In diesem Fall hätten Copyright-Inhaber, die dem Urheber eben die Rechte an etwas abgekauft haben, genauso das Recht wie der Urheber selbst an der Sache. Sinn des Ganzen ist ja, die Produktion von Inhalten zu fördern, indem man die Produzenten irgendwie dafür entlohnt, und in diesem System sind auch Verleger nützlich, weil sie einen Teil des Risikos übernehmen und gewisse Serviceleistungen erbringen. Das Unrecht, dass ich gemeint habe, das passiert ist, muss außerdem nicht zwingend den Klägern passiert sein. Das kommt daher, dass sich ein direkter Schaden ja nicht sinnvoll berechnen lässt. Allerdings finde ich, dass es einfach grundsätzlich nicht in Ordnung ist, sich etwas zu beschaffen, was einem eben einfach nicht zusteht.
Ja, aber große Teile der Verlegerinfrastruktur sind einfach nicht mehr sinnvoll, weil die Kopie an Relevanz/Wert verliert. Es ist mir möglich, von einem Musikstück Millionen exakt gleicher Kopien zu erstellen, ohne, dass das Original Verschleißerscheinungen aufweisen würde. Das war früher nicht so. Es hat eine Änderung im System gegeben, dass die alten Verlagsstrukturen bis zu einem gewissen Grad obsolet macht. Die aufgeblähten Konzerne kommen da nicht mit, wie so oft, und versuchen mit solchen Dingen einiges: Ihre Kontrolle über den Markt zu bestätigen, zu festigen, indem sie eine künstliche Rahrheit eines Gutes erzeugen.
Z.B. erwirbst du das Nutzungsrecht eines Stücks Software meist darüber, dass du eine physikalische Kopie desselben kaufst. Absolut unnötig. Diese Kopie könntest du in einem vernünftig konstruierten System selbst anfertigen, ohne damit die Rechte des Rechteinhabers (Urheber, Verlag) angreifst.
Das hat jetzt konkret mit dem Prozess nichts zu tun, da die TPB-Leute sicher keine missverstandenen Freiheitskämpfer sind. Aber ihre Arbeit könnte sehr wohl richtungsweisend sein.
Es tut mir leid, wenn du diesen Eindruck hast. Könntest du bitte weiter ausführen, was du bei "Vergiss also diesen BS vom freien Markt, das hier ist der freie Markt. " genau gemeint hast und auf welche Aussage von mir du das bezogen hast?
Ich hab den Thread von ganz vorne durchgelesen gehabt, und hab keine Ahnung mehr, worauf ich mich genau da bezogen hab^^ Ich glaube aber, dass du oben wieder Mal deine "Freier Markt reguliert sich eh selbst" und "Nachfrage rechtfertigt Preise" gebracht hast, und die einfach bei Kultur ein bisserl daneben ist.
Das tu ich auch nicht ganz, ich würde die staatlichen Grundaufgaben nie nach so etwas bemessen. Alles, was mit Kultur (im weitesten Sinne) zu tun hat, aber schon. Weil ich es ein bisschen anmaßend finde, auch nur irgendeinen Teil des (zulässigen im Sinne von er steht nicht im Konflikt mit den Menschenrechten o. Ä.) kulturellen Lebens auf der Erde verallgemeinernd wichtiger zu bewerten als einen anderen (z.B. klassische Musik > Rock&Roll, oder Yesterday > Schnappi). Die einzige halbwegs objektive Wertung, die verbleibt, ist, die Dinge nach dem einzuteilen, was sie den Menschen wert sind. Deswegen müssen mir die Sachen, die das meiste Geld eingebracht haben, nicht automatisch gefallen, aber ich muss anerkennen, dass sie eben einer großen Zahl von anderen Menschen wichtig waren.
Sowas kann auch nur wer schreiben, der sich mit dem Thema von einem rein ökomischen Standpunkt aus beschäftigt. Du redest grade wie der Voyeur über richtigen Sex. Alleine schon der Gedanke nach einer objektiven Bewertung ist lächerlich...
Mal abgesehen davon, dass du wohl eher Erpessung meinst, ist das eben keine, sondern völlig legitim. Die Regeln, die ihnen das ja erlauben, machen ja nicht die Unternehmen, sondern die Politik.[...]
OMG, Fabi als blauäugiger Idealist... Irgendwie passt das gar nicht zu dem sosnt so abgeklärten Touch den du dir verpassen willst.