Rauchen und die Arbeitslosigkeit

  • So wie viele von euch, gehe auch ich einer Studentischen Arbeit nach. Und zwar einmal die Woche. Auf meinem Weg in die Arbeit steig ich immer in Floridsdorf in/vom 26er an der Haltestelle vor dem AMS um.

    So wie an jeder Haltestelle gibt es auch dort einige Raucher und nach meiner Subjektiven Auffassung sind es dort einige mehr. Gerne sieht man genau jene am Rauchen, die das AMS verlassen haben oder noch die entsprechenden Unterlagen in der Hand haben. (was wahrscheinlich vor einem AMS auch nicht allzu ungewöhnlich ist)

    Trotzdem stelle ich mir die Frage:
    Neigen Raucher eher zur Arbeitslosigkeit als Nichtraucher?

    Von der Logik her wärs ja nicht so abwegig. Wenn ich als Chef die Entscheidung hätte, einen von zwei Angestellten zu entlassen, und beide von der Qualifikation und dem sozialen Hintergrund gleich wären, dann würde ich zuerst den Raucher entlassen. Einfach weil er öfters Pausen macht und die Erkrankungswahrscheilichkeit höher ist.

    Was meint ihr dazu? gibt es da eventuell Statistiken dazu oder eigene Erfahrungen.

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche bleibt dem Auge verborgen.

  • Ich hab zwar jetzt keine Quellen bei der Hand, aber soweit ich weiß, ist der Anteil der Raucher unter Personen mit niedrigerem Bildungsniveau höher als bei Personen mit höherem Bildungsniveau. Unter den Personen mit niedrigem Bildungsniveau ist auch die Arbeitslosigkeit höher. Ich denke, dass das zumindest einer der Gründe ist, wieso beim AMS überdurchschnittlich viele Raucher anzutreffen sind.

  • Ich hab zwar jetzt keine Quellen bei der Hand, aber soweit ich weiß, ist der Anteil der Raucher unter Personen mit niedrigerem Bildungsniveau höher als bei Personen mit höherem Bildungsniveau.

    da muss man wohl zwischen maennern und frauen unterscheiden.

    Zitat von kurzlehrbuch medizinische psychologie


    maenner mit sehr niedrigem bildunsniveau rauchen doppelt so haeufig wie jene mit hohem bildungsniveau. die anteile starker raucher sind dreifach hoeher. bei frauen gibt es im hinblick auf das rauchverhalten geringere bildungsspezifische unterschiede.

    Willfähriges Mitglied des Fefe-Zeitbinder-Botnets und der Open Source Tea Party.


  • Trotzdem stelle ich mir die Frage:
    Neigen Raucher eher zur Arbeitslosigkeit als Nichtraucher?

    Ich denke das man die Fragen andersrum formulieren sollte:
    "Neigen Arbeitslose eher zum Rauchen ?"

    Dies würd ich mit unbewiesenem Ja beanworten, da einem ja ziemlich fad im Schädl werden kann auf Dauer und wenn ich ans Bundesheer zurückdenk, wieviel Leute da zum Rauchen angefangen haben weil ihnen so fad war, wäre der Gedankengang für mich sehr plausibel.

    Ergo: Ich würde eher sagen, die Leute rauchen weil Sie beschäftigungslos sind.

  • Dies würd ich mit unbewiesenem Ja beanworten, da einem ja ziemlich fad im Schädl werden kann auf Dauer und wenn ich ans Bundesheer zurückdenk, wieviel Leute da zum Rauchen angefangen haben weil ihnen so fad war, wäre der Gedankengang für mich sehr plausibel.


    Bundesheer ist sicher ein gutes Gruppenzwang-Studienobjekt. Da haben die Leute wohl eher geraucht, weil alle anderen auch geraucht haben und sie sich blöd vorgekommen sind als der einzige Nichtraucher im Zimmer.

    Während meines Grundwehrdienstes hat die Raucher/Nichtraucher-Verteilung ja auch ganz gut dem von Paulchen angesprochenen Zusammenhang entsprochen. Fast alle haben geraucht, und die kleine Gruppe der Nichtraucher war beinahe deckungsgleich mit der kleinen Gruppe derer, die aus irgendeinem Gymnasium gekommen sind.

  • Ich finde vor der Uni rauchen auch ziemlich viele Leute. Vielleicht sollte man da die Untersuchung machen: Rauchen Architektur-Studenten mehr als Informatik-Studenten?

    rofl

    Wer FU sagt, muss auch T sagen

  • mal anders rum:

    Wenn ich nen Job zu vergeben hätte, dann würde ich bei gleicher Quali einen Nichtraucher vorziehen.
    Einfach weil er flexibler einsetzbar ist.

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche bleibt dem Auge verborgen.

  • Ich glaub', die Raucherpausen sind eh gut. Irgendwie kommt mir Rauchen gehen akzeptierter vor als 5 Minuten aus dem Fenster starren. Und hie und da eine Pause ist schon fein und dann geht's besser weiter.
    Ich würde auch den Nichtraucher bevorzugen. Ich bin Rauch nicht mehr gewohnt (wenn auch bisher nur passiv) und vertrag den Gestank überhaupt nicht. Krieg ich Kopfweh und dann is' vorbei bei mir.

  • Von der Logik her wärs ja nicht so abwegig. Wenn ich als Chef die Entscheidung hätte, einen von zwei Angestellten zu entlassen, und beide von der Qualifikation und dem sozialen Hintergrund gleich wären, dann würde ich zuerst den Raucher entlassen. Einfach weil er öfters Pausen macht und die Erkrankungswahrscheilichkeit höher ist.

    Klingt nach Eugenik am Arbeitsplatz.

    Deshalb bist du aber wohl auch nicht der Entscheider - auf eine derart vereinfachte Schlußfolgerung kann auch nur ein Ingenieur kommen. In der Praxis wirst du keine zwei exakt gleichen Angestellten finden.

  • Wenn ich als Chef die Entscheidung hätte, einen von zwei Angestellten zu entlassen, und beide von der Qualifikation und dem sozialen Hintergrund gleich wären, dann würde ich zuerst den Raucher entlassen. Einfach weil er öfters Pausen macht ...


    das glaub ich eigentlich nicht. wie gelbasack schon gesagt hat, sind pausen ohnehin notwendig. wenn gerade keine zeit fuer eine pause ist, dann unterbreche ich meine arbeit auch nicht fuer eine rauchpause. => kein zusaetzlicher overhead durchs rauchen. wenn es an der zeit ist eine pause zu machen, dann macht es keinen unterschied ob ich jetzt 5 minuten auf derstandard.at rumgurke, oder schnell eine rauchen gehe. ein nichtraucher-kampi-klon waere also nicht produktiver. auffaellig viele rauchpausen machen nur die, denen ohnehin fad im schaedl ist. [edit]und die wuerden dann auffaellig viel anderes unnuetzes zeug machen[/edit]

    Willfähriges Mitglied des Fefe-Zeitbinder-Botnets und der Open Source Tea Party.

  • Zitat von Kash

    Einfach weil er öfters Pausen macht...


    Is das so?
    Also das würd ich nicht gerade behaupten. Was der eine an Rauchpausen nimmt, nimmt sich der andre um Kaffee trinken zu gehn (was dann wohl auch oft kombiniert wird).
    Da müssen wir die Kaffeesucht schon miteinbeziehen.. ;)

    Zitat von max_rayman

    Ich denke das man die Fragen andersrum formulieren sollte:
    "Neigen Arbeitslose eher zum Rauchen ?"

    Der Meinung bin ich übrigens auch ;)


  • kann mich dunkel daran erinnern in der schule im biologie-unterricht damals gehört zu haben, dass laut einer studie (is jetzt so ungefähr 8 jahre her, deswegen sicher nichtmehr aktuell bzw. vielleicht gilt das auch noch) raucher nach ihrer letzten zigarette für kurze zeit (ca 15 min) um einiges leistungsfähiger wären als ein nichtraucher, weiss da wer was genaueres? würd mich auch interessieren - bin übrigens selber raucher...

    "There's no such thing as Computer Science-it's witchcraft", math department of MIT, 1961

    You are all children of a worthless god!

  • Falls der Raucher aber mit einem Nichtraucher das Büro teilt, ist der dafür für 15 Minuten weniger produktiv, weil ihm der Gestank in die Nase steigt.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Falls der Raucher aber mit einem Nichtraucher das Büro teilt, ist der dafür für 15 Minuten weniger produktiv, weil ihm der Gestank in die Nase steigt.

    Wieso? Rauchen am Arbeitsplatz ist doch seit längerem schon verboten. Da kann man sich als Nichtraucher ganz einfach mit rechtlichen Mitteln wehren.

    Wer FU sagt, muss auch T sagen

  • Davon red ich ja gar nicht, wär ja noch schöner. :shiner:

    Ein Raucher, der vom Rauchen zurückkommt, verbreitet auch noch einige Zeit unangenehmen Geruch. Das ist zwar in einem Ausmaß, in dem mans akzeptieren muss, aber die Konzentration leidet.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Davon red ich ja gar nicht, wär ja noch schöner. :shiner:

    Ein Raucher, der vom Rauchen zurückkommt, verbreitet auch noch einige Zeit unangenehmen Geruch. Das ist zwar in einem Ausmaß, in dem mans akzeptieren muss, aber die Konzentration leidet.

    Okay, ich hab zu schnell deinen Post gelesen. gg

    Wer FU sagt, muss auch T sagen

  • Ich glaub', die Raucherpausen sind eh gut. Irgendwie kommt mir Rauchen gehen akzeptierter vor als 5 Minuten aus dem Fenster starren. Und hie und da eine Pause ist schon fein und dann geht's besser weiter.
    Ich würde auch den Nichtraucher bevorzugen. Ich bin Rauch nicht mehr gewohnt (wenn auch bisher nur passiv) und vertrag den Gestank überhaupt nicht. Krieg ich Kopfweh und dann is' vorbei bei mir.

    Glaub das es auch auf den Arbeitsplatz ankommt. Bei einem Programmierer ist der Unterschied wohl eher kleiner, hingegen bei einem Fließbandarbeiter oder bei jemanden in der Produktion ist das Pausenproblem wohl eher grösser.

    Aber wie du schon sagst, es ist ja nicht die einzige negative Begleiterscheinung.

    Klingt nach Eugenik am Arbeitsplatz.

    Deshalb bist du aber wohl auch nicht der Entscheider - auf eine derart vereinfachte Schlußfolgerung kann auch nur ein Ingenieur kommen. In der Praxis wirst du keine zwei exakt gleichen Angestellten finden.

    Eugenik ist ja wohl was anderes. Beim Rauchen handelt es sich ja um eine Sache die sich jeder selbst ausgesucht hat und hat eigentlich keine humangenetische Hintergründe.

    Aber du hast recht ich entscheide nicht über Kündigungen oder Einstellungen und bin auch froh darüber, weil wenn von oben die Weisung kommen würde z.b. 20% zu Entlassen, dann hätte ich sicher keine ruhige Nacht und jeder hat seine Vor und Nachteile nach denen würde ich dann Entscheiden. Und das Rauchen ist nun mal nen Nachteil, aber ob der bei der Entscheidung gewicht hat, hängt mehr von der Position und der Umgebung ab.

    Außerdem gibt es ja einige Firmen die ein Bevorzugung von Nichtrauchern offen zugeben siehe hier. Laut dem ist dies demnach ja nicht mal diskriminierend

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche bleibt dem Auge verborgen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kash (3. März 2009 um 11:32)

  • :D ich frag mich, ob man in DE auch diskriminieren darf, wenn derjenige angibt aus religiöser überzeugung zu rauchen.

    Otto: Apes don't read philosophy. - Wanda: Yes they do, Otto, they just don't understand
    Beleidigungen sind Argumente jener, die über keine Argumente verfügen.
    «Signanz braucht keine Worte.» | «Signanz gibts nur im Traum.» 

    Das neue MTB-Projekt (PO, Wiki, Mitschriften, Ausarbeitungen, Folien, ...) ist online
    http://mtb-projekt.at

  • Rauchen am Arbeitsplatz ist doch seit längerem schon verboten. Da kann man sich als Nichtraucher ganz einfach mit rechtlichen Mitteln wehren.

    Theoretisch. Wenn die meisten Kollegen und der Chef rauchen, und es in der Firma üblich ist Regelungen zum Nichtraucherschutz sehr eingeschränkt umzusetzen, dann wirst du es schwer haben. Rechtliche Mittel gibt es, aber wenn du sie anwendest lässt sich für den Vorgesetzten schnell ein Grund dafür finden dass du deinen Job los bis. Weiß ich von Verwandten.

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