Informatikwahlfach an Gymnasium (D)

  • Hallo,

    ob ich hier richtig bin, weiß ich nicht.
    Meine Tochter 14 Jahre möchte gerne Informatik auf dem Gymansium wählen.
    Das ganze geht 3 Jahre mit jeweils 3 Wochenstunden.
    Dort werden Grundlagen vermittelt und der Lehrer wird viel in Pascal progammieren.

    Welche Themen würdet Ihr für diese Zeit vorschlagen. Pascal ist doch wahrscheinlich nicht mehr Stand der Technik.


    Viele Grüße

    Hubert


  • Welche Themen würdet Ihr für diese Zeit vorschlagen. Pascal ist doch wahrscheinlich nicht mehr Stand der Technik.

    auch wenn ich nicht daran glaube, dass sich der lehrer daran halten wird: eine objektorientierte programmiersprache (java, c++).

  • Kommt auf die Gruppe an. Gibt motiviertere Leute oft, die programmieren wollen aber oft sind dort eh nur Leute, die einfach was einfaches suchen.
    Im letzten Fall wird's wohl eher so das Officezeugs oder Internetseiten erstellen, was ich ziemlich langweilig find'.
    Sollte es wirklich ans Programmieren gehen, ich würde wohl Java/C# empfehlen. Ist halbwegs einfach zu lernen und sehr verbreitet.

  • Ich glaub Java ist momentan grade modern für solche Situationen.

    [font=verdana,sans-serif]"An über-programmer is likely to be someone who stares quietly into space and then says 'Hmm. I think I've seen something like this before.'" -- John D. Cock[/font]

    opentu.net - freier, unzensierter Informationsaustausch via IRC-Channel!
    Hilfe und Support in Studienangelegenheiten, gemütliches Beisammensein, von und mit Leuten aus dem Informatik-Forum!

  • Naja C++ halte ich als Einstiegsprache nur eingeschraenkt geeignet. Dann schon eher Python.

    Hmm, Ich hab in der Schule selbst mal mit C/C++ angefangen.
    So schlecht fand ich das nicht .. erst C-Grundlagen und dann langsam
    Einführung in OO-Programmierung..

    So hab ich anhand von einer Sprache von beiden Programmier-Konzepten bissl was mitbekommen.
    Später kam ich dann sowohl mit Java als auch mit andren (nicht-OO-Sprachen) auf Anhieb gut zurecht.

    Wobei: Gleich mit C++ anfangen .. ohne den "sanften" Einstieg übers normale C, ist sicher schwierig.
    Da wäre dann wohl auf jeden Fall Java als rein objektorientierte Sprache geeigneter.

  • Pascal ist doch wahrscheinlich nicht mehr Stand der Technik.


    COBOL ist auch schon seit Jahrzehnten nicht mehr "Stand der Technik", und trotzdem hat meine Mutter noch vor ein paar Jahren extremst gut daran verdient, COBOL-Programme zu warten...

    Der wirkliche Punkt ist aber: Die Prinzipien des Programmierens kann man auch mit Pascal lernen, und wenn man das mal kapiert hat, kann man auch leichter zu den aktuellen Modesprachen weiterkommen. Ein Kurs am Gymnasium, auch wenn er über drei Jahre geht, wird deine Tochter ziemlich sicher auch dann nicht zu einer hochqualifizierten Softwareentwicklerin machen, wenn sie dort gleichzeitig Java und C# und C++ und Ruby und PHP und Python lernt. Der Kurs am Gymnasium kann allerdings ein solides Fundament bieten, dafür reicht aber auch Pascal.

    *plantsch*

  • COBOL ist auch schon seit Jahrzehnten nicht mehr "Stand der Technik", und trotzdem hat meine Mutter noch vor ein paar Jahren extremst gut daran verdient, COBOL-Programme zu warten...

    Der wirkliche Punkt ist aber: Die Prinzipien des Programmierens kann man auch mit Pascal lernen, und wenn man das mal kapiert hat, kann man auch leichter zu den aktuellen Modesprachen weiterkommen. Ein Kurs am Gymnasium, auch wenn er über drei Jahre geht, wird deine Tochter ziemlich sicher auch dann nicht zu einer hochqualifizierten Softwareentwicklerin machen, wenn sie dort gleichzeitig Java und C# und C++ und Ruby und PHP und Python lernt. Der Kurs am Gymnasium kann allerdings ein solides Fundament bieten, dafür reicht aber auch Pascal.

    Dem kann ich nur zustimmen.

  • Pascal war eigentlich noch nie Stand der Technik. Pascal ist entwickelt worden um Programmieren(Ditaktische Programmiersprache) zu lernen. Ich würde aber gleich ordenlich anfangen mit C++ oder Java.

    Prgrammiersprachen, die sich was bringen: C++, Java, C# und Assembler. Ich würde mit C++ oder Java anfangen. C# ist eher weniger geeignet um Programmieren zu lernen(und es wird sich zeitmäßig wohl kaum ausgehen). Assembler eigentlich auch nicht weil Assembler eine hardwarenahe Sprache ist und im normalfall nicht verwendet wird(Assembler ist die am einfachsten aufgebaute Programmiersprache - Da programmiert man wirklich an der Hardware. Die anderen drei Sprachen sind so genannte höhere Sprachen)

    Also kurz gefasst: Mit C++ anfangen um das struktuelle Programmieren zu lernen(Grundsachen wie z.B. Variablen deklarieren. Zwei Zahlen addieren. if-Anweisungen, Schleifen usw.)
    Im zweiten Jahr würde ich Objektorientiert mit C++ und Java weiter machen(Zwischen Java und C++ ist nicht sehr viel unterschied beim Programmieren selbst. Wenn man C++ kann, kann man man zu 80% Java.

    Im dritten Jahr würde ich mich einfach verbessern und das Ganze perfektionieren. Ist eh schon mehr als genug für 3h/Woche.
    Nebenbei kann man sich Sachen anschauen wie Unix-Konsolenbefehle, Scriptsprachen, usw.

    Imho glaube ich aber, dass Sie hier etwas falsch sind wenn es um solche Sachen geht. Auf der TU wird da alles sehr genau gemacht und es wird spezialisiert. Mit allgemeinen Informatik-bla bla fangen wir nicht viel an. So wirds aber auf dem Gym ausschauen. Ohne selbst was zu machen wirds mit dem Programmieren nicht viel werden. Informatik auf dem Gym ist meistens sowas wie: Wie bediene ich Programme, wie sind diese aufgebaut, bisserl Coden bla bla bla.
    Was ich da gerade vorgeschlagen entsprich etwa 10 Semesterwochenstunden und das sind auf die Schule umgelegt etwa 3 Jahre mit 5 Stunden Arbeitsaufwand/Woche.

  • Da mein Vater selbst Informatiklehrer in einer AHS ist, und es da ebenfalls nen Informatikzweig gibt, erzähl ich hier mal, was ich davon für nen Eindruck habe.

    1) Es kommt sehr auf die Lehrer an. Es können zwar viele etwas, aber auf dem Stand der Zeit ists oft nicht. Mein Vater hat früher Pascal unterrichtet, später Delphi, und seit kurzem haben sie sich auf C# geeinigt. Sich einigen ist übrigens wichtig, denn falls ein Schüler in irgendeinem Fach durchfällt, muss er den Informatikunterricht der Nachfolgeklasse mitmachen. Da ists besser, wenn mans ihm nicht noch unnötig schwer macht.

    2) Es kommt sehr auf die Schüler an. Erfahrungsgemäß gibts ein paar Leute, die recht viel können, und denen man irgendwelche herausfordernden Spaß-Aufgaben geben muss, damit sie sich nicht dauernd fadisieren. Andererseits gibts Leute, die sich das toll vorstellen, aber keine Ahnung davon haben. Und ein Lehrer an der Schule kann ja nicht in dem Ausmaß Fetzen austeilen, wie an der Uni. Ist zwar immer so, aber in Informatik ganz extrem.

    3) Grundsätzlich muss man zu Pascal sagen: Mir hats sicher nicht geschadet, ich find die Pascal-Syntax bis heute sehr angenehm. Und dass es für Pascal weniger moderne Bibliotheken gibt, ist für Programmieranfänger eh nicht so relevant. Es wär theoretisch nix dabei, für eine moderne Plattform mit etwas pascaligem zu programmieren. Aber leider wirds wahrscheinlich Turbo Pascal für Dos sein - die damit erstellten Programme sind den meisten dann zu langweilig.

    4) Man kann drüber streiten, ob es sinnvoll ist, als Vorbereitung für C++ zuerst C zu lernen. Die meisten produzieren dann verhunzten Mischcode.

    5) Informatik ist eines von 15 Fächern, jede Woche mal 2 Stunden programmieren, sich reindenken, 2-3 Probleme beim compilieren, dann ein bisschen programmieren und testen, und die Zeit ist um. Da geht nicht soo viel weiter. Bis da ein kleines Zeichenprogramm fertig ist, vergehen Monate.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Pascal war eigentlich noch nie Stand der Technik. Pascal ist entwickelt worden um Programmieren(Ditaktische Programmiersprache) zu lernen.

    Das stimmt so nicht. zB das Buch PC Underground von Bertelsong/Rasch beschreibt die Programmierung von Grafik und Sound für Szene-Demos komplett in Pascal (kombiniert in Assembler). Wie das Buch aktuell war (also etwas mehr als 10 Jahren) wurde Pascal auch in der "freien Wildbahn" sehr stark eingesetzt.

    Zitat

    Prgrammiersprachen, die sich was bringen: C++, Java, C# und Assembler.

    Jede Programmiersprache bringt was, weil man das Wissen ja auf alle anderen der gleichen Sorte umlegen kann. Perl und BASIC würde ich nur nicht empfehlen, weil man sich bei diesen Gewohnheiten aneignet, die man besser nicht haben sollte.

    Assembler am Anfang würde sicher jeden Menschen zur Verzweiflung bringen.

    Zitat

    Ohne selbst was zu machen wirds mit dem Programmieren nicht viel werden.

    Ja, meine Meinung ist immer, dass Programmieren einem nicht beigebracht werden kann, das muss man aus eigenem Antrieb lernen. Sonst wird man nie über "2 Zahlen addieren" hinauskommen.

    [font=verdana,sans-serif]"An über-programmer is likely to be someone who stares quietly into space and then says 'Hmm. I think I've seen something like this before.'" -- John D. Cock[/font]

    opentu.net - freier, unzensierter Informationsaustausch via IRC-Channel!
    Hilfe und Support in Studienangelegenheiten, gemütliches Beisammensein, von und mit Leuten aus dem Informatik-Forum!

  • 3) Grundsätzlich muss man zu Pascal sagen: Mir hats sicher nicht geschadet, ich find die Pascal-Syntax bis heute sehr angenehm. Und dass es für Pascal weniger moderne Bibliotheken gibt, ist für Programmieranfänger eh nicht so relevant.

    Eine dir bekannte Freundin von mir hat letztes Sem Pascal gemacht auf der Uni, und ihr Hauptproblem damit war, dass es absolut null Bücher mehr darüber gibt. Wenn einem die Unterlagen des Profs nicht ausreichen, ist man angeschmiert. Das kann dir mit C++ und Java nicht passieren.

    Zitat

    Es wär theoretisch nix dabei, für eine moderne Plattform mit etwas pascaligem zu programmieren. Aber leider wirds wahrscheinlich Turbo Pascal für Dos sein - die damit erstellten Programme sind den meisten dann zu langweilig.

    Free Pascal funktioniert sehr gut eigentlich, ganz ohne DOS.

    Zitat

    4) Man kann drüber streiten, ob es sinnvoll ist, als Vorbereitung für C++ zuerst C zu lernen. Die meisten produzieren dann verhunzten Mischcode.

    Wirklich sauberes C++ zu programmieren ist so komplex, dass es nichtmal 90% der Inf-Studenten zusammenbringen würden. Schau dir mal die Sourcen zu boost an.

    [font=verdana,sans-serif]"An über-programmer is likely to be someone who stares quietly into space and then says 'Hmm. I think I've seen something like this before.'" -- John D. Cock[/font]

    opentu.net - freier, unzensierter Informationsaustausch via IRC-Channel!
    Hilfe und Support in Studienangelegenheiten, gemütliches Beisammensein, von und mit Leuten aus dem Informatik-Forum!

  • Ich sehe kein Problem darin wenn man C und C++ vermischt.
    Ist ja auch wurst ob man cout oder fprint schreibt ;)

  • Dort werden Grundlagen vermittelt und der Lehrer wird viel in Pascal progammieren.

    Habe selbst Programmieren mit Pascal begonnen (1. Klasse HTL). Mit Pascal wurden die Grundlagen verständlich, erst in der 3. Klasse HTL haben wir dann auf objektorientierte Sprachen gewechselt (C++). Ging natürlich etwas langsamer voran, aber da wir in den ersten zwei Jahren die Grundlagen gut gelernt hatten war's später kein Problem neue Sachen zu lernen.

    Um Programmieren zu lernen braucht's mehr eine eigene Denkweise als eine Programmiersprache. Wer Pascal gut verstanden hat wird auch mit Java keine Probleme haben, auch wenn vielleicht neue Prinzipien dazu kommen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!