• Ich versteh einfach nicht diesen Hass der Leuten entgegenschlägt die nicht dem Wahn hinterherrennen möglichst viel zu arbeiten und ständig zu schuften.



    Finde ich auch.
    Mit Erschrecken stelle ich oft fest, wie sehr die Leistungsgesellschaft auch bei mir eingeschlagen hat.
    Ich kann ja nichtmal mehr normal ein Hobby betreiben weil ich ein schlechtes Gewissen habe, weil ich "nicht produktiv bin".
    Sofort ist zu überlegen, wie man aus dem Hobby auch was Produktives machen kann, sonst ist es "ja sinnlos".

    Letztendlich bin ich soviel damit beschäftigt, ein schlechtes Gewissen zu haben, dass die Hälfte meiner Energie schon dafür draufgeht.
    Meine Freundin hat mir schon mehr als einmal vorgeworfen, dass ich von dem Moment an, an dem ich aufstehe bis zu dem Zeitpunkt an dem ich endlich unruhig einschlafe, von nichts anderem rede als von Uni, Arbeit und Training.
    Dadurch aber so erschöpft bin, dass ich pro Tag locker 16h durchschlafen könnte und dann noch fertiger bin weil ich ein schlechtes Gewissen wegen zu langem Schlafen habe :).

    Dass ich mich über keine Leistung freuen kann, weils immer besser gegangen wäre ("super, jetz hab ich Matura.. und?", "verdammt, nur nen zweier auf die prüfung", "naja, nen einser aber so wirklich verdient hab ich ihn nicht, hab ja bei einem punkt nicht alles gewusst"..) macht das Ganze auch nicht besser.
    Und letztendlich ists genau das Leistungsdenken, das dafür sorgt, dass ich kaum noch Leistung erbringe.
    Und irgendwie komme ich da nicht wirklich raus.

    Natürlich ist es nicht ok, auf Kosten Anderer zu leben.. aber ganz ehrlich: gäbe es die geplante Grundsicherung mit der ich mehr "verdienen" würde als jetzt ohne mir den A.. aufzureissen, würd ich mir wohl auch wie ein Idiot vorkommen, den anderen alles zu finanzieren und das selber ausnutzen.

    Ist ja jetzt schon so, dass Bekannte von mir seit 3 Jahren arbeitslos sind.. regelmässig mal nen AMS-Kurs schieben und sich bei Pflicht-Bewerbungen dumm anstellen und damit finanziell wesentlich besser leben als ich mit Arbeit + Studium.

    Also entweder dem Arbeits- oder dem Faulheitswahn verfallen.. ich halte beide Extreme nicht für gut und fände es sinnvoll, einen "gesunden, ausgeglichenen Lebensstil" als Ideal zu propagieren.
    Aber es gibt ja einige grobe Dysbalancen in der Gesellschaft.


  • Natürlich ist es nicht ok, auf Kosten Anderer zu leben.. a

    Du hast vollkommen recht: das schlägt die gesellschaftliche Prägung durch. Der Kapitalsimuswahn. Du hast Ungerechtigkeit angesprochen:

    Beispiel 1:

    Jemand von der Notstandshilfe will nicht arbeiten gehen, und bezieht vielleicht 50% von dem Geld das ein normaler Arbeiter bekommt.

    Das empfinden wir als unfair

    Beispiel 2:

    Ein "Hackler" geht mit 55 in Pension, ein Beamter mit 65. Obwohl im Endeffekt beide die gleiche Lebenserwartung haben.

    Das empfinden wir nicht als unfair

    Beispiel 3:

    Ein Konzernchef der doppelt soviel arbeitet wir ein Arbeiter seiner Firma verdient nicht das zwei, vier oder zehnfache, sondern das 150 fache.

    Das ist aber voll ok.

    Unsere Erziehung und Gesellschaft hat uns gelehrt: Wer Erfolg und Geld hat, hat Recht, alle anderen unrecht.

    Wir leben nicht mehr in einer Zeit wo jeder von früh bis spät arbeiten muss damit die Gesellschaft überlebt. Wirtschaftforscher gehen davon aus dass im Jahr 2050 gerade mal 20% der Weltbevölkerung benötigt wird um genug Produkte für alle herzustellen.

    Wir kommen nun mal in eine Zeit in der nicht alle Menschen arbeiten müssen, vielmehr... in der es keine Arbeit für alle gibt.

    Und auch wenn sich das jetzt nach Science Fiction anhört: Die Robotik wird das nicht einfacher machen.

    Also zur Beruhigung: Ich will keinem von euch auf der Tasche liegen, ich will mein Geld schon selbst verdienen, aber ich seh darin weder den Sinn meines Lebens, noch die Erfüllung.

    Für mich denkt mdk!


  • Unsere Erziehung und Gesellschaft hat uns gelehrt: Wer Erfolg und Geld hat, hat Recht, alle anderen unrecht.

    Wir leben nicht mehr in einer Zeit wo jeder von früh bis spät arbeiten muss damit die Gesellschaft überlebt. Wirtschaftforscher gehen davon aus dass im Jahr 2050 gerade mal 20% der Weltbevölkerung benötigt wird um genug Produkte für alle herzustellen.

    Wir kommen nun mal in eine Zeit in der nicht alle Menschen arbeiten müssen, vielmehr... in der es keine Arbeit für alle gibt.

    Und auch wenn sich das jetzt nach Science Fiction anhört: Die Robotik wird das nicht einfacher machen.

    Also zur Beruhigung: Ich will keinem von euch auf der Tasche liegen, ich will mein Geld schon selbst verdienen, aber ich seh darin weder den Sinn meines Lebens, noch die Erfüllung.

    Ja, ich denke auch, dass eine Sicherstellung der Versorgung recht "leicht" erfolgen kann.
    Ich denke, Unmengen an Ressourcen fließen in Luxusgüter.

    Im Prinzip ists ja eh einfach: Wer sich in dem jeweils aktuellen Umfeld unter den herrschenden Regeln am besten durchsetzt, hat das meiste davon.
    Die Herrschaft der Stärkeren hat sich einfach von der physischen Ebene (der Stamm der am meisten aufs Maul haut ;)) auf eine subtilere Ebene verlagert, eben mit anderen Regeln und einem anderen Umfeld.
    In einer "normalen" gesellschaftlichen Auseinandersetzung ist heutzutage der mit dem besten Mundwerk der Stärkere, früher wars halt der mit dem stärkeren Arm ;) (oder der gefinkelteren Schlagtechnik hehe).

    Um ein Beispiel ähnlich dem deinen zu bringen: Nehmen wir den Stereotyp einer.. Publizistik-Studentin von mir aus :).
    Sie ist klein und schwach, ihre größte Stärke ist ihr Mundwerk.
    Sie beginnt mit einem russischen Profiboxer einen Streit dessen Training nicht aus NLP sondern aus Schlagkrafttraining besteht.

    Macht sie ihn mit ihren verbalen Skills fertig, empfinden wir das als ok, ist ja nicht unfair.
    Haut er ihr als Antwort eine rein, ist das nicht ok, weil das ist unfair, er ist ja viel stärker als sie.
    Dass eine verbale Auseinandersetzung unter diesen ganz anderen Vorraussetzungen auch unfair ist, interessiert niemanden.
    Dabei sei jetzt der Gewalt-Aspekt zu vernachlässigen.. mir geht es jetzt nur um das Prinzip, dass er mit seiner Ausbildung und seiner Stärke nicht die Möglichkeit hat, sich gesellschaftskonform durchzusetzen, er wird immer verlieren.

    Gewinner sind also die, die sich unter Verwendung der gesellschaftlichen Regeln durchsetzen können.
    Oder die, die die Regeln entsprechend umschiffen können.

    Ich möchte das jetzt gar nicht bewerten, sondern dadurch auch nur aufzeigen wie beschränkt unsere Sicht eigentlich auf die uns auferlegten Normen ist.
    Bzw. wie unsere Art zu bewerten dadurch beeinflusst ist.

    Es gilt also immer noch das Vorrecht des Stärkeren, nur die Definition des "stark" hat sich verändert.
    Ich würde auch sagen, dass das an sich ein sehr natürliches Prinzip ist, ob es mir jetzt gefällt oder nicht.

    Was uns Technikern an der ganzen Sache oft nicht gefällt: Am besten spielen die Spielregeln der Gesellschaft MEISTENS die Wirtschaftler und die Juristen (bzw. verstehen sie die Regeln am besten, wehren sich nicht dagegen sondern nutzen sie zu ihren Zwecken).
    Naja, und Politiker sind auch irgendwo mit von der Partie ;).

    Zum Thema 2050 :).. die Frage ist, ob bis dahin nicht unvorhergesehene Ereignisse eintreten.
    Ich denke an Klima/Umweltkatastrophen oder Krieg (wobei das eine auch zum anderen führen kann).
    Beispielsweise wenn irgendwann eine Milliarde Chinesen draufkommen, dass sie ihr ganzes Trinkwasser verseucht haben.

    Ich bezweifle, dass Idealismus sich wirklich jemals durchsetzen wird in der Gesellschaft.
    Der Vater meiner Ex-Freundin ist buddhistischer Mönch in Taiwan und ich habe viel Konversation mit ihm betrieben.
    Ich habe ihn mal gefragt, wovon wir Menschen seiner Meinung nach eigentlcih getrieben wären.. wieso wird ein Mensch geboren und beginnt zu agieren? Warum bleibt er nicht einfach sitzen und tut nix? ;)
    Er meinte, das Universum wäre getrieben von Gier.
    Alles und jeder giert nach etwas.. ob es das Atom ist, das gerne Edelgaskonfiguration erreichen möchte oder der Geschäftsmann von nebenan der gerne seine Yacht hätte.
    Alles strebt nach etwas, was ihm einen persönlichen Vorteil bringt (z.B. einen vollen Bauch) und ich denke, diese Tatsache ist so tief in der gesamten Natur verankert, dass man zwar mit psychologischen Bildern (Ideale) ein wenig dran rütteln kann, aber das wars auch.

    Wenns eng wird, schaut jeder auf seinen eigenen Vorteil, das ist sein Überlebensinstinkt.
    Solang keine Gefahr droht, lässt sich das bei vielen Menschen eventuell ausschalten, aber ganz...

    ich weiß nichtmal, ob das so eine gute Idee wäre..

    aber gut, das wird schon sehr philosophisch ;)

    Wie man sieht, ist die Frage Studiengebühren ja/nein eine sehr tiefsinnige ;))

  • Schlimm find ich nur dass man das ganze Sozialsystem von der falschen Seite angeht. Die Leut verdienen nix und müssen mit Beihilfen unterstützt werden, anstatt dass man an der Wurzel, sprich an ihrem Lohn, ansetzt.

    ich frag mich aber eigentlich schon, wer diesen Mindestlohn bezahlen soll bzw. woher das Geld genommen wird. Angenommen einer Firma wird auferlegt, dass der Arbeiter mindestens 7€ Netto verdienen muss, dann kostet das der Firma 11.30€ pro Stunde.
    Versteht mich nicht falsch, natürlich wäre ein Mindestlohn schön, damit manche menschen nicht um 5€ brutto leben müssen - keine frage.
    ich befürchte nur, dann man den firmen einfach auferlegt, dass sie jetzt mindestens soviel zahlen müssen. eine folge wird dann eben sein, dass es entlassungen gibt, oder dass der staat kleine firmen unterstützen muss, da ein angestellter eben sauteuer ist.
    Dann ist die frage natürlich wieder - wenn jobknappheit herrscht, gibt es dann firmen, die leute anstellen, die unter dem mindestlohn arbeiten und so froh sind, dass sie nicht klagen, weil sie einen job haben?


    Der Großteil der "Armen" arbeitet, kommt aber damit nicht aus, weil Löhne für viele Arbeiten eben einfach nur mickrig sind.

    da stimme ich dir zu. Was soll sich z.B eine Verkäuferin, die 900 Netto bekommt, viel leisten können, wenn sie eine wohnung zu erhalten hat und auch essen kaufen soll. Dann bleiben nimma viel übrig. und hin und wieder neues gwand wär auch nicht schlecht...


    Und was das finanzieren angeht: Rauf mit der LKW Maut

    Also ich weiß nicht, ich finde, dass es mittlerweile schon genug grausliches ausländisches Obst und Gemüse gibt... Wenn die Maut noch teurer wird, kommt nur noch mehr schrott aus dem ausland rein, weils für bestimmte länder auflagen gibt, die dann weniger zahlen müssen und die österreichischen bauern verdienen noch weniger. dafür fressen wir weiter grüne tomaten, die eh so toll schmecken. und das biozeug wird noch teurer, weils ja auch irgendwie zum supermarkt transportiert werden muss..


    Die Problematik ist natürlich - sobald man gezwungen ist, nebenbei zu arbeiten (eben wie wohl die meistne von uns inklusive mir) wird man relativ schnell zum Langzeitstudent.. zumindestnes ich geb ganz ehrlich zu, dass bereits ein Einschnitt von 2-3 Wochentagen eine extreme Reduktion der Studienleistung mit sich bringt.

    ja ich arbeite auch nebenbei (25h) und ich habe schon gemerkt, wie die arbeit mir eigentlich lust auf die uni wegnimmt. nach einem 8.5h stunden tag, kann ich einfach nicht mehr besonders produktiv sein. Ich komme mit dem geld, das ich verdiene, gerade mal so aus. meine eltern zahlen mir die studiengebühr jedes semester (das geht sich für die gerade aus). müsste ich die studiengebühren selbst zahlen, wüsst ich nicht wirklich, wie ich das machen sollte.
    Ja ich habe stip + fam.beihilfe bekommen, das war allerdings zu viel zum sterben und viel zu wenig zum leben, also habe ich begonnen zu arbeiten -> länger gebraucht -> beihilfe weg.
    Ich kann auch nicht sagen, dass ich freizeit, um das zu tun was ich möchte, habe - das nervt..
    Das hängt jetzt natürlich nicht nur an den studiengebühren - aber es wäre doch schön, wenn die nicht wären.


    Ich versteh einfach nicht diesen Hass der Leuten entgegenschlägt die nicht dem Wahn hinterherrennen möglichst viel zu arbeiten und ständig zu schuften.

    Ich habe eigentlich nichts gegen leute, die studieren und sonst nichts tun. wobei nichts tun relativ ist.. irgendwas macht man ja immer und ich sehe auch das problem der Regierung an langzeitstudenten nicht.
    Ich finde, dass zum studentenleben auch faul sein dazu gehört - wann sonst kann man danach noch viel faul sein?

    Andererseits kann es ja auch bedeuten, dass sich der student, der nur 10 sws macht und nicht arbeitet, sich privat weiterbildet..

    Und wenn einer nur 10 sws macht und sonst nur faul in parks herumlungert, kann es mir auch wurscht sein. nach frühestens 2, spätestens 7 bekommt er sowieso keine beihilfen mehr und es hat sich erledigt...



    Also entweder dem Arbeits- oder dem Faulheitswahn verfallen.. ich halte beide Extreme nicht für gut und fände es sinnvoll, einen "gesunden, ausgeglichenen Lebensstil" als Ideal zu propagieren.


    wenn du dann einen weg gefunden hast wie du weder einem arbeits noch faulheitswahn unterlegen bist - bitte verrat mir dein geheimnis :D



    Beispiel 3:

    Ein Konzernchef der doppelt soviel arbeitet wir ein Arbeiter seiner Firma verdient nicht das zwei, vier oder zehnfache, sondern das 150 fache.

    Das ist aber voll ok.


    hm ich find das eigentlich nicht okay. es wird ja immer wieder damit argumentiert, dass der Konzernchef so viel verantwortung tragen muss... aber ehrlich hey..
    wenn der arbeiter 1000 netto verdient und der konzernchef 150.000 dann läuft da schon was falsch. 20.000 sind auch nett - finde ich. und der rest würde sich schön auf den arbeiter / angestellten aufteilen lassen...

    ich frag mich sowieso was man mit 150k machen soll...

    :cheer: manamana :dance: düdüdüdüdü :trampolin: :cheer:

    Einmal editiert, zuletzt von Venefica (27. August 2008 um 13:08)

  • hm ich find das eigentlich nicht okay. es wird ja immer wieder damit argumentiert, dass der Konzernchef so viel verantwortung tragen muss... aber ehrlich hey..
    wenn der arbeiter 1000 netto verdient und der konzernchef 150.000 dann läuft da schon was falsch. 20.000 sind auch nett - finde ich. und der rest würde sich schön auf den arbeiter / angestellten aufteilen lassen...

    ich frag mich sowieso was man mit 150k machen soll...

    Ich habe mal mit einer Wirtschaftlerin gestritten, die meinte es is angemessen dass Wirtschaftler viel mehr als Techniker verdienen, da sie ja die ganze Verantwortung tragen :P

    Ja.. einen Weg hab ich noch keinen gefunden.. :)

  • Ich glaub noch immer an ein System in dem wir leben wollen... ein paar Stunden arbeiten am Tag (so 2-3), Wissenschaft wird ein Allerwelthobby wie Sport, jeder hat zu essen, schlafen. Keine Menschenrechtsverletzungen, kein Lobbyismus, wobei ich heute von einer weltzerstörenden KI geträumt hab... das wär der andere Weg^^

    Also ich sag euch! Wenn ihr einen Roboter baut, überlegt euch ein anderes System die Daten auszulesen, als über die CPU verfahren! Ein eigenständig denkendes System kann seine Daten verbergen.

    Wir wollen direkten Zugriff auf alle Register einer KI!

    There's a place in the dark where the animals go
    you can take off your skin in the cannibal glow
    Juliet loves a beat and the lust it commands
    drop the dagger and lather the blood on your hands - Romeo


  • ich frag mich sowieso was man mit 150k machen soll...

    Naja die wenigsten Leute die das betrifft bleiben darauf sitzen. Erstens zahlen sie gleich mal 50% ins Finanzamt, den Rest geben sie dann für unterschiedlichste Dinge aus, und davon profitieren auch viele. Wobei die Spitzeneinkommen irgendwann in so eine lächerliche Höhe schießen, dass es schon nichtmehr nachvollziehbar ist wofür der eigentlich soviel verdient.

    Es ist auch fraglich warum ein Vorstandsmitglied eines staatlichen Unternehmens, das schwer verschuldet von Steuergeldern ernährt werden muss (ÖBB), Millionen € Abfindungen bekommt obwohl selbige Person nur Scheiße gebaut hat.

    Und zum Thema Leistungsgesellschaft und Hass auf Nicht-Leister: Natürlich wärs schön wenn wir täglich nur 2 Stunden arbeiten müssten. Aber wer bäckt dann das Brot, verkauft uns Dinge die wir täglich brauchen, ist für kranke Menschen da, eilt bei Bränden oder Überfällen herbei, ...?

    Es sind einfach schon soviele Menschen auf diesem Planeten, dass dieses System einfach nichtmehr aufgehalten werden kann. Wenn wir mal den Mars besiedeln müssen wir da was anders machen ;)

  • ja aber 50% von 150k sind immer noch das vielfache eins arbeiternetto gehalts. Und die ach so große verantwortung. Was passiert denn bitte großartig wenn man ne firma in den Sand setzt.

    Von all den bankrotten Firmen in den USA ende des letzten Jahrtausends gab es vielleicht ein Dutzend verurteilungen.

    Ich mein was passiert großartig mit den Leuten wenn sie die Verantwortung nicht richtig ausüben?

    Werden sie umgebracht? ausgepeitscht? müssen sie ihre spitzengehälter zurückzahlen?

    Also bitte, wo ist das risiko?

    Für mich denkt mdk!

  • ja aber 50% von 150k sind immer noch das vielfache eins arbeiternetto gehalts. Und die ach so große verantwortung. Was passiert denn bitte großartig wenn man ne firma in den Sand setzt.

    Von all den bankrotten Firmen in den USA ende des letzten Jahrtausends gab es vielleicht ein Dutzend verurteilungen.

    Ich mein was passiert großartig mit den Leuten wenn sie die Verantwortung nicht richtig ausüben?

    Werden sie umgebracht? ausgepeitscht? müssen sie ihre spitzengehälter zurückzahlen?

    Also bitte, wo ist das risiko?

    Man kommt in Häfn, wie der Helmut :D
    Und wenn ne Firma mit 1.000 Arbeitsplätzen vor die Hunde geht müssen halt 1000 Leut nen anderen Job suchen, pff, na und? Also so harmlos ist das nicht.
    Aber ich geb dir schon recht, da rennt was gehörig falsch in dieser Welt.

  • Man kommt in Häfn, wie der Helmut :D
    Und wenn ne Firma mit 1.000 Arbeitsplätzen vor die Hunde geht müssen halt 1000 Leut nen anderen Job suchen, pff, na und? Also so harmlos ist das nicht.
    Aber ich geb dir schon recht, da rennt was gehörig falsch in dieser Welt.

    Aber nur darf man jetzt z.B. den Informatiker auch nicht nur als einen Programmierer sehen der in seinem Kammerl Browsergames runterhackt.

    Wenn nicht durch Hausverstand dann sollte einem der Steinhardt das erklärt haben :).

    Ich denke, gerade embedded systems können mehr Schaden anrichten als jeder Konkurs.
    Dass aber in der Wirtschaft öfters mal große Verantwortung steckt, ist natürlich nicht abzustreiten.
    Aber bei uns gehts da denk ich meistens nur um Geld und selten direkt um Menschenleben.

  • Das Problem ist ja, dass sie mit diesem Geld nicht haften. Das schau ich mir an, dass der ÖBB Obermotz auch nur irgendwie für die Spekulationsschäden aufkommt.
    Warum spekuliert ein staatliches Transportunternehmen überhaupt? Warum machen staatliche Unternehmen überhaupt Cross-Border-Leasing? Die Ersparnisse aus diesen hat der amerikanische Steuerzahler getragen - und wir nörgeln an Steueroasen rum.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • intressant, wie man von ner simplen diskussion über studiengebühren zu ner streiterei über den kapitalismus und die weltwirtschaft kommt :D

    einfach nur genial: wenn man im wort "Mama" 4 buchstaben ändert, dann hat man auf einmal "Bier"


  • Speziell bei den Studiengebühren bin ich eigentlich gegen dieses schwarzweiße Ja/Nein. Komplett abschaffen halte ich aus staatsfinanzieller Hinsicht für unsinnig, dann wird an den Unis nur nochmehr gespart. Besser wäre eine vom Elterneinkommen abhängige Studiengebühr, die dann unter einer gewissen Mindestgrenze auf 0 fällt.

    Die Studiengebühren abzuschaffen, und das Geld, das bisher aus Studiengebühren eingenommen wurde, aus dem allgemeinen Steuertopf zuzuschießen, würde genau dasselbe bedeuten - nur, dass alle Steuerzahler anteilig zuzahlen müssten. Und das halte ich sehr wohl für fair - denn ohne gebildete Menschen wäre Österreich nicht mehr als ein Dritte-Welt-Land.


    weil es vorher erwähnt worden ist, ich bin auch gegen eine erbschaftssteuer.

    Diese ist meiner meinung nach einfach ungerecht, egal wie hoch die erbschaft ist.

    Nein, genau umgekehrt - wenn man es streng nehmen würde, müsste man sogar 100% Erbschaftssteuer einfordern (nein, das fordere ich nicht, und ich denke auch nicht, dass es viel Sinn machen würde). Aber wie kommt jemand dazu, ohne eigene Leistung Geld/Wertsachen zu erhalten, nur weil er von den "richtigen" Eltern abstammt?

    Zitat

    Wieso soll ich dann für das geld, für das er eh schon steuern gezahlt hat nochmals steuern zahlen?

    Bist du auch für die Abschaffung der Einkommenssteuer oder der Mehrwertssteuer? Schließlich musst du auch beide zahlen, wenn du von deinem Einkommen etwas kaufst (wenn es ein Grund ist, zusätzlich noch Grundsteuer). Mehrfachbesteuerung ist eine alltägliche und sinnvolle Einrichtung im Steuerrecht.

    ich frag mich aber eigentlich schon, wer diesen Mindestlohn bezahlen soll bzw. woher das Geld genommen wird. Angenommen einer Firma wird auferlegt, dass der Arbeiter mindestens 7€ Netto verdienen muss, dann kostet das der Firma 11.30€ pro Stunde.
    Versteht mich nicht falsch, natürlich wäre ein Mindestlohn schön, damit manche menschen nicht um 5€ brutto leben müssen - keine frage.
    ich befürchte nur, dann man den firmen einfach auferlegt, dass sie jetzt mindestens soviel zahlen müssen. eine folge wird dann eben sein, dass es entlassungen gibt, oder dass der staat kleine firmen unterstützen muss, da ein angestellter eben sauteuer ist.

    Die "großen" Firmen werden die Mehrkosten problemlos tragen können, und die "kleinen" Firmen kann man ruhig unterstützen - schließlich zahlen ja diejenigen, die jetzt von den "großen" Firmen mehr Geld bekommen, auch mehr in den Steuertopf ein...und die "großen" Firmen haben wohl sowieso bereits alle Jobs gestrichen, die sie streichen können, ohne weniger Profite zu machen, also wird sich die Zahl der Entlassungen in Grenzen halten.

    Zitat

    Dann ist die frage natürlich wieder - wenn jobknappheit herrscht, gibt es dann firmen, die leute anstellen, die unter dem mindestlohn arbeiten und so froh sind, dass sie nicht klagen, weil sie einen job haben?

    Wenn es eine saftige Strafe für Firmen beim Bekanntwerden eines solchen Falls gibt (sowas wie die Hälfte oder ein Viertel des Jahresgewinns), würde sich das jede Firma zwei Mal überlegen.

    Einmal editiert, zuletzt von mdk (27. August 2008 um 19:33)


  • Bist du auch für die Abschaffung der Einkommenssteuer oder der Mehrwertssteuer? Schließlich musst du auch beide zahlen, wenn du von deinem Einkommen etwas kaufst (wenn es ein Grund ist, zusätzlich noch Grundsteuer). Mehrfachbesteuerung ist eine alltägliche und sinnvolle Einrichtung im Steuerrecht.

    nein, das sehe ich nicht so. wenn ich mit dem geld wieder etwas mache, dann ist klar dass ich für diese "neue" aktion wieder steuern zahle.

    um das jedoch mit deinem bsp fortzuspannen: mein vater verdient geld, zahlt dafür steuern, vererbt es mir, ich zahle dafür steuern, gebe es aus und zahle dafür wieder steuern. somit würde man für eine aktion (das verdienen/besitzen des geldes) mehrfach besteuert -> es wäre nach deiner logik somit nach dem ausgeben 3-fach besteuert.

    hoffe das war irgendwie verständlich ;)



    [...]und die "großen" Firmen haben wohl sowieso bereits alle Jobs gestrichen, die sie streichen können, ohne weniger Profite zu machen, also wird sich die Zahl der Entlassungen in Grenzen halten.

    und möglichst noch alles pauschalieren... ich kenne mehrere beispiele die das gegenteil beweisen (je nach definition von groß)


    Zitat


    Wenn es eine saftige Strafe für Firmen beim Bekanntwerden eines solchen Falls gibt (sowas wie die Hälfte oder ein Viertel des Jahresgewinns), würde sich das jede Firma zwei Mal überlegen.

    ganz ernsthaft? die meisten "großen" firmen haben keinen gewinn. auf alle fälle steuertechnisch und somit rechtlich nicht... aber das ist wieder eine andere geschichte.

    DeepB

  • nein, das sehe ich nicht so. wenn ich mit dem geld wieder etwas mache, dann ist klar dass ich für diese "neue" aktion wieder steuern zahle.

    Und vererben ist keine "neue" Aktion?

    Zitat

    um das jedoch mit deinem bsp fortzuspannen: mein vater verdient geld, zahlt dafür steuern, vererbt es mir, ich zahle dafür steuern, gebe es aus und zahle dafür wieder steuern. somit würde man für eine aktion (das verdienen/besitzen des geldes) mehrfach besteuert -> es wäre nach deiner logik somit nach dem ausgeben 3-fach besteuert.

    hoffe das war irgendwie verständlich ;)

    Bleiben wir einmal bei deiner Argumentation, dass vererben keine "neue" Aktion sei: wenn du einen Grund kaufst (eine Aktion), zahlst du Mehrwertsteuer und danach regelmäßig Grundsteuer. Auch ungerecht?

    Zitat

    und möglichst noch alles pauschalieren... ich kenne mehrere beispiele die das gegenteil beweisen (je nach definition von groß)

    Gut, anders formuliert: jede Firma, die kapitalistisch denkt, strebt danach.

    Zitat

    ganz ernsthaft? die meisten "großen" firmen haben keinen gewinn. auf alle fälle steuertechnisch und somit rechtlich nicht... aber das ist wieder eine andere geschichte.

    Mein Fehler: dort sollte "Umsatz" und nicht "Gewinn" stehen.


  • wenn du einen Grund kaufst (eine Aktion), zahlst du Mehrwertsteuer und danach regelmäßig Grundsteuer. Auch ungerecht?

    Ja, meiner meinung nach schon

    Zitat


    Gut, anders formuliert: jede Firma, die kapitalistisch denkt, strebt danach.

    würde ich so auch nicht unterschreiben. aber auf jeden fall jede firma die kapitalistisch und NICHT langfristig denkt


    Mein Fehler: dort sollte "Umsatz" und nicht "Gewinn" stehen.

    naja, das kommt einem verbot der firma gleich, weil ich kenne keine firma die das überleben würde (was ja gewollt sein kann)

    DeepB

  • Ja, meiner meinung nach schon

    Dann bleiben noch zwei Fragen übrig:
    - Warum? Ist es nicht egal, ob man eine Steuer zu 25% oder zwei Steuern zu jeweils 20% und 5% zahlt? (jeweils Hausnummern)
    - Warum ist "Vererben" keine "neue" Aktion?

    Zitat

    würde ich so auch nicht unterschreiben. aber auf jeden fall jede firma die kapitalistisch und NICHT langfristig denkt

    Warum sollte eine kapitalistisch denkende Firma (Ausgabenminimierung, Eingabenmaximierung) jemanden einstellen, der der Firma keinen zusätzlichen Profit bringt und auch nicht bringen wird? (Auch PR-Aktionen bringen über Umweg Profite!)

    Zitat

    naja, das kommt einem verbot der firma gleich, weil ich kenne keine firma die das überleben würde (was ja gewollt sein kann)

    Das muss nicht unbedingt sein - aber es sollte so sein, dass die Gewinne der Firma ein paar Jahre lang schwer angeschlagen sind (eine Alternative wäre auch, die Verantwortlichen persönlich zur Verantwortung zu ziehen - bei den derzeitigen Managergehältern wohl keine schlechte Idee).

  • Dann bleiben noch zwei Fragen übrig:
    - Warum? Ist es nicht egal, ob man eine Steuer zu 25% oder zwei Steuern zu jeweils 20% und 5% zahlt? (jeweils Hausnummern)
    - Warum ist "Vererben" keine "neue" Aktion?

    <haarspalterei> naja, kommt darauf an, ob die steuer von dem zu versteuernden betrag abgezogen wird oder nicht ;)
    </haarspalterei>

    naja, aber es ist ein unterschied ob 25% oder 20% und alle 10 jahre 5% (nur als hausnummer), und zweiteres ist der fall bei der Grundsteuer.

    Zitat


    Warum sollte eine kapitalistisch denkende Firma (Ausgabenminimierung, Eingabenmaximierung) jemanden einstellen, der der Firma keinen zusätzlichen Profit bringt und auch nicht bringen wird? (Auch PR-Aktionen bringen über Umweg Profite!)

    naja, genau das meinte ich, viele firmen vergessen im einsparungswahn die langfristigen folgen...

    Zitat


    Das muss nicht unbedingt sein - aber es sollte so sein, dass die Gewinne der Firma ein paar Jahre lang schwer angeschlagen sind (eine Alternative wäre auch, die Verantwortlichen persönlich zur Verantwortung zu ziehen - bei den derzeitigen Managergehältern wohl keine schlechte Idee).

    naja, die persöhnliche bestrafung der person die dafür verantwortlich war ist wohl sinvoller, weil die firma an sich ja nichts dafür kann.
    wobei das wohl etwas schwierig wird.

    aber wir verlierun uns hier langsam in details...

    DeepB

  • Wer dem Faymann irgendetwas glaubt ist eh zu dumm zum Wählen. Ich halte mich da lieber an das altbewährte Motto: Lieber tot als rot :D

    Ich zahle gerne die Studiengebühren, ich kann es mir leisten und es ist zweifellos eine Investition für meine Zukunft. Ich arbeite auch brav damit ich mir die ca. 5000 Euro Studiengebühren für meine Uni in England nächstes Jahr leisten kann. Und nicht einmal das finde ich übertrieben. Wer eine Dienstleistung in Anspruch nimmt, soll dafür auch einen fairen Preis zahlen, solange dies in irgendeiner Weise für ihn/sie/es möglich ist.

    Übrigens: Ich arbeite irrsinnig gerne und empfinde es nicht als Qual, arbeiten zu "müssen". Was soll man bitte sonst den ganzen Sommer machen? Zwei, drei Wochen auf der faulen Haut herumliegen geht ja noch, aber alles mehr ist Zeitverschwendung und dann würden mir die Hobbies ausgehen, das 7x die Woche Weggehen fad werden und das Geld fehlen. Da mach ich lieber was sinnvolles. Und wenn ich dann mal 150,000 Euro im Monat verdiene, lad ich euch mal zum Essen ein :)

    [tex='\forall x [easter bunny(x) \rightarrow drug addict(x)]'][/tex]


    Sie verfügen im Rahmen der kooperativen Reflexionsbildung nicht über ausreichend partizipativ disjunkte Signanz im Kontext ihrer sozio-technischen Figurationen, um sich bei Gerald Steinhardt anmelden zu können.

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