International Squatting Days, Besetzungen in Wien


  • Tja da bist in tirol eh gut aufghoben mit dieser Meinung

    Was soll dieser völlig inhaltlose Satz?
    Einfach nur ein Totschlag-Argument, das nichtmal ein Argument ist.

    Mnemetz wollte sicherlich mit "Genderscheisse" auf diese völlig ausufernde und sich danebenbenehmende Gemeinschaft des links-linken Extremfeminismus hindeuten. Diese "Bewegung" wenn du so willst, kann dann durchaus bei ausreichend negativen persönlichen Vorfällen (und die gab es!) durchaus als "Genderscheisse" bezeichnet werden. Ich finde das es zwar abwertend klingt, aber jeder Mensch hat Emotionen, und es nervt wirklich extremst.

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  • Ich bin kein Anrainer, vielleicht kann jemand, der dort in der Nähe wohnt, Informationen beisteuern?

    Ich wohn gleich in der Nähe vom EKH (2 Blocks entfernt). Die Wände im Umkreis von ca einem Block sind oft mit Graffiti beschmiert (besonders beliebt sind die grade frisch gestrichenen Wände), wobei aufgrund der Unschuldsvermutung das nicht den Leuten im EKH angerechnet werden kann.

    Ansonsten seh ich die Leute im Sommer ab und zu vor der Tür mit ihren Hunden sitzen und Bier trinken. Das wars mit den Berührungspunkten, die ich bisher gehabt hab (abgesehen davon, dass mich einer mal gefragt hat, wie er hinfindet von der U-Bahnstation, und dass ich einen vom Training her kenn, der dort immer wieder zugegen ist).
    Das einzige nervige in Bezug auf dieses Haus sind die Hetzschriften, die ich immer kurz vor Wahlen von der ÖVP und FPÖ bekomm, wo dann irgendwelche Gschichtln gedruckt werden und verlangt wird, dass das Projekt irgendwo hinübersiedelt wird, wo es keiner sehen kann.

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  • Zitat von Anonymous20200830

    Wer sagt, dass es nicht besser und ohne übergeordnete Macht geht? Die EZLN (http://de.wikipedia.org/wiki/EZLN) lebt seit mittlerweile 16 Jahren so und die schaffens, mit Mühe aber doch, ein ziemlich großes Gebiet mit Spitälern, Schulen etc. zu organisieren.

    ganz köstlich finde ich das, dass du die ezln als positives beispiel bringst. also wenns dann dort ohne übergeordnete macht so viel besser ist, warum gabs dann noch keine folge "goodbye deutschland!" wo sich eine familie in dein mexikanisches urwald-utopia aufmachte? (davon geh ich jetzt einfach mal aus, obwohl ich nicht mal einen fernseher besitze)
    ich kann dir sagen warum: weil man sich lieber von einem angefressenen polizisten (dessen kollegen man vorher mit bierdosen beworfen hat) anstänkern lässt, als sich in einem ezln-spital operieren zu lassen.

    außerdem gibt es, so wie ich das verstanden habe, auch dort eine steuernde kraft. dort wird halt öfter gewechselt. wundert mich dann aber auch gar nicht, dass 16 jahre sozialutopie keine fortschritte gebracht haben (siehe wikipedia - link "was von der revolution übrig blieb"). man stelle sich das hierzulande vor: alle sechs monate neuwahlen, um ein korrumpieren der regierung zu verhindern..

    naja, aber euch 68-zu-spät-kommer musstet eure idealmaßstäbe ja auch ziemlich runterschrauben nach den letzten beiden jahrzehnten. aber ihr habt anscheinend noch immer nicht gelernt, dass der mensch nicht durch und durch gut ist, und am liebsten für die ganze spezies arbeitet (was passiert, wenn man ihn zum teilen zwingt, wurde uns ja eindrucksvoll vorgeführt). die evolution hat uns eine gesunde portion egoismus mitgegeben, und deshalb hat sich der kapitalismus auch im letzten jahrhundert durchgesetzt. einfach weil er am ehesten unserer natur entspricht.

    auf dinge wie die unterschiedliche anforderungen an organisationsstrukturen von ein paar mexikanischen bergdörfern und einer modernen, urbanen gegend, oder warum die globalisierung nicht nur pöse ist geh ich jetzt lieber nicht ein. sonst sitz ich da noch ne halbe stunde..

  • .

    Einmal editiert, zuletzt von fabian (29. August 2020 um 07:48)

  • will mich nicht wirklich auf die diskussion einlassen, wo man noch nicht mal eine klare definition von anarchie und autonomie machen kann. (ausser dem begriff des chaos fällt da wohl hier keinem was ein, bloss wir befinden uns schon in dem chaos)

    strange.. 68er zu spät kommer? "16 jahre sozialutopie keine fortschritte gebracht haben" ? wtf? denkst du schon, oder hast du wikipedia, der das für dich tut? hast du dich über die lage dort mal erkundigt? und ausserdem, ohne verschiedene nicht-urbane völker könnten wir die urbanen leute noch nicht mal scheissen gehen! oder glaubt du es gibt fabriken gleich in den vororten vom wien, wo die bananen mithilfe von replikatoren hergestellt wird? vielleicht ist dieses bild dir hilfreich http://www.history.ucsb.edu/faculty/marcus…iCuke250pxw.jpg

    und ausserdem finde ich es ziemlich egoistisch und menschenfeindlich, zu sagen "die evolution hat uns eine gesunde portion egoismus mitgegeben, und deshalb hat sich der kapitalismus auch im letzten jahrhundert durchgesetzt. einfach weil er am ehesten unserer natur entspricht.".

    aher, dank der gesunden egoismus sind wir also so weit gekommen?
    http://derstandard.at/?url=/?id=3299632%26_seite=2%26sap=2

    weil irgendeine urbane affe denkt, er darf das, weil er ja gesundes egoismus besitzt, steigen bestimmte grundnahrungsmittellpreise in die höhe? das ist keine evolution. evolution würde bedeuten, dass man sich weiterentwickelt! und das ist nicht der fall!


  • Was ist das Problem, das Menschen mit Hausbesetzungen wie dieser in Wien haben? Sind die "Sachbeschädigungen" der SprayerInnen wirklich so wichtig? Gäbe es diese nicht, wären Besetzungen dann auch kein Problem mehr? Geht's darum, dass Besetzungen rechtlich nicht legal sind (wobei sich hier die Frage stellt wie weit Hausfriedensbruch in einem leeren Haus vernünftig argumentierbar ist)? Wären sie, wie im Moment noch in den Niederlanden, legal, wären sie dann in Ordnung?
    Dass Besetzungen im Normalfall laut sind, Sachen kaputt gehen und hie und da ein paar unschöne Graffitis hinterlassen werden, bestreite ich nicht, aber ist das wirklich das große Problem daran? Bei Demonstrationen passieren diese Dinge auch, sollte man sie deswegen verbieten?


    Für mich stellt sich die Sache ganz einfach dar: Wenn mir das Haus gehören würde, wär ich natürlich dagegen.
    Mir gehört es aber nicht, daher kann es mir egal sein. Daher könnte man auch ein gesetz machen: alle häuser die 1 jahr lang nicht genutzt werden dürfen besetzt werden (es gibt zumindest ein ähnliches gesetz in den niederlanden soweit ich weis, das verbietet das wohnungen länger als 1 jahr leerstehen).

    Jedoch: wenn ich mich vielleicht mal entschließe eine eigentumswohnung zu kaufen und sie dann mal (aus irgendeinem grund) 1 jahr ncht nutze, verstehe ich die andere seite wieder...


    Meiner Meinung fallen großteils Alibiargumente, eigentlich geht's doch darum, dass man Besetzungen bzw. die BesetzerInnen unsympathisch und ungerecht findet (Die nehmen sich einfach was sie wollen!), was IMHO auf einer Grundabwehrhaltung gründet, die mensch gegenüber Menschen, die, vielleicht sogar ohne im klassischen kapitalistischen Sinne dafür zu bezahlen, anders und besser leben wollen.


    Ich mase mich nicht an, weil ich keine Besetzer kenne, sie in sympatisch oder unsympatisch aufzuteilen, aber: es gibt bei solchen aktionen IMMER welche, die nur mitlaufen um krawall zu machen. das ist eben bei demos auch so. das schadet der sache natürlich, aber in diesem fall kommt eine ganz bestimmte person zu schaden (der besitzer).


    Ein schönes Beispiel für die Sanktionierung derartiger Ambitionen ist die Auflösung des Wiener Wagenplatz vor ca. 2 Wochen. Nachdem die BewohnerInnen ihr besetztes Grundstück vor Jahren aufgeben mussten, haben sie es geschafft gemeinschaftlich ein Privatgrundstück zu mieten und den Wagenplatz dort neu aufzubauen.
    Vor 2 Wochen bekamen sie den Räumungsbescheid, die Begründung war, dass ihre LKWs und Wohnwagen weil sie "fest mit dem Boden verbunden" sind als Häuser definiert werden können und ihnen die baupolizeiliche Genehmigungen für diese Bauwerke fehlen.


    Find ich nicht ok von den behörden, weil sie das grundstück gemietet haben. da geb ich dir recht. hat aber mit dem besetzen von fremden häusern nix zu tun.


    Verständnis für SquatterInnen und Menschen, die einfach anders leben wollen gibt es nicht, die Darstellung der Medien tut dazu noch ihr übriges. Der Besitzer des Hauses in der Spitalgasse, ein Anwalt, wollte anonym bleiben, da er angesichts der "Extremisten" "Angst um Frau und Kinder" hatte (lustigerweise war es dann die Polizei die Gewalt an Frauen mit Kleinkindern ausübt, indem sie ihnen nicht erlaubt hat aus dem Kessel rauszukommen).


    wie gesagt, angst vor krawallmachern die bei jeder demo mitlaufen ist mmn natürlich. gut, aber wenn man weis das hausbesetzungen negative publicity bringt, warum macht mans dann? das ganze war doch offentlich dazu gedacht aufmerksamkeit zu erregen! Vielleicht wäre ein anderes mittel dienlicher?


    Prinzipielle Argumentationen "Das ist Eigentum anderer Menschen!" lasse ich nicht gelten, da ich es seltsam und gefährlich finde Regeln und Gesetze in ihrer Wichtigkeit über die Bedürfnisse von Menschen zu heben. Das heißt nicht, dass es mir oder anderen egal wäre, was der Mensch zu sagen hat, dem das Haus gehört. Meldet sich der Besitzer und hat einleuchtende Gründe warum es für ihn persönlich ausgesprochen schlecht ist die BesetzerInnen in seinem Haus wohnen zu lassen, wäre das Haus verlassen worden. Es gibt ja noch genügend andere. Der Punkt ist, dass rational nicht argumentierbar ist, warum in ein leeres Haus keine Menschen dürfen, deswegen bemüht man die Staatsgewalt und peitscht Gesetze durch.


    folgendes problem: wer beurteilt ob die gründe einleuchtend sind oder ausreichend schlecht für ihn?

    Ein viel größeres problem bei dem ganzen ist: WIR, die alle einen platz zum wohnen haben, können leicht darüber diskutieren ob es ok ist dass häuser leer stehen oder genutz werden, dass immobilien spekulationen unterworfen sind usw. wenn ich auf der strasse stehn würde wärs mir mit sicherheit wurscht ob das haus jemanden gehört oder warum es leer steht, wenn ich nur eine nacht darn verbringen kann.

  • Da du mich hier direkt ansprichst, ein Kommentar dazu:

    Dass es im Kleinen funktioniert wird täglich in der ÖH, in diversen Vereinen, im Tutoriumsprojekt, in Kommunen, Hausprojekten etc. bewiesen, was auch deine, mdk, Ansicht widerlegt, dass Basisdemokratie mit mehr als 2 Menschen per Definition nicht funktionieren kann [...]

    Ich habe nicht behauptet, dass Basisdemokratie mit mehr als 2 Menschen nicht mehr funktionieren kann (?!), sondern dass Anarchismus im Sinne von

    Zitat von fabian irgendwo weiter oben

    [...]über die Art dein Leben zu verbringen selbst bestimmen zu können und nicht von anderen Menschen, Strukturen oder Instanzen zu etwas gezwungen werden können, das du nicht willst.


    mit mehr als einem Menschen _unter Umständen_ (nämlich, wenn es keine homogene Gruppe ist) nicht mehr funktioniert.

    Auch in einer theoretisch hierarchielosen, konsens- und basisdemokratischen Gesellschaft/Gemeinschaft bilden sich recht schnell Hierarchien, strukturelle Zwänge, Autoritäten und Machtverhältnisse - nur eben versteckter.

    Ansonsten:

    Zitat von Anonymous20200830

    Geht's darum, dass Besetzungen rechtlich nicht legal sind (wobei sich hier die Frage stellt wie weit Hausfriedensbruch in einem leeren Haus vernünftig argumentierbar ist)?

    Gar nicht:

    Wie bereits weiter oben geschrieben: AFAIK sind (friedliche, gewaltlose) Hausbesetzungen nicht einmal illegal (höchstens verwaltungsstrafrechtlich relevant).

  • Kaum ist man einmal 2 Tage lang krank, ist der Thread soviel gewachsen, dass ich gar nicht mehr nachkomm mim lesen.

    Aber eines sei festgehalten:
    Das folgende Zitat hab ich nie geschrieben, das wurde mir fälschlich untergeschoben!


    Kannst du bitte damit aufhören Leute die nicht deine Meinung vertreten sofort als "nicht bei Trost", "dumm" usw. abzustempeln? Das macht dich unglaubwürdig.

  • Was ist das Problem, das Menschen mit Hausbesetzungen wie dieser in Wien haben? Sind die "Sachbeschädigungen" der SprayerInnen wirklich so wichtig? Gäbe es diese nicht, wären Besetzungen dann auch kein Problem mehr? Geht's darum, dass Besetzungen rechtlich nicht legal sind (wobei sich hier die Frage stellt wie weit Hausfriedensbruch in einem leeren Haus vernünftig argumentierbar ist)? Wären sie, wie im Moment noch in den Niederlanden, legal, wären sie dann in Ordnung?
    Dass Besetzungen im Normalfall laut sind, Sachen kaputt gehen und hie und da ein paar unschöne Graffitis hinterlassen werden, bestreite ich nicht, aber ist das wirklich das große Problem daran? Bei Demonstrationen passieren diese Dinge auch, sollte man sie deswegen verbieten?
    ...


    ... way too much text... Wenn ich soviel lesen will hol ich mir einen Tolstoi aus dem Regal...


    ...
    Also was ist das Problem an einer Aktion wie am Samstag? Dass es laut war? Das wird die EM auch sein, und ich kann mich nicht dagegen wehren. Dass sie sich Wasser und Strom genommen haben? Die kann man abdrehen, und, gibts mal eine vernünftige Gesprächsbasis zwischen Besitzern und Besetzern, wird das auch wieder zurückbezahlt. Dass sie Graffitis ins Nachbarhaus gemacht haben? Klar, nervig, aber Dinge passieren und meiner Meinung nach ist es wichtiger, dass es Menschen gibt die auf die Absurditäten der Immobilienspekulation und unserer Gesellschaft hinweisen, als dass es in Wien, einer Stadt mit ungefähr 50.000 Graffitis, 20 weniger gibt.

    Was das Problem dabei ist? Auf den Punkt gebracht: Ich hab ein Problem mit völlig sinnloser Sachbeschädigung. Und sinnlos ist sie. Denn den einzigen Grund für das ganze, den ich jetzt in Seitenweise Text inklusive dem tollen "Communique" gefunden habe ist "Wir wolln was gratis", und den lass ich nicht gelten. Hätt ich auch gern, aber so funktionierts halt nicht.
    Wie genau ihr jetzt "(Hetero-)Sexismus, Rassismus, Kapitalismus und anderen Formen der Unterdrückung, die ständige Flucht - auch Kultur genannt" mithilfe dieser Hausbesetzungen abschaffen wollt, ist nachwievor völlig schleierhaft.
    Falls ihr wirklich auf Mißstände hinweisen und die Bevölkerung aufrütteln wollt - was ich ernsthaft bezweifle, ich werfe euch pure Provokationslust vor - müsst ihr positive Aktionen setzen. Momentan fallt ihr in der Öffentlichkeit nur als lästige, asoziale Vandalen auf, die gegen irgendwas protestieren um des Protestierens willen. Das setzt keine Anreize, sich mit euren Anliegen auseinanderzusetzen. Wenn ihr wirklich was bewegen wollt, geht mit positiven Beispiel vorran, statt ständig als extremistische Krawallmacher aufzufallen und fremdes Eigentum zu beschädigen.

  • So, jetzt, da ich zuhause bin, einmal eine ausführlichere Antwort.


    Dass Besetzungen im Normalfall laut sind, Sachen kaputt gehen und hie und da ein paar unschöne Graffitis hinterlassen werden, bestreite ich nicht, aber ist das wirklich das große Problem daran? Bei Demonstrationen passieren diese Dinge auch, sollte man sie deswegen verbieten?

    Hausbesetzungen und (angemeldete) Demonstrationen kann man nicht vergleichen. Beim ersten wird ohne Vorankündigung der private Raum eines anderen genutzt, beim zweiten mit Vorankündigung der öffentliche.

    Zitat

    Meiner Meinung fallen großteils Alibiargumente, eigentlich geht's doch darum, dass man Besetzungen bzw. die BesetzerInnen unsympathisch und ungerecht findet (Die nehmen sich einfach was sie wollen!), was IMHO auf einer Grundabwehrhaltung gründet, die mensch gegenüber Menschen, die, vielleicht sogar ohne im klassischen kapitalistischen Sinne dafür zu bezahlen, anders und besser leben wollen.

    In jeder Gesellschaft, egal, ob kapitalistisch, kommunistisch, anarchistisch oder was auch immer, werden unterschiedliche Leute Unterschiedliches leisten. Da man "Leistung" nicht so einfach bewerten kann, wird es immer jemanden geben, der der Meinung ist, dass jemand anderer, obwohl dieser weniger geleistet habe, mehr oder gleich viele Privilegien/Annehmlichkeiten/... erhalten habe. (Ich rede jetzt nicht von Grundbedürfnissen und -rechten - auf diese sollte natürlich jeder ein Anrecht haben.)

    Alternativ könnte man natürlich auch versuchen, schlicht und einfach alle (möglichst) gleich zu stellen - unabhängig von der Leistung. Jeder könnte dann einfach genau das machen, was ihm beliebt (solange er nicht jemand anderem auf die Zehen steigt) - auch nichts - und hätte die selben Annehmlichkeiten zur Verfügung. Nur wer arbeitet gerne z.B. am Bau? Natürlich, ein paar wird es geben, aber wohl zu wenig, um auch nur eine Grundversorgung mit Bauwerken sicherzustellen.

    Solange es keine Replikatoren gibt, die alles auf Knopfdruck erzeugen, muss es Leute geben, die - natürlich gegen Privilegien und Annehmlichkeiten und auf freiwilliger Basis - Arbeiten verrichten, die sonst keiner oder kaum einer machen will.

    Zitat

    Vor 2 Wochen bekamen sie den Räumungsbescheid, die Begründung war, dass ihre LKWs und Wohnwagen weil sie "fest mit dem Boden verbunden" sind als Häuser definiert werden können und ihnen die baupolizeiliche Genehmigungen für diese Bauwerke fehlen.

    Haben sie Berufung eingelegt?

    Zitat

    Der Besitzer des Hauses in der Spitalgasse, ein Anwalt, wollte anonym bleiben,

    Als Besitzer wäre er wohl kaum lange anonym geblieben (Stichwort: Grundbuch). AFAIK ist der Anwalt nur der Verwalter.

    Zitat

    da er angesichts der "Extremisten" "Angst um Frau und Kinder" hatte

    Ich nehme an, wäre sein Name und Wohnort bekannt, müsste er durchaus mit vereinzelten Angriffen gegen sein Eigentum oder gegen ihn rechnen (vermutlich aber wesentlich harmloser, als er es versucht darzustellen).

    Zitat

    (lustigerweise war es dann die Polizei die Gewalt an Frauen mit Kleinkindern ausübt, indem sie ihnen nicht erlaubt hat aus dem Kessel rauszukommen).

    Das habe ich noch nicht ganz verstanden: die Polizei wollte die Leute doch aus dem Gebäude raushaben - wieso kesselt sie sie dann ein?

    Zitat

    Also was ist das Problem an einer Aktion wie am Samstag?

    Vielleicht, das noch immer keiner so genau weiß, wozu die jetzt gut war? Hätten die Besetzer einfach gesagt, sie wollen damit gegen Immobilienspekulationen protestieren und auf die prekäre Wohnsituation mancher Menschen aufmerksam machen (und auf Graffitis verzichtet), hätten sie vermutlich viel mehr Zuspruch erhalten (von der Bevölkerung im Umkreis, hier im Forum, von Obdachlosen) als wenn sie irgendwas von "queerfeministischer Raumaneignung" erzählen (was ist das? Kann man das essen? Wo ist der Unterschied zu chauvinistischer Raumaneignung, wo der zur feministischen, aber nicht queeren, und wo der zur queeren, aber nicht feministischen Raumaneignung?)

    Zitat

    Dass es laut war? Das wird die EM auch sein, und ich kann mich nicht dagegen wehren.

    Du könntest z.B. das Stadion besetzen.

    Zitat

    Dass sie sich Wasser und Strom genommen haben? Die kann man abdrehen, und, gibts mal eine vernünftige Gesprächsbasis zwischen Besitzern und Besetzern, wird das auch wieder zurückbezahlt.

    Ich nehm kurz mal wem auf der Straße die Geldbörse weg. Wenn ich irgendwann mal eine vernünftige Gesprächsbasis (was eine solche ist, entscheide natürlich ich) mit ihm aufgebaut habe, zahle ich ihm den Schaden zurück.

    Außerdem: wäre zurückzahlen nicht ein Widerspruch dazu, Dinge zu nehmen, ohne im "klassischen kapitalistischen Sinne" dafür zu bezahlen?

    Zitat

    Dass sie Graffitis ins Nachbarhaus gemacht haben? Klar, nervig, aber Dinge passieren und meiner Meinung nach ist es wichtiger, dass es Menschen gibt die auf die Absurditäten der Immobilienspekulation und unserer Gesellschaft hinweisen, als dass es in Wien, einer Stadt mit ungefähr 50.000 Graffitis, 20 weniger gibt.

    Die Graffitis haben kaum dazu beigetragen, auf die Absurditäten der Immobilienspekulation hinzuweisen - sie haben eher davon abgelenkt, weil sie in den Vordergrund getreten sind.

    Zitat

    Prinzipielle Argumentationen "Das ist Eigentum anderer Menschen!" lasse ich nicht gelten, da ich es seltsam und gefährlich finde Regeln und Gesetze in ihrer Wichtigkeit über die Bedürfnisse von Menschen zu heben.

    Die Regeln und Gesetze dienen zumindest zum Teil dazu, um sicherzustellen, dass Menschen ihre Bedürfnisse befriedigen können. Um zu verhindern, dass mich jemand daran hindert, zu essen, in dem er mir mein Essen wegnimmt, gibt es Gesetze, die Diebstahl unter Strafe stellen.

    Zitat

    Das heißt nicht, dass es mir oder anderen egal wäre, was der Mensch zu sagen hat, dem das Haus gehört. Meldet sich der Besitzer und hat einleuchtende Gründe warum es für ihn persönlich ausgesprochen schlecht ist die BesetzerInnen in seinem Haus wohnen zu lassen, wäre das Haus verlassen worden.

    Wurde der Besitzer vor Beginn der Besetzung gefragt? Oder muss er jederzeit damit rechnen, dass eins seiner Häuser besetzt wird, und ggf. eine Begründung bereithalten, warum das Haus nicht besetzt werden soll?

    Zitat

    Der Punkt ist, dass rational nicht argumentierbar ist, warum in ein leeres Haus keine Menschen dürfen, deswegen bemüht man die Staatsgewalt und peitscht Gesetze durch.

    Welches Gesetz? Das Staatsgrundgesetz?

    Zitat von StGG

    Artikel 5. Das Eigenthum ist unverletzlich.

    Zitat

    Den zweiten Teil verwend ich dazu meiner Ansichten über Basisdemokratie und die EZLN klarzustellen. Mir ist vollkommen klar, dass die dort drüben nicht die perfekte Welt haben, sie sind nur ein Beispiel dafür, dass basisdemokratische Zugangsweisen, die ja im Endeffekt nur eine konsequentere Weiterführung des Konzepts "Demokratie" sind, auch im großen Maßstab funktionieren können.

    Ich kenne keine größere (>100.000 Menschen) Organisation, die auf Basisdemokratie basiert.

    Zitat

    Dass es im Kleinen funktioniert wird täglich in der ÖH,

    Höchstens auf den unteren Ebenen (mit denen auch nicht alle zufrieden sind ...) Spätestens in der BV hat man nicht mehr mitzureden, als das Kreuzerl alle zwei Jahre hergibt.

    Zitat

    in diversen Vereinen,

    Die meisten Vereine haben einen von den Mitgliedern gewählten Vorstand, der den Verein vertritt -> repräsentative Demokratie.

    Zitat

    Das grundsätzliche Missverständnis von diversen Ausformungen des Anarchismus ist die Vorstellung, dass sich AnarchistInnen eine Welt ohne Regeln wünschen in der jeder ohne Konsequenzen tun und lassen kann was er will.

    Zumindestens weiter oben klingt es so:

    Zitat von fabian weiter oben

    [...]über die Art dein Leben zu verbringen selbst bestimmen zu können und nicht von anderen Menschen, Strukturen oder Instanzen zu etwas gezwungen werden können, das du nicht willst.

    Zitat

    Das Gegenteil ist der Fall. Es geht darum _festgelegte_ Regeln und Zwänge zu vermeiden und Politik zwischen Menschen immer neu zu verhandeln und ändern zu können.

    Auch, wenn Regeln, Zwänge und Herrschaftsverhältnisse nicht festgelegt sind, sind sie weiterhin Regeln, Zwänge und Herrschaftsverhältnisse und können einen daher zwingen, sein Leben nicht genau so zu verbringen, wie man es möchte.

    Zitat

    Genau diese Erkenntnis ist der Grund, aus dem es meiner Meinung nach wichtig ist eine stabile Gesellschaft zu haben in der einzelne Menschen nie genug Macht bekommen können, um großen Schaden anzurichten.

    Dazu braucht man aber keine Anarchie. Eine repräsentative Demokratie mit vernünftigen Kontrollmaßnahmen würde genügen.

    Zitat

    Das alles mag vielleicht einfach nur Schwachsinn sein. Dann aber frage ich mich, warum es so schlimm ist, dass es Menschen gibt, die all das trotzdem versuchen wollen.

    Egal, wie schlimm eine Ideologie bzw. eine Gesellschaftsform ist, wird es immer Leute geben, die darauf hineinfallen oder sie mit Absicht vertreten.

    Zitat

    Wen von euch betreffen diese Menschen so stark, dass es nicht möglich ist sie einfach zu ignorieren?

    Mich betreffen auch die Menschenrechte in China nicht "so stark". Schließlich wohne ich nicht in China und habe auch keine Verwandten oder Bekannten dort. Trotzdem mache ich mir darüber Gedanken und äußere meine Meinung dazu. Warum wohl? Muss man zuerst nachweisen, dass einen etwas betrifft, bevor man sich darüber eine Meinung bilden bzw. sie kundgeben darf?

    Zitat

    Die, zumindest teilweise argumentierbare, "Ungerechtigkeit", dass diese Leute anderen insofern auf der Pelle liegen, als dass weniger für ihr Leben bezahlen (wollen), ist _gar_ nichts im Vergleich zu allen anderen Ungerechtigkeiten die es täglich gibt in der Welt, und die es wert wären sich darüber zu ereifern.

    Das heißt, man darf sich immer nur über die aktuell schlimmste Ungerechtigkeit ereifern?

  • Mal ein Grundverständnisfrage: Wenn ich jetzt einen 100€ schein in meiner Geldbörse habe, dann gehört er mir. Wenn ich ihn 1 Jahr lang nicht benutze, darf er dann besetzt werden, sprich: Nehmt ihr ihn mir dann weg?

    Finde, das is so ziemlich das gleiche wie bei Hausbesetzungen...

    Paddys, hm.....

  • [quote='jimbeam','http://www.informatik-forum.at/testing/forum/…9913#post509913']Mal ein Grundverständnisfrage: Wenn ich jetzt einen 100€ schein in meiner Geldbörse habe, dann gehört er mir. Wenn ich ihn 1 Jahr lang nicht benutze, darf er dann besetzt werden, sprich: Nehmt ihr ihn mir dann weg? /quote]

    Löse dich bitte von der antiquierten Einstellung, dass dieser Schein dir gehört! Er ging ja aus seinem gesellschaftlichen Umfeld hervor, und gehört deshalb auch eben dieser.

    Außerdem ist Eigentum sowiso Diebstahl. Woraus folgt, dass Diebstahl auch Eigentum ist..
    Also her jetzt mit deinem Hunderter!

  • Mal ein Grundverständnisfrage: Wenn ich jetzt einen 100€ schein in meiner Geldbörse habe, dann gehört er mir. Wenn ich ihn 1 Jahr lang nicht benutze, darf er dann besetzt werden, sprich: Nehmt ihr ihn mir dann weg?

    Finde, das is so ziemlich das gleiche wie bei Hausbesetzungen...

    1) zieh dir doch mal folgende nette animation mal durch, damit du das geldsystem mal verstehst :distur: warum das geld nicht deins ist. (afaik diplomarbeit bei einer fachhochschule, schwerpunkt design)
    http://www.youtube.com/watch?v=9BrLrwbkQWQ
    http://www.youtube.com/watch?v=aK2yZlHk4cA
    http://www.youtube.com/watch?v=0VOtdQrCoyk

    2) bei der momentanen inflation, kannst du in einem jahr sicher nicht soviel kaufen, wie jetzt. da reizen mich jetzt die fragen
    a) wer knappert da an "deinem" geld?
    b) "dein" geld und doch lässt du andere ran? was daran ist dann "deins"?
    c) wieso willst du, dass man gegen hausbesetzer etwas unternimmt während die, die an "deinem" geld knappern unbehelligt davon kommen? (den die wohnung besitzt in einem jahr mehr wert als jetzt, da die bevölkerungsbedarf an wohnungen in wien noch immer nicht gestillt ist)

  • (denn die wohnung besitzt in einem jahr mehr wert als jetzt, da der bevölkerungsbedarf an wohnungen in wien noch immer nicht gestillt ist)

    dafür muss da jetzt wohl einiges an 'verschönerungen' entfernt werden. und diese kapitalistischen maler wollen dafür sicher wieder geld sehn...

  • dafür muss da jetzt wohl einiges an 'verschönerungen' entfernt werden. und diese kapitalistischen maler wollen dafür sicher wieder geld sehn...

    ja die armen besitzer von spekulationsobjekten. was die alles so ertragen müssen. die müssen ja sogar für die wohnobjekte, die sie besitzen und nicht benutzen, damit die mietpreise hochbleiben (ev. sogar erhöht werden) ja sogar steuern zahlen :wein: hab echt mitleid mit denen. das darf doch nicht wahr sein, was? als ob das nicht genug ist, kommt der ÖGH daher und tut noch mieterfreundliche Gesetzesänderungen. Bei Wohnungskündigungen ist das Ausmalen seitens Mieter entfällt ja. Echt, die armen kapitalisten haben es nicht leicht. das ist ja schweinerei!

  • was geht mit dir? wenn irgendwelche weltverbesserer die hauswand "verschönern" ists ja klar das das wieder rückgängig gemacht werden muss und das Geld kostet. Im Prinzip unerstützt ihr damit die Welt die ihr auf der anderen Seite anprangert.

    Ich wünsch dir mal, das sich dein Eigentum wer aneignet (und seis nur für 1 tag) und dann sachen zerstört, beschmiert, verwüstet, ...

    Paddys, hm.....

  • ja die armen besitzer von spekulationsobjekten. was die alles so ertragen müssen. die müssen ja sogar für die wohnobjekte, die sie besitzen und nicht benutzen, damit die mietpreise hochbleiben (ev. sogar erhöht werden) ja sogar steuern zahlen :wein: hab echt mitleid mit denen. das darf doch nicht wahr sein, was? als ob das nicht genug ist, kommt der ÖGH daher und tut noch mieterfreundliche Gesetzesänderungen. Bei Wohnungskündigungen ist das Ausmalen seitens Mieter entfällt ja. Echt, die armen kapitalisten haben es nicht leicht. das ist ja schweinerei!

    angenommen du hast im ebenfalls beschmierten nachbarhaus deine wohnung, und es ist eine eigentumswohnung. die hausverwaltung teilt die kosten für die reinigung auf die eigentümer auf. ist es dir dann immer noch egal? oder nicht weil es auf einmal dich betrifft?

  • was geht mit dir? wenn irgendwelche weltverbesserer die hauswand "verschönern" ists ja klar das das wieder rückgängig gemacht werden muss und das Geld kostet. Im Prinzip unerstützt ihr damit die Welt die ihr auf der anderen Seite anprangert.

    Ich wünsch dir mal, das sich dein Eigentum wer aneignet (und seis nur für 1 tag) und dann sachen zerstört, beschmiert, verwüstet, ...

    sorry, aber so krankr bin ich nicht, dass mehrere wohnopbjekte habe und eins davon leer lasse, damit die mietpreise hoch bleiben. da gehört einfach ein gesetz daher, der so etwas verhindert. (siehe dazu die gesetze von niederlanden). und bevor du mit irgendwelchen blödsinn von wegen "ja was ist, wenn ich für lange zeit verreist bin" herkommst, ein haus, der keine einrichtungsgegenstände & möbeln & usw hat = leeres haus).


    jetzt sei so nett und höflich und beantworte bitte meine oben gestellten fragen (ein paar postings oberhalb) :lol:

  • angenommen du hast im ebenfalls beschmierten nachbarhaus deine wohnung, und es ist eine eigentumswohnung. die hausverwaltung teilt die kosten für die reinigung auf die eigentümer auf. ist es dir dann immer noch egal? oder nicht weil es auf einmal dich betrifft?


    oida gehts noch? ein leeres haus? keine bewhoner. hallo! gehts noch? unser fantasie dürfen wir natürlich freien lauf geben! aber ein leeres haus bleibt ein leeres haus. und soweit ich weiss wurden keine nachbarhäuser beschmiert oder der gleichen. also wozu die fragerei? sorry aber ich habe keinen mitleid mit irgendwelchen geldschweinen, die einfach sich leisten können, ein haus leer zu lassen, damit andere objekte weiterhin teuer vermietet werden können. die haben genug kohle und bekommen von mir kein mitleid. egal was daher geredet wird.

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