Gesundheitspolitik

  • Wenn du eine konkrete psychische Krankheit X nennen kannst, die sehr ungangenehme Symptome Y hat, könnte auch jeder nachvollziehen, daß es inakzeptabel ist, lange auf eine Behandlung warten zu müssen. Diesen Inhalt kann man sehr gut direkt rüberbringen. Warum auf Biegen und Brechen über was anderes reden als das, was man eigentlich sagen will?

    In dem Bericht war beispielsweise von Depressionen, von Angststörungen oder Panikattacken die Rede. Es wurden Personen gezeigt, die mangels Deckung durch die Krankenversicherung entweder gar nicht, oder mit Psychopharmaka behandelt wurden, bis nach über einem Jahr endlich ein Therapieplatz frei wurden, wo dann die eigentliche Ursache behandelt werden konnte.

    Mögliche Folgen solcher Störungen sind, soweit ich mich jetzt noch erinnere, beispielsweise Schlafstörungen, herabgesetzte Leistungsfähigkeit, Angst das Haus zu verlassen, plötzliche Schweißausbrüche, etc.. Und so trocken so eine Liste von Symptomen auch klingt, so will ich doch lieber nicht am eigenen Leib erfahren müssen was es wirklich heißt.

    Dass dadurch unter Umständen auch eine Suizidgefahr gegeben ist, macht meinen ursprünglichen Vergleich vielleicht auch gar nicht so falsch. Und selbst wenn der Worst Case nicht eintritt, stelle ich es mir nicht angenehm vor mit obigen Problemen monatelang kämpfen zu müssen, in dem Wissen dass einem die Krankenkasse leider momentan nicht helfen kann.

  • Die meisten psychischen Erkrankungen sind Angst-, Panik-, Zwangsstörungen und Depressionen. Ich vermute, dass diese Erkrankungen in den meisten Fällen Anpassungsstörungen sind, d. h. sie sind durch die Lebensumstände in unserem aktuellen politisch-gesellschaftlichen System bedingt. In einer wirklich freien Gesellschaft, in der die Abhängigkeiten der Individuen voneinander auf ein Minimum reduziert wären, würden diese Erkrankungen viel seltener auftreten!

  • Die meisten psychischen Erkrankungen sind Angst-, Panik-, Zwangsstörungen und Depressionen. Ich vermute, dass diese Erkrankungen in den meisten Fällen Anpassungsstörungen sind, d. h. sie sind durch die Lebensumstände in unserem aktuellen politisch-gesellschaftlichen System bedingt. In einer wirklich freien Gesellschaft, in der die Abhängigkeiten der Individuen voneinander auf ein Minimum reduziert wären, würden diese Erkrankungen viel seltener auftreten!

    wie sieht deine ideale lebensweise aus?

    ich kann mir keine funktionierende freie gesellschaft ohne abhängigkeiten vorstellen...

    "Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety." - Benjamin Franklin

  • tut mir leid, aber bei einer Gesundheitspolitik, die sich in 4 Sätzen darstellt, muss ich davon ausgehen, dass sich der Verfasser keine ernsthafte und schon gar nicht umfassende Gedanken zu dem Thema gemacht hat. Daher erübrigt sich für mich jede Art von Diskussion unter diesem Titel.

    Im nächsten Leben werd ich ein Koala:
    21 Stunden schlafen und 3 Stunden fressen!

  • Ich versuche gerade, die gesundheitspolitischen Leitlinien für eine neue politische Partei zu erarbeiten.

    Meine Ideen:


    - Davon abgesehen, ist das Gesundheitswesen nach marktwirtschaftlichen Prinzipien neu zu ordnen.

    ahh das funktioniert ja in den USA schon so toll! Ich mein, ist das dein Ernst? Was wäre der Benefit davon? Höhere Beiträge? Unterversicherung von Schlechtverdienenden? Überfüllte Noaufnahmen? Patienten die in letzter Minute vom OP Tisch müssen, da die Versicherung die Zahlung verweigert? Keine Versicherungsleistungen für Pat. mit bestehenden Problemen? etc....

    -------------------
    “If you hear hoof beats, you should look for horses, not zebras.”
    --
    "You, Sir, are an Idiot!" - George Hamilton

  • Die meisten psychischen Erkrankungen sind Angst-, Panik-, Zwangsstörungen und Depressionen. Ich vermute, dass diese Erkrankungen in den meisten Fällen Anpassungsstörungen sind, d. h. sie sind durch die Lebensumstände in unserem aktuellen politisch-gesellschaftlichen System bedingt. In einer wirklich freien Gesellschaft, in der die Abhängigkeiten der Individuen voneinander auf ein Minimum reduziert wären, würden diese Erkrankungen viel seltener auftreten!

    Ich denke eher, dass Erbkrankheiten oftmals Krankenhausaufenthalte bedingen können. Wenn es dann Besuchsverbot gibt, dann werden einige psychische Störungen auf Hospitalismus zurückzuführen sein. Der Rest auf Hänseleien und Mobbing etc., d.h. darauf, dass einige Leute ihre Kinder nicht ordentlich erziehen und wegsehen, wenn es gegen Minderheiten geht - oder schlimmer noch - es gutheißen.


    ahh das funktioniert ja in den USA schon so toll! Ich mein, ist das dein Ernst? Was wäre der Benefit davon? ...

    Das mag alles stimmen, aber Du musst zugeben, dass in Anbetracht der Meldungen, dass die Krankenkassen mit ihrem Budget nicht auskommen, etwas geschehen muss. Ich wäre z.B. für eine österreichweite einheitliche Versicherung und freie Krankenhauswahl. Im Augenblick sieht es derart aus, dass man abhängig von der Versicherung unterschiedlich viel bezahlt bekommt. Frag nicht, welche Scherereien es geben kann, wenn man von einem Bundesland ins andere zieht und Leistungen braucht, ohne drei Jahre dort gelebt zu haben. Außerdem wird man heute viel früher aus dem Krankenhaus entlassen als früher bzw. in Fällen, wo man vor einigen Jahren noch einige Tage, wenn nicht Wochen aufgenommen worden wäre, einfach ambulant behandelt. Findest Du es richtig, dass Todkranke heimgeschickt werden und die Angehörigen dann selbst sehen sollen, wie sie zurechtkommen? Findest Du es richtig, dass man Angehörigen Pflegefälle heimschickt? Findest Du es richtig, dass in einigen Bundesländern auf das Vermögen der Kinder zurückgegriffen werden kann und damit Familien ruiniert werden? Ich kenne einen Fall, da hat eine Familie gerade ein Haus verloren, weil sie einen Pflegefall in der Familie hat - in einem Wiener Pflegeheim (ca. 6.000 €/Monat). Soll das ein Scherz sein? Wie kommt man dazu, dass man das bezahlt, wenn man sein Leben lang in die Krankenkasse eingezahlt hat! Weißt Du, was man als Privater an Pflegegeld bekommt? Lies einmal: http://www.help.gv.at/Content.Node/36/Seite.360516.html - maximal 1.655,80 €. Wieso bekommt ein Heim dann ca. 6.000 €? Findest Du es richtig, dass die Einschätzung einer Beeinträchtigung und des damit verbundenen Aufwandes und der daraus resultierenden Zahlungen grundsätzlich zu niedrig gemacht wird? Wo bleibt das Geld, das man sein ganzes Leben lang einbezahlt hat - eben damit man gewisse Leistungen erhält? Wenn es solche Blüten treibt, dann muss sich etwas ändern. Ein Gewinn wird das Gesundheitssystem vermutlich ohnehin nie werden. Was sind Deine Vorschläge?

    Ein schreckliches Schicksal ist es fürwahr,
    ein Blinder zu sein in der Sehenden Schar,
    noch schrecklicher ist es, das muss ich verkünden,
    der Sehende zu sein unter lauter Blinden.
    Ein böses Los, wenn vom Schicksal geschickt ist,
    dass unter Vernünftigen einer verrückt ist:
    noch schlimmer ergeht es dem gänzlich Zerknickten,
    der einzig normal unter lauter Verrückten!

    Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. :engel:

  • Ich denke eher, dass Erbkrankheiten oftmals Krankenhausaufenthalte bedingen können. Wenn es dann Besuchsverbot gibt, dann werden einige psychische Störungen auf Hospitalismus zurückzuführen sein. Der Rest auf Hänseleien und Mobbing etc., d.h. darauf, dass einige Leute ihre Kinder nicht ordentlich erziehen und wegsehen, wenn es gegen Minderheiten geht - oder schlimmer noch - es gutheißen.


    Das mag alles stimmen, aber Du musst zugeben, dass in Anbetracht der Meldungen, dass die Krankenkassen mit ihrem Budget nicht auskommen, etwas geschehen muss. Ich wäre z.B. für eine österreichweite einheitliche Versicherung und freie Krankenhauswahl. Im Augenblick sieht es derart aus, dass man abhängig von der Versicherung unterschiedlich viel bezahlt bekommt. Frag nicht, welche Scherereien es geben kann, wenn man von einem Bundesland ins andere zieht und Leistungen braucht, ohne drei Jahre dort gelebt zu haben. Außerdem wird man heute viel früher aus dem Krankenhaus entlassen als früher bzw. in Fällen, wo man vor einigen Jahren noch einige Tage, wenn nicht Wochen aufgenommen worden wäre, einfach ambulant behandelt. Findest Du es richtig, dass Todkranke heimgeschickt werden und die Angehörigen dann selbst sehen sollen, wie sie zurechtkommen? Findest Du es richtig, dass man Angehörigen Pflegefälle heimschickt? Findest Du es richtig, dass in einigen Bundesländern auf das Vermögen der Kinder zurückgegriffen werden kann und damit Familien ruiniert werden? Ich kenne einen Fall, da hat eine Familie gerade ein Haus verloren, weil sie einen Pflegefall in der Familie hat - in einem Wiener Pflegeheim (ca. 6.000 €/Monat). Soll das ein Scherz sein? Wie kommt man dazu, dass man das bezahlt, wenn man sein Leben lang in die Krankenkasse eingezahlt hat! Weißt Du, was man als Privater an Pflegegeld bekommt? Lies einmal: http://www.help.gv.at/Content.Node/36/Seite.360516.html - maximal 1.655,80 €. Wieso bekommt ein Heim dann ca. 6.000 €? Findest Du es richtig, dass die Einschätzung einer Beeinträchtigung und des damit verbundenen Aufwandes und der daraus resultierenden Zahlungen grundsätzlich zu niedrig gemacht wird? Wo bleibt das Geld, das man sein ganzes Leben lang einbezahlt hat - eben damit man gewisse Leistungen erhält? Wenn es solche Blüten treibt, dann muss sich etwas ändern. Ein Gewinn wird das Gesundheitssystem vermutlich ohnehin nie werden. Was sind Deine Vorschläge?


    und genau dass was du beschreibst wird bei einer marktwirschaftlichen Orientierung noch viel schlimmer . Punkt. Wenn du schon die Spitalsdauer aufs Tablett wirfst: Blinddarmentnahme - in Ö ca 1 Woche (zumindestens bei Kindern) - USA 1-2 Nächte.

    -------------------
    “If you hear hoof beats, you should look for horses, not zebras.”
    --
    "You, Sir, are an Idiot!" - George Hamilton

  • und genau dass was du beschreibst wird bei einer marktwirschaftlichen Orientierung noch viel schlimmer . Punkt. Wenn du schon die Spitalsdauer aufs Tablett wirfst: Blinddarmentnahme - in Ö ca 1 Woche (zumindestens bei Kindern) - USA 1-2 Nächte.

    Da hast Du Recht. Das meiste, was ich beschrieben habe, erhöht die Kosten eher, als es sie senkt. Eine Verwaltungsreform wird nicht die nötigen Einsparungen bringen. Allerdings denke ich, wenn man die E-Card richtig einsetzt, dann kann das vielleicht dazu beitragen, dass Diagnosen schneller erstellt werden. Das kann auch Kosten senken. Man muss auch bedenken - wenn man Schwerstkranke zu Familien heimschickt, dann muss mindestens eine arbeitsfähige Person nur für diesen Kranken da sein. Diese Person fällt dann aber auf dem Arbeitsmarkt aus. Weiters wird die Kaufkraft der Familie u.U. stark eingeschränkt. Ruiniert man die Familie und bringt sie um alles, dann hat man nicht nur die Steuern aus der Arbeitsleistung und den gekauften Artikeln verloren, sondern vielleicht sogar ein paar Arbeitslosen- und Sozialhilfeempfänger geschaffen. Von weiteren Folgen, wie psychischen Schäden, die Therapien nötig machen oder körperlichen Erscheinungen, wie Rückenprobleme, weil man monatelang den Kranken aus dem Bett heben musste etc., die dann wieder Kosten und Einkommensverluste für den Staat verursachen, rede ich garnicht. Ich denke, es würde einiges an Kosten und Folgekosten sparen, wenn man die Familien entlasten würde. Darum denke ich, dass man in diesem Bereich nicht zu kurzfristig denken darf, sondern auch über den Tellerrand sehen muss.

    Ein schreckliches Schicksal ist es fürwahr,
    ein Blinder zu sein in der Sehenden Schar,
    noch schrecklicher ist es, das muss ich verkünden,
    der Sehende zu sein unter lauter Blinden.
    Ein böses Los, wenn vom Schicksal geschickt ist,
    dass unter Vernünftigen einer verrückt ist:
    noch schlimmer ergeht es dem gänzlich Zerknickten,
    der einzig normal unter lauter Verrückten!

    Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. :engel:

  • Ich wäre z.B. für eine österreichweite einheitliche Versicherung und freie Krankenhauswahl. Im Augenblick sieht es derart aus, dass man abhängig von der Versicherung unterschiedlich viel bezahlt bekommt. Frag nicht, welche Scherereien es geben kann, wenn man von einem Bundesland ins andere zieht und Leistungen braucht, ohne drei Jahre dort gelebt zu haben.

    Das würde ich gleich mal unterschreiben.

    Zitat

    Außerdem wird man heute viel früher aus dem Krankenhaus entlassen als früher bzw. in Fällen, wo man vor einigen Jahren noch einige Tage, wenn nicht Wochen aufgenommen worden wäre, einfach ambulant behandelt.

    Das kann sicher durch das knappe Budget mitverursacht sein und ist es wahrscheinlich auch. Aber aus früheren Entlassungen alleine auf ein Problem zu schließen finde ich übereilt. Ich hoffe doch, dass es zumindest teilweise daran liegt, dass vieles zur Routine geworden ist oder heute weniger invasive Behandlungen vorgezogen werden.

    Zitat

    Findest Du es richtig, dass Todkranke heimgeschickt werden und die Angehörigen dann selbst sehen sollen, wie sie zurechtkommen? Findest Du es richtig, dass man Angehörigen Pflegefälle heimschickt?

    Was angemessen ist, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Viele, für die man im Krankenhaus sowieso nichts mehr machen kann, ziehen es sicher auch vor zu Hause sein zu können.

    Zitat

    Findest Du es richtig, dass in einigen Bundesländern auf das Vermögen der Kinder zurückgegriffen werden kann und damit Familien ruiniert werden? Ich kenne einen Fall, da hat eine Familie gerade ein Haus verloren, weil sie einen Pflegefall in der Familie hat - in einem Wiener Pflegeheim (ca. 6.000 €/Monat). Soll das ein Scherz sein? Wie kommt man dazu, dass man das bezahlt, wenn man sein Leben lang in die Krankenkasse eingezahlt hat! Weißt Du, was man als Privater an Pflegegeld bekommt? Lies einmal: http://www.help.gv.at/Content.Node/36/Seite.360516.html - maximal 1.655,80 €. Wieso bekommt ein Heim dann ca. 6.000 €? Findest Du es richtig, dass die Einschätzung einer Beeinträchtigung und des damit verbundenen Aufwandes und der daraus resultierenden Zahlungen grundsätzlich zu niedrig gemacht wird? Wo bleibt das Geld, das man sein ganzes Leben lang einbezahlt hat - eben damit man gewisse Leistungen erhält? Wenn es solche Blüten treibt, dann muss sich etwas ändern. Ein Gewinn wird das Gesundheitssystem vermutlich ohnehin nie werden. Was sind Deine Vorschläge?

    Da kann ich wieder zustimmen. Mir sind auch derartige Fälle zu Ohren gekommen. Eine Sozialversicherung sollte sämtliche Leistungen decken ohne durch hohe Selbstbehalte den privaten Ruin zu bedeuten.

    Die Finanzierung ist wie so oft das Problem. Ein Anfang wäre für mich neben der Vereinheitlichung der Verwaltung beispielsweise, dass Menschen, die durch ihre Angewohnheiten Gesundheitsschäden absichtlich in Kauf nehmen (wie schon erwähnt: Rauchen beispielsweise), höhere Beiträge bezahlen müssen. Nicht als Strafe oder Diskriminierung, sondern weil sie ja voraussichtlich auch höhere Kosten verursachen. Bei anderen Versicherungen richtet sich die Prämie ja unter Umständen auch nach dem individuellen Risiko. (Jedoch bin ich nur vor dem Schadensfall für so eine Unterscheidung, dass Kranke die Behandlungskosten selbst tragen müssen und so in den Bankrott getrieben werden, lehne ich ab.)

  • wie sieht deine ideale lebensweise aus?

    ich kann mir keine funktionierende freie gesellschaft ohne abhängigkeiten vorstellen...


    Subsistenzwirtschaft. Dazu noch eventuell Erhöhung der Lebensqualität durch freien Tausch von Gütern. Aber das ist schon Luxus.

  • scnr:

    Seit wann sind die Rechten gegen Zwangssterilisation? Könnt ihr bitte damit aufhören mein Gut-Böse Weltbild zu zerstören?

    Ernst dazu:

    Ein Anfang wäre für mich neben der Vereinheitlichung der Verwaltung beispielsweise, dass Menschen, die durch ihre Angewohnheiten Gesundheitsschäden absichtlich in Kauf nehmen (wie schon erwähnt: Rauchen beispielsweise), höhere Beiträge bezahlen müssen. Nicht als Strafe oder Diskriminierung, sondern weil sie ja voraussichtlich auch höhere Kosten verursachen.


    Ah gut... Wenn wir dabei auf Fairness gehen. Dann machen wir bitte bei allen Säuglingen einen Gencheck und berechnen daraus ihre Krankenkosten. Wieso soll ich mit guten Genen mehr zahlen als jemand... - find ich einfach dumm.

    Krankenversicherungen sind solidarisch aufgebaut. Außerdem glaube ich dass solche Einteilungen den Bürokratieaufwand extrem in die Höhe treiben.

    Für mich denkt mdk!

    Einmal editiert, zuletzt von Pannonian (25. August 2009 um 11:27)

  • Ah gut... Wenn wir dabei auf Fairness gehen. Dann machen wir bitte bei allen Säuglingen einen Gencheck und berechnen daraus ihre Krankenkosten. Wieso soll ich mit guten Genen mehr zahlen als jemand... - find ich einfach dumm.

    Auch wenn mir noch wohl dabei ist Adok von oben zu zitieren, aber Gene kann man nicht ändern. Ich stehe nach wie vor zu meiner Aussage von oben, dass man im Leben zugunsten des persönlichen Genusses nicht jede erdenkliche Gefahr vermeiden kann. Es gibt aber Genüsse die die Gesundheit stärker beeinträchtigen als andere. Und mein Vorschlag war, dass man die gefährlichsten unter ihnen durch einen höheren Versicherungsbeitrag abdeckt. Wo man den Grenzstrich zieht ist natürlich eine Gradwanderung. Das mit dem Rauchen und Alkoholkonsum war eher als Beispiel gedacht.

    Dass die Bürokratie dadurch verstärkt wird gehört auch zu meinen Bedenken. Irgendwo oben habe ich auch schon das Problem angesprochen, dass man es vielleicht auch schwer kontrollieren kann. Alternativ bleibt natürlich der Weg über eine (höhere) Besteuerung "gewährlicher Genussmittel", die direkt dem Gesundheitswesen zugute kommt.

  • Auch wenn mir noch wohl dabei ist Adok von oben zu zitieren, aber Gene kann man nicht ändern. Ich stehe nach wie vor zu meiner Aussage von oben, dass man im Leben zugunsten des persönlichen Genusses nicht jede erdenkliche Gefahr vermeiden kann. Es gibt aber Genüsse die die Gesundheit stärker beeinträchtigen als andere. Und mein Vorschlag war, dass man die gefährlichsten unter ihnen durch einen höheren Versicherungsbeitrag abdeckt. Wo man den Grenzstrich zieht ist natürlich eine Gradwanderung. Das mit dem Rauchen und Alkoholkonsum war eher als Beispiel gedacht.

    Dass die Bürokratie dadurch verstärkt wird gehört auch zu meinen Bedenken. Irgendwo oben habe ich auch schon das Problem angesprochen, dass man es vielleicht auch schwer kontrollieren kann. Alternativ bleibt natürlich der Weg über eine (höhere) Besteuerung "gewährlicher Genussmittel", die direkt dem Gesundheitswesen zugute kommt.

    Du hast an sich Recht, was man verursacht, muss man selbst bezahlen. So nach der Art: Wieso soll ich dafür aufkommen wenn der sich selbst kaputt macht. Das ist doch unfair.

    Das Problem darin: Führe den Gedanken mal weiter.

    Wieso soll ein gesunder Mensch einem chronisch Kranken das Spital zahlen? Ist doch genauso "unfair". Und am Ende stehst du ohne Krankenversicherung da und kannst alles selbst zahlen.

    Genau da liegt meiner Meinung nach das größte Gefahrenpotential. Wenn wir Einschränkungen machen, können wir leicht weitere Einschränkungen machen und so unsere Gesundheitsvorsorge von innen aushöhlen.

    Am Ende kriegt nur mehr derjenige eine Behandlung der Geld auf den Tisch legen kann, und davor graust mir.

    Btw.: Ich war einmal in meinem Leben im Krankenhaus, gehe ~ 1 mal/jahr zum Arzt, und habe eine eigene Krankenversicherung. Ich bin ein ziemlicher Nettozahler, aber ich tus gerne. Warum? Wenn ich mal ne schlimmer Krankheit/Unfall oder was weiß ich habe, will ich eine Versorgung haben, egal wieviel Geld ich zurückgelegt habe. Wenn ich keine schlimme Krankheit bekomme, bleib ich weiterhin Nettozahler, aber solange nichts schlimmeres passiert...

    Wie gesagt: Wenn ihr so Eingrenzungen macht, denkt bitte zu Ende was man damit tun kann.

    Für mich denkt mdk!

  • Wieso soll ein gesunder Mensch einem chronisch Kranken das Spital zahlen? Ist doch genauso "unfair". Und am Ende stehst du ohne Krankenversicherung da und kannst alles selbst zahlen.

    Das finde ich nicht ungerecht. Ein Kranker kann ja nichts dafür dass er krank ist. Weder derjenige, dessen Krankheit erblich bedingt nicht, noch der Alkoholiker mit Leberschaden hat sich seine Krankheit gewünscht.

    Meine Idee sollte sicher nicht derart ausarten, dass jeder für sein Problem selbst zahlen muss. Das widerspricht der Idee einer Versicherung. Ich meine nur dass extrem gesundheitsschädliches Verhalten (wie gesagt: die Grenze ist nicht eindeutig) mit einem höheren Beitrag zur Deckung der wahrscheinlicheren Folgekosten beitragen könnte. Und zwar so lange man noch gesund ist, was ein klarer Unterschied zu hohen Selbstbehalten ist.

    Ein Freizeitsportler mit Vorliebe für gefährliche Aktivitäten sollte immerhin auch eine zusätzliche Unfallversicherung abschließen. Ähnlich sehe ich das bei Konsumenten von schädlichen Substanzen.

    Genau da liegt meiner Meinung nach das größte Gefahrenpotential. Wenn wir Einschränkungen machen, können wir leicht weitere Einschränkungen machen und so unsere Gesundheitsvorsorge von innen aushöhlen.

    Am Ende kriegt nur mehr derjenige eine Behandlung der Geld auf den Tisch legen kann, und davor graust mir.

    Der Einwand ist absolut berechtigt. Die Gefahr der Aushöhlung besteht bei sehr vielen Eingriffen. Ob das nun Internetsperren, Überwachung oder höhere Versicherungsprämien sind. Mein Konzept hat die idealistische aber unrealistische Voraussetzung, dass die Entscheidungsträger mit der Zeit eben keine derartige Aushöhlung zulassen.

  • Ähnlich sehe ich das bei Konsumenten von schädlichen Substanzen.

    Schädliche Substanzen ist so ein niedlicher Begriff ... Und kein Arzt der Welt hat die selbe Meinung wie ein anderer Arzt über einen solchen Begriff.

    Versuchen wir mal zu definieren..
    1. Rauchwaren (Zigaretten, Marihuana, Crack, Schwammerl , ...)
    2. Drogen (LSD, Heroin,...)
    3. Alkohol

    Also darüber sind wir uns mal einig, oder?
    Gut, folgendes zählt allerdings auch zu schädlichen Substanzen für den Körper
    4. Fett, Zucker
    5. Abgase von Transportmitteln
    6. Kinder naschen gern mal von der Sandkiste
    7. Fleisch
    8. ....

    Natürlich sagst du jetzt wahrscheinlich: Geh bitte, von Fleisch, Fett und Zucker ist noch niemand gestorben ... Doch, schon sehr viele Menschen sogar. Fettleibigkeit und Herzinfarkt sind nur eine Folgeerscheinung von übermäßigem Zucker und Fettgenuß.

    Ab wann gelten also Substanzen als schädlich?

    Es erkranken auch Leute an Krebs, die noch nie eine Zigarette geraucht haben. Es erkranken auch Leute, die 20 Zigaretten pro Tag rauchen, nicht an Krebs.
    Du kannst also nie eine Krankheit vorabsehen. Und wenn du nun jeden Menschen, der schädliche Substanzen zu sich nimmt, mehr zahlen lässt, dann ist das 100% der Bevölkerung, denn auch Fette, Zucker gehören genauso wie Alkohol und Tabak zu schädlichen Substanzen, wenn man sie im Übermaß genießt.

    Was ich damit eigentlich sagen will: Kein Mensch lebt vollkommen gesund. Das geht gar nicht. Überall Abgase, überall Bakterien, überall Viren, usw...

    Das zu Überprüfen wird also nicht nur Mehraufwand der Bürokratie - es wird eher unmöglich werden

    :cheer: manamana :dance: düdüdüdüdü :trampolin: :cheer:

  • Das zu Überprüfen wird also nicht nur Mehraufwand der Bürokratie - es wird eher unmöglich werden

    Damit hast du Recht. Ein höherer Versicherungsbeitrag, wie ich ihn zuerst angesprochen habe, ist wohl nicht realisierbar. Als Alternative könnte ich mir aber vorstellen, dass die Steuern auf gefährliche Produkte (wobei ich vor allem an deine Punkte 1 und 3 denke, 2 ist sowieso illegal) angehoben werden, und die Einnahmen davon direkt dem Gesundheitswesen zugute kommen.

    Dadurch würden die Konsumenten, die selbst eine Gefahr auf sich nehmen, mengenabhängig zur Kasse gebeten. Zur Erinnerung: Ich möchte nicht Raucher und Trinker strafen, sondern ich habe oben eine Reduktion oder Abschaffung der hohen Selbstbehalte bei Krankheiten und Behinderungen vorgeschlagen, möchte aber nicht nur Forderungen stellen, sondern auch mögliche Finanzierungen abwegen. Daher erscheint mir das als faire Alternative.

  • Hm soviel ich dunkel in Erinnerung habe wurde sogar überlegt auf Genußmittel, die hohen Fett und Zuckeranteil haben, höhere Steuern einzuführen. Ich weiß nur nicht mehr ob das in Deutschland oder Österreich war. Vielleicht was das jemand von euch noch? Damals gab es jedenfalls eine riesen Aufregung. Und die Diskussion ist recht schnell wieder im Sand verlaufen.
    In Österreich ist sowas anscheinend überhaupt nicht möglich durchzusetzen. Die Roten sind dafür zu dumm, den Grünen hört keiner zu ... Vorschlagen kann man es ja mal, aber wenn dann die Wahlen wieder kommen, kommt alles Unangenehme schnell vom Tisch, weil sonst gibts ja Stimmeneinbruch ...
    Österreich ist einfach kein Land, in dem etwas komplett durchgesetzt wird. Es muss anscheinend immer allen Recht gemacht werden.
    Man sollte dann allerdings auch gesunde Substanzen (Gemüse, Kohlehydrate-, Eiweißhaltige Speisen) günstiger machen, damit die Menschen eben nicht eine Tiefkühlpizza um 1.79 sondern lieber Gemüse und Nudeln kaufen.

    :cheer: manamana :dance: düdüdüdüdü :trampolin: :cheer:

  • http://adokhugi.livejournal.com/93513.html

    Auch wenn es in diesem Fall nicht konkret um Zwangssterilisation geht: Die religiösen Konservativen sind die Einzigen, die grundsätzlich gegen Eugenik jedweder Art sind!


    In dem Artikel finde ich dieses Zitat:

    Zitat von Aus dem Artikel

    "Dies soll durch genetische Beratung der als Überträger der Krankheit fungierenden Eltern und gegebenenfalls ... durch die Auswahl gesunder Embryos vor der Implantation geschehen."


    Dagegen hätt ich nix einzuwenden. Das entspricht IMHO ungefähr dem, daß jemand mit einer erblichen Krankheit sich dazu entschließt, keine Kinder zu bekommen. Nur daß er sich aufgrund eines solchen Vorgehens vielleicht doch Kinder zu haben traut.

  • Hm soviel ich dunkel in Erinnerung habe wurde sogar überlegt auf Genußmittel, die hohen Fett und Zuckeranteil haben, höhere Steuern einzuführen. Ich weiß nur nicht mehr ob das in Deutschland oder Österreich war. Vielleicht was das jemand von euch noch? Damals gab es jedenfalls eine riesen Aufregung. Und die Diskussion ist recht schnell wieder im Sand verlaufen.
    ...



    Jetzt habe ich mir das längere Zeit durchgedacht. Irgendwie gefällt es mir nicht, wieder neue Steuern einzuführen oder unter irgendeinem Vorwand welche zu erhöhen. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass bereits genügend monetäre Mittel da sein müssen. Wenn es sich nicht ausgeht, dann muss man eben irgendwo den Rotstift ansetzen und Einsparungen machen. Ich halte nichts davon, in ein Fass ohne Boden mehr hineinzupumpen - das wird genauso verschwinden wie alles andere auch. Eigentlich müsste man ein paar Stellen neu besetzen gegen Leute, die es gewohnt und bereit sind, mit dem Budget nicht nur auszukommen, sondern auch gute Arbeit zu leisten. Ich sage voraus, dass sich das längere Zeit nicht umsetzen lassen wird - im Gegenteil - wer das versucht, wird vermutlich selbst verschwinden.

    Man sollte dann allerdings auch gesunde Substanzen (Gemüse, Kohlehydrate-, Eiweißhaltige Speisen) günstiger machen, damit die Menschen eben nicht eine Tiefkühlpizza um 1.79 sondern lieber Gemüse und Nudeln kaufen.



    Jetzt sind wir wieder bei einem Streitpunkt angelangt: Was ist gesund? Wie wird die Meinung dazu morgen sein und wie weit ist die Meinung von bestimmten Gruppen beeinflusst?

    Ich habe z.B. gehört, dass in tiefgekühltem Gemüse mehr Vitamine erhalten bleiben sollen, als in solchem, dass nicht gekühlt wird. Außerdem verhindert Tiefkühlung, dass Pflanzen als Fraßschutz Abwehrstoffe zu produzieren beginnen und somit nicht mehr so gesund sind, wie weithin angenommen. Demnach hat Dein Gemüse vom Bauern nach einem Markttag in der Sonne nicht mehr allzuviele Vorteile gegenüber dem Tiefkühlgemüse. Wenn wir beides einmal ordentlich erhitzt haben, ist von den Vitaminen ohnehin nicht mehr viel übrig.

    Weiters gibt es Menschen mit Lebensmittelallergien. Wenn man die Preise für bestimmte Lebensmittel erhöht, um die Bevölkerung zu animieren, doch das Richtige zu essen - kann es nicht sein, dass man dann Allergikern schadet? Es könnte doch dann so sein, dass bestimmte Zusatzstoffe gegen andere ausgetauscht werden - eben damit das Produkt billiger wird oder das Produkte ganz aus den Regalen verschwinden und gegen andere, nicht steuerlich benachteiligte, ersetzt werden. Was essen dann die Leute, die das nicht vertragen?

    Der Vorschlag mit der gesunden, frischen Ernährung ist etwas Feines, aber es hat nicht jeder Zeit und Muße, sich den ganzen Tag in die Küche zu stellen. Das hat es einmal gegeben, aber da war in einer Ehe ein Ehepartner für den Haushalt und einer fürs Geldverdienen zuständig. Wollen wir das wieder einführen?

    Übrigens - mit meinem Gemüseanbau und -transport holze ich Wälder ab, zerstöre Lebensräume, erzeuge versalzene Böden, schädige das Grundwasser und erzeuge Treibgas. Was sind da die Folgeschäden? Ozon --> Hautkrebs?

    Außerdem habe ich auch wieder gehört, dass es in keinster Weise gesund sein soll, sich zu ballaststoffreich zu ernähren, da das menschliche Verdauungssystem damit nicht zurecht kommt. Das macht zwar satt und schlank, soll aber das Risiko von Darmkrebs erhöhen.

    Wollen wir jetzt darüber diskutieren, welchen Krebs man fahrlässigerweise fördern darf und welchen nicht?

    Weiters habe ich gehört, dass das Körpergewicht zu einem nicht zu geringen Anteil genetisch beeinflusst wird. Ob man dazu neigt leicht mollig zu werden oder ein Knochengestell, sucht man sich nicht ganz selbst aus. Man ist sich auch nicht sicher, ob es wirklich so gut ist, wenn man Leute in eine Gewichtsklasse presst, in die sie vielleicht nicht hineingehören.

    Dagegen hätt ich nix einzuwenden. Das entspricht IMHO ungefähr dem, daß jemand mit einer erblichen Krankheit sich dazu entschließt, keine Kinder zu bekommen. Nur daß er sich aufgrund eines solchen Vorgehens vielleicht doch Kinder zu haben traut.



    Das sehe ich nicht ganz so. Bis dato war es ja so, dass man Kinder abtreiben konnte, also auch die Möglichkeit hatte, solange zu "probieren" bis man ein gesundes bekäme. Außerdem gefällt mir die Formulierung

    ... jemand mit einer erblichen Krankheit sich dazu entschließt, keine Kinder zu bekommen ...

    nicht so recht. Wenn ich eine Erbkrankheit habe, dann bin ich entweder normal genug, um einen Partner zu finden und für Nachwuchs zu sorgen - Warum sollte ich dann mein Kind abtreiben/ausselektieren lassen? Es hat doch nur eine Ähnlichkeit mit mir, mit der ich auch ohne weiteres leben kann! - oder ich bin derart beeinträchtigt, dass mir zumindest eines von beiden nicht gelingt. Dann brauche ich einen Spender für Samen- bzw. Eizellen und eine Leihmutter - abgesehen von einer Klinik mit einem mich behandelndem Arzt. All dies ist in Österreich schwer zu bekommen - in so einem Fall vermutlich nicht nur in Österreich.

    Ein schreckliches Schicksal ist es fürwahr,
    ein Blinder zu sein in der Sehenden Schar,
    noch schrecklicher ist es, das muss ich verkünden,
    der Sehende zu sein unter lauter Blinden.
    Ein böses Los, wenn vom Schicksal geschickt ist,
    dass unter Vernünftigen einer verrückt ist:
    noch schlimmer ergeht es dem gänzlich Zerknickten,
    der einzig normal unter lauter Verrückten!

    Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. :engel:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!