Proteste an der Hauptuni

  • Ich hab' immer wieder in den Stream geschaut: Sexismus, böse Burschenschafter, "Kampf gegen Kapitalismus ist keine Forderung sondern Teil der Revolution",... Die Redner sind vielleicht nicht betrunken aber den Ofen riecht man durch den Stream... das ist nicht ernst zu nehmen.


    interessant dazu:

  • 20 pro Jahr, soweit ich weiß. Übrigens: wenn, würde ich mir eher die Masterinskriptionen nach Ende der Zulassungsfrist ansehen - schließlich wird es einige geben, die den Bachelor bei der letztmöglichen Gelegenheit abschließen werden und daher jetzt noch nicht aufscheinen. Geht man nach den Statistiken vom Wintersemester 2008, wäre jedes Studium außer Computational Intelligence und Information & Knowledge Management (wo ein starker Aufwärtstrend zu betrachten ist) beschränkt - und das, ohne die Inskribenten des Sommersemesters dazuzurechnen.


    Ah...aber irgendwie frag ich mich ein bisschen, wie man die Beschränkung umsetzen will, da sich viele Fächer in verschiedenen Studienrichtungen überschneiden. Wenn man sich zB den Studienplan von CI und TI anschaut, sieht man, dass sich sehr viel überschneidet, wenn man die Fächer geschickt wählt, außerdem sind manche Masterfächer in anderen Studien Bachelorfächer (zB die WING-Fächer) => theoretisch könnte man ohne Inskription für den konkreten Master in manchen Fällen trotzdem wahrscheinlich über 3/4 der benötigten Fächer machen, wie wollen die dann begründen, dass man den Master nicht inskripieren kann? "Du hast zwar bis auf 2 Fächer schon alle gemacht die du zum Abschluss brauchst, aber nein du bist zu schlecht und wirst die Studienrichtung nicht schaffen, also Pech gehabt mit der Inskription"

  • Ah...aber irgendwie frag ich mich ein bisschen, wie man die Beschränkung umsetzen will, da sich viele Fächer in verschiedenen Studienrichtungen überschneiden. Wenn man sich zB den Studienplan von CI und TI anschaut, sieht man, dass sich sehr viel überschneidet, wenn man die Fächer geschickt wählt, außerdem sind manche Masterfächer in anderen Studien Bachelorfächer (zB die WING-Fächer) => theoretisch könnte man ohne Inskription für den konkreten Master in manchen Fällen trotzdem wahrscheinlich über 3/4 der benötigten Fächer machen, wie wollen die dann begründen, dass man den Master nicht inskripieren kann? "Du hast zwar bis auf 2 Fächer schon alle gemacht die du zum Abschluss brauchst, aber nein du bist zu schlecht und wirst die Studienrichtung nicht schaffen, also Pech gehabt mit der Inskription"

    Ich nehme an, dass dann einfach die Studienpläne in Richtung "weniger Wahlfreiheit" geändert würden.

  • Ich nehme an, dass dann einfach die Studienpläne in Richtung "weniger Wahlfreiheit" geändert würden.


    Dann finde ich das hier aber irgendwie lustig http://www.tuwien.ac.at/lehre/
    "Freiheit
    Die TU Wien bietet den Studierenden viel Freiheit. Diese Freiheit soll die Verantwortung des/der Einzelnen fördern, und zwar die Verantwortung zum Erwerb von Wissen während des Studiums und während des ganzen Lebens" :rolleyes:

  • Zitat von FrauenAG


    - Mindestens 50% Frauen bei Vorträgen, auf Podien, bei Diskussionsbeiträgen,…!
    - Mindestens 50% der Redezeit am Podium/ im Plenum für Frauen

    Ich finds ja witzig, dass es die Feministinnen dort nicht schaffen, weibliche Vortragende zu finden.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Zitat

    - Mindestens 50% Frauen bei Vorträgen, auf Podien, bei Diskussionsbeiträgen,…!
    - Mindestens 50% der Redezeit am Podium/ im Plenum für Frauen

    was wenn nicht genug frauen da sind um auf 50% der redner zu kommen? die zahl der männlichen redner soweit reduzieren, dass es gleich viele rednerinnen gibt? :shiner:

    "There's no such thing as Computer Science-it's witchcraft", math department of MIT, 1961

    You are all children of a worthless god!

  • interessant dazu: ...

    Irgendwie seltsam, von der einen Seite hört man, wie toll, sozial, produktiv und intelligent es dort abgeht, von der anderen Seite klingts eher nach Sodom und Gomorrha.

    Aber wie WoG oben schon geschrieben hat - Intelligenz bedeutet nicht allzuviel wenns um andere Qualitäten geht..

    Wenn das stimmt, was da so passiert, ist das natürlich eine Schande und man muss sich richtiggehend fremdschämen. Aber diese 50%-Quoten sind aber auch wieder eine Maßnahme, die verallgemeinernd sanktionierend und nicht unbedingt gleichstellend ist.
    Damit wird potentiell vernünftigen Sprechen der Mund verboten.

    Und wenn, dann sollten es nicht MINDESTENS 50% Frauen sondern GENAU 50% sein, wenn wir schon fair sein wollen.

  • Irgendwie seltsam, von der einen Seite hört man, wie toll, sozial, produktiv und intelligent es dort abgeht, von der anderen Seite klingts eher nach Sodom und Gomorrha.

    Das Audimax & Umgebung ist ein öffentlicher Platz und somit sind alle Richtungen von Menschen dort vertreten. Sowohl die einen die "toll, sozial, produktiv und intelligent" sind und auch die anderen die "Sodom und Gomorrha" heraufbeschwören. ;)

    Am besten selbst hingehn und sich ein Bild machen und vl nicht nur von hinten ins Audimax reinschaun wenn Party gemacht wird sondern auch bei den Arbeitsgruppen vorbeischaun etc. Zahlt sich alleine schon aus zu beobachten wie die Organisation passiert, wie gearbeitet wird und wie Entscheidungen getroffen werden.

    Es ergibt auch ein sehr beeindruckendes Bild wie die verschiedensten Medien Nachrichten produzieren und publizieren und was in der Realität passiert.

  • Und der Hahn wird nicht gerupft, sondern nach Brüssel geschickt. Ich rieche ein Kreisky-Manöver - angeblich wurde der Waldheim ja nur als UN-Generalsekretär nominiert, weil Kreisky ihn in Wien nicht mehr sehen müssen hat wollen.

    Zu den Protesten selber .. mich nervt es, dass diese seit fast einem Jahrzehnt überfällige Aktion, jetzt wo sie endlich durchgeführt wird, aber so was von mies durchgeplant ist. Da gilt es einerseits in der allgemeinen Bevölkerung Sympathien für die Lage der Studenten an der Universitäten zu erwecken und andererseits das Klischee des Studenten als faulen Sozialschmarotzer zu bekämpfen, und dann ...
    * ... schickt die ÖH solchen Bullshit wie "Selbstbestimmtes Lernen und Leben ohne Konkurrenz- und Leistungsdruck!" herum
    * ... werden im besetzen Hörsaal die Bierdosen ausgeteilt
    * ... wird im Hörsaal vor laufenden Kameras geraucht und gekifft.
    * ... werden die Polizisten, die sicher nicht freiwillig beim Audimax waren, komplett unnötig gefrozelt
    * ... wird "The Wall" von Pink Floyd als passende musikalische Untermalung gewählt.
    * ... werden absolut unnötige Sachschäden erstellt
    * ... werden Parolen verwendet, die entweder unnötig aggressiv sind, oder bei denen man einfach nicht wissen kann, was sie bedeuten ("Dickmilch für Alle" - Was zum Teufel soll das bitte bedeuten? Es ist nicht gerade im Sinne einer Demonstration, das Publikum zu verwirren)
    * ... zeigt sich im Audimax eine Dominanz von Fraktionen, mit der außerhalb der Studentschaft kein Schwein was anfängt (Pseudokommunisten, die glauben dass es unterm Kommunismus keinen Leistungszwang gab/geben würde; Pseudoanarchisten, die glauben, dass in einer Anarchie dir irgendwer die Bildung zahlt)
    * ... wird in einem demokratischen Land eine "Revolution" gefordert, was sicher nicht nur mir am Arsch vorbei geht.
    * ... wird der Öffentlichkeit überhaupt kein klares Bild darüber gegeben, worum es überhaupt gehen sollte beim ganzen.

    Na super. Ja, ein Bias der Medien ist hier auch ein Faktor, aber alleine tragen sie die Schuld hier nicht.

    Und es soll mir jetzt keiner erzählen, dass das Bild der Studenten im Auge der Öffentlichkeit nicht wichtig ist, oder sowieso schon im Arsch ist. Es gibt nur einen Weg, mit dem "wir" hier gewinnen können - indem wir die Umstände an den Unis zum potentiellen Wahlkampfthema machen. Sobald Politiker fürchten, dass es für sie an der Urne Konsequenzen geben könnte, wenn sie die Unis weiterhin austrocknen, werden sie sich kooperativ zeigen. Nicht früher, nicht später.

    Anders als die Studentschaft fürchten Politiker nämlich die Wählerschaft.

    Dass viele der Forderungen, die sich nett anhören, komplett unerfüllbar sind, lassen wir einmal beiseite. "Sitzplätze für alle" + "Keine Zugangsbeschränkungen" ist auf der Uni Wien derzeit nicht realistisch - es fehlt nicht nur an Lehrkräften, sondern einfach nur an PLATZ. Selbst wenn die Regierung ein paar Millionen für neue Räumlichkeiten für die Uni Wien auftreiben würde, würde es Jahre dauern, bis es diese gibt. Und irgendwie wird der Studienbetrieb bis dahin weitergehen müssen, sei es durch Zugangsbeschränkungen, oder dadurch, dass jeder Student weiterhin zwei andere am Schoß sitzen haben wird. Mein Lob geht an die HTU, deren Schreiben wesentlich weniger abgespaced und sich selbst widersprechend war.

    4 Mal editiert, zuletzt von SpacecowboyJ (27. Oktober 2009 um 22:00) aus folgendem Grund: Grammatik

  • Das ist nicht unrealistisch ... das Geld ist nur am falschen Ort.

    Wo, genau, würdest du an der Uni Wien mehr Lehrveranstalungen abhalten? Ich empfehle es jedem einmal am Unicampus herumzugehen, und die Hörsaalspiegel bei diversen Abteilung zu betrachten. Du wirst nirgendswo Lücken finden. Am Juridikum ist es angeblich noch schlimmer.

    Klar würde ich mir wünschen, dass neue Räumlichkeiten angeschaft werden. Aber selbst wenn dafür ein Geld kommen würde, würde es Jahre dauern, bis diese bereit stehen.

  • Wo, genau, würdest du an der Uni Wien mehr Lehrveranstalungen abhalten? Ich empfehle es jedem einmal am Unicampus herumzugehen, und die Hörsaalspiegel bei diversen Abteilung zu betrachten. Du wirst nirgendswo Lücken finden. Am Juridikum ist es angeblich noch schlimmer.

    Klar würde ich mir wünschen, dass neue Räumlichkeiten angeschaft werden. Aber selbst wenn dafür ein Geld kommen würde, würde es Jahre dauern, bis diese bereit stehen.

    Die Gebäude können ja nur adaptiert sein und müssen nicht neu gebaut werden. Man könnte wohl problemlos bis Anfang des nächsten Studienjahres aus leerstehenden Bürogebäuden Institutsgebäude mit Seminarräumen und aus leerstehenden Kinosälen oder Fabrikgebäuden Hörsäle machen. Das TU-Gebäude an der Favoritenstraße war z.B. einmal die Zentrale der Wiener Linien (Favoritenstraße 9) und ein Hotel (Favoritenstraße 11).

  • Das ist nicht unrealistisch ... das Geld ist nur am falschen Ort.


    Und ist es realistisch anzunehmen, daß der Nationalrat in seiner derzeitigen Zusammensetzung Gesetze beschließt, um das Geld entsprechend umzuverteilen? Wenn nein, dann kann dieser Umstand eigentlich recht treffend mit "die Forderungen sind unrealistisch" umschrieben werden.

    *plantsch*

  • Die Gebäude können ja nur adaptiert sein und müssen nicht neu gebaut werden. Man könnte wohl problemlos bis Anfang des nächsten Studienjahres aus leerstehenden Bürogebäuden Institutsgebäude mit Seminarräumen und aus leerstehenden Kinosälen oder Fabrikgebäuden Hörsäle machen. Das TU-Gebäude an der Favoritenstraße war z.B. einmal die Zentrale der Wiener Linien (Favoritenstraße 9) und ein Hotel (Favoritenstraße 11).

    Und der Uni-Campus der Uni Wien war vormals ein Spital. Aber ich bezweifle, dass diese Umbaumaßnahmen, inklusive Planungszeit, Verhandlungen und dergleichen innerhalb einiger Monate abgewickelt wurden.

    Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren :D

  • Und ist es realistisch anzunehmen, daß der Nationalrat in seiner derzeitigen Zusammensetzung Gesetze beschließt, um das Geld entsprechend umzuverteilen? Wenn nein, dann kann dieser Umstand eigentlich recht treffend mit "die Forderungen sind unrealistisch" umschrieben werden.

    "Im Moment schaut's schlecht aus - besser, wir probieren nicht mal, den status quo zu ändern." :hewa:

    Für mich denkt mdk!

  • In modernen Bürogebäuden kannst die nicht-tragenden Zwischenwände oft mit sehr wenig Aufwand rausnehmen. Und freie Büros gibts genug, man sieht ja oft die Schilder, dass was zu vermieten ist.

    Ansonstn kann ich deinem Posting nur sehr beipflichten. Es gibt schon auch noch Hoffnung, dass das ganze im Endeffekt was bringt, sogar der Häupl hat laut orf ein "hohes Maß an Verständnis" für die ganze Aktion - wünscht sich aber konkretere Vorschläge, was sich ändern soll.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • "Im Moment schaut's schlecht aus - besser, wir probieren nicht mal, den status quo zu ändern." :hewa:


    Das deute ich mal als "du hast Recht, der Nationalrat wird die Gesetzeslage nicht ändern, somit sind die Forderungen als unrealistisch einzustufen".

    Im Übrigen ist es kein Geheimnis, daß ich dafür eintrete, daß Studierende für die Dienstleistung, die sie empfangen (jaja, ich weiß, Menschenrecht; trotzdem will der Hampelmann da vorn im Hörsaal bezahlt werden), entsprechend ihrer Möglichkeiten einen Beitrag leisten. Somit identifiziere ich mich nicht mit den Besetzern, und ich bin dagegen, den status quo in ihrem (sehr diffusen) Sinne zu ändern.

    *plantsch*

  • bitte, es geht nicht primär um studiengebuehren!
    es geht unter anderem um
    @umsetzung und einhaltung von gleichbehandlungsgesetzen (nein, kein reines frauenthema)
    @die ent-demokratisierung der universitaeren mitbestimmung
    @ zukunft der studien(-plaene)
    @NC
    etc.

    man muss ja nicht ueberall mitgehen koennen. man kann sich auch. punktuell solidarisch bekennen oder bei den entsprechenden ags mitwirken.

    Otto: Apes don't read philosophy. - Wanda: Yes they do, Otto, they just don't understand
    Beleidigungen sind Argumente jener, die über keine Argumente verfügen.
    «Signanz braucht keine Worte.» | «Signanz gibts nur im Traum.» 

    Das neue MTB-Projekt (PO, Wiki, Mitschriften, Ausarbeitungen, Folien, ...) ist online
    http://mtb-projekt.at

  • bitte, es geht nicht primär um studiengebuehren!


    Stimmt. Der Bobsch hat mit dem Geld-Thema angefangen! *mitdemfingerzeig*

    Zitat

    man muss ja nicht ueberall mitgehen koennen. man kann sich auch. punktuell solidarisch bekennen oder bei den entsprechenden ags mitwirken.


    Ja. Ich will auch keinem ausreden, sich solidarisch zu fühlen, Meinungen einzubringen oder sich welche zu holen. Aber ich versteh wirklich nicht, wie jemand glauben kann, daß die Bundesregierung und der Nationalrat irgendwas ändern wollen. Schon allein der Form halber werden sie keine Forderung übernehmen, die aus einem besetzten Audimax kommt. (Ja, das ist für mich eine "realistische" Sicht der Dinge, aber von mir aus ist es auch eine voreilige pessimistische Kapitulation, wenn jemand meint.)

    So blöd ich mir auch dabei vorkomme, sowas zu schreiben: Wenn man im derzeitigen Österreich im Unibereich *wirklich* was verändern will, sollte man sich eher der JVP anschließen und versuchen, dort was zu bewegen. Was man denen nicht reindrücken kann, wird man auch einem schwarzen Minister nicht reindrücken können. Und die würden wenigstens einen Gesprächstermin beim Minister bekommen, statt großkotzig ewig debattieren zu müssen, ob sie sich dazu herablassen, ihn einzuladen. Als ob den Minister eine Einladung interessieren würde...

    *plantsch*

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