Als Vertreter der Linux-Fetisch-Fraktion find ich OpenOffice trotzdem blöd. Tabellen innerhalb von Textdokumenten und speziell innerhalb von Präsentationen sind einfach total ungut, und insbesondere Impress ist mit nervigen Bugs und wenig brauchbaren Vorlagen ziemlich bäh. Mangels Alternativen verwend ich OpenOffice trotzdem, weil mit LaTeX für die meisten use cases nicht zusagt, und KOffice auch noch nicht ganz brauchbar ist. Und für die diversen Email-Korrespondenzen innerhalb zusammengewürfelter Übungsgruppen hat man eh kaum eine andere Wahl.
LaTeX ist super für größere Sachen mit viel Inhalt und wenig optischen Krimskrams (sprich: Bakk./Diplomarbeiten), aber für kleinere Schnell-Schnell-Dokumente ist es mir zu blöd, die Benutzung von Standardfunktionalität erst googlen zu müssen. Präsentationen erstellen geht meiner Meinung nach grundsätzlich gegen den Gedankten von LaTeX, dass man den Inhalt ohne Konzentration aufs Aussehen verfassen sollte, allerdings sind Präsentationen genau das - wenig Inhalt (wortmäßig), viele visuelle Elemente, teilweise mit haariger Positionierung. Das ist schon so aufwändig genug, da brauch ich nicht noch einen komplizierten Befehlssatz und den Zwang zum .pdf-Ausspucken zum Vorschauen der Änderungen.
Office 2007 hab ich selber noch nicht benutzt, schaut aber irrsinnig lässig aus. Alle Achtung vor dem Mut zur Veränderung, ich find die Ribbons zumindest vom Konzept her sehr genial und innovativ. Bedienerisch war MS Office sowieso immer vor den anderen GUI-Office-Suiten, bis auf die buggige Bildpositionierung und umständlichen Styles. Aufgrund der Plattformverfügbarkeit und Dateiformat-Politik ist mir MS Office aber trotzdem ein rotes Tuch. Außerdem will ich nicht mehr raubkopieren, und zahlen tu ich für Standardsachen wie Office-Tools sicher nicht mehr.
KOffice ist am vielversprechendsten, echt nett zu bedienen (wenn auch das Hantieren mit Tabellen *noch* schlimmer ist als bei OpenOffice), hat allerdings in den 1.x Versionen einen unbrauchbaren PDF- bzw. Drucker-Output, so dass es für Aufgaben außerhalb meiner Bildschirmanzeige kaum brauchbar ist. (Und für andere Zwecke braucht man Office-Software wohl kaum.) Das wird mit 2.x besser, da freu ich mich schon drauf. KOffice zeigt im Übrigen großartig, dass OpenOffice das OpenDocument-Format nicht mit dem Löffel gefressen hat und beide Office-Suiten noch an der Interoperabilität arbeiten müssen. Aber zumindest arbeiten sie überhaupt einmal dran