Rechtsextreme Gebiete/Gemeinden Österreich?

  • Hallo,

    ich plane im Moment nach Österreich umzuziehen (Steiermark). Da ich selbst deutscher Ausländer bin und meine Freundin Kroatin (nicht gerade hilfreich in Österreich vermute ich... ihr scheint da eine Meinung zu haben wie sie bei uns in Süddeutschland zu Türken ist), frag ich mich, wie es bei euch in Österreich mit Rechtsextremismus aussieht.

    In welchen Regionen ist der denn besonders verbreitet und gibts Gemeinden, wo der Rechtsextremismus normal ist?

    In Deutschland ist das z.B. Sachsen-Anhalt, wo es Gemeinden gibt, wo man als Linker oder Ausländer besser nicht leben sollte - weil man dann entsprechend von den Leuten bedroht und vertrieben wird.

    Wegen der hohen Ausländerzahl in Graz vom Balkan, vermute ich auch da Böses. Zumal die Wikipedia zum Rechtsextremismus in Österreich einige Vorfälle aus Graz auflistet. Wie ich eben gesehen habe, war die FPÖ auch in der Steiermark (als einziges Bundesland) stärkste Partei bei den Nationalratswahlen 2013. 24%. Das heißt jeder Vierte, der mir in der Steiermark begegnet, ist ein Rechter, der mich bzw. meine Freundin hasst?

    Umgekehrt ist die Zahl rechter Straftaten pro 100k Einwohner in der Steiermark laut dem Standard besonders gering. Nur die Straftaten an sich sind für mich ja nichtmal so entscheidend, zumal das auch in Sachsen-Anhalt anders läuft (Drohungen ohne Gewalt). Wichtiger ist die latente Ausländerfeindlichkeit und da ist das Wahlverhalten wohl eher ein Anhaltspunkt.

    Grüße

    3 Mal editiert, zuletzt von 496l0t92 (7. April 2014 um 22:44)

  • *am Kopf greif*
    Ich hoff der Post ist ironisch gemeint? Ein Viertel der Steirer sind Rassisten, die dich und deine Freundin hassen? Nicht jeder, der FPÖ wählt, ist ein Rassist und Nazi.

    Wenn du dich irgendwo nach Wahlergebnissen niederlässt, musste dich in Österreich darauf einstellen, oft umzuziehen... Meine Heimatgemeinde schwenkte z.B. von Tiefrot auf Orange auf Schwarz auf Blau :)

    Aber vielleicht magst du ins beschauliche Ottakring in Wien ziehen, hier gibt es statistisch wenig Österreicher (da kann dir auch kein latenter verstecker Nazi begegnen)... Wobei bei der letzten NR Wahl wählten 20 % Blau... Ich wohn ja in einer Rassistenhochburg hum :wein:

  • Es ist doch gerade andersrum. Dort in Deutschland, wo es am wenigsten Migranten gibt, ist die NPD am stärksten. Das sind halt strukturschwache Gebiete mit Männerüberschuss. Die mit guter Bildung hauen ab, für die anderen gibts zuwenig Jobs. Gelangweilte Leute, die Sündenböcke suchen, bleiben übrig.
    Einen latenten Rassismus wirst du überall finden, aber solang es den Leuten gut geht, wird der eher latent bleiben. Und in Gebiete mit hoher Arbeitslosigkeit wirst du wahrscheinlich nicht ziehen, oder?

    Ich selbst bin aus dem Burgenland, da gibts seit dem 16. Jahrhundert eine kroatische Minderheit. Die können zwar alle Deutsch, aber eben auch Kroatisch. Und von denen ziehen auch genug nach Wien und Graz. Mit einem kroatischen Namen wie Matkovic oder Szinovatz fällt man im Osten Österreichs auf jeden Fall nicht auf.

    Was das steirische FPÖ-Wahlergebnis angeht: Da woll(t)en Schwarz/Rot Gemeinden zusammenlegen, und die schwarz/roten Bürgermeister haben rebelliert, und dazu aufgerufen, nicht rot oder schwarz zu wählen. Da haben dann viele zu blau gewechselt. Die werden jetzt aber imho nicht anfangen, Ausländer zu nerven.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Dann ist Österreich beim Wählerverhalten wohl ein bisschen anders als Deutschland. Ich weiß z.B. in meiner Heimatgemeinde, dass bei jeder Wahl die CDU (konservativ) ca 50% erhalten wird. Das ändert sich nie, die Rentner wählen eh immer das gleiche.
    Umgekehrt hat die NPD bei uns halt fast überall nur 0-3% und nur in ihren starken Gebieten zweistellige Zahlen (bundeslandweit dann i.d.R. auch wieder nur einstellig). Da war es für mich halt erschreckend, dass eine "rechtspopulistische" Partei (laut Wikipedia) in der Steiermark 24% kriegt.

    Dazu kam noch, dass ich gestern ne Doku über Rechtextreme in Deutschland gesehen habe. Dann dacht ich mir, mal schauen, wie das in Österreich ist... Weil ich eigentlich nicht direkt nach Graz ziehen will, sondern in so eine kleinere Gemeinde mit vierstelliger Einwohnerzahl im Umfeld.

    Einmal editiert, zuletzt von 496l0t92 (8. April 2014 um 22:27)


  • Wie ich eben gesehen habe, war die FPÖ auch in der Steiermark (als einziges Bundesland) stärkste Partei bei den Nationalratswahlen 2013. 24%. Das heißt jeder Vierte, der mir in der Steiermark begegnet, ist ein Rechter, der mich bzw. meine Freundin hasst?

    Als Steirer kann ich dir versichern, dass dem nicht so ist. Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP haben in der letzten Legislaturperiode nur ziemlich viele Sparmaßnahmen beschlossen und wurden dafür "abgewatscht". (Zusammenlegung von Gemeinden, inklusive Bezirkshauptmannschaften - die nächste ist jetzt knapp 50km weit weg, statt ~5km ;), Kennzeichen gibt´s daher nicht mehr dieselben und wer die heilige Kuh anrührt wird sowieso bestraft *g*)

    Und wie der liebe Wolfi schreibt, haben auch Rot/Schwarze-Bürgermeister dazu aufgerufen NICHT Rot oder Schwarz zu wählen. Und dann bleiben eben nur Blau, Grün und ein paar kleinere Parteien und Fraktionen über ;)

    Klar gibt es auch hier Rechte, aber ich würde nicht sagen, dass das mehr sind als sonst wo in Österreich. Übrigens leistet die KPÖ in der Steiermark vielerorts exzellente Arbeit und ist deswegen auch überproportional beliebt. Macht das diese Leute alle zu Kommunisten? Ich glaube nicht, Tim ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Vendredi (10. April 2014 um 12:31)

  • Ich glaube, da machst du dir viel zu viele Gedanken. Deutsche und Österreicher sind doch eh gleich. Ist in meinen Augen irgendwie absurd, wenn ein Österreicher einen Deutschen als Ausländer ansehen würde :shiner:

    Es gibt sicher ein paar, die wegen dem zweiten Weltkrieg noch Probleme haben, aber das sind nur ein paar von der älteren Generation. Ich persönlich bin eigentlich der Meinung, dass man Österreich und Deutschland sowieso zu einem Staat machen sollte, weil Charakter, Kultur, Sprache und Wirtschaft (sogar zu Schillingzeiten hatte sich Österreich immer an die Mark orientiert) sowieso gleich sind :) Naja ... bzgl. Sprache könnte man diskutieren :shinner: Und Kroatien ist sicher eines der beliebtesten Urlaubsziele der Österreicher (war dort selbst schon mal, und es war toll).

    Mit Türken haben deshalb viele Probleme, weil es andere Charaktere sind, und es erwiesen ist, dass es eines jener Völker ist, die am wenigsten dazu bereit sind, sich in eine andere Kultur zu integrieren. Das hat mal irgendwann vor wenigen Jahren eine Statistik so ausgespuckt. :)

    3 Mal editiert, zuletzt von Früchtemüsli (10. April 2014 um 18:03)

  • Ich persönlich bin eigentlich der Meinung, dass man Österreich und Deutschland sowieso zu einem Staat machen sollte, weil Charakter, Kultur, Sprache und Wirtschaft sowieso gleich sind :)


    Bullshit.

    Deutsche sind für ihre Ordnung bekannt, Österreicher für ihre Gemütlichkeit. Wenn ein deutscher Politiker untragbar wird, tritt er zurück; wird ein österreichischer Politiker untragbar, zuckt er mit den Schultern und regiert weiter. Das wären zwei Beispiele von Stereotypen, die sich zwischen den beiden Völkern unterscheiden.

    Fun fact: Heute jährt sich die Schein-Volksabstimmung für/gegen den Anschluss Österreichs an das Dritte Reich.

    Mit Türken haben deshalb viele Probleme, weil es andere Charaktere sind, und es erwiesen ist, dass es eines jener Völker ist, die am wenigsten dazu bereit sind, sich in eine andere Kultur zu integrieren. Das hat mal irgendwann vor wenigen Jahren eine Statistik so ausgespuckt. :)


    Hat man nicht vor ein paar Jahrzehnten absolut das selbe von Angehörigen der südslawischen Völker behauptet? Die damalige soziale Stellung von und die Vorurteile gegenüber "den Jugos" ist von der heutigen sozialen Stellung von und den Vorurteilen gegenüber "den Türken" nicht zu unterscheiden.

    ~~ Ondra „Ravu al Hemio“ Hošek
    I know what PC LOAD LETTER means

    Tutor außer Dienst · OOP · OS · PK · PP

  • Zitat

    wird ein österreichischer Politiker untragbar, zuckt er mit den Schultern und regiert weiter.


    Das ist doch ein Blödsinn. In Kärnten wurde gleich die gesamte BZÖ-Spitze in die Wüste geschickt. Gestern musste der EU-Spitzenkandidat der FPÖ abmarschieren. Und es trifft auch immer wieder Politiker anderer Parteien, die ihren Hut nehmen müssen ;)

    Ich bin halt der Meinung, Deutsche und Österreicher passen super zusammen. Aber liegt vielleicht daran, dass ich jahrelang in Deutschland gewohnt habe :)

    3 Mal editiert, zuletzt von Früchtemüsli (10. April 2014 um 18:11)

  • Ich glaube, da machst du dir viel zu viele Gedanken. Deutsche und Österreicher sind doch eh gleich. Ist in meinen Augen irgendwie absurd, wenn ein Österreicher einen Deutschen als Ausländer ansehen würde :shiner:

    Es gibt sicher ein paar, die wegen dem zweiten Weltkrieg noch Probleme haben, aber das sind nur ein paar von der älteren Generation. Ich persönlich bin eigentlich der Meinung, dass man Österreich und Deutschland sowieso zu einem Staat machen sollte, weil Charakter, Kultur, Sprache und Wirtschaft (sogar zu Schillingzeiten hatte sich Österreich immer an die Mark orientiert) sowieso gleich sind :) Naja ... bzgl. Sprache könnte man diskutieren :shinner: Und Kroatien ist sicher eines der beliebtesten Urlaubsziele der Österreicher (war dort selbst schon mal, und es war toll).

    Mit Türken haben deshalb viele Probleme, weil es andere Charaktere sind, und es erwiesen ist, dass es eines jener Völker ist, die am wenigsten dazu bereit sind, sich in eine andere Kultur zu integrieren. Das hat mal irgendwann vor wenigen Jahren eine Statistik so ausgespuckt. :)

    informatik-forum.net/attachment/23664/

  • (nicht gerade hilfreich in Österreich vermute ich... ihr scheint da eine Meinung zu haben wie sie bei uns in Süddeutschland zu Türken ist)

    Nunja, gleich mal mit (genauso rassistischen) Vorurteilen zu beginnen, macht den Einstieg natürlich immer besonders leicht ;)).

    Um auf dem "Hörensagen" und "Klischee" Level zu bleiben:
    Ein typischer Stereotyp für "Deutsche" (also "alles da oben bis auf Bayern") ist dann wohl:
    Immer große Klappe, sich überall einmischen und ungefragt ihre Meinung abgeben, übermäßig pedantisch und "paragraphenreiterisch" (=nervig).
    Das ist quasi das Gegenstück zum österreichischen Stereotyp:
    Eher schwammig, ausweichend, Dinge lieber aufschieben bzw. verschieben, "schauma mal".

    Sprachlich scheint manchmal der Irrglaube umzugehen, dass "das Deutsche" "hochdeutsch" wäre.
    Aber weder gibt es "das Deutsche" (sondern ebenso eine riesige Dialektvielfalt in Deutschland), noch gibt es ein "hochdeutsch" (es gibt per se kein standardisiertes deutsch. Und man vergleiche die Aussprache des Durchschnittsbürgers mit einem professionellen Sprecher z.B. in Filmen (und dann gibt es dazwischen noch dieses seltsame Deutsch das man in den diversen scripted reality shows hören kann - prosodisch immer gleich und unverkennbar, aber ganz anders als bei professionellen Sprechern oder bei tatsächlicher "natürlicher" Sprache)).

    Viele Österreicher mögen ihre "Würden Sie..", "Könnten Sie.." sowie abschwächende doppelnde Verneinungen wie "nicht ungut".
    Die oftmals sehr direkten Aussagen deutscher Landsfrauen und -männer empfinden sie dann oft als unhöflich.
    (bei deutschen Hotlines muss ich mir das selbst oft in Erinnerung rufen, dass das vermutlich nicht unhöflich gemeint ist, wenn da wieder mal so eine im Imperativ formulierte Aussage daherkommt).

    Weitere Beispiele für auffallende sprachliche Unterschiede sind beispielsweise stimmhaftes oder stimmloses "s".
    Beispielsweise: http://rechtschreibung-lernen.de/kurstesten/reg…ft-stimmlos.htm
    Das gilt in Österreich NICHT, hier gibt es im Prinzip nur stimmlose S (wir zischeln alles, so wie Schlangenmenschen).

    Für den prospektiven Österreicher empfehle ich also:
    - Schwammig sein, keine konkreten Aussagen machen
    - Seine Nase in eigenen Angelegenheiten behalten (hinterrücks maulen ist erlaubt)
    - Nicht behaupten, man würde hochdeutsch reden im Gegensatz zu den Schluchtis
    - Auf "Könnten Sie bitte..." nicht "ja" antworten ohne weitere Aktionen zu ergreifen
    - Zischeln wie eine Schlange
    - Dieses Posting nicht zu ernst nehmen


    Im ernst, ich kenne kaum jemanden, der nicht den einen oder anderen deutschen Freund bzw. deutsche Freundin hätte.
    Gewisse Kreise sollte man als Inländer genauso meiden.
    Und in gewissen Dörfern ist man auch dann noch "Ausländer", wenn man erst im Alter von 2 Jahren hingezogen ist ("zuagrasta") und vorher 2 Dörfer weiter gewohnt hat (inklusive beim Bäcker angestarrt werden wie ein achtköpfiges Einhorn).

  • Wenn ein deutscher Politiker untragbar wird, tritt er zurück; wird ein österreichischer Politiker untragbar, zuckt er mit den Schultern und regiert weiter.

    Wir sollten in solchen Fällen die Merkel bitten, diesen österreichischen Politikern ihr vollstes Vertrauen auszusprechen.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • "Rechtsextreme" findest du überall. Auch an den Universitäten. (Und ich meine jetzt nicht nur Studierende.)

    Grundsätzlich neigen Menschen dazu, gegenüber solchen, die anders sind als sie selbst, Antipathien zu hegen. Einen gereiften Menschen zeichnet es aber aus, dass er gelernt hat, damit umzugehen, und nicht jemanden mobbt, nur weil er ihm unsympathisch ist.

    "National befreite Zonen" wie in Ostdeutschland gibt es in Österreich meines Wissens nach nicht. Dennoch wird in kleineren Gemeinden jeder "Zugereiste" misstrauisch angesehen. Deswegen ist es für Migranten besser, sich in größeren Orten - am besten in Wien - niederzulassen.

    Ich will nichts beschönigen, ich sage, wie es ist.

  • Zitat

    "National befreite Zonen" wie in Ostdeutschland gibt es in Österreich meines Wissens nach nicht. Dennoch wird in kleineren Gemeinden jeder "Zugereiste" misstrauisch angesehen. Deswegen ist es für Migranten besser, sich in größeren Orten - am besten in Wien - niederzulassen.


    naja das Misstrauen hat ja an sich mal natürlich. Es kann dir auch in der Großstadt passieren, dass dich die Nachbarn ablehnen - Gemeindebau :D
    genauso kannst du am Land gut aufgenommen werden. kenne einen "echten" Ostdeutschen der vor Jahren in ein Ö Kaff gezogen ist und dort jetzt zweifacher Vereines Obmann ist ...
    Und das "Anonymeleben" in der Großstadt ist auch nicht direkt ein Zeugnis hoher Toleranz und Integration (IMHO).

    In der Schweiz haben die Kantone mit geringem Ausländeranteil gegen die Ausländer gestimmt - gegen das unbekannte Bööööse!

    Ö und D sind definitiv gleich und ungleich zu gleich!
    haben in der Firma einige Standorte in DE und man merkt immer wieder die Unterschiede.
    Bei manchen Themen kann man super zusammenarbeiten und manches ist ganz anders in den Köpfen. Das deutscher Gründlichkeit halte ich auch für ein Gerücht... *gg*

    Das mit der Gelassenheit dürfte in Ö leider auch weniger werden... Eltern Beschwerden sich in Schulen wegen jedem Scheiß - Klage gegen die Schule wegen Erstkommunionsliedern, ist ja meiner Meinung nach ein Höhepunkt des Irrsinnes. Die permanente Toleranzpredigt in den letzten Jahren... es muss schon von beiden Seiten kommen. Sich immer auf Toleranz berufen, wenn was nicht so läuft wie man es selber möchte weil sich die anderen nicht anpassen ... hmmm das kann irgendwie nicht funktionieren.

    Ich weiß nicht vor wem ich in Zukunft mehr Angst haben soll, ein Haufen bekennender Nazis der seit Jahrzehnten gegen div. Böses wettert und die meiste Zeit irgendwo besoffen herum lungert oder doch eher vor der politischen & gesellschaftlichen Entwicklung in Ö.
    Wann waren die Nazis stark?
    immer dann wenn eine große Masse meint sie wird schlecht behandelt, wenn die Politik Unvermögen demonstriert. Wenn's Menschen schlecht geht und anderen geht's extrem gut und die das auch noch zelebrieren.

    Wenn Spindi & Co über Monate von Fantasilliarden philosophieren - aber einfach weiter wurschteln und nichts passiert. Der "Gemeine" Bürger sich aber nicht den neuen Fernseher um die paar Hundert € leisten kann. Oder eine allein erziehende Mutter die € fürs Essen zusammen kratzt. Dann noch Meldungen kommen, dass wir ach so viel Steuerern zahlen müssen (was ja mit dem guten Gesundheitssystem und ordentlicher Politik nicht weiter schlimm wäre...).
    Spricht dann Hatschibratschi zur brodelnden Menge, wettert gegen das Böse und verspricht Besserung "wenn das Böse / die Ausländer" weg ist. "Ha! da ist einer der gibt uns einen Grund wieso es uns (angeblich) schlecht geht" und ein gemeinsamer Feind schweißt zusammen.
    Und plötzlich wählt ein Haufen blau, der aber nicht blau wählt weil im Mustafas Nase nicht gefällt, sondern Mustafa (angeblich) den größeren Fernseher verhindert. und Mustafa wählt blau, weil auch er den Fernseher will.

    Meiner Meinung ist eine ziemliche Wut in der "Masse" vorhanden - Politik, Rechtsschutzversicherung (Klage-Flat-Rate), Schere Arm-Reich, Politiker/Promis an denen das "Rechtssystem" abprallt.
    Die Österreichische Wirtschaft ist so stabil, dass die Politik machen kann was sie will - es geht sich immer wieder aus. Ob es nicht in den nächsten Jahren doch mal einen größeren Knall braucht, um die Stabilität wieder herzu stellen...

    Vll sollte man, dass "zusammen raufen" wieder mehr wörtlich praktizieren, anstatt "abstrakt" per Politik, Gericht, ...

    naja das war etwas OT, aber:
    Denke du musst dich mehr am "Mikrokosmos" orientieren - Wohnung und Umgebung vor Ort ansehen. Wenn du genau den Nazi Gemeindebau erwischt, wär's halt bitter ;)

    weil's einfach noch nicht erwähnt wurde:
    Du musst dir weniger wegen Rechtsextremismus Sorgen machen, als vor der Meinung über Deutsche Urlauber :P

    sg Dirm

    Beamte sind wie Bücher, desto höher sie stehen, desto nutzloser sind sie.;)

  • Ja, die "Toleranzpredigt": Jetzt, im Berufsleben, muss ich oft an meine Volksschulzeit denken, wo unsere Lehrerin eben ständig über Toleranz gesprochen hat. Damals habe ich es noch nicht richtig verstanden, und im Laufe all der Jahre keimte die Erkenntnis noch nicht auf, dass sie Recht hatte - man muss tolerant sein. Wenn man es nämlich nicht ist, hat man auch kein Recht einzufordern, dass andere Menschen einem selbst gegenüber tolerant sind. Toleranz ist aber wichtig, um ein angenehmes Miteinander zu ermöglichen. Ich stelle mir manchmal vor, wie das Leben wohl vor einigen Jahrzehnten gewesen sein mag, als die Menschen hierzulande nicht so tolerant zueinander waren. Toleranz führt jedenfalls zu einer deutlich besseren Lebensqualität. Natürlich muss Toleranz aber auch gewisse Grenzen haben.

    Bei der Kindererziehung kann man im Wesentlichen zwei Ansätze wählen: Entweder erzieht man die Kinder sozial orientiert oder man erzieht sie leistungsorientiert. Ich wurde sehr leistungsorientiert erzogen und muss das Soziale jetzt als Erwachsener nachlernen. Sollte ich einmal selbst Kinder haben, werde ich sie wahrscheinlich eher sozial orientiert erziehen, das ist nämlich im normalen Leben wichtiger.

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