mhm, ziemlich interessant. das sollte man mal wirklich lesen.
jetzt mach ich aber mal feyerabend guts nächtle!
mhm, ziemlich interessant. das sollte man mal wirklich lesen.
jetzt mach ich aber mal feyerabend guts nächtle!
"Ich war gestern im Hörsaal 1." Das ist entweder wahr oder falsch.
Selbst wenn ich es mir nur einbilde, und Du auch gerade irgendeine halluzinatorische Episode durchleidest und das gleiche glaubst, ohne mich dort gesehen zu haben, würden wir uns darauf einigen, daß das die Wahrheit sei. Aber wir würden uns eben beide irren. Der tatsächliche Sachverhalt wird dadurch nicht angetastet.
Der tatsächliche Sachverhalt ist undefiniert, du sagst ja selbst, dass es eine Halluzination hätte sein können. Die Wahrheit "ensteht" erst durch beteiligte Individuen, wir schaffen uns halt ein Modell der "objektiven" Wahrheit, die unabhängig von Zeit, Raum und Mensch existiert, damit wir durch diese Simplifizierung auf der Basis von Ursache und Wirkung in der Welt rational agieren können.
Der Punkt: Wir können nicht wissen, wie etwas tatsächlich ist, weil wir Wahrheit auf der Basis von Modellen erstellen (Beispiel dafür Erde als Kugel vs. Hohlwelttheorie). Wenn ich also ein Modell entwickle, in dem Hörsäle unendlich dünne Scheiben sind, die je nach Entfernung einer BeobachterIn die Illusion eines Gebäudeinneren erzeugen, dann kannst du gar nie _in_ Hörsaal 1 gewesen sein (höchstens davor). Zugegeben, nicht sehr realistisch, aber vielleicht möglich. In einem Modell warst du im Hörsaal und im anderen nicht, was ist jetzt die Wahrheit?
Die Wissenschaft erklärt gerne das aktuell plausibelste "Wahrheitsmodell" zur absoluten Wahrheit und schließt andere Ansätze gerne von vornherein aus, weil diese vielleicht noch nicht so weit entwickelt sind oder mit den Werkzeugen aus dem vorherrschenden Modell nicht bewiesen werden können.
Vielleicht sollte sich die Wissenschaft etwas vom Software-Engineering abschauen: Da geht man immer davon aus, dass Software nie komplett fehlerfrei sein kann und dass nur Bugs nacheinander gefixt werden können, um das Ganze zu verbessern. Und man weiß ganz genau, dass in ein paar Jahren irgendwer das Ganze sowieso neu schreibt mit besseren Sprachen/Technologien, und dass das Bugtracking von vorne losgeht ...
Der tatsächliche Sachverhalt ist undefiniert, du sagst ja selbst, dass es eine Halluzination hätte sein können. Die Wahrheit "ensteht" erst durch beteiligte Individuen
Wie, "undefiniert"? Wenn ich nicht weiß, ob ich gestern im Hörsaal war oder nicht, soll sich dadurch die Vergangenheit ändern, hin und her, je nachdem, was ich und andere zufällig gerade glauben? Wenn auf einmal alle "wissen", daß Sokrates nie gestorben ist, läuft er dann auf einmal wieder lebendig herum?
ZitatDie Wissenschaft erklärt gerne das aktuell plausibelste "Wahrheitsmodell" zur absoluten Wahrheit [...]
Das stimmt nicht. Es glauben nur viele Leute, daß die arroganten Wissenschaftler in ihrem Elfenbeinturm das tun.
ZitatVielleicht sollte sich die Wissenschaft etwas vom Software-Engineering abschauen: Da geht man immer davon aus, dass Software nie komplett fehlerfrei sein kann und dass nur Bugs nacheinander gefixt werden können, um das Ganze zu verbessern.
... und genau das ist sicher jedem kompetenten Wissenschaftler bewußt.
Wow. Ich hätte nicht damit gerechnet, grad von jemandem wie klausi, der in fast allen Posts, die ich bisher von ihm gelesen habe, doch ziemlich vernünftig rübergekommen ist, solchen Aussagen zu hören.
Ich weiß nicht, in welchem Semester du bist, und wieviele nicht-Informatik- (oder zumindest nicht-technische) Lehrveranstaltungen du bisher absolviert hast, aber deine Ansichten zur Wissenschaftstheorie spiegeln offensichtlich in kaum einem Wort die Entwicklung der letzten 2000 Jahre auf diesem Gebiet wieder.
Zitat von klaus
Die Wissenschaft erklärt gerne das aktuell plausibelste "Wahrheitsmodell" zur absoluten Wahrheit und schließt andere Ansätze gerne von vornherein aus, weil diese vielleicht noch nicht so weit entwickelt sind oder mit den Werkzeugen aus dem vorherrschenden Modell nicht bewiesen werden können.
Das ist ganz einfach falsch. Die Wissenschaft tut das nicht.
In a Nutshell, und vereinfacht, läuft das so ab, dass sich ein gescheiter Mensch ein Modell ausdenkt, das möglichst gut erklärt, was er beobachtet hat. Nach diesem Modell wird gearbeitet, geforscht, erklärt, vorausgesagt, etc. Jetzt kann ein anderer gescheiter Mensch herkommen, dieses Modell anzweifeln, weil es nicht zufriedenstellend erklärt, was er selbst beobachtet hat, und denkt sich ein neues aus. Oder erweitert das alte. Alles was er tun muss, ist ein Gegenbeispiel für das zu finden, was das Modell erklärt oder vorhersagt.
Natürlich gilt immer das plausibelste, einfachste Modell. Solange, bis es nicht mehr das plausibelste oder einfachste ist. Dass alte, bis dahin bewährte Modelle nicht einfach so verworfen werden, kommt natürlich vor, entweder weil sie immer noch einen Nutzen haben oder weil ihr Erfinder nicht überzeugt davon ist, dass es einen Fehler hat. In dem Fall wird er daran arbeiten, entweder das neue Modell zu widerlegen, oder seines zu verbessern. Wissenschaftlicher Fortschritt fußt genau darauf.
Dein Modell mit unendlich dünnen Hörsaalscheiben ist nicht einfacher oder plausibler, als das Modell, das du zu entkräften versuchst (Welches ist das? Das des phyikalischen Raumes, oder der Raumzeit?).
Zitat von klausi
Vielleicht sollte sich die Wissenschaft etwas vom Software-Engineering abschauen: Da geht man immer davon aus, dass Software nie komplett fehlerfrei sein kann und dass nur Bugs nacheinander gefixt werden können, um das Ganze zu verbessern. Und man weiß ganz genau, dass in ein paar Jahren irgendwer das Ganze sowieso neu schreibt mit besseren Sprachen/Technologien, und dass das Bugtracking von vorne losgeht
Genau das tut die Wissenschaft. Genau darauf basiert der wissenschaftliche Fortschritt. Genau deswegen sitzen wir jetzt vor Flachbildschirmen, sterben nicht mehr an Syphilis oder einem ausgebrochenen Zahn, und sorgen uns um Dinge wie Datenschutz in einer Welt von gläsernen Menschen.
Ich rate dir dringend, dich in eine der Vorlesungen [1, 2] von Prof. Koenne zu setzen, und dir eine "Einführung in die Wissenschaftstheorie" geben zu lassen. Die beiden LVAs sind (waren?) sogar im Soft-Skills-Katalog, also tragen sie sogar zum Abschluss des Pflichtteils des Informatikstudiums bei. Falls es nicht Motivation genug ist, herauszufinden, wie Wissenschaft wirklich funktioniert.
[1] http://tuwis.tuwien.ac.at/lva/015076
[2] http://tuwis.tuwien.ac.at/lva/015085
Ich weiß nicht, ob du den Artikel oben über Paul Feyerabend gelesen hast, aber seine Ansichten decken sich ungefähr mit meinen. Er sagt sogar, dass wissenschaftlicher Fortschritt erst passieren kann, wenn die aktuell anerkannten Regeln der Wissenschaft gebrochen bzw. radikal auf den Kopf gestellt werden. "Anything goes".
Der tatsächliche Sachverhalt ist undefiniert, du sagst ja selbst, dass es eine Halluzination hätte sein können. Die Wahrheit "ensteht" erst durch beteiligte Individuen, wir schaffen uns halt ein Modell der "objektiven" Wahrheit, die unabhängig von Zeit, Raum und Mensch existiert, damit wir durch diese Simplifizierung auf der Basis von Ursache und Wirkung in der Welt rational agieren können.
So weit der radikale Konstruktivismus. Es gibt aber auch noch andere Ansichten über die Welt.
Wenn ich also ein Modell entwickle, in dem Hörsäle unendlich dünne Scheiben sind, die je nach Entfernung einer BeobachterIn die Illusion eines Gebäudeinneren erzeugen, (...)
Dann wirst du dir eine eigene Physik basteln müssen, die auf deinem Modell aufbaut und alle heutigen Phänomene zumindest gleich gut, einige aber auch besser erklären muss.
Die Wissenschaft erklärt gerne das aktuell plausibelste "Wahrheitsmodell" zur absoluten Wahrheit und schließt andere Ansätze gerne von vornherein aus, weil diese vielleicht noch nicht so weit entwickelt sind oder mit den Werkzeugen aus dem vorherrschenden Modell nicht bewiesen werden können.
Das mag dein subjektiver Eindruck von Wissenschaft sein. Natürlich gilt dies oft für die beteiligten Personen: Je älter der Wissenschaftler, desto mehr beharrt er wohl auf den alten Modellen; wenn sie nicht mehr gelten würden, wäre sein Lebenswerk zerstört.
Aber für den Wissenschaftsprozess insgesamt gilt das keineswegs und es erschreckt mich, dass du es so siehst, wo du doch selbst gerade eine Ausbildung zum Wissenschaftler machst und einer von ihnen(tm) wirst.
Wissenschaft erhebt keinen Anspruch auf absolute Wahrheit. Religion tut das. In der Naturwissenschaft z.b. ist jedes Modell nur eine Annäherung an die Wahrheit und die Wahrheit kann nie erreicht werden. Das ist jedem guten Wissenschaftler bewusst.
Vielleicht sollte sich die Wissenschaft etwas vom Software-Engineering abschauen: Da geht man immer davon aus, dass Software nie komplett fehlerfrei sein kann und dass nur Bugs nacheinander gefixt werden können, um das Ganze zu verbessern. Und man weiß ganz genau, dass in ein paar Jahren irgendwer das Ganze sowieso neu schreibt mit besseren Sprachen/Technologien, und dass das Bugtracking von vorne losgeht ...
Jahrhunderte der Wissenschaftsforschung sind an dir vorüber gegangen.
Wissenschaft erhebt keinen Anspruch auf absolute Wahrheit.
Die Wissenschaft an sich theoretisch vielleicht nicht, aber Wissenschafter sind ja trotzdem Menschen. Menschen sind fehlerbehaftet und leben selten tatsächlich das, was sie zu leben versuchen. Wie eh schon erwähnt, werden Leute, die schon ewig an ihrer Theorie arbeiten, wohl weniger von ihrem Standpunkt abrücken, wenn das ihr Lebenswerk zerstören würde. Also eben die Wissenschaft an sich erhebt eh keinen Anspruch auf die absolute Wahrheit, nicht mal der vernünftige Wissenschafter als Individuum wird das bewusst tun, aber der ist trotzdem genauso wie jeder andere Mensch gewissen irrationalen Dingen, ich nenns mal psychologische Automatismen, unterworfen.
Es gab vor langer Zeit Leute, die ausgelacht wurden, weil sie irgendwas anders gesehen haben als der Rest der Wissenschaftsriege und trotzdem haben sie das dann hinbekommen und heute zweifelt da keiner mehr dran. Und ich vermute, sehr viel anders ist es in der Gegenwart auch nicht - Menschen sind eben Menschen.
Und zu dem konkreteren Problem mit Schul- vs. Alternativmedizin:
Da kommt ja neben einem sehr kleinen wissenschaftlichen Zweifel (k.A., Rechenfehler beim Auswerten, Menschen, die sich nicht von ihrem Punkt abbringen lassen, noch nicht messbare Größen etc.) ja halt dann z.B. dazu, dass der Nachweis, dass "echte" Medizin wirkt und homöopathische nicht, oft wenig mit der praktischen Anwendung der Erkenntnisse zu tun hat. Beispielsweise kann ich wohl auch ohne Medizinstudium davon ausgehen, dass "nimmst a Parkemed", wie es gern von so manchem "Arzt" aus meiner ländlichen Umgebung als Allheilmittel verschrieben wird, nicht so eingesetzt werden kann. Dafür hat der andere mit seinen "Wunderkugerln" vielleicht tatsächlich eine gute Erfahrung im Erkennen von Krankheitsursachen, sagen wir z.B. bei psychischen Problemen. Da verstehe ich den Pragmatismus, den Klausi erwähnte, schon sehr gut. Dass die Wissenschaft weiß, dass mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit die Wunderkugerl an Schas wirken, die Parkemed aber sehr wohl, hilft dem einzelnen möglicherweise wenig, der zuerst bei einem unfähigen Schularzt war und dann bei einem Wunderheiler tatsächlichen Heilerfolg bekommt (jetzt auch abgesehen von Placebo-Effekt).
Von dem ganzen abgesehen sollte aber natürlich trotzdem von den geltenden Erkenntnissen ausgegangen werden. Weil was sonst haben wir zur Verfügung. Bsp. Klimawandel: 99,9% der Klimaforscher sagen, dass die Erderwärmung deutlich durch den Menschen beeinflusst wird und dass das eine Sache ist, die absolut vermieden werden soll. Gut möglich, dass es die eine oder andere Studie gibt, die das Gegenteil in Ansätzen zu widerlegen versucht und von der dann ein Meer von Zweiflern zehrt. Auch möglich, dass sich die 99,9% alle irren weil sich einer wo verrechnet hat und keiner hat's gemerkt. Aber was bleibt uns anderes übrig, als auf den absolut größten Teil der besten Leute, die wir (die Menschheit) bisher auf dem Gebiet hervorgebracht haben, zu hören. Das ist das beste, was wir haben, und aus.
Und selbiges gilt halt imo auch für alle anderen Gebiete, wie eben die Medizin.
Deswegen hab ich persönlich auch riesen Probleme damit, wenn Astrologen staatlich finanziert Leben zerstören oder "Wunderheiler" von Krankenkassen finanziert werden, in die eine Allgemeinheit einzahlt. Verbieten würde ich so Alternativsachen auf keinen Fall. Schon allein deshalb nicht, um nicht von vornherein eine mögliche spätere Erkenntnis auszuschließen. Außerdem glaube ich an die Wichtigkeit der Entscheidungsfreiheit des Individuums. Aber jene Leistungen, die wir uns als Allgemeinheit gemeinsam leisten, sollten auf dem besten basieren, was wir als Allgemeinheit bisher hervorgebracht haben und das ist nun mal die Wissenschaft.
Und noch etwas: Dieses Intelligent Design Graffl, das den unbedingten Wahrheitsanspruch von Religion mit Unwissenschaftlichkeit in Anzweiflung von Erkenntnissen wieder einmal vereint, also wenn da auch in Europa wer auf die wahnwitzige Idee kommt, diesen Schwachsinn in Pflichtschulen auf gleicher Augenhöhe mit Biologie zu verzapfen, dann muss ich, glaub ich, irgendwas anzünden.
p.s. Auf die Sache mit der Wahrheit und ihrer philosophischen Bedeutung gehe ich jetzt nicht ein weil das eine Abstraktionsebene über dem zu lösenden Problem steht und hier imo für die Lösung nicht relevant ist.
631 Worte (ohne quote)! Was für'n Post!
Dieser Thread artet ja zu einer ausgewachsenen Philosophierstunde aus!
:popcorn:
...
Ich vertrete da eher eine pluralistischere Ansicht: Ich kann vielleicht allgemein wissenschaftlich keinen Wirkungsgrad der Homöopathie nachweisen, ich kann allerdings auch nicht wissenschaftlich widerlegen, dass Homöopathie bei einer Einzelperson gewirkt hat. Es kann mehr als eine Wahrheit geben.Ich finde es arrogant, alles was nicht in unsere wissenschaftlichen Formen passt zu verurteilen, scheint aber typisch zu sein für unsere westliche Kultur. Ich bin auch ein kritischer Mensch, aber genauso gegenüber der Homöopathie wie auch gegenüber der Wissenschaftlichkeit.
Meine Zustimmung!
Zitat von [fl]Quel`Tos;465812
...
Deswegen hab ich persönlich auch riesen Probleme damit, wenn Astrologen staatlich finanziert Leben zerstören oder "Wunderheiler" von Krankenkassen finanziert werden, in die eine Allgemeinheit einzahlt. Verbieten würde ich so Alternativsachen auf keinen Fall. Schon allein deshalb nicht, um nicht von vornherein eine mögliche spätere Erkenntnis auszuschließen.
...
Ebenfalls meine Meinung.
Sicher, z.B.: Krone-Horoskope und Gerda Rogers sind a Sch***, aber deswegen herleiten zu wollen, dass Astrologie reiner Scharlatanismus ist, ist IMO nicht richtig.
Nicht alles ist wissenschaftlich erklärbar und wird es auch vermutlich nie sein. Wichtig ist nur, Scharlatane und Falschtuer auszufiltern, aber deswegen solle man nicht nur an wissenschaftliche Regeln glauben.
Hab mir aber schon gedacht, dass hier im Forum einige Wissensbasierte-Systeme rumlaufen. War ja klar :rofl2:
Sicher, z.B.: Krone-Horoskope und Gerda Rogers sind a Sch***, aber deswegen herleiten zu wollen, dass Astrologie reiner Scharlatanismus ist, ist IMO nicht richtig.
Ja, es ist natürlich genau umgekehrt. Man muß natürlich daraus, daß Astrologie Scharlatanismus ist, ableiten, daß Zeitungshoroskope Unsinn sind.
Bevor ich mich zusehr in euren "wissenschaft is super lässig, da kann man alles was man derzeit nicht zu 100% widerlegen kann, behaupten"-Sumpf begebe hier noch ein schnellfeuer an den ganz einfachen Menschenverstand:
-Astrologie:
Sterne= riesige Gasriesen in Milliarden Kilometer Entfernung
Wieso sollten diese riesigen Ansammlungen sich nur auf eine bestimmte Art bewegen um uns lächerlichen Menschen etwas vorherzusagen???? Was ist plausibler:
a) Vor ein paar 1000 Jahren als wir nichts wußten über das Universum wurde dahinphantasiert und das wird heute noch von vielen Leichtgläubigen als Möglichkeit angesehen
b) Alle Sterne im Universum bewegen sich heute in einer bestimmten Art und Weise um Vorherzusagen was jeder einzelne Mensch/Tier/WasAuchImmer in der Zukunft machen wird.
-Homöopathie:
Durch das verdünnen einer Lösung in Wasser bis darin die Lösung nicht mehr vorkommt lässt sich das Wasser "verändern". Sehr unplausibel aber jetzt kommt der Hammer der wohl jedem normal veranlagem Menschen einleuchtet: Je mehr man die Lösung verdünnt, desdu besser wirkt sie dann gegen gewisse Krankheiten. Was ist plausibler:
a) Vor einigen Hundert Jahren hat eine Arzt sich beweisen wollen und sich selber ein Schema überlegt, das einfachen Leuten erklärbar ist und das in der Umsetzung schwierig genug ist um diese einfachen Leute davon abzuhalten die Heiltränke zuhause selber zu fabrizieren. Der Rest ist Sugestion und Geldmacherei.
b) Es gibt geheime Kräfte im All, die es ermöglichen über verdünnen von Wasser Informationen zu verstärken. Dies trifft aber nur auf gewünschte Informationen zu, beliebige andere Informationen (Wasser gibts seit Millarden Jahren auf der Erde und jeder Tropfen hat schon Milliarden Stoffe vorher umflossen/"verdünnt") sind zum Glück nicht mehr drinnen.
Sicherlich lehnt sich die Homöopathie nicht so weit aus dem Fenster wie die Astrologie aber beides ist haarsträubender Blödsinn. Als Wissenschaftler habt ihr versagt wenn ihr euch mit solch offensichtlichem Mist verleiten lässt. Es gibt heute einige "Wissenschaftler" die einem alles Erzählen und die alles Publizieren was Publicity bringt. Dem geneigten Leser sei z.B.
http://arstechnica.com/articles/cultu…omeopathy.ars/1
empfohlen ;). Da gehts zufällig auch um Homöopathie, aber die Grundaussage betrifft die Verwässerung [sic!] der Wissenschaften und dem Umgreifen von Mutmaßungen.
Sterne= riesige Gasriesen in Milliarden Kilometer Entfernung
Wieso sollten diese riesigen Ansammlungen sich nur auf eine bestimmte Art bewegen um uns lächerlichen Menschen etwas vorherzusagen????
Tun sie ja nicht. (Entschuldigung: Tun sie ja nicht!!1!) Die Sterne üben einen Einfluss auf alles aus, und mit der Zeit haben die schlauen Astrologen gelernt, die Sterne zu lesen, um die Einflüsse vorhersagen zu können. Daß wir mit den Sternen in irgendeiner Verbindung stehen, kann keiner abstreiten: Wir sehen ja ihr Licht.
So betrachtet könnte man die Astrologie auf eine fast rationale Basis stellen.
Zitat-Homöopathie:
Durch das verdünnen einer Lösung in Wasser bis darin die Lösung nicht mehr vorkommt lässt sich das Wasser "verändern".
Zumindest ursprünglich ging es bei der Homöopathie um was anderes als Zeug zu verdünnen, nämlich darum, Kranke mit Mitteln zu behandeln, die ganz genau auf ihre Symptome zugeschnitten sind, statt einfach mal ein Parkemed zu empfehlen. Es folgten eine Menge Missverständnisse und Esoterik-Schmafu, aber Anfang des 19. Jahrhunderts war die ursprüngliche Homöopathie zumindest nicht weniger wissenschaftlich als die damalige Schulmedizin.
Weiß nicht genau, was ich mit diesem Post aussagen will. Vielleicht daß man sich auch mit Zeug, das man ablehnt, etwas mehr sophisticated auseinandersetzen kann.
Für mich ist der Placebo-Effekt (im Sinne von Glaube an Heilung) ein Medikament. Diesen Glauben zu vertärken (nichts anderes tut Homöopathie), ist vielleicht nicht wissenschaftlich legitim, aber pragmatisch.
es wirken bei manchen erkrankungen auch rote placebos besser als weisse
wenn jetzt die farbe eine wirkung hat, ist es dann noch ein placebo ?
oder ist die farbe schon verum, also wirk"stoff" ?
die homöopathie würd ich nicht dem placebo-bereich zuordnen - warum wirken denn von ca 3000 bekannten homöopathischen arzneien bei einem konkreten kranken nur wenige oder gar nur die eine richtige ?
die studenteninitiative homöopathie der mediziner ist übrigens im inet vertreten (ich glaub sih.at) und erklärt auch das gern genauer
mal ganz egal wie man zu diesem thema steht: Förderungen gibt es nur für Kurse die Berufsbezogen sind oder zur Ausbildung gehören (Lehre etc.).
den rest muss man selber bezahlen. Und wenn es so ne grosse Nachfrage gibt, und viele Leute für den Kack bezahlen wollen...................
Ich zitiere mal aus Cosmic Trigger 2 von R.A.Wilson:
Zitat
In all den Diskussionnen zwischen Astrologen und ihren Kritikern ist mir noch nie zu Ohren gekommen, dass jemand einfach darauf hinweist, dass, sogar wenn Astrologie 'wahr' ist, sie trotzdem nur ein Faktor unter vielen bleibt.
Ein "ehrlicher" und synergetischer Astrologe müsste also auch Sozialpsychologe, Volkswirtschaftler, Ökologe, Historiker, Soziologe, Anthropologe usw. sein, da keiner von uns alleine [...] in einem künstlichen Ökosystem im Weltraum lebt. Wir leben auf einem Planeten mit bestimmten Ressourcen und Grenzen und werden von jedem Menschen, der vor uns lebte, beeinflusst, und von all den Menschen, die zeitgleich mit uns leben, und von der ganzen menschlichen Geschichte, Kunst und Erfindungen.
Steinhardt würde wahrscheinlich sagen, wir leben in einem komplexen "Wechselwirkungsgeflecht".
Und das ist, meiner Meinung ein Grund, warum Astrologie und Verschwörungstheorien usw. so viel Zulauf und Zuspruch finden. Sie liefern einfache Antworten auf nicht erfassbare Zusammenhänge, sie bringt mir ein wenig Gewissheit in einer ungewissen Zukunft. Das unseriöse daran ist aber, dass man die Zukunft einfach nicht vorhersagen kann, die Zukunft besteht aus einem Zufallsrauschen und ist nicht mal annähernd determinierbar. Wir können das Wetter nur für ein paar Tage annähernd voraussagen, wie soll man dann z.B. die nächsten 10 Jahre vorraussagen können, wenn das System, das wir betrachten, also das Soziale, Politische u.ä. mindestens so dynamisch wie das Wetter ist. Ich halte sogar Zukunftsforscher für unseriös, die versuchen Voraussagen auf 10 oder mehr Jahre zu machen. Und deshalb kann ich so Sachen, wie ein Geburtshoroskop einfach nicht akzeptieren, was mir ja vorraussagt, in welchen Bahnen mein restliches Leben verlaufen wird.
Die Sterne üben einen Einfluss auf alles aus
Jedes Objekt im Universum übt einen Einfluß auf jedes andere Objekt aus, da das Gravitationspotential ein 1/r Potential ist. 1/r wird nie 0, egal wie groß der Abstand r ist
Als Wissenschaftler habt ihr versagt wenn ihr euch mit solch offensichtlichem Mist verleiten lässt.
Irrtum. Das oberste Ziel des Wissenschaftlers ist Aufklärung. Das muss sich ja nicht zwangsläufig nur auf das eigene Forschungsgebiet beschränken.
die studenteninitiative homöopathie der mediziner ist übrigens im inet vertreten (ich glaub sih.at) und erklärt auch das gern genauer
Interessant, da läuft bald eine spannende Ringvorlesung an:
http://www.sih.at/NEW/txtNE.php#76
Die Frage ist halt immer "Wie kommt man auf sowas?". Bei Homöopathie nimmt man halt Wirkstoffe, die irgendwas in der Richtung bewirken, das ist ja nicht völlig aus der Luft gegriffen.
Aber Astrologie? Haben die Feldversuche gemacht, die nachweisen, dass die im Juli geborenen aggro werden, wenn der Uranus nen Meteor knutscht?
Nicht alles ist wissenschaftlich erklärbar und wird es auch vermutlich nie sein. Wichtig ist nur, Scharlatane und Falschtuer auszufiltern, aber deswegen solle man nicht nur an wissenschaftliche Regeln glauben.
Aber wenn man Astrologie kritisch und wissenschaftlich hinterfragt, dann kommen so gravierende logische Widersprüche raus, dass ich persönlich dazu neige, die Astrologie als Gesamtes als Scharlatanerie abzutun.
Einige der Einsprüche sind hier ganz gut zusammengefasst:
http://www.astronomie.de/bibliothek/astrologie/gegner.htm
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