Bildungsmisere mit Claudia Schmied

  • Wenn Lehrer anscheinend so ein Traumjob ist, warum will dann eigentlich nicht jeder Lehrer werden?

    Ich verstehe ja, wenn jemand sich aufregt, daß Topmodels/Popstars/Bundeskanzler/Manager/Königinnen-von-England etc. hundertmal mehr verdienen als ein durchschnittlicher Angestellter, und das für oft nur sehr kritikwürdige Leistungen. Da hat man nicht realistisch die Chance, da auch reinzukommen, deshalb riecht das so nach Benachteiligung, Ausbeutung und Klassengesellschaft.

    Aber die Ausbildung und der Berufsweg Lehrer ist ja jetzt nicht so ein Märchen-Wunschtraum. Der Job steht jedem offen.

    Ich könnt mir aber überhaupt nicht vorstellen, diesen Job auszuüben. Also warum sollte ich die Leute als faule Schmarotzer betrachten, die eh das ganze Jahr nur auf Urlaub sind und auch sonst eigentlich nix leisten?

  • Weil Klischees Spaß machen! :)

    There's a place in the dark where the animals go
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  • Es geht offenbar um zwei Stunden mehr die Woche. Die Idee ist, daß dadurch mehr Kleingruppen und Förderunterricht möglich wird. Also nicht die selbe Anzahl von Klassen auf weniger Lehrer verteilen, sondern mehr Klassen/Gruppen auf die selbe Anzahl von Lehrern verteilen. Zumindest entnehme ich das so den Medien. Und so klingt es bildungspolitisch nicht sooo schlecht.

    Das hört sich zumindest vergleichsweise vernünftiger an, wobei sich dann die Frage stellt, wieso 10000 Lehrer gekündigt werden... aber die Zahl kam mir von Anfang an übertrieben vor.

  • Das hört sich zumindest vergleichsweise vernünftiger an, wobei sich dann die Frage stellt, wieso 10000 Lehrer gekündigt werden... aber die Zahl kam mir von Anfang an übertrieben vor.

    Wurde das wirklich so bekanntgegeben oder war das nur eine Behauptung der Lehrergewerkschaft?

  • kann mir wer erklären durch was zB ein mathe/physik/deutschlehrer anscheinend soviel "vorbereitungszeit" hat?
    der stoff ändert sich ja nicht regelmäßig, gut in den ersten zwei jahren schätz ich wird man sich überlegen müssen wie man den stoff aufbereitet, und versucht zu übermitteln, aber danach ists doch eh jahr für jahr das gleiche, und nehm zB die gleichen rechnebeispiele her, geh die gleichen bücher durch usw..
    in physik elektromotoren erklären.. da muss ich mich doch nicht stundenlang vorbereiten?

  • um z.B. als ahs-lehrer weniger vorbreitungszeit zu haben, muss man erstmal 8 jahre den job machen, damit sich unterlagen für alle klassen ansammeln. danach kann ich mir vorstellen, dass es etwas angenehmer wird. was dann aber noch immer jedes jahr dazukommt, ist die verbesserungsarbeit, die man vor allem als sprachlehrer hat.

  • Ihr urteilt scheinbar über die Dinge die ihr nicht kennt...

    Und als Informatiker muss man eh nur 1en und 0en verstehen... das is eh nicht schwer... und dafür kriegen sie Einstiegsgehälter von 2.5k € ...

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  • Wurde das wirklich so bekanntgegeben oder war das nur eine Behauptung der Lehrergewerkschaft?

    Stand so im ersten Beitrag.

    Ihr urteilt scheinbar über die Dinge die ihr nicht kennt...

    Und als Informatiker muss man eh nur 1en und 0en verstehen... das is eh nicht schwer... und dafür kriegen sie Einstiegsgehälter von 2.5k € ...

    Die meisten Leute an der Uni waren selbst mal in der Schule. Also pack deinen hinkenden Vergleich wieder ein. Schreib' Argumente, warum du anders denkst. Einfach zu sagen, es hätte niemand Ahnung, ist zu billig.

  • So jetzt mal was von mir:

    Erstens:

    Man darf nicht alle Lehrer über einen Kamm scheren. Sicher gibt es "faule" aber aus meiner eigenen Schulzeit kann ich ad hoc mal drei lehrer benennen die sich sehr viel mühe gaben: Unsere Geographielehrerin, die jedes aktuelle Thema aus Brüssel inklusive Quellen ins Klassenzimmer holte (zu einer Zeit als Google nicht selbstverständlich war); Unsere Lateinlehrerin die selbst lateinische Texte zu aktuellen Themen schrieb, damit wir nicht immer nur Klassiker übersetzen; unser Mathelehrer (auch wenn ich da sehr zwiespältige erfahrungen machte ;)) Der unseren Mathematik, Physik, Physiklabo und Informatikunterricht so abstimmte, dass er immer zusammen passte. Natürlich gabs dann auch sowas wie unseren Zeichenlehrer der sicher kaum vorbereitungszeit hatte.

    Aber mal ehrlich: Wenn treffen die 2 Stunden?

    In meinen Augen eher die Leute die jetzt schon engagiert sind, weil wenn die ihr Angaement weiter erhalten woillen sind das schon mal 4-6 Stunden.


    Zweitens:

    In 3 Tagen sind zwei wichtige Wahlen für die SPÖ. Auf ein "Feindbild" bashen gibt immer Punkte. Berlusconi verbessert gerade seine Sympathiewerte indem er den Mob erlaubt Rumänen zu verfolgen.

    Lehrer waren in Österreich schon immer ein "Feindbild", weil sie ja ach so wenig tun, und viel zu viel bezahlt bekommen. Ich bin sicher die SPÖ hat jetzt gerade 2-3 Prozent gewonnen.


    Drittens:

    Das mit den kleineren Klassenzahlen dafür ist schön und gut, glauben tu ichs aber erst wenn ichs auch umgesetzt seh. Immerhin ist das Österreich.

    Viertens:

    Die Argumentationslinie ist sehr merkwürdig. Die Lehrer sollen nun auch "ihren Teil beitragen". Das versteh ich nicht ganz? Der Staat pumpt zurzeit 1 Milliarde in die Kurzarbeit, weil die armen Arbeiter ja nichts dafür können, dass die Banken dichtmachen. Auf der anderen Seite sollen die "faulen" Lehrer aber mehr hackeln um ihren Teil beizutragen.

    Ich will hier keinen Arbeiter vs. Lehrer Bash starten, aber mir kommt es schon so vor als würde hier mit zweierlei Maß gemessen.

    Für mich denkt mdk!

  • Die meisten Leute an der Uni waren selbst mal in der Schule.

    Ja als Schüler, nicht als Lehrer. Ich fühl mich auch nicht in der Lage jegliche Facetten des Lehrberufs hier in einen Post zu packen, vllt schafft es ja jemand anders, aber dieses Klischeebild des Lehreres der nichts tut und 3+ Monate Ferien hat ist einfach falsch. Sogar für Lehrer die "nichts" tun...

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  • das problem ist glaube ich, dass es keine wirkliche qualitätskontrolle für lehrer gibt

    es gibt sehr engagierte lehrer die sicher auf ihre 40 h woche kommen, welche die faul sind und welche die schlicht und einfach nicht geeignet sind als lehrer...

    das ziel sollte ja sein die qualität des unterrichts zu verbessern nicht die quantität

    was micht stört ist, dass sofort wenn irgendeine seite irgendeinen vorschlag macht sofort alle aufschreien und nicht mal bereit sind zu diskutieren - so eine einstellung bringt sicher niemandem was

    diese gehaltsdiskussion gibts mindestens schon seit 15 jahren (und sicher noch länger) - wobei ich es nicht ok finde wenn lehrer die unterrichtszeit nutzen um ihren schülern die ohren vollzuheulen wie arm sie nicht sind und in der privatwirtschaft ja sooooo viel mehr verdienen würden (ganz ehrlich gesagt, wenn der beruf so schrecklich ist, sollen sie in die privatwirtschaft gehen)

    sicher ist lehrer ein sehr anspruchsvoller job, der viel engagement braucht - und ich möchte hier keine lehrer abwerten

    aber es gibt nun mal sehr viele jobs die anspruchsvoll sind und viel engagement erfodern und nicht gut bezahlt (bzw. noch schlechter als lehrer) sind

    "Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety." - Benjamin Franklin

  • das mit den 10.000 kündigungen wird nie so bekanntgegeben. das ergibt sich aus der summe der stunden die dann alte lehrer mehr unterrichten und junge verlieren.

    schmied spricht von umschichtung, das ist aber real nicht erreichbar. die stundenanzahl von 10.000 lehrstellen fällt weg, wenn die stunden auf 22 h erhöht werden.

    stimmt, die vorurteile hier sind extrem gigantisch.

    ad lehramts-mag.: das mit der schwierigkeit stimmt schon, nur hast du bei lehramt ZWEI FÄCHER und den pädagogik-blödsinn noch dazu, also kommst du mind. auf 180 stunden.

    lehramt ist insgesamt als mehr als vollwertiges studium zu bezeichnen, nur musst du eben zwei disziplinen gut beherrschen..


    das mit der gesamtschule hab ich nicht aus einem propagandaheft, ich bin auch sonst kein ÖVPler, aber die roten bildungsideen halt ich noch weniger aus...

    lg

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    "To be is to do" says Socrates
    "To do
    is to be" says Sartre
    "Do be do be do
    " says Sinatra[/SIZE]

  • das mit dem solidaritätsbeitrag ist es ja: die wirtschaft bezahlt weniger gehalt und der STAAT, der TROTTEL ersetzt den arbeitnehmern das defizit auf das volle gehalt.

    wie blöd gehts eigentlich noch - natürlich, arbeitsplätze sichern usw.
    aber das gibts doch nicht?!

    nur die lehrer sollen geschröpft werden und als einzige wirklich mehr hackeln und weniger herausbekommen - und das aber nicht nur auf dauer der wirtschaftskrise, sondern einmal generell.

    das ist die eigentliche frechheit!

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  • Leid tun's ma schon a bissal: Wo anders gibts besserers Einstiegsgehalt und Respekt, in Österreich aber is ma als Lehrer einfach nur's Oaschloch.

    nunja das problem ist ja, man muss sich den bereich ansehen - ich denke mal jemandem mit einem studienabschluss in geschichte und germanistik werden keine topjobs nachgeworfen

    der wird in der privatwirtschaft auch keinen job mit extrem hohem einstiegsgehalt bekommen (als ersten job)...

    wenn man die topjobs bekommen würde, müssten ja die angehenden lehrer sich in der zwischenzeit nicht beim h&m etc.. durchschlagen sondern würden die zeit mit gutdotierten führungspositionen überbrücken (bis ihnen einen lehrerstelle zugeteilt wird)

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  • Also auf der Schule wo ich war wird das glaub ich nicht so ins Gewicht fallen. Ich glaub die machen eh alle mindestens 2 Überstunden, da sie im Hof der Schule "Containerklassen" für 4 Klassen gemacht haben.
    Ausserdem sollte jedem der Job ja Spass machen und ich weiß ja nicht in was für einer Horrorklasse ihr alle anscheinend gewesen seid aber in meiner war das Klassenklima und Klasse-Lehrer Klima meistens sehr angenehm. Ich glaube kaum, dass die Lehrer komplett fertig aus unserer Klasse gegangen sind. Und ja, kein Lehrer kommt pünktlich wenn die Glocke läutet.

    Microcontroller Tutor

  • das mit dem solidaritätsbeitrag ist es ja: die wirtschaft bezahlt weniger gehalt und der STAAT, der TROTTEL ersetzt den arbeitnehmern das defizit auf das volle gehalt.

    wie blöd gehts eigentlich noch - natürlich, arbeitsplätze sichern usw.
    aber das gibts doch nicht?!

    nur die lehrer sollen geschröpft werden und als einzige wirklich mehr hackeln und weniger herausbekommen - und das aber nicht nur auf dauer der wirtschaftskrise, sondern einmal generell.

    das ist die eigentliche frechheit!

    hast du irgendeine ahnung von realen arbeitsbedingungen???

    es wird überall probiert mehr arbeit von den mitarbeitern zu erpressen und versuchen die überstunden zu umgehen...

    es gibt viele mit all-inclusive-verträgen - da kannst du dir vorstellen, was da an mehrarbeit verlangt wird

    zweitens ich kenne genug firmen, wo die leute unter druck gesetzt werden, ihre mehrstunden einfach nicht aufzuzeichnen...

    also es geht nicht nur den armen lehrer so

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  • Das Problem ist, dass engagierte Lehrer von ihrem Engagement außer einem guten Gefühl nichts haben - die Kollegen, die zu jeder Stunde mindestens 15 Minuten zu spät oder auch einmal gar nicht kommen und deren "Unterricht" aus dem Auflegen kopierter Overhead-Folien besteht, die von den Schülern abgeschrieben werden sollen, verdienen nicht nur gleich viel, sondern haben auch noch weniger Stress.

    Und wenn das:

    Die Idee ist, daß dadurch mehr Kleingruppen und Förderunterricht möglich wird. Also nicht die selbe Anzahl von Klassen auf weniger Lehrer verteilen, sondern mehr Klassen/Gruppen auf die selbe Anzahl von Lehrern verteilen. Zumindest entnehme ich das so den Medien. Und so klingt es bildungspolitisch nicht sooo schlecht.

    stimmt, dann ist das:

    das mit den 10.000 kündigungen wird nie so bekanntgegeben. das ergibt sich aus der summe der stunden die dann alte lehrer mehr unterrichten und junge verlieren.

    schmied spricht von umschichtung, das ist aber real nicht erreichbar. die stundenanzahl von 10.000 lehrstellen fällt weg, wenn die stunden auf 22 h erhöht werden.

    Unsinn.

    Zitat

    stimmt, die vorurteile hier sind extrem gigantisch.

    ad lehramts-mag.: das mit der schwierigkeit stimmt schon, nur hast du bei lehramt ZWEI FÄCHER und den pädagogik-blödsinn noch dazu, also kommst du mind. auf 180 stunden.

    Bei solchen Aussagen von angehenden Lehrern wundern mich manche Vorurteile weniger.

    Bzgl. der Lehrerausbildung: am besten wäre es wohl, (AHS-)Lehrer in Zukunft nur noch für ein Fach hauptauszubilden, wobei als Bakk. ein normales, facheinschlägiges und nur als Mag. ein pädagogik-/didaktiklastiges Studium absolviert werden muss. Würde auch die Berufschancen außerhalb des Lehrerberufs verbessern.

  • ja, ich habe eine ahnung, das ist immer die dumme beamten-keule, weil die ja ach so realitätsfremd sind. habe selbst lange genug in der privatwirtschaft gearbeitet, um zu wissen, dass dort vieles scheisse ist.

    dennoch bekommen die FIRMEN die lohndifferenz für die kurzarbeit in den allerwertesten geschoben, damit sie keine leute abbauen müssen. bei lehrern ists genau umgekehrt, die müssen mehr arbeiten und kriegen weniger bezahlt.

    in der wirtschaft ists momentan so, dass die leute weniger arbeiten und dennoch so viel wie vorher bezahlt bekommen.

    ja, ich hab mir die oft schlimmen arbeitsumgebungen in der wirtschaft nicht ausgesucht, und ich weiss, dass es weit schlimmere bereiche als das lehrerdasein gibt. aber nur weil immer irgendwas schlimmer wäre, darf man nicht aufhören zu sagen was einem gegen den strich geht, denn da wär ma schon ein entwicklungsland.

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    "Do be do be do
    " says Sinatra[/SIZE]

  • ja, sehr vereherter mdk, das darf dich ruhig wundern, das mit dem pädagogik-blödsinn, ist aber leider real, da die pädagogik an der uni wirklich ein blödsinn ist, und ihr keine ahnung von irgendeiner lehramtsausbildung zu haben scheint.

    die pädagogik an pädaks bringt wirklich was, aber an der uni ist sie ein stiefkind.

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