erwünschte Zustand, oder?

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Völlig unwissenschaftlicher Beitrag bezogen auf meinem Freundeskreis: 3/4 Grünwählerinnen, auf die Frage warum sie denn nicht an der Technik studieren: "Interessiert mich einfach nicht so".
    Warum?
    "Geisteswissenschaft ist einfach lustiger. Außerdem sind die Leute auf der Technik eher komisch".

    Jeder hat seine Erfahrungen. Aber die Vorurteile sind in jeder politischen Couleur drinnen. Und lauter Schreien verstärkt nur die Stimme aber nicht das Argument. Umso mehr zu bewundern sind die Frauen, die es tatsächlich durchziehen. Und mir dünkt, dass so eine Werbung für eine tendenziell eh nicht interessierten Gruppe weniger bringt, als in die AHS für männliche und weibliche Nachwuchshoffnungen Profis -die von mir aus gut ausschauen und gut reden können- hinzustellen (beispielsweise wie die Montanuni Leoben, die einen Megatruck hatten mit allen Schikanen und auf Tour waren in AUT). Gute Werbung ist viel wert. Aber die Bezahlung ist Marktschreierei: Stichwort 1. Semester: "Ah, du bist eine die das Studium finanziert bekommt..." Na danke, wenn ich eine Frau mit Verstand wäre würde ich mich freuen...

    Und noch was: Womit wird Maschinenbau in der Schule assoziert? Auto? Fussballroboter?

    Wenn jemand Quellen verlangt: siehe /dev/null/

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