ich habe gerade im job-forum folgendes gelesen:
ausschreibung einer diplomarbeit nur für frauen (versch. themen)
das projekt ist sicher eine feine sache, und wäre ich weiblich und bräuchte ich auch eine diplomarbeit würde ich mich dort sofort melden. da ich mir aber mein geschlecht nicht aussuchen kann, frage mich bei solchen ausschreibungen immer, mit welcher begründung man die gleichstellung einer gesellschaftsgruppe der gleichbehandlung des individuums überordnet.
die rechte einzelner personen auf gleichbehandlung werden dabei bewusst eingeschränkt, um einem "höheren zweck" (frauenanteil) zu dienen. ich verstehe natürlich, dass man damit schneller das ziel der gleichstellung quer durch die gesellschaft erreicht, aber ich habe bisher wenig darüber gelesen, wie ein derartiges abwägen von grundrechten gerechtfertigt wird.
von einem projekt der frauenförderung erwarte ich mir schon aufgrund der finanzierung dieser projekte, die ja auch nicht geschlechtsspezifisch funktioniert, dass in irgendeiner form in der öffentlichen kommunikation auch die andere hälfte der gesellschaft angesprochen wird, zb indem man erklärt,
- warum männer bei den aktivitäten nicht willkommen sind (und warum das nicht ein akt der unfreundlichkeit, sondern sinnvoll für alle ist),
- warum gleichbehandlung nicht ausreicht und man zum quasi-gegenteil greifen muss, um die gleichstellung zu erreichen,
- warum ein bestimmter frauenanteil überhaupt so wichtig ist.
ich glaube dass kommunikation (auch mit den naturgemäß sehr bösen männern) ein wichtiger schritt ist, um der natürlichen polarisierung durch solche maßnahmen entgegenzuwirken.
ich bin gespannt auf eure meinung dazu. vl hat ja auch jemand literaturtips?
lg