Proteste an der Hauptuni

  • durch direktere demokratie wird nicht unbedingt alles besser. vor allem ohne unabhängige medien und berichterstattung


    Keine Frage. Ich habe ja auch nie behauptet, dass ich mit der Medienlandschaft in Österreich zufrieden bin.
    Profil, News, Trend, Format & Kurier gehören mehr oder weniger zu einem Konzern, DiePresse, Wirtschaftsblatt und die Kleine Zeitung(größtes Regionalblatt in Ö) gehören "zusammen".


    und ohne leute, die sich eingehend und unvoreingenommen mit einem thema beschäftigen, ist so etwas sogar gefährlich, nämlich in dem sinne, dass die meinung der menschen gezielt manipuliert wird.


    Ob sich die Leute jetzt bei einer direkten oder indirekten Wahl nicht informieren ist auch schon egal.
    Manipuliert und beeinflusst werden Sie/Wir so und so.

  • Wusste ich garnicht!
    Dass das österreichische Wahlrecht nicht gerade Kleinparteienfreundlich ist lassen wir hier mal außen vor.


    also du kannst ohne probleme den (jugend) organisationen aller politischen parteien beitreten.. die freuen sich immer um helfer.

    ab einer gewissen anzahl von unterstützern kannst du bürgerlisten oder ähnliches gründen und damit bei wahlen antreten.
    natürlich brauchst dafür mal eine gewisse anzahl von unterstützern, das können in einer gemeinde auch wenige menschen sein.

    die grünen sind doch in österreich auch durch eine bewegung entstanden oder?
    und schau heute ist das eine partei die doch sehr breit vertreten ist.

    ihr könnts ja die studentenpartei gründen oder so ...

  • Nicht kleinparteienfreundlich ists trotzdem, siehe 4% Hürde. Eigentlich müsste ein 183stel, also ca. 0,55% reichen, um in den Nationalrat einzuziehen.

    Lokal kann man natürlich schon leichter etwas erreichen, da gibts ja auch Bürgerlisten. Nur bildungspolitisch wirst da nix erreichen.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Nicht kleinparteienfreundlich ists trotzdem, siehe 4% Hürde. Eigentlich müsste ein 183stel, also ca. 0,55% reichen, um in den Nationalrat einzuziehen.

    Lokal kann man natürlich schon leichter etwas erreichen, da gibts ja auch Bürgerlisten. Nur bildungspolitisch wirst da nix erreichen.


    naja du brauchst ja auch ein netzwerk um großflächig was zu erreichen.
    daran scheiterts ja beim BZÖ dass ja auch probleme hat das gesamte bundesgebiet mit genügend bezirksorganisationen etc zu versorgen.


    gegen was zu protestieren ist immer einfach, vor allem wenn man keine realisitischen lösungsvorschläge hat geschweige denn selbst was bessser machen will ..

  • gegen was zu protestieren ist immer einfach, vor allem wenn man keine realisitischen lösungsvorschläge hat geschweige denn selbst was bessser machen will ..


    Da bin ich jetzt sprachlos.


    die grünen sind doch in österreich auch durch eine bewegung entstanden oder?
    und schau heute ist das eine partei die doch sehr breit vertreten ist.

    ihr könnts ja die studentenpartei gründen oder so ...


    Ja. Die Gründung einer Partei ist
    1. nicht das was ich will (mehr direkt demokratische Mitbestimmung) und
    2. ändert das für die nächsten 20 Jahre nichts an der Bildungspolitik

  • Zitat


    ihr könnts ja die studentenpartei gründen oder so ...

    es geht halt leider alle etwas an. ich finde parteien, die sich nur für einen themenkreis einsetzen, siehe hundepartei oder piratenpartei, nicht extrem sinnvoll

    Ja. Die Gründung einer Partei ist
    1. nicht das was ich will (mehr direkt demokratische Mitbestimmung) und
    2. ändert das für die nächsten 20 Jahre nichts an der Bildungspolitik

    die proteste sind für den moment sicher die beste form.

    dass direkte demokratie bald an ihre grenzen stößt konnte man zb an der fh1-plenumsdiskussion vorgestern (iirc) zum thema plenum und interuniversitäre versammlung relativ gut sehen. da nicht alle im plenum sein können, braucht man ein delegiertensystem usw. usw. und es ist relativ schwer, wenn man das basisdemokratische prinzip nicht aufweichen möchte, vor allem für die österreichweite bewegung (von europaweit ganz zu schweigen).

    das netz bietet hier natürlich eine vielzahl neuer möglichkeiten, aber da ich eigentlich ein e-voting gegner bin, betrachte ich das sehr kritisch.

    lg

  • das netz bietet hier natürlich eine vielzahl neuer möglichkeiten, aber da ich eigentlich ein e-voting gegner bin, betrachte ich das sehr kritisch.


    Nur um das kurz anzumerken: Die öffentliche Abstimmung in einem Plenum, die bekanntlich nicht geheim ist, hat mit den Problemen von E-Voting, die gerade von der notwendigen geheimen Wahl herrühren, nichts zu tun. Deshalb muss man hier differenzieren. Eine Plenumsabstimmung online durchzuführen ist relativ problemlos möglich. Eine geheime Wahl per E-Voting durchzuführen ist unmöglich.

    Let us be thankful we have commerce. Buy more. Buy more now. Buy. And be happy.

    Einmal editiert, zuletzt von [fl]Quel`Tos (19. November 2009 um 12:52)

  • Zitat von [fl]Quel`Tos;615004

    Eine Plenumsabstimmung online durchzuführen ist relativ problemlos möglich.


    und zwar wie?

    Willfähriges Mitglied des Fefe-Zeitbinder-Botnets und der Open Source Tea Party.

  • Frag ich mich auch. Geheimhaltung wär ja nicht das einzige Problem. Was ist, wenn sich jemand ein Botnetz mietet, und damit ein paar Millionen Stimmen ins System schmeisst?

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • und zwar wie?


    Z.B. indem viele Plena zeitgleich durchführt werden und eine Stimmauszählung beispielsweise über Stream erfolgt.

    Sorry, wenn ich das ein bissl zu aggressiv ausgedrückt hab, ich meinte wirklich relativ im Vergleich zu einer geheimen Wahl. Dass hier die Komplexität durchaus beachtlich werden kann wenn's nicht mehr um ein paar parallele Plena sondern beispielsweise um eine bundesweite Abstimmung geht, bei der wirklich jeder und jede Studierende mitstimmen (können) soll, ist klar. Aber im Vergleich zu geheimem E-Voting, das per Definition unmöglich ist, ist eine offene Abstimmung online zumindest möglich.

    Was ist, wenn sich jemand ein Botnetz mietet, und damit ein paar Millionen Stimmen ins System schmeisst?


    Sowas wäre nur in einem sehr großen Rahmen denkbar. (Sorry, ich sitz gedanklich noch immer im kleinen Plenum an der TU, wo darüber diskutiert wird, wie das Grazer Plenum genausoviel Einfluss haben kann wie das Wiener Audimaxplenum).
    Aber man müsste halt mit maximaler Transparenz vorgehen. Jeder muss seine eigene Stimme einsehen können genau dort wo sie gezählt wird und auch selbst nachzählen können. Identity müsste auch irgendwie über Registrierung laufen etc. etc.

    Aber nochmal, ich will nur sagen, dass die Problemklasse bei E-Voting eine völlig andere (unlösbare) ist als bei einem öffentlich einsehbaren Onlinevoting, das imho zufriedenstellend durchführbar ist - in sehr kleinem Rahmen sehr einfach, in größerem Rahmen müsste man sich was überlegen.

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    Einmal editiert, zuletzt von [fl]Quel`Tos (19. November 2009 um 13:58)

  • Zitat von [fl]Quel`Tos;615004

    Aber nochmal, ich will nur sagen, dass die Problemklasse bei E-Voting eine völlig andere (unlösbare) ist als bei einem öffentlich einsehbaren Onlinevoting, das imho zufriedenstellend durchführbar ist - in sehr kleinem Rahmen sehr einfach, in größerem Rahmen müsste man sich was überlegen.

    ja, stimmt natürlich, so weit hab ich nicht gedacht... wenn man es schafft, so eine online-plattform aufzusetzen, könnte das die lösung für die ganzen derzeitigen plenumsdiskussionen sein. wie wäre es mit einer webanwendung, die gleichzeitig auch als kommunikationsforum dient? da gibt es sicher vieles das man mit mäßigem integrationsaufwand verwenden könnte...

  • Zitat von [fl]Quel`Tos;615004

    Eine geheime Wahl per E-Voting durchzuführen ist unmöglich.

    Quelle? Es gibt durchaus geheime e-Votingsysteme. Nur weil diese in der Politik nicht eingesetzt werden heißt das nicht, dass sie nicht existieren.

    Mehr Infos zB hier.

    [font=verdana,sans-serif]"An über-programmer is likely to be someone who stares quietly into space and then says 'Hmm. I think I've seen something like this before.'" -- John D. Cock[/font]

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  • man müsste die e votingsysteme nur für die politik anpassen.


    Nur will die Politik halt die Transparenz nicht verringern, sondern vergrößern. Die des Bürgers, wohlgemerkt, nicht die des Staates. Ist doch auch für Postenvergabe etc. ganz praktisch, wenn man weiß, wer was gewählt hat.

    Merke: Wenn es die Information schon einmal gibt, wärs doch widersinnig, sie nicht auch zu verwenden?

  • Nur will die Politik halt die Transparenz nicht verringern, sondern vergrößern. Die des Bürgers, wohlgemerkt, nicht die des Staates. Ist doch auch für Postenvergabe etc. ganz praktisch, wenn man weiß, wer was gewählt hat.

    Merke: Wenn es die Information schon einmal gibt, wärs doch widersinnig, sie nicht auch zu verwenden?


    hast das schon mal von einem politiker gehört (zitate) oder sind das spekulationen?

  • hast das schon mal von einem politiker gehört (zitate) oder sind das spekulationen?

    Zitate nicht unbedingt aber die Erprobung des evoting systems bei unsrer letzten ÖH Wahl spricht Bände...

    Blackbox System [wahlgeheimnis geht gegen null] , massenweise Kampfposter der AG bei uns im Forum ( http://informatik-forum.at/showthread.php…ght=kampfposter , http://informatik-forum.at/showthread.php…ght=kampfposter )

    Einmal editiert, zuletzt von toxiscm (20. November 2009 um 15:11)

  • man müsste die e votingsysteme nur für die politik anpassen.

    wenn du das forderst, müssten sie zb nach derzeitiger rechtssprechung des BVG in deutschland so gestaltet sein, dass von jeder wählerin und jedem wähler ohne besondere vorkenntnisse der wahlvorgang nachvollzogen werden kann, und das ist wohl etwas schwierig.

    lg

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