Unternimm die Zukunft

  • Bin da beim Wikipedia-Surfen über was interessantes gestoplert:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Unternimm_die_Zukunft

    Für alle die nicht klicken wollen: Es geht um das bedingungslose Grundeinkommen. Die Kritik bezüglich Zusammenspiel mit EU und Ausland ist auch recht interessant und die Möglichkeit damit erst recht den Reichen in die Hände zu spielen. Für mich aber trotzdem ein Modell, das sich in der Zukunft irgendwann soweiso zwangsläufig einstellen wird.

    Kommentare?

  • Für mich aber trotzdem ein Modell, das sich in der Zukunft irgendwann soweiso zwangsläufig einstellen wird.


    warum glaubst du das?

    euch hol' ich locker ein und mach jetzt den werkmeister, mit humboldt!

  • warum glaubst du das?

    Interessant, dass das jetzt kommt, mein deutschlehrer hat ziemlich genau die vision von dem link vor 10 jahren uns erzaehlt.

    Prinzipiell glaub ich naemlich auch, dass sowas in der fernen zukunft (sagen wir 50-100 Jahre) eintreten koennte. Faengt ja jetzt schon mit open source und anderen dingen im internet an, wo jeder das macht, was er gut kann/er mag.

  • Interessant, dass das jetzt kommt, mein deutschlehrer hat ziemlich genau die vision von dem link vor 10 jahren uns erzaehlt.

    Prinzipiell glaub ich naemlich auch, dass sowas in der fernen zukunft (sagen wir 50-100 Jahre) eintreten koennte. Faengt ja jetzt schon mit open source und anderen dingen im internet an, wo jeder das macht, was er gut kann/er mag.


    ich trau mich garnet drüber reden wie es in 50 oder 100 jahren mit uns ausschaun wird, aber ich glaub nicht dass man anhand von solchen dingen wie open source (was ja eigentlich für mich nur ein hobby ist, das mehr oder weniger professionell ausgeführt wird) auf ein grundeinkommen schliessen kann.

    euch hol' ich locker ein und mach jetzt den werkmeister, mit humboldt!

  • Interessant, dass das jetzt kommt, mein deutschlehrer hat ziemlich genau die vision von dem link vor 10 jahren uns erzaehlt.

    Bertrand Russell hat in "Der Lob des Müßiggangs" noch viel früher ähnliche Ideen vorgebracht. Der Grundgedanke ist ja schön und gut, nur wird er immer dermaßen naiv vorgebracht (auch von Russell, der seine stärkeren Momente wohl eher in der Mathematik hatte), dass sich eine Diskussion erübrigt. Solange an das Gute im Menschen appelliert wird ("Die Menschen würden nicht mehr arbeiten, um das Einkommen zu sichern, sondern nur noch, weil die Menschen Freude an der Arbeit haben."), wird das erfahrungsgemäß nicht funktionieren.

    Why bother spending time reading up on things? Everybody's an authority, in a free land.

  • ich trau mich garnet drüber reden wie es in 50 oder 100 jahren mit uns ausschaun wird, aber ich glaub nicht dass man anhand von solchen dingen wie open source (was ja eigentlich für mich nur ein hobby ist, das mehr oder weniger professionell ausgeführt wird) auf ein grundeinkommen schliessen kann.

    Ich meinte eher, dass leute in ferner zukunft vl. einfach sachen machen koennen, die ihnen spass machen, aber trotzdem der menschheit nutzen bringt. Und man muss dazu nicht programmierer sein, aber sachen wie wikipedia oder so gehoeren da sicher auch dazu. Vielleicht (hoffentlich?) ists in zukunft einfach nicht mehr noetig einen job zu haben um geld zu verdienen, sondern man beschaeftigt sich (freiwillig) einfach mit dingen, die aber trotzdem der menscheit vorteile bringen (wie open source, wie wikipedia, wie viele andere community sites, wie vl. irgendwann eine openCar initiative, die sich drum kuemmert ein gescheites auto zu bauen).

  • Erinnert mich irgendwie sehr an Star Trek -- The Next Generation...

    [font=verdana,sans-serif]"An über-programmer is likely to be someone who stares quietly into space and then says 'Hmm. I think I've seen something like this before.'" -- John D. Cock[/font]

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  • Ich meinte eher, dass leute in ferner zukunft vl. einfach sachen machen koennen, die ihnen spass machen, aber trotzdem der menschheit nutzen bringt. Und man muss dazu nicht programmierer sein, aber sachen wie wikipedia oder so gehoeren da sicher auch dazu. Vielleicht (hoffentlich?) ists in zukunft einfach nicht mehr noetig einen job zu haben um geld zu verdienen, sondern man beschaeftigt sich (freiwillig) einfach mit dingen, die aber trotzdem der menscheit vorteile bringen (wie open source, wie wikipedia, wie viele andere community sites, wie vl. irgendwann eine openCar initiative, die sich drum kuemmert ein gescheites auto zu bauen).

    Das mag ja ganz gut klingen. Das größte Problem dabei sehe ich jedoch darin, dass sich bei weitem nicht jeder "freiwillig" für die Gemeinschaft engagieren wird. Es wird immer Leute geben, die nichts in dieser Hinsicht tun (wollen). Und unter denen, die brav ihren Beitrag leisten, wird es sicher welche geben, die kein Verständnis dafür haben, dass einige was tun und andere quasi "schmarotzen" (überspitzt formuliert).

    Außerdem fällt ein großer Anreiz, was zu lernen/tun/... weg, wenn ich auch versorgt bin, wenn ich nichts dazu leiste.

  • Zitat

    Außerdem fällt ein großer Anreiz, was zu lernen/tun/... weg, wenn ich auch versorgt bin, wenn ich nichts dazu leiste.



    da möcht ich nicht widersprechen, mag für andere zutreffen. aber FÜR MICH wäre das zuviel risiko. wer garantiert, dass es nicht zu einer wirtschaftskrise kommt, vielleicht weltweit, mit massivster entwertung des geldes? dann ist das ganze hinfällig und von einam augenblick auf den anderen alle "faulpelze" und "ungelernten" ohne sicherung...

    das modell hat seine vorteile, kann aber erst angewandt werden wenn jedem klar gemacht worden ist: die grundsicherung ist beruhigend, ABER niemals drauf verlassen.

    NightHaG 06.08.2007
    ich hab das gefühl, wenn man in diesem forum sagt, man sei eine erstsemestrige, ist das so als würde man mit einem stück rohen fleisch in der hand in einen tigerkäfig gehen...

    Gelbasack 16.08.2007
    wir haben am Papier Verluste und real gar nix

  • Hab' keine Lust zu hackeln, damit faule Leute davon leben können.

    Wikipedia, OS,... klappt gut, aber wieviel % der Weltbevölkerung beteiligen sich dran? Und wie sieht's mit den nicht so tollen Jobs im Kanal, etc. aus?

  • Hab' keine Lust zu hackeln, damit faule Leute davon leben können.


    Die Idee in dem Modell ist ja auch, daß die faulen Leute sich über die Mehrwertsteuer selber finanzieren -- denn wenn du faul bist, konsumierst du ja noch immer.

    Zitat

    Und wie sieht's mit den nicht so tollen Jobs im Kanal, etc. aus?


    Eben. In dem Modell ist vorgesehen, daß das Ausländer machen, und zwar bei viel schlechterer Bezahlung als jetzt. Diese Komponente ist einfach menschenverachtend.

    *plantsch*

  • Das Porblem ist: die Arbeit wird immer weniger, weil immer mehr automatisiert wird.
    Das heißt es gibt gar keine Möglichkeit der Vollbeschäftigung mehr und der Staat "braucht" arbeitsscheue Menschen.

  • Eben. In dem Modell ist vorgesehen, daß das Ausländer machen, und zwar bei viel schlechterer Bezahlung als jetzt. Diese Komponente ist einfach menschenverachtend.


    Jo, das find ich da in dem Ding auch etwas seltsam.

    Ich persönlich würde eher sagen, dass sich das dann über den Lohn reguliert. Um Leute in so Niedrig-Qualifikations-Jobs zu bekommen, weil das ja keinen mehr freut weil eh jeder das Grundgehalt bekommt, müssen die Löhne in genau diesen Bereichen steigen und dadurch wird wiederum eine Automation in eben genau diesen Bereich wesentlich forciert.
    Auch würde das wohl den Selbstwert von Arbeitern in diesen Bereichen heben, weil so wie das jetzt ist, find ich das zumindest zum Teil eh bereits menschenverachtend. Also z.B. welche Achtung einer Putzfrau oft entgegengebracht wird.. nun ja..
    Also ich mein, der Wert solcher Arbeiten für die Gesellschaft muss einfach steigen. Auch dann in Bezug auf jeden Einzelnen als Verursacher dieser Arbeit. Wenn der Strassenkehrer plötzlich wie deppert verdient und damit kostet, muss halt jedes achtlos weggeschmissene Papierl möglicherweise durch drakonische Strafen wieder finanziert werden.

    Ich hätt auch glaub ich kein Problem das Privileg in einem Bereich zu arbeiten, der für mich Leidenschaft ist, damit zu bezahlen, dass ich halt eben z.B. faule Leute (von denen ich nicht glaube dass es dermaßen viele gibt) mitfinanzier.

    Edit: Ich glaube dass man Arbeitszeitreduktion nicht ewig weiterführen kann. Es is halt nun mal wesentlich effizienter z.B. einen 40h-Admin zu haben, der die Sache abcheckt als zwei 20h-Admins, die immensen Overhead durch Kommunikation haben, beide irgendwie auf den selben Wissensstand gebracht werden müssen etc. Is jetzt ein extremes Bsp. das net so wirklich passt, aber es ist glaub ich klar worauf ich hinaus will.

    Let us be thankful we have commerce. Buy more. Buy more now. Buy. And be happy.

  • Jo, wär schön, wenn da die Löhne steigen würden. Glaub aber eher, dass das einfach die Leute machen werden, die keinen Zugang zur Mindestsicherung haben. Ansonsten find ich die Idee auch nicht so schlecht.

    Und die meisten Leute sehn in Ihrer Arbeit auch ein bisschen Selbstverwirklichung, z.B. auch ehrenamtliche Sanitäter. Kannte einige Leute, die gern nach dem Zivi bei der Rettung geblieben wären. Die haben aber keine Leute eingestellt, weil ja eh Freiwillige und Zivis da waren. Das Problem der Zivi-Gehälter wäre damit auch gelöst, selbst wenn sie komplett gratis arbeiten müssten.


    Bei den angesprochenen Jobs wird das allerdings nicht funktionieren.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • ne sorry, davon halte ich nichts, dass man jetzt berufe sehr stark bezahlt (ja eingentlich überbezahlt) nur damit die leute sich nicht auf der mindestsicherung ausruhn oder sich besser vorkommen...

    haltet mich für egoistisch oder sonstwas, aber ich sitze nicht jahrelang in der schule und auf der uni, damit ich dann bei 100facher verantwortung, dasselbe verdiene wie einer der sein lebtag versoffen in drittklassigen diskos verbracht hat. ich muss hier meinen eltern teilweise als last anfallen, mir die nächte um die ohren lernen, nebenbei arbeiten und mir den arsch aufreißen um die ausbildung fertig zu kriegen, fange irgendwann nach 25 bis 30 jahren lebenszeit um ein hungerlohn an zu arbeiten und dann steh ich genau dort, als hätt ich die ganze zeit bis dahin nur owazaht.
    und erzählt ma ja nicht, dass halt nicht jeder die möglichkeit hätte ne starke ausbildung zu machen. das ist bullshit der kategorie "nix sehen wollen, aber groß reden". seit ich in österreich bin hab ich nur leute gesehen, die unter ihren möglichkeiten bleiben, ABER NICHT(!!!!) weil sie nicht zugang hätten. während meiner gymizeit kannte ich genug leute (auch durch die nachhilfe), die sich einen fetten scheißdreck um sich gekümmert haben. eltern hatten genug geld, sie hatten genig hirn, aber lieber 7 stunden am tag playstation spielen und jeden abend fortgehen um an gscheiten "stich" zu machen, als die augen aufmachen und sehen, dass die welt kein spielplatz is.

    man schläft wie man es sich bettet. und punkt. es gibt genug länder, wo man aus der armutsspirale nicht ausbrechen kann, österreich gehört BESTIMMT nicht dazu!! wer seine besten jahren dazu nutzt um faul und deppert zu sein, soll nachher net glauben, er wird dafür auch noch belohnt. und deswegen ein klares "nein" zu einem verzerrtem lohngebilde.


    ich bin für genug geld für jeden, und hilfe für jeden der sie braucht. aber nicht zuschütten mit belohnungen für leute, die es nicht interessiert wo links und rechts is.

    NightHaG 06.08.2007
    ich hab das gefühl, wenn man in diesem forum sagt, man sei eine erstsemestrige, ist das so als würde man mit einem stück rohen fleisch in der hand in einen tigerkäfig gehen...

    Gelbasack 16.08.2007
    wir haben am Papier Verluste und real gar nix

  • Stellen wir uns vor, jeder besucht eine höhere Schule, macht Matura, studiert dann, schließt ein Hochschulstudium ab. Wer arbeitet dann in den sogenannten "McDonald's-Jobs"?

  • paulchen, ich habe seeeeehr viel phantesie. wirklich haufenweise. und ich kann dir trotzdem garantieren: deine vorstelleung war nie, ist nicht und wird niemals eintreten. sogesehen, bringt es null so eine vorstellung weiter zu verfolgen.

    udn auch wenn..tut nichts zu sache find ich.

    NightHaG 06.08.2007
    ich hab das gefühl, wenn man in diesem forum sagt, man sei eine erstsemestrige, ist das so als würde man mit einem stück rohen fleisch in der hand in einen tigerkäfig gehen...

    Gelbasack 16.08.2007
    wir haben am Papier Verluste und real gar nix

  • Das Porblem ist: die Arbeit wird immer weniger, weil immer mehr automatisiert wird.
    Das heißt es gibt gar keine Möglichkeit der Vollbeschäftigung mehr und der Staat "braucht" arbeitsscheue Menschen.

    Stimmt meiner meinung nach auch nicht, die leute finden sich schon neue arbeit. Sicher die arbeit fuer die Produktion von guetern/Handwerk wird immer weniger, aber was passiert? Leute haben andere beduerfnisse, wo es dafuer neue jobs gibt (event-organisation, tuning von autos, marketing/werbung, extremsport arten die betreut werden muessen, website programmierung, etc. etc.).

    Daher gibt es einfach eine verlagerung von alten jobs zu "neuen", aber glaub nicht dass die arbeitslosigkeit allgmein hoeher wird als frueher, wenn dann nur grad konjunktur-bezogen.


  • Daher gibt es einfach eine verlagerung von alten jobs zu "neuen", aber glaub nicht dass die arbeitslosigkeit allgmein hoeher wird als frueher, wenn dann nur grad konjunktur-bezogen.



    Ja, nur in dieser Transformationsphase können natürlich nicht alle aus welchem Grund auch immer auf den neuen Zug aufspringen.
    Insgesamt steigt ja die Zahl der arbeitenden Menschen, z.B. in Österreich. Dem entgegengesetzt steht aber ein sinkender Anteil der Arbeitseinkommen in den Einkommen insgesamt. Hier liegt auch ein Problem.

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